Warum sterben meine LED?

Hallo allerseits,

ich habe einige Platinchen unterwegs, auf denen nach mittlerweile

30.000h die grünen 1206-LED sterben, wie die Fliegen. Entweder ganz aus, oder es ist nur noch ein bescheidenes Glimmen zu sehen.

Die LED hängen über 82k bzw. mittlerweile 100k an 12V BleiGel-Akkus als Betriebskontrolle. Keine Transienten, keine Extremtemperaturen, keine aggresiven Gase, keine übermäßige Feuchtigkeit, nichts. Und nein, die Widerstände sind in Ordnung. Vermutlich ist es genau eine Charge eines Herstellers. Es lagen zwar zwei verschiedene Typen im gleichen Fach, aber der Farbunterschied ist gut erkennbar und ich würde behaupten, es fällt nur eine Sorte aus.

Andere Farben sind nicht betroffen, die haben aber auch nur einen Bruchteil der Betriebszeit.

Aufgelötet wurden sie mit einem eher milden Temperaturprofil in einem T-962 Reflowofen.

Hat jemand eine Idee, ob es was anderes als ein Bauteilfehler sein könnte?

MfG

Frank

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Frank Scheffski
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Bei 100 uA LED-Strom - gewiß nicht. Dabei halten LEDs mindestens 300000 h.

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Helmut Schellong

Vibration? Biegung der Platine?

Olaf

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olaf

zuviel Strom, dat kenn ick.

w.

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olaf schrieb am Sat, 9 Mar 2024 06:44:06 +0100:

Nichts von alledem, der Temperaturspeicher auf der Platine vermeldet einen Temperaturgang von max. 40K über das Jahr. Vom leichten minus bis an die 40°C ran.

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Helmut Wabnig <hwabnig@.- --- -.dotat> schrieb am Sat, 09 Mar 2024

08:09:04 +0100:

Dat kenn ick ooch. Da kriegen die ne andere farbe und/oder fangen mit blinken an. Aber bei 100µA kann uns das vermutlich nur ein Politiker irgendwie erklären...

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Helmut Schellong schrieb am Fri, 8 Mar 2024 22:08:15 +0100:

Sowas in der Art hätte ich auch erwartet.

Ich kaufe immer nur hier:

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damit die Farben immer gleich sind, wobei es bei den besagten grünen mal eine Sorte gab, die einen sehr schicken Stich ins blaugrüne hatten (heißt wohl "jade green"). Außerdem macht die Bude einen soliden Eindruck und ist ein fast reiner LED-Vertrieb und kein Hinterhof-Beutelschubser.

Der LED-Tester, den die haben, ist voll cool:

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Hab ihn mal irgendwo gesehen, da kam er knapp 200 Tacken, das ist es mir dann aber doch nicht wert, auch wenn er total protable ist ;-)

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Am 09.03.24 um 09:08 schrieb Frank Scheffski:

Hmm, Minus könnte evtl. schon ein Problem werden. Wasser neigt dazu in bestimmte Materialien langfristig einzudringen. Dafür genügen kleinste Ritzen, wie sie durch Temperaturschwankungen an Materialgrenzen durchaus mal auftreten können. Raus bekommt man es praktisch nicht mehr. Es schafft sich mit der Zeit immer weiter, z.T. sogar durch harte Materialien wie Glas. Und wenn es beim Kristall angekommen ist, wirkt es korrosiv. Und bei Minus wird es auch schnell mal mehr Wasser als das übliche Adsorbat.

Und wenn du schon sagst, dass eine Charge betroffen ist, ist irgendwas beim Produktionsprozess schon die wahrscheinliche Ursache. Da reicht vllt. das kleinste bisschen Trennmitelrückstand vor den Zusammenbau. Du wirst kaum eine andere Wahl haben, als alle zu tauschen.

Marcel

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Marcel Mueller

Werden die Sonnenlicht UV-Strahlung ausgesetzt?

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Joerg Niggemeyer

Wenn man das Start-Posting (08.03.2024, 21:36) liest, wird erkennbar, daß UV-Strahlung kaum verursachend sein kann (unlogisch, unwahrscheinlich).

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Helmut Schellong

Helmut Wabnig schrieb:

Aber die Division von ca. 10 V durch 100'000 Ohm kannste nicht.

Das mit dem zu viel Strom demonstriere ich gern den Lernenden (oder wie die heute heissen). Ich halte eine 9V Batterie direkt an die LED.

Und nein, sie geht nicht kaputt.

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Rolf Bombach

Joerg Niggemeyer schrieb am Sun, 10 Mar 2024 10:12:30 +0100:

Im Gegentum. Montiert im Sockel von 19" Wandgehäusen, herrscht ewige Finsternis. Zudem sind viele der Anlagen auf düsteren Dachböden montiert, was auch der Grund für die minimalen Betriebsströme ist. Gerade die Typen in True Green sind derart effektiv, daß sie bei der Verwendung handelsüblicher Vorwiderstände zu Augenlasern mutieren.

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Rolf Bombach schrieb am Sun, 10 Mar 2024 17:09:43 +0100:

Die True green bekommt man zum "leuchten", wenn man die LED einpolig passend an eine 9V-Batterie hält und die offene Verbindung mit trockenen Fingern überbrückt.

Aber aua macht man ihr schon...

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Ich vermute eher ein mechanisches Problem. Ist zwar merkwürdig, daß sich Deine LEDs alle zum Suizid verabreden, aber irgendwie sitzen sie ja auch alle in derselben Kneipe. Habe irgendwo mal die lustige Story gelesen, daß eine Firma hunderte Straßenlampen austauschen mußte, weil die LEDs ziemlich schnell alle Lila geleuchtet haben.

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Bei Dir werden sich vielleicht die Bonddrähte lösen, so ein Polykarbonatspritzguß ist kein Kinderspiel. Jedenfalls wenns eine Weile halten soll. Oder es krebst Feuchtigkeit die Anschlußdrähte lang und auf dem Die rostet es.

"High Efficiency" bedeutet ja, daß man den Kram mit hoher Effizienz austauschen muß, damit es nicht eine Stange Geld kostet.

SCNR, Volker

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Volker Bartheld

Der Wirkungsgrad einer jeden LED altert, du sagst sie "sterben" nach 3.5 Jahren, das würde bedeuten, auch kein Licht mehr mit 1k statt 100k Vorwiderstand?

Klingt ja so, als ob auch durch reine Lagerung dieser Effekt "sichtbar" sein muesste ;=O

Platinen lackiert, Krichströme, Staubschicht? Platinen gereinigt ?

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Joerg Niggemeyer

Wir haben LED Strahler am Offenstall, die blinken immer so schön mit dem Weidenzaun im Takt......

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Joerg Niggemeyer

Joerg Niggemeyer schrieb am Mon, 11 Mar 2024 09:03:22 +0100:

Der Kollege hatte eine Platine mal repariert, auf der auch was anderes hinüber war, der hatte eindeutig die LED als defekt identifiziert (Rv=82k) und nach LED-Tausch keinen Unterschied der Helligkeit zu den anderen festgestellt.

Eher nicht, die liegen hier im Schieber im großen Mäuseklo und harren der Dinge die da kommen. Bisher ist keine damit aufgefallen, daß sie das Einlöten nicht überstanden hätte. Ganz am Anfang, mit dem schärferen Profil im Ofen, sind manche LED ganz dezent erbräunt, von denen leben aber noch alle.

Wenn die nicht irgendwie auffällig sind, kommen die quasi aus dem Ofen unbehandelt ins Hutschienengehäuse. Es sind dann noch reichlich bedrahtete Bauelemente aufzulöten, aber auch da darf das Flußmittel bleiben, wo es ist.

Insgesamt sitzen auf der Platine 5 grüne LED, alle an etwa 13,5V, allerdings auch aus verschiedenen Quellen, die da im Dauerbetrieb vor sich hin leuchten. Welche davon ausfallen, ist rein zufällig. Es sind auf den ersten Blick alle 5 Positionen in gleicher Verteilung betroffen.

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Volker Bartheld schrieb am Sun, 10 Mar 2024 22:11:57 +0100:

Vor vielen Jahren hatte ich einen DSL-Router mal in ein 19"-Gehäuse eingebaut und ihm einen Satz großer Anzeigeleuchten (Rafi 16?) aus dem Schaltschrankbau spendiert. Für den DSL-Status gab es einen Einleger mit dem Telekom-T und dahinter eine der damals neuen, magentafarbenen LED in 5mm. Das war am Anfang ein wunderbar pralles Bonbonrosa, aber schon nach wenigen Monaten Dauerbetrieb hatte sich der Farbstoff so zersetzt, daß nur noch ein undefinierbares blauweiß zu sehen war. Das war reproduzierbar, jedes dreiviertel jahr habe ich da die LED getauscht.

Wenn ich die Muße habe, kann ich ja mal mit dem Mikroskop schauen, ob was zu sehen ist. Auffällig ist, daß manche komplett dunkel sind und einige noch ganz schwach glimmen.

Ja, ohne jetzt weiter ins Detail gehen zu wollen, haben wir auch Anlagen zu betreuen, die jahrzehntealte Elektromechanik durch Elektronik ersetzen und in _jeder Hinsicht_ "servicefreundlich" sind.

Was ewig hält, bringt kein Geld...

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Marcel Mueller schrieb am Sat, 9 Mar 2024 09:31:32 +0100:

So wird's wohl werden. Ist zum Glück alles gesteckt und muß auch nicht irgendwie konfiguriert werden, das macht es sehr einfach.

Muß ich dann zur nächsten Wartungsrunde mal einige Platinchen auf Vorrat bauen. Ist nur schade um die vielen teuren Mechanikbauteile, die drauf sind. Manches ist unterdessen derart unverschämt teuer geworden (und ausgerechnet nicht bei Ali zu bekommen)...

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Wieso ist es schade um die teuren Mechanikbauteile? Letztlich müssen doch nur die LEDs ausgetauscht werden.

Ich halte es für möglich, daß der extrem geringe Betriebsstrom von 100uA nach Zeit von einem schädlichen Effekt /überwältigt/ wird. Standard-Betriebsstrom ist immerhin 20mA.

Ich würde daher idealerweise den Strom takten, 2mA EIN, AUS für das 20-fache der EIN-Zeit. Oder testweise den Strom auf 500uA erhöhen - ist eine dunkle LED dadurch wieder leuchtend?

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Helmut Schellong

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