Videosignal mischen...?

Vielleicht geht es bei reiner Hell-Dunkel Tastung irgendwie. Bei der Studienkollegin sah aber auch das (Testsignal mit ASCII Text aus einem

68000 Rechner) total besch....n aus bis wir da vernuenftig Ruhestrom fliessen hatten.
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Gruesse, Joerg

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Joerg
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Das funktioniert bei einem angeschlossenen Monitor aber nicht besonders gut. Die Studienkollegin hatte damals aehnlich argumentiert. Nachdem wir dann per negativer Versorgung ordentlich Ruhestrom hatten stand das Bild blitzsauber. Der Monitor war immerhin von Barco.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Ursache könnten verschliffene Flanken gewesen sein? Eine Ursache, mehr oder weniger hochohmiger Monitoreingang bzw zu langsamere Ausgangsstufe. Für solche Ausgangsstufen sind sind Emitter- bzw Basisstufen die stabilere Alternative für HF Anwendungen. Da kann bedenkenlos dann 75 Ohm Widerstand eingebaut werden. ;-) Du hast in deinem Beispiel durch erhöhen des DC-Arbeitspunktes die dynamischen Eigenschaften geändert. Gefahr bei Kollektorstufen in Verbindung mit Koaxkabel besteht dann, das sie parasitäre HF-Artefakte produzieren. Kommt aber auf den konkreten Fall an.

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mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Es bestand wohl keine Möglichkeit sich das Videosignal mal anzuschauen? Kollektorstufen in Verbindung mit Koax (Leitungskreisen) sind ohnehin nicht der Weisheit letzter Schluß, eher schon ein Sockenschuß. Dann doch lieber Differenzstufen mit 75_Ohm Kollektorwiderstand. BTW wenn Barko so knauserig mit Bauelementen umging wie du hier schilderst, wundert mich nix. ;-)

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mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Doch, haben wir. Tektronix mit runder Roehre auf Wagen, beim Einschalten zuckte die Leuchtstoffroehrenbatterie an der Decke mal kurz. Das Scope stand bei mir weil es kein anderer haben wollte :-)

Es sah wie befuerchtet aus: Nach oben zackige Flanken, nach unten eher Geschlabber. Was die Studienkollegin vorher getan hatte war einen riesigen Elko in Serie zum Ausgang zu legen, dadurch wurde es etwas besser. Aber nur minimal, und dann fragte sie mich ziemlich frustriert was man denn tun koenne.

Das Problem ist, dass das ganze keine Kleinsignalgeschichte ist. D.h. nach der Kleinsignaltheorie sollte es funktionieren, in der Praxis nicht so recht. Jedenfalls nicht wenn man nur ein paar Volt Versorgung hat. Selbst der H-Sync schlackerte weil die fallende Flanke verschliffen war. Nachdem der Emitterwiderstand statt an Masse an -12V hing lief das auf einen Schlag sauber.

Der Monitor hatte immerhin 2600DM gekostet, Mitte der 80er war das viel Geld. Und an meiner frisch entwickelten CCD-Kamera (da hatte ich neben der VME Karte auch einen Videoausgang rangebaut) produzierte der auch ein gestochen scharfes Bild. Ich hatte allerdings auch einen LH0033 reingesetzt. Man goennt sich ja sonst nichts :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Die alten 500_VA Teks waren unverwüstlich und ersparten, zumindest im Sommer, den Saunagang. ;-)

Anderer Weg: Zwischen Emitter und Kabel 75_Ohm einschleifen und Quellspannung verdoppeln. ;-) Aber, es geht auch mit Power.

Der LH0033 wäre in der Tat eine gute Videoendstufe.

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mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Dann haettest Du 150ohm Last. Ein 1k Widerstand nach Masse schafft das nicht recht. Theoretisch koennte man das bei reinem Video An/Aus Betrieb zwar im C-Betrieb laufen lassen, aber sowas ist in Verbindung mit einem Koaxkabel und dessen immer etwas streuenden Wellenwiderstand eklig. Falls es einigermassen synchroniert bekommt man i.d.R. Ausschwinger an den vertikalen Uebergaengen. Sieht einfach nicht gut aus.

Das Problem ist, dass das menschliche Auge aehnlich wie das Gehoer recht empfindlich ist und kleinste Ungereimtheiten registriert. Wobei mir bei den Audiophools die den Unterschied zu vergoldeten Monsterkabeln hoeren wollen Zweifel kommen :-)

Klar, wenn man richtig Ruhestrom fliessen laesst geht das auch mit +5V und Masse. Aber nur wenn man in der vorgeschlagenen Schaltung einen Widerstand zwischen OC von den Syncs und der Basis vorsieht. Sonst gibt es zu starke Sync Amplitude, der Strom im Emitter faellt auf Null, und manche Monitore reagieren pikiert auf sowas.

Leider schon lange von hinnen geschlichen :-(

Heutzutage muss man Buffer wieder selbst zimmern. Alle guten Dinge sind irgendwann mal vorbei.

Die Diplomarbeitshilfe war lange nicht der einzige Fall. Spaeter nachdem ich selbststaendig war bekam ich einige Anrufe dass ich mal eben nachsehen soll. Meist sah das so aus dass auf dem Labortisch des neuen Kunden alles lief. Kurze Kabel, immer alles sauber 75ohm. Bei deren Kunden dann aber manchmal nicht, weil dort andere Monitorfabrikate standen und zig Meter Kabel dranhingen. Oft lag es auch nur daran dass die Monitore von deren Kunden viel grossere Bildschirme hatten und man Unsauberkeiten im Signal staerker sah. Der "Fix" war fast immer der gleiche, das Heranfuehren einer negativen Versorgung plus Abblock-C. Leider bedeutete das langfristig ein Re-Layout, was Cheffe irgendwie schonend beigebracht werden musste.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Dein Herr der Halbleitergott sagt dir: Schwurbele nicht so viel.

"Schätzen" wir mal den (dynamischen) Ausgangswiderstand der Kollektorschaltung. Er berechnet sich grob als Quotient aus Basisbahnwiderstand zu Stromverstärkungsfaktor. Nehmen wir einen ungünstigsten Fall mit Basisbahnwiderstand zu 100_Ohm. Das ist dann schon ein schlechter Kleinsignaltransistor. Mit einem Stromverstärkungsfaktor von 100, ergibt er sich zu 1. Dazu addiert den Emitterbahnwiderstand mit 1_Ohm. Das ergibt einen Ausgangswiderstand von 2_Ohm. Um auf unsere nominellen

75_Ohm zu kommen, müßen noch 73_Ohm in Reihe geschaltet werden.

Auf nichts ist verlass, Am wenigsten auf ewige Lieferbarkeit von Halbleitern.

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mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Ich meinte Last. 75ohm zwischen Emitter und Kabel einschleifen ist prinzipiell immer eine gute Idee bei Videosignalen. Nun ist aber ein

75ohm Kabel da dran welches (hoffentlich) auch mit 75ohm abgeschlossen ist. Also 75+75=150.

Und wie gesagt, wenn in der von Dieter vorgeschlagenen Schaltung der Sync kommt dann sperrt der Transistor vollstaendig und aus ist's mit Kleinsignaltheorie. Dann schnackt der Ausgangswiderstand auf 1k oder was immer im Emitter haengt. Er bleibt auch die ersten 600mV der steigenden Flanke gesperrt. Sehr unguenstig.

Nee, Video im C-Betrieb ist Krampf. Oder wie der Koelner sagt, dat daet ma nit :-)

[...]

Ja, Phil Hobbs berichtete heute morgen dass Fairchild das huebsch kleine N/P-Channel Paerchen FDC6020C auf die Abschussliste gesetzt hat :-(

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Horst-D.Winzler schrieb:

Und die Kennlinie des Transistors? Die gibt weitere 25 Ohm bei

1 mA Strom. Oder 250 Ohm bei 0.1 mA. Oder unendlich Ohm bei Null mA. Und diesen Fall hat man, wenn der Strom aus dem Koaxkabel zurückkommt, bis es entladen ist. Der Ausgangswiderstand ist dann nur noch durch den Emitter-Versorgungswiderstand gegeben.
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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Am 12.07.2011 21:04, schrieb Rolf Bombach:

Macht aber aber nix, denn schwärzer als Schwarz geht nunmal nicht und damit die Syn-Signale etwas ausrichten können, müssen sie schon eine gewisse Amplitudenhöhe erreichen. Wenn dann noch der Monitoreingang mit 75_Ohm abgeschlossen ist, fließt auch ein genügend hoher Strom nämlich dann, wenn er im Transistor benötigt wird. Daß das gut funktioniert, hat sich doch vieltausendmal gezeigt. ;-)

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mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Hm? Du weißt, was ein "75ohm Kabel" ist? Die Pointe eines solchen Kabels ist, daß der Wellenwiderstand 75Ohm beträgt. Im Frequenzbereich, um den es geht, mißt man deswegen an einer Seite eines unendlich langen Kabels 75Ohm. Sägt man das Kabel irgendwo vor dem unendlichen ab, gibt es Reflexionen an dieser Stelle. Schließt man an das neu entstandene Kabelende nun etwas an, was elektrisch wie das jetzt fehlende unendlich lange Kabelende aussieht, nämlich einen 75Ohm Abschlußwiderstand, unterbleiben diese Reflexionen und das Kabel sieht von seiner Eingangsseite her wieder aus wie ein unendlich langes Kabel, mit 75Ohm.

Ein 75Ohm Kabel, das _entweder_ unendlich lang ist _oder_ irgendwo mit dem zum unendlich langen Restkabel elektrischen Äquivalent, also einem korrekt bemessenen Abschlußwiderstand, versehen ist, hat einen Widerstand von 75Ohm.

Der Ausgangswiderstand der Treiberschaltung sollte ebenfalls 75Ohm betragen, damit das Kabel auch für Signale von der anderen Seite her reflexionsfrei ist.

Anders sieht das natürlich bei alten Ethernetkarten an Koaxkabeln (RG58) aus, da diese nicht Point-to-Point sind, sondern an das beidseitig bereits entsprechend terminierte Kabel anzapfen. Da muß dann der Ausgangswiderstand unendlich sein, also eine Stromquelle.

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David Kastrup
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David Kastrup

Weiss jetzt nicht warum Du mir das erklaert hast, das wusste ich seit kurz vor der Amateurfunkpruefung Neunzehnhundertdunnemal :-)

Koax muss man nur an einem Ende abschliessen. Bei Video setzt man aber gern 75ohm Serienterminierung am Treiber ein. Einmal weil es Kurzschluss geben kann und der Treiber dann recht heiss wuerde, hauptsaechlich aber weil der Abschlusswiderstand in solchen Anlagen oft als "optional" angesehen wird.

Wie auch immer, wenn 75ohm Serienterminierung und das Kabel sauber abgeschlossen ist dann sieht der Treiber am Emitter eine Last von 150ohm und muss die doppelte Signalamplitude stemmen.

Bis einer unsere Analogixe einen 50ohm BNC-Abschluss im Kabelgewuehl unter seinem Schreibtisch "fand" und absteopselte. Der sass am Ende des Kabels und ueberall hoerte man "Ey!" und "So eine Sch....e!"

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Gruesse, Joerg

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Joerg

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