SN49LS703 - was ist das?

Ich versuche gerade einen Flugzeit-Eichgenerator aus den frühen 80er Jahren zu verstehen. Es gibt natürlich keinerlei Dokumentation. Das Design stammt vermutlich aus den späten 70er Jahren, da ein verwendeter Transistor BFW30 schon in meinem Siemens Datenbuch von 80/81 als "Nicht für Neuentwicklungen" gekennzeichnet ist.

Ich bin jetzt zu einem Texas IC SN49LS703N, Datecode 8327, DIL16 vorgedrungen. Versorgung wie bei TTL an pin 8 und 16 mit +5V. Im Umfeld findet sich auch noch allerlei TTL-Zeug. Pin 7 ist ein Ausgang, pin 1+6 sind Eingänge. Die pins 2 und 3 sind verbunden, sowie 4 und 5. Pin 10 müsste auch ein Ausgang sein. Pins 11 und 14 sind gebrückt.

Hat jemand eine Ahnung was das sein könnte?

Mathias.

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Mathias Weierganz
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Mathias Weierganz schrieb:

Verzögerungsglieder. In einer ECA-Vergleichstabelle findest du das IC.

Holger

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Holger

Hallo, Am 31.01.2013 16:39, schrieb Mathias Weierganz:

das schein wohl "etwas" älter..

persönlich kenne ich das Teil nicht, aber ich habe etwas gefunden:

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sagt zu dem IC 49LS703 (Delay Circuit) evt hilft das ja schon weiter..

Gruß Jan

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Jan Conrads

Hallo

Schau mal hier:

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Als LS nur etwas anderes Innenleben (Low Power Schottky)

Gruß

Manfred

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Manfred Kuhn

snipped-for-privacy@gmx.net (Mathias Weierganz) am 31.01.13:

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Rainer

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Oben: Gier, Unten:Geiz, wir werden's schon (hin)richten. (N.N.)
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Rainer Knaepper

Rainer Knaepper schrieb:

Diese Seite (die aus Papier) findet man im Pocket Guide 1978, Band 1, Texas Instruments Deutschland GmbH, Learning center. Was nicht drin ist, ist der LS703. Schwer zu sagen, ob noch nicht oder nicht mehr...

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Am 31.1.2013 22:15, schrieb Rolf Bombach:

Erstmal vielen Dank, auch an die anderen. Das waren ja wieder gute und hilfreiche Antworten in Rekordzeit. Der Verweis auf den scan hat mir geholfen. Aber was hat Texas geritten, zwei unterschiedliche ICs mit der Bezeichnung SN49703 zu produzieren? Klar merkt man ja an der Zahl der Pins, dass da etwas nicht stimmen kann. Der 16-polige 49703 passt jedenfalls auch zu meinem 49LS703.

Mein geriatronisches Forschen hat jedenfalls zu Erkenntnissen geführt: Obwohl ich erst so 1/5 des Analog- und TTL-Grabes untersucht habe, sieht es so aus, dass einfach die BE-Diode eines BC107B in Sperrrichtung über 1Meg an 12 V gelegt wird. Das gibt einen wunderbar knatternden Sägezahn, der verstärkt und auf einen Komparator geführt wird. Die Vergleichsspannung wird aus der integrierten Impulsrate gewonnen. Damit hat man eine Regelschleife für die Rate der Random- Pulse. Da ist natürlich noch dies und das einstellbar und macht es kompliziert, aber das Prinzip ist klar. Ist so etwas eigentlich eine Standard-Schaltung? Findet man da was in einer alten Schwarte über Nuklear-Elektronik? Rolf, du bist doch glaube ich auch mit dem ganzen NIM-Kram befasst. Weißt du da mehr?

Mathias

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Mathias Weierganz

Mathias Weierganz schrieb:

Ich vermute, daß die Skizze mit den 14 Pins einfach nicht stimmt. Jedenfalls hat der darüber auf dem Foto sichtbare 49703 eindeutig 16 Pins, und im Text daneben steht auch "DIL16".

Tilmann

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Tilmann Reh

snipped-for-privacy@invalid.invalid (Rolf Bombach) am 31.01.13:

Die 49er-Seiten habe ich vor unendlich vielen Internetjahren mal nach einer ähnlichen Suchanfrage eingescannt. Mein Pocket-Guide ist freilich von 1979.

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Da sind dann auch die anderen.

Rainer

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> Wieso soll man eigentlich blöde, faule oder doofe Menschen 
> nicht als solche bezeichnen dürfen? 
Weil Verallgemeinerungen, Pauschalurteile und Vorurteile blöde und doof 
sind und von fauler Denkweise zeugen. (Harald Lodan in d.a.r.d)
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Rainer Knaepper

Das dort gezeigte Bild passt mit der Pinbelegung aber nur sehr bedingt zu dem IC, oder?

Viele Grüße, Torsten

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Torsten Schneider

Nun faellt ein Groschen. Mit Flugzeit-Eichgenerator meinst du also ein TOF-Generator als NIM-Modul. Welcher Hersteller und Modell? Eventuell habe ich ein Service-Manual.

Gruss Klaus

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Klaus Bahner

Am 1.2.2013 21:24, schrieb Klaus Bahner:

Genau. Es handelt sich um einen PG43 des "Herstellers" HMI (Hahn-Meitner- Institut Berlin). Im allwissenden Internet habe ich dazu lediglich eine Info im Jahresbericht des HMI von 1984 gefunden, dass diverse dieser Module ausgeliefert wurden, unter anderem eines an die PTB. Und genau das liegt hier auf dem Tisch. Es ist auch nicht defekt, aber wir suchen etwas ähnliches und dazu - und auch um meinen Wissensdrang zu stillen - versuche ich gerade rauszufinden, wie es funktioniert.

Mathias

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Mathias Weierganz

Dazu habe ich natuerlich keine Unterlagen. Die Chance, dass die entsprechende Leute bereits in Rente sind ist zwar gross, aber eine Nachfrage beim HMI koennte sich lohnen. Es gibt/gab bei der PTB ja auch Leute die einen ganz guten Kontakt zum HMI haben/hatten.

Das verstehe ich nicht ganz. Wozu musst du verstehen wie das alte Modul funktioniert, um was aehnliches zu finden? Guck dir doch mal die Kataloge von Ortec und Canberra an, ob die was passendes haben. Fuer den Fall, dass ToF-Messungen das Ziel sind, ist Fast Comtec eine gute Adresse.

Gruss Klaus

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Klaus Bahner

Am 4.2.2013 09:18, schrieb Klaus Bahner:

Ich muss gestehen, dass mein Wissensdrang dabei doch überwiegt. Ich verstehe gerne wie man so was baut.

Danke für die Tipps.

Mathias.

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Mathias Weierganz

Mathias Weierganz schrieb:

Nein. Die Dinger stammen aus der Anfangszeit der neueren Elektronik, um es mal diplomatisch auszudrücken. Zu einer Zeit, wo Kern- und Elementarteilchenphysik noch von nationaler Bedeutung war, ebenso unklar ausgedrückt. Damit waren viele Budgets nahe an Unendlich.

Resultat waren oftmals sehr komplexe Bauteilgräber, viel noch diskret-analog. Das war dann bei Pulshöhenanalysatoren und dergleichen extrem viel Bauteile (output via 20 mA 110 Bd auf Fernschreiber). Auf alle Fälle erachte ich viele Schaltungen als zumindest anschauenswert, die Time-to-pulse-Height (oder Amplitude) converter, constant fraction Diskriminatoren usw. hatte schon ausgefeilte Sachen, da kann man lernen.

Stichwort CFD: Gaussförmige Pulse verschiedener Höhe sollen präzises Timing geben. Einfacher Schmitt-Trigger geht da nicht, da hohe Pulse früher auslösen. Daher verwendet man Trigger, welche ihren Level der Pulshöhe anpassen und z.B. jeweils bei 1/3 der Höhe auslösen. Gib das mal einem heutigen Elektroniker als Denksportaufgabe...

Allerdings gab es typischerweise viele Instituts-interne Entwicklungen, NIM und CAMAC. Wenn ich sehe, was da heute auf dem Müll landet, da kommen mir die Tränen. Auch gab es vieles hoffnungslos überteuertes... Mit der Zeit gab es immer mehr Anbieter neben Nuclear Data, inc. Leider ist der Artikel für Otto Normalverbraucher nicht abrufbar

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Immerhin lässt das Foto erahnen. Andere Anbieter wie Canberra oder Ortec wurden genannt, bei letzterem hat mich nicht alles überzeugt. Da gab es NIMs mit auch elektrisch instabilem Kram, vom mechanischen gar nicht zu reden. Alle hatten eigene Entwickler und damit dann auch eigene Schaltungen. Lediglich die Blockelemente waren ähnlich bis gleich, etwa bei den Pulsformern (pole zero compensation, Integratoren und Filter, das war dann immer weitgehend dasselbe). Später haben SRS und andere vorallem die mechanische Norm übernommen. Logiksignale änderten, "fast negative" hab ich schon lange nicht mehr gesehen.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

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