Womit crimt man diese Kontakte

Harald Wilhelms schrieb:

Gerade *das* ist aber für Crimpverbindungen schlecht, weil das Flußmittel, dass sich in die Kupferlitze reinzieht (Kapillareffekt) auf Dauer korrodierend auf die Verbidnung wirkt und der Draht dann irgendwann "weggammelt".

Viele Grüße, Johannes

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"Viele der Theorien der Mathematiker sind falsch und klar
Gotteslästerlich. Ich vermute, dass diese falschen Theorien genau
deshalb so geliebt werden." -- Prophet und Visionär Hans Joss aka
HJP in de.sci.mathematik
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Johannes Bauer
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Hallo Johannes.

Die meisten Flu=DFmittel aus dem Draht zum Handl=F6ten sind nur bei hohen Temperaturen korrosiv. Bei =FCblichen Temperaturen am Fahrzeug nicht. Einen Schutz=FCberzug bilden sie aber auch nicht, da Kolophonium sp=E4testens im Winter spr=F6de und br=FCchig wird, und dann reisst.

Ein Problem besteht, wenn man den Draht mit s=E4urehaltigem Flu=DFmittel nimmt. Ja, ich weiss, das wird bei KFZ Schraubern gerne genommen, weil es "besser" l=F6tet......aber die achten merkw=FCrdigerweise eh wenig auf Korrosionsverh=FCtung. Vermutlich beseitigen Sie wohl lieber die Korrosionsch=E4den. Wenn ich an meinem Wagen schraube, habe ich immer die Kilodose Vaseline dabei. Aber nicht f=FCr die H=E4nde......in Autowerkst=E4tten haben sehe ich immer zig Fettsorten, aber keine Vaseline f=FCr den vorbeugenden Korrosionsschutz.

An Flachsteckern besteht immer eine erh=F6te Gefahr der Korrosion durch elektrochemische Elemente, Da die Flachsteckerfahnen im allgemeinen aus vermessingtem oder verkupfertem Eisen bestehen. Oft nicht Galvanisch oder Feuervermessingt/-kupfert, sondern plattiertes Material. Das heisst, an den Stanzkanten kann das blanke Eisen anstehen. Die selber Flachstecker sind meist aus Kupfer, das verzinnt ist. Wenn sich was bewegt, scheuert irgendwo die Zinn, oder die Messingschicht weg. Nun hast Du mehrere verschiedene Materialien, recht weit mit dem elektrochemischen Potential auseinander, und wenn nun noch Feuchte hinzukommt, gammelt es. Die Additive im nicht S=E4urehaltigen Flussmittel kannst Du gegen das Streusalz im Winter vernachl=E4ssigen...... Aus diesen Randbedingungen folgt, das ich zusehe, die kritischen Stellen trocken zu halten. Das ist nat=FCrlich nur bedingt m=F6glich. Wenn ich sie nun nicht trocken halten kann, sehe ich zu, das sie regelm=E4=DFig ges=E4ubert werden. Wenn nass, dann schnell wieder trocken. Dreckbel=E4ge auf den Steckern halten das Wasser tagelang wie ein Schwamm. Genauso Temperaturisolierungen und Schallisolierungen. Die haben in einem Auto einfach nichts verloren......alles was por=F6s ist, saugt sich mit Wasser voll und f=F6rdert das Gammeln. Ich weiss, die =D6kob=FCchsen heute haben viel von dem Mist drin. :-(

Eine beliebte Fehlerquelle bei isolierten Flachsteckern ist =FCbrigens das verkehrte Aufstecken. Die Fahne klemmt dann nicht in der Steckerh=FClse, sondern zwischen Steckerh=FClse und Isolierung. Leider sehe ich diesen Fehler so oft, das ich dagegen das Quetschen mit der Wasserpunpenzange als marginal einsch=E4tze. :-(

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression. Jeder echte Wettbewerb ist ruin=F6s. Darum beruht jede funktionierende Wirtschaft auf Schiebung. Ich will keine besseren Politiker, ich will ein besseres Volk.

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Wiebus

Nachtrag:

Das Problem mit dem L=F6ten ist der "abrupte" =DCbergang von durch aufgesogenem L=F6tzinn versteifter Litze und unversteifter Litze. An der Stelle besteht bei Vibration und Wackeln eine erh=F6te Bruchgefahr durch Erm=FCdung.

Allerdings, es gibt auch den Fall, das sich bei dickeren Leitungen das L=F6tzinn so in die Litze zieht, das sich ein versteifter Kegel ergibt, der in die Leitung hinein immer d=FCnner wird. So =E4hnlich wie bei der Schweifr=FCbe eines Pferdes. Ich habe festgestellt, das dieses ein fast ein Idealer Knickschutz ist. Leider ist so etwas kaum reproduzierbar herzustellen.

Die duktilit=E4t von L=F6tzinn ist ein eher kleineres Problem. Die Kontaktkr=E4fte sollten aber schon recht hoch sein. Und alle paar Wochen mal kontrollieren. OK, das ist bei den hochverbauten Kompakt- und =D6kokisten auch immer ein Problem.

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Wiebus

Ich kenne dieses Problem zwar theoretisch, habe aber praktisch eine solche gebrochene Litze noch nie gesehen. Andererseits, gel=F6tete Litzen unter Schraubverbindungen und dadurch bedingt lockere Schrauben sind mir schon sehr oft untergekommen. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Du wirkst eigentlich nicht wie ein Theoretiker; und ich meine, wohl jeder Praktiker hat sowas schon irgendwann gesehen oder gar produziert. Ich jedenfalls unzählige Male :) Selbst produziert aber nur in meinen Anfängen als Bastler...

Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Hallo Harald.

Passiert gerne, wenn eine solche Ader von einer einzelnen Schraube "festgepiekst" wird. Hast Du die Chance, die Pressung zu verteilen, z.B. wenn Du eine =D6se biegst, die Du komplett unter einem Schraubenkopf, besser noch einer U-Scheibe (optional mit beigelegter Federscheibe) festlegen kannst, ist das Problem weg. Aber =D6sen biegen und Schrauben drehen ist sehr zeitaufw=E4ndig.

Wenn Du das Problem im Exess haben m=F6chtest, nimm massive Alu-Leiter, und verbau Sie an verkupferten Klemmen. :-) Das Kupfer fliesst weg, w=E4rend es gammelt. :-) Ich habe sowas irgendwann in den 80ern an einem Hafenkran gesehen. Keine Ahnung, warum das so gemacht wurde. Der genervte Betreiber hat die komplette Verdrahtung erneuert, um Ruhe zu bekommen.

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Wiebus

Hallo Bernd, hallo NG!

Das Problem die Litzen nach dem abisolieren zu verzwirbeln ist eigentlich garnicht so unlösbar, wenn man ein wenig Mehraufwandt investiert: Einfach beim Abisolieren die Ummantelung nicht gleich ganz abziehen, sondern noch auf dem Leiter stecken lassen. Dann kann man diese drehen und bekommt so den Leiter berührungslos verdrillt.

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Wiebus schrieb: [snip]

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Dafür gibt es geschlossenporiges Material und ggf. geeigneten Kleber (z.B. vollflächig Sikaflex). Allerdings sind die meissten Bastler die (überwiegend wohl) Schallisolieren (UzzUzzUzz-Kinder) wohl eher nur am direkten Nutzen und Preis interessiert.

Teerplatten ohne Beschichtung (das wahre Anti-Dröhn), "Extreme Isolations" (beste mir bekannte Wärmeisolation) oder ähnliches trifft man da wohl nur selten an.

...Das Motto: Wenn man einen Steinschlag in der Scheibe hat klebt man was von Tesa drüber, zu Carglass kann man auch noch fahren wenn ein großer Riss draus geworden ist... ;-)

Gruß Basti

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Basti

Auch dort habe ich lockere Schrauben erlebt. Mein Vorg=E4nger im Labor hat s=E4mtliche Mehr- fachdosen so verdrahtet. Aber, wie bereits gesagt, lockere Schrauben: Ja, gebrochene Litzen hinter dem gel=F6teten Bereich: Nein. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

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