Widerstände im Wasser --> Brauen Brühe?

Hallo,

aus Spaß an der Freude wollte ich mir heute mal einen kleinen (spielzeug) Wasserkocher aus stinknormalen Widerständen (510 Ohm - andere hatte ich nicht da) und einem 2A 12V Trafo bauen. Nun habe ich die Widerstände ins (normale) Wasser rein und mit dem Trafo verbunden und siehe da, am Anfang blubbert es etwas, und nach einigen Minuten ist so eine Braune blubbernde Brühe mit komischen Braunen 'flocken' drin entstanden.

Was ist das? Was passiert da?

Ciao

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Andreas Pietruschka
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[Wasserkocher für Freundin]

Ein Mordversuch?

Es entsteht Giftbrühe?

SCNR

Lars

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Lars Mueller

Andreas Pietruschka meinte:

Naja, 510 Ohm bei 12 Volt macht 23mA Stromflu=DF. Damit bekommst Du 0,28 Watt Heizleistung. Auf den Trafo gestellt d=FCrfte das Wasser w=E4rmer werden ;)

en

Elektrolyse ?

'Es lebt !!!!11'

Irgendwelche Ergebnisse aus gel=F6sten Salzen im Wasser, Dreck am Widerstand und den Kabeln, Kupfer und Strom ?

Gru=DF Oliver

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Oliver Reinhold

Vermutlich waren die Anschlussdrähte der Widerstände nicht isoliert, als Du sie ins Wasser gabst. Also hängtest Du zwei Elektroden ins Wasser, und legtest ganz ordentlich Spannung an. Da Leitungswasser (das, nehme ich an, meinst Du mit "ganz normalem Wasser") einige gelöste Salze enthält, u.a. NaCl, kam Elektrolyse zustande. Dabei wurden wohl die unterschiedlichen Metalle der Drähte und an den Drähten (Kupfer, Zinn, Blei, etc.) durch elektrochemische Prozesse teilweise in Lösung gebracht. Außerdem dürfte auch Chlor frei geworden sein, das chemisch recht aggressiv ist und wiederum mit den Metallionen, möglicherweise aber auch mit dem Lack der Widerstände reagiert hat. Was genau bei diesen Reaktionen harauskam, wird auch ein Chemiker erheblichen Aufwand an Analyse bescheren.

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

Warscheinlich Elektrolyse. Das Wasser wird in seine Bestandteile zerlegt, Wasserstoff, Sauerstoff, wenn Salz drin ist Chlor, Natrium, das reagiert dann zu Natriumhydroxid. Wenn Eisen(-verbindungen) drin sind Eisenhydroxid (Wasserunloeslich, braune Flocken), Eisenoxid (Rost, braun), und je nachdem was noch so alles im Wasser oder an den Draehten ist alles moegliche andere. Frag mal in de.sci.chemie nach wenn du mehr wissen willst.

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Markus Fenske

Das ganz normaler Abfall der dort rum schwimmt (Spannungsabfall ) ;-)

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Oliver Brakhan

Ist denn die Lackierung der Widerstände noch dran? Evtl ist die nicht Wasser-fest und hat sich aufgelöst.

Wie viel Wasser war das und aus was war das Gefäß (Oberfläche der Innenseite)? Wie warm wurde das Wasser beim Versuch?

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Emil Obermayr

Wobei 12 V noch nicht "ganz ordentlich" ist, ich hab das früher auch mal probiert, und erst mit Kochsalz + 230 V eine nennenswerte Wirkung erzielt.

Jepp, den habe ich damals gerochen.

mfg. Gernot

--
 (Gernot Zander) www.kabelmax.de *Keine Mailkopien bitte!*
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Gernot Zander

"Emil Obermayr" schrieb

Jupp die ist noch super erhalten geblieben.

Das Gefäß war / ist aus irgend einem PVC das gerade rumlag und als tauglich erschien :) Da ich mehrere Widerstände (ich schätze 20 Stück Parallel an die Stromquelle angeschlossen hatte entstand da schon gut wärme. Ich würde vorsichtig schätzen 60°C bei etwa 6cl Wassermenge.

Das dass evtl. was mit elektrolyse zu tun hat ist allerdings sehr gut möglich. Ich probier das heute noch mal mit Destilliertem Wasser (bzw. demineralisiertem wasser) aus und schaue mal was da passiert :) so lange dabei nichts hoch giftiges rauskommt machts ja nichts und chlor hab ich keins gerochen :)

Ciao

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Andreas Pietruschka

dann wasch vorher alles (auf die Widerstände) gründlich aus und ab und spüle mit dem destillierten Wasser nach, bevor Du das Gefäß damit füllst. Sonst hast du da noch genug Dreck dran, so daß Du Dir das Aqua-Dest auch hättest sparen können.

Giftig is relativ... von den möglichen entstehenden Gasen wäre Chlor wohl das gefährlichste, aber eine Verpuffung von Wasserstoff kann auch gefährlich werden. Und trinken sollte man die Brühe auch nicht. Da werden nach einer Elektrolyse u.a. Zinn, Blei, Eisen und Kupfer drin sein.

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Emil Obermayr

Bei funktionierte das mit dem Modellbahntrafo schon sehr gut. Die als Elektroden verwendeten Kupferdrähte lösten sich in nullkommanix unter Entwicklung von Gestank auf. Zurück blieb eine eklige Brühe im Reaktionsgefäß. Je höher die Spannung am Trafo eingestellt wurde, desto widerlicher. Annähernd reinen Wasserstoff oder Sauerstoff konnte ich mit den mir zur Verfügung stehenden Materialien nie darstellen.

Besonders scheußlich waren die Ergebnisse mit Kohlestiften aus Primärzellen. Je nach Polung sonderten die dunkelbraune Pampe ab und verursachten stanken grauslig. Vermutlich, weil man die Batterie-Chemie nie richtig weg bekam. Dagegen gingen die dicken Graphit-Stifte aus dem Zeichenbedarf recht gut, waren aber nicht taschengeldfreundlich.

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

Hallo Andreas,

Miss mal den Widerstand von Deinem Wasser, vermutlich fliesst ein grosser Teil des Stromes nicht über die 510 Ohm und löst elekrolytische Effekte aus. Die braune Farbe kommt von den chemischen Reaktionen der beteiligten Ionen der vorhandenen Metalle, Salze und Säuren. Die Flocken sind schwerlösliche Anteile. Beteiligt sind ja vermutlich mindestens Kupfer, Zinn, Chlor, Kalk u.Ä. mehr.

Dein "Heizwiderstand" von 510 Ohm bringt an 12 V nach dem Ohmschen Gesetz (I=U/R und P=U*I) lediglich 0,28 W, da musst Du vermutlich lange warten bis das Wasser kocht.

HTH

Bernd Mayer

--
MR. MCBRIDE: "Yes, Your Honor. ... I want to walk the Court through
enough of our complaint to help the Court understand that IBM clearly
did contribute a lot of the Unix-related information into Linux.
We just don't know what it is." http://lwn.net/Articles/62817/
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Bernd Mayer

"Günther Dietrich" schrieb

Wie meinst du das, geht doch eigentlich ganz einfach, man gibt ein par tropfen Geschirrspülmittel mit rein, und schon sammelt sich das Gas in den sich bildenden Schaum oben drauf. Wenn man dann da mit einen brennenden Streichholz an die Gasblasen rangeht kann man den Knallgas-test machen...

Frank

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Frank Müller

...

Ich vermute mal mit Fleischmann gehts besser als mit Märklin ;-)

nobs

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Emil Obermayr

Daran wird's gelegen haben - ich hatte PICO:-) Ich habe dann einfach abisoliertes Kabel mit Netzstecker reingetunkt, mit etwas Kochsalz hat das dann nett gebrodelt. (Ja, ich wusste, was ich tat.)

mfg. Gernot

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 (Gernot Zander) www.kabelmax.de *Keine Mailkopien bitte!*
Wir sind zu allem bereit, aber zu nichts zu gebrauchen.
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Gernot Zander

Wenn man das mit Salzwasser macht erzeugt man aber Chlorgas. Aus diesem Grund wird fuer Elektrolyse meist Kalilauge (KOH) benutzt.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

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Es haperte am Elektrodenmaterial und am Elektrolyten. Platin war für mein Taschengeld-Budget zu teuer und Schwefelsäure oder Kalilauge bekommt man als Kind oder Jugendlicher auch nicht so einfach. Wie es grundsätzlich geht, ist mir durchaus klar und war es mir auch damals. Später im Chemie-Praktikum in der Schule war das dann alles kein Problem mehr, da war alles nötige vorhanden.

Aufgrund der Beschaffungsprobleme experimentierte ich eben mit den Materialien, die ich ohne Ärger bekommen konnte.

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

Schon mal Schmelzfluß-Elektrolyse von Kochsalz probiert? _DAS_ stinkt. Dafür gehen die Kohlestifte aus Batterien übrigens recht gut.

MfG Thoralf

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Thoralf Ebermann

Andreas Pietruschka schrieb:

Um die Elektrolyse zu vermeiden/ verringern, solltest du eine Wechselspannungsquelle verwenden, beim Eisenbahntrafo also zB den Weichenschaltausgang.

Martin

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Martin Lenz

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