Wo Elektrotechnik noch als Diplom studierbar?

Leicht dahergesagt.

Nun, mein erster Job war eine 1000-Angestellten-"Bude". Das Diplom interessierte die nicht die Bohne. Waren eh fast alles Amerikaner, die mit deutschen Noten nichts anfangen konnten. Da haette das Diplom auch auf Swahili sein koennen.

Die "Bude", wo ich mal Cheffe einer Division war, hatte ueber 300 Mitarbeiter. Da zaehlten keine "Credentials" wie man hier Zeugnisse und so nennt. Da zaehlte, ob man mit einem Hilbert- oder einem Cordic Algorithmus auf knapper Hardware zurande kam. Oder ob man verstand, wie aus einen HF-Verstaerker noch ein, zwei dB rauszukitzeln sind.

Von den anderen "Buden", fuer die ich schon mal Bewerber pruefe, sind auch etliche weit grosser als 20 Leute.

Dann hat der Manager, der einen Ingenieur braucht, einen kapitalen Fehler gemacht. Ich hatte der Personalabteilung immer haarklein gesagt, was ich an Bewerbungen sehen will. Meist alle. Bis auf welche mit vielen harten Grammatikschnitzern, die kann ich nicht brauchen. Ganz eindeutig hatte ich denen gesagt, dass mir Ort und Art des Studiums zweitrangig bis unwichtig seien.

Allgegenwaertig ist sie definitiv nicht. Ist mir in ueber 20 Jahren in der Industrie nie begegnet. Auch nicht in grossen Firmen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg
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Robin Wenninger schrieb:

Irgendwie klingt auch Diplomand eleganter als Masturband.

*duck*
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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Am Tue, 27 May 2008 15:31:03 UTC schrieb Uwe Hercksen :

Hm ... nach meiner Erfahrung als Hefeweizentrinker lernt ein Absolvent dort doch nichts anderes ...

Ade

Reinhard

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Dipl-Ing. Reinhard Forster        Software-Entwicklung         
Mikroprozessor-Anwendungen        D-76149 Karlsruhe
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Reinhard Forster

Genau so läuft das bei uns; alles Andere wäre ja Unsinn - er muß ja mit dem Neuen arbeiten können.

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Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

anderes Beispiel: Die FH Aschaffenburg hat bei der Umstellung auf den Bachelor im Wesentlichen ein von zwei Praxissemestern gestrichen (und natürlich die Studienordnung an das Creditpoints-System angepasst). Inhaltlich ist wohl alles gleich geblieben.

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Martin Demling

Joerg schrieb:

Analoge brauch kaum einer mehr und was willst du bei einem FPGA löten ;-)

- Henry

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Henry Kiefer

Dann haette ich nicht gerade jemandem erklaeren muessen, wie man eine stoerarme steuerbare Stromquelle baut. Ich sehe es schon kommen, dass ich diese oder naechste Woche trotzdem da hinfahren muss.

Der Rekord bei der Suche nach einem praxiserfahrenen Analog-Ingenieur steht derzeit bei einem Kunden bei zwei (!) Jahren. Musste importiert werden. Und das war nicht in der Pampa, sondern in einer begehrten Gegend. Fuer mich allerdings nichts, zu dicht bevoelkert. Ich weiss auch nicht, was Leute daran finden, in Gegenden wie Silicon Valley zu wohnen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Mir ist schon klar, daß Analoge noch gebraucht werden, aber eben nicht mehr in Massen. Du bist ja der beste Beweis dafür. Jedenfalls wird immer mehr Analogtechnik durch digitalen Kram ersetzt. Bestes Beispiel ist der riesige Markt der Telekommunikation. Die Daten flitzen nicht mehr 'so' analog über die Telefonleitung oder durch den Äther. Die analogen Frontends werden immer kleiner. Meist nur noch ein zugekauftes IC mit Hühnerfutter drumrum. Danach nur noch Digitaltechnik.

Manche Leute mögen eben die Hektik und Partyleben.

- Henry

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Henry Kiefer

Dabei wird gern uebersehen, dass digitale Sachen ab einer gewissen Hektik wieder analog werden. Meist geht das so im Bereich einiger

100Mbit/sec los. Unangenehm auch, dass die Uebertragungsmedien nicht mitspielen. Ab ein paar hundert Metern ist auch das nicht mehr digital. Letztens durften wir uns mit Polarisationseffekten in Glasfaser herumkloppen. War mal wieder was neues.
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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Die Hektik bezog sich auf den Alltag. Auf dem Land läufts einfach ruhiger, da wird bei euch nicht anders sein.

Ich denke wir beide sind uns über folgendes einig: Makroskopisch bleibt die Welt immer analog.

Abundzu was neues ist doch schön. Bin auch öfters erstaunt, wie wenig man manchmal über Teilgebiete weiß. Dabei werde ich aber immer mechancholisch. All das Wissen nehm ich mit ins Loch.

- Henry

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Henry Kiefer

Unser erster SW-Leiter sagte, seit Max Planck sei sie rein digital.

Man kann das auch weitergeben :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

_Makroskopisch_

Eher weniger.

- Henry

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Henry Kiefer

Eigentlich schon, wenn man es genau betrachtet. Es werden halt ganz analog Bereiche bzw. Fenster definiert, die dann der 0 oder 1 (oder 2 oder 3 oder...) entsprechen.

--

Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

PMD? Paradebeispiel für OFDM. :-)

Gruß Henning

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Henning Paul

Joerg :

Unterschreib. Aber Du musstest den Papierkrieg ja dann doch noch ausfechten. Jaja, unsere Bürokraten, was würden wir nur ohne sie mit der ganzen vielen freien Zeit und dem vielen Geld nur tun? Nicht auszudenken. :)

M.

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Matthias Weingart

Interessante Standpunkte die man hier so liest. Aber zur=FCck zum Betreff: Gibt es noch weitere Hochschulen, bei denen man in Diplom- Elektrotechnik einsteigen kann?

Mir w=FCrde eventuell sogar der Einstieg ins 3. Semester m=F6glich sein. Das w=E4ren dann Hochschulen bei denen man noch im Wintersemester

2007/08 ins Diplom konnte, jetzt aber nur noch Bachelor. Kennt da jemand noch andere (so wie die TU M=FCnchen)?
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Peter Frings

Bei gr=F6=DFeren Kabell=E4ngen (ich beschr=E4nke mich mal eben auf Kupfer) oder Entfernungen (Funk) geht das doch gar nicht. Digital geht da doch gar nichts (h=F6chstens bei niedrigen Frequenzen), da wird doch mit harmonischen Dings (Stichwort Wellenwiderstand) gearbeitet, das schwingt doch (analog) und klappert nicht (digital). Oder?

Apropos Fachwissen, ich habe vorhin per Zufall das gefunden:

Habt ihr sowas gelernt? Auch an FHs?

Ich verstehe da nur Bahnhof! Also mir sind die Aufgabenstellungen schon in gewisser Hinsicht klar, aber ansonsten h=E4tte ich per heute in der Pr=FCfung 0 Punkte.

Gru=DF Peter

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Peter Frings

Uni Bremen, hab' ich auch schon erwähnt.

Gruß Henning

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Henning Paul

Der Fehler ist, daß Leute sich unter "digital" meistens irgendwelche rechteckförmige Signale vorstellen, das ist in Sachen Bandbreiteneffizienz natürlich dumm, deshalb sieht Impulsformung i.A. auch anders aus, im Falle von GSM z.B. gaussförmig (GMSK). Diese Impulse tragen dann aber diskrete Gewichte (="Symbole").

Ja klar.

Da kann ich nicht mitreden.

Das wirst Du schon noch lernen.

Gruß Henning

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Henning Paul

Da macht es die TU M=FCnchen einem Diplomer richtig einfach:

"Dem Diplomzeugnis wird ein englischsprachiges Supplement hinzugef=FCgt, in dessen Erl=E4uterungen (explanations) folgende Punkte erscheinen: a) Feststellung der Gleichwertigkeit von Diplom- und Masterabschluss; b) englische =DCbersetzung des Zeugnisses; c) Erl=E4uterungen zu Pr=FCfungsf=E4chern und Diplomarbeit."

Gru=DF Peter

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Peter Frings

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