Nach dem löten einer Schaltung fliessen ungewollte Leckströme durch Flussmittelablagerungen (100nA-Bereich bei 3 Volt). Waschen mit heissem Wasser und Spüli brachte keine Besserung, erst nachdem ich mit Isopropanol, Aceton und Hexan nacheinander im Ultraschallbad gepült hatte war wirklich kein messbarer Leckstrom mehr vorhanden. Auch manuelles abkratzen funktioniert. Diese Lösung kommt aber auf Dauer nicht in Frage.
Womit werden also Platinen kommerziell gewaschen?
Lot ist "Fluitin 1532" nach ISO12224-1 (Bleihaltiges Standard-Lot, gibt es auf Rolle zum Handlöten oder auch als Klotz für Schwalllötanlagen).
Am Mon, 23 Feb 2004 20:39:54 +0100 schrieb Matthias Heinrichs:
Auf die Schnelle oder fuer Bastler hilft Spiritus. Harzige Flussmittel, vor allem handgeloetete, erfordern dann oft noch mechanische Nachhilfe (buersten, Ultraschall). Es gibt auch fertige Loesungsmittel fuer solche kleinen Aufgaben zu kaufen (Hersteller ist z.B. Electrolube).
Fuer die Serie kommt es natuerlich auf die Kombination von Flussmittel und Reiniger an. Je weniger Reste uebrigbleiben, desto weniger muss man anschliessend noch entfernen: feststoffarmes Flussmittel, oft etwas irrefuehrend als 'no clean' angepriesen, hinterlaesst so wenig und so wenig hartnaeckige Rueckstaende, dass nach meiner Erfahrung ein ordentliches Spuelen mit einem wasserbasierten Reiniger (ich verwende SWAS von Electrolube) reicht.
Wichtig ist natuerlich gruendliches Klarspuelen mit entionisiertem Wasser, sonst ist der ganze Aufwand fuer die Katz.
Eine Mischung aus Äthanol und Isopropanol dürfte die besten Ergebnisse bringen.
Flußmittelrückstände haben polare und unpolare Anteile (Aktivatorsalz bzw. Kunstharz), da braucht man die passenden Lösemittel für beide "Sorten".
Wenn Du auch danach Leckströme sicher verhindern willst, solltest Du ferner über eine (ggf. partielle) Schutzlackierung nachdenken.
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Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
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(Sun Microsystems)
Hmm, fuer groessere Mengen schon mal daran gedacht, die Platinen in der Waschmaschine im Schongang zu waschen?
Allerdings wuerde ich micht nicht getrauen, danach noch Geschirr da drin zu waschen, aber vielleicht steht ja ein alter Geschirspueler bei Dir rum. Und ob es umwelttechnisch ok ist, kann ich auch nicht sagen.
Ein gewisser Bob Pease, der Elektronik-Insidern nicht unbekannt sein sollte, empfiehlt in seinem Buch "Troubleshooting Analog Circuits" dieses Verfahren sogar, wenn es um niedrig(st)e Leckstr=F6me auf Platinenoberfl=E4chen geht, also soo abwegig ists wohl doch nicht...
------------ Post Solder Cleaning Procedures The least offensive cleaning solution is hot D.l. water (60°C) for less than 15 minutes. Addition of mild saponifiers is acceptable. Do not use commercial dishwasher detergents.
------------
Also nix mit 3-Phasen-Tabs und Leitungswasser.
weierhin:
------------------ For faster cleaning, solvents may be used. Carefully choose the solvents as some may chemically attack the package. Maximum exposure should not exceed two minutes at elevated temperatures. Acceptable solvents are: TF (trichlorotrifluoroethane), TA, 111 Trichloroethane, and unheated acetone. (1) Note:
1) Acceptable commercial solvents are: Basic TF Arklone P. Genesolv D, Genesolv DA, BlacoTron TF, Blaco-Tron TA and, Freon TA. Do not use solvents containing alcohol, methanol, methylene chloride, ethanol, TP35, TCM, TMC, TMS+, TE, and TES.
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Also zum Teil recht böses Zeug. Bemerkenswert ist noch, dass Alkohole _hier_ nicht empfohlen werden, Azeton aber schon. Das hängt also unmittelbar von der Bestückung ab. Diese Empfehlungen stammen aus dem Datenblatt einer LED Anzeige (pd24xx.pdf).
Trotzdem habe ich schon des öfteren von Kleinserien aus dem Geschirrspüler gehört. Und wenn der "Czar of Bandgaps" sowas propagiert...
Vielleicht lohnt sich mit einem "Dampfdruckverfahren" zu experimentieren? Bei übel verfetteter Mechanik wirk so ein Teil Wunder. Ich meine nicht Hochdruck, sondern wirklich Dampf... gibt da auch so "Hausfrauenteile" von Kärcher, damit bekommt man ohne Chemie eine dreckige Motorradkette schmierstofffei!
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