Warum/woran sterben Selenzellen?

Hi,

ich habe hier eine Fotozelle (vermutlich Selen, rund, ca. 30 mm DM) aus einem Beleuchtungsmeßgerät, das in den 80er Jahren von BBC Metrawatt hergestellt wurde. Dieser Zelle läßt sich kein µA Strom entlocken; es ist allerdings eine Spannung zu messen, die den Betrag von 50 mV nicht übersteigt.

Gibt's da Rettungsmöglichkeiten? Oder muß ich alle Hoffung fahren lassen? Warum/woran stirbt so eine Zelle?

Fragt interessiert

Reinhard

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Reinhard Zwirner
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Wenn die Versiegelung rissig wird dann koennen sie oxydieren. Lagerung im feuchten Keller oder so beschleunigt das. IIRC altern sie auch wenn sie dauernd Licht ausgesetzt sind, d.h. nicht ins Etui zurueckgepackt werden oder gar laenger in Sonnenlicht liegen.

M.W. ist das nicht mehr rueckgaengig zu machen, aber vielleicht kennt jemand Geheimtips.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Reinhard Zwirner schrieb:

AFAIK sind Quecksilberdämpfe Gift für Selen-Gleich-Riecht-Er, d.h. selbige starben mit übler Olfaktorik wenn im Haushalt das Fieberthermometer zu Bruch gegangen war. Das bekam ich es zumindest mal von einem alten FS-Meister dem ich damals oft über die Schulter geguckt habe, erzählt, damals in den 70ern Die Werkstatt lag auf dem Schulweg, und da hab ich dann nachmittags mehr gelernt als vormittags ;-) Inwieweit das Quecksilbersterben auch für Selen Fotozellen gilt, weiß ich nicht.

Jorgen

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Lund-Nielsen, Jorgen

Reinhard Zwirner:

Leider sind beide Mechanismen bei der Alterung unumkehrbar.

  1. Oxidation durch eindiffundierten Sauerstoff.
  2. Beschädigung (Bildung von leitfähigen Kristallen) der Sperrschicht durch UV.

Manchmal hat man aber Glück und es ist "nur" die Kontaktierung abgefault/oxidert. Dann kann man mit Silberstift oder Silbernitrat eine neue anbringen.

Wenn eine Stromversorgung darstellbar ist, würde ich auf eine nicht zu große Si-Photodiode bzw. derer zwei umbauen und einen Quad-Opamp benutzen und zwei Transimpedanzwandler, einen Differenzverstärker und eine virtuelle Masse zu bauen. Die zweite Diode bekäme eine schwarze Haube (Blechkappe von Kugelschreiber) und einen Kleks schwarze Farbe.

Falk D.

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kokoli

Korrekte Schreihpwaise:

Seelen-Gleich-Riecht-Er :)

IIRC heftigster Gestank. Heutiger neumodischer Weicheierkram kommt da nicht mehr mit.

So ein Stinkding an Überspannung betrieben zündet recht schnell. So 50-

60V Typen an 220V~ und langem Kabel hat(te) schon was.

BTW geht auch gut mit Elkos an 220V~, knallt besser, dafür weniger stink. Man kann nicht alles haben.

Saludos Wolfgang

--
Meine 7 Sinne:
Unsinn, Schwachsinn, Blödsinn, Wahnsinn, Stumpfsinn, Irrsinn, Lötzinn.
Wolfgang Allinger   Paraguay             reply Adresse gesetzt !
ca. 15h00..21h00 MEZ  SKYPE:wolfgang.allinger
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Wolfgang Allinger

F@lk Dµ_&&ert schrieb:

Guter Tip, gebongt.

Hmf, wenn die Zelle im Orischinaalmessgerät direkt den Zeiger antreibt, wird der Aufwand mit dieser Lösung ungleich grösser. Dazu kommt, dass möglicherweise die Selenzelle den Gefallen getan hat, ihre spektrale Empfindlichkeit ans Gewünschte anzulehnen. Mit Si-Diode ist dann das E-Maximum im IR, was man eventuell nicht mag. Da hilft dann eine Photometriediode a la BPW21, aber die ist im Vergleich zur Zelle wieder klein und liefert, nicht zuletzt wegen des Filters, nur wenig Saft.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Rolf Bombach:

Deswegen an Transimpedanzwandlern betreiben eine schwarz abgedeckt und eine als Sensor. Imho taugen die anderen Techniken den Schwarzstrom wegzufangen nicht viel. Präzisionsquadopamps sind nicht teuer. In SMD geht alles auf eine Briefmarke.

Falk D.

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kokoli

F@lk Dµ_&&ert schrieb:

Wenn man eh einen TIA nimmt, kann man auf Vorspannung verzichten, damit hat man auch keinen Dunkelstrom mehr. Vorspannung nimmt man eher, wenn man mit PIN-Fotodioden sehr hohe Frequenzen erreichen will und/oder in endliche Arbeitswiderstände speisen muss.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

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