Lochdurchmesser fuer metrische Schrauben in Leiterplatten?

Hallo Leute,

Ein neuer Kunde hat mich total ueberrascht. Ist in USA, will aber alles metrisch haben. *staun*

Ist fuer mich das erste Mal, daher zur Sicherheit: Welchen Durchmesser laesst man fuer normale nach Masse durchkontaktierte Befestigungsloecher bei Leiterplatten bohren wenn Schrauben in M-Groessen durch sollen? Also da wo man nicht will dass das Gewinde die Durchkontaktierung wegreibt. Im Internet fand ich Angaben von 106-108%. Ergo 5.35mm fuer M5 oder

6.4mm fuer M6. Haut das in etwa hin?

Mein Layouter wird erstmal den Koller kriegen wenn ich dem sage dass beim naechsten Projekt die ganze Doku metrisch ist :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg
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Panzerplatten oder was? M5 oder M6 ist bei Leiterplatten nicht sooo üblich. Ausserdem Angaben in % finde ich etwas merkwürdig. Bei normalen Platinenbefestigungen mache ich bei M2, M2.5 und M3 0.1mm rauf, bei Durchkontaktierungen 0.25 brutto (bei 35µ), bekommt man so 0.15mm. Bei M10 und M25 würde ich auch 0.25 raufpacken.

Waldemar

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Waldemar Krzok

Da sind ein paar schwere Ferrite drauf und Gewinde unter 5mm brechen bei einer harten Landung schonmal ab.

Ok, aber haben metrische Schrauben denn nicht auch eine prozentuale Toleranz in ihren Gewindedurchmessern?

Was Du mit "bei Durchkontaktierungen 0.25 brutto" meinst habe ich jetzt nicht ganz geschnallt.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

OK.

Habe mir angewöhnt, die Löcher anzugeben, die die LP-Hersteller zu bohren haben. Also brutto. Wenn Metalisierung dazu kommt, ist es halt 70µm (normalerweise) weniger. Ausserdem versuche ich trotzdem in der Nähe ohne Schraube durchzukontaktieren.

Waldemar

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Waldemar Krzok

Am 09.07.2011 22:12, schrieb Joerg:

Hier gibts die Aussenmasse für Gewinde.

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Bei M3 ohne DK, wenns passgenau werden soll, nehme ich 3,0. Mit DK würde ich, je nach Toleranzangaben des LP Herstellers und der gewünschten Passgenauigkeit 2/10 bis 5/10 zugeben.

Gruss Rolf

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Rolf Mennekes

Am 09.07.2011 23:17, schrieb Rolf Mennekes:

PS: Das gilt natürlich nur für räumlich kleine LPs, normalen Temperaturbereich und eng tolerierten Aufnahmebohrungen. Ansonsten muss man eben rechnen (schätzen). Die meisten Befestigungsbohrungen werden eh dorthin platziert, wo nach dem Layouten noch Platzt ist und nicht unter mechanischen Gesichtspunkten. Aber bei M5 oder M6, mit Mindestbruchkraft (nach fest kommt ab :-) ) von ca. 5.000 bis ca. 20.000 N (je nach Festigkeitsklasse), sollte man sich darüber doch ein paar Gedanken machen.

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Rolf Mennekes

[...]

Danke, jetzt hat's eingeleuchtet :-)

Wenn Metalisierung dazu kommt, ist es halt 70µm

Ja, nochmals durchkontaktieren tue ich ebenso. Man kann ja nie wissen wie lange so eine Platine mal misshandelt wird. Ich habe schon welche gesehen, da war an den Ecken Silk Screen, Solder Mask und etwas Kupfer einfach weggetatzt. Ich weiss nicht was die Leute vorher angefasst haben. Hoffentlich keine Butterbrote oder Zigaretten ...

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Am Sat, 09 Jul 2011 13:12:12 -0700 schrieb Joerg:

Guckst Du da, letzte drei Tabellenspalten sollten passen:

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Marc Santhoff

Aha, danke. Also liegen die M5 und M6 immer mindestens 24um bzw. 26um unterhalb des runden Millimeters. Wieder was gelernt :-)

5/10-tel duerfte bei M3 schon ziemlich schlackern. Man soll an den Stellen ja kein Zinn haben, eher Nickel oder wenn's sein muss noch Gold.
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Gruesse, Joerg

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Joerg

In meinen Arbeitsbereichen ist das meist kritisch, da machen wir normalerweise alles "compliant". Weiss nicht wie es in Deutsch heisst, im Prinzip bedeutet es "bewegungstolerant". Dieses Modul z.B. kommt auf Haltewinkel die sich bei zuviel Beschleunigung etwas biegen koennen und damit Lasten abfangen. Muss man natuerlich aufpassen dass nichts abvibriert wenn der Pilot den Synchronizer vergisst oder selbiger mal wieder kaputt ist, oder ein Trucker stundenlang mit Vollgas ueber Sastrugi brettert.

Das ist auch einer der Gruende warum ich keine dicken BGA mag, jedenfalls nicht auf FR-4. Nur auf Flex.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

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Hmm, das ist deutlich mehr als bisher hier im Thread diskutiert und auch mehr als ich im Internet sah. 10% Zuschlag bei "mittel". Aber steht ja DIN drueber, dann muss das wohl stimmen :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Am Sat, 09 Jul 2011 15:54:52 -0700 schrieb Joerg:

Aber Vorsicht, Wikipedia ist nicht Beuth ...

Ist aber irgendwie plausibel, bei der Toleranz können ja auch die Gewindelöcher oder Durchgangslöcher unter der Platine im Gehäuse entsprechend verschoben sein und es muß genug Spiel für die Schrauben in der Platine geben. Z.B. bei Grad "mittel" darf ein Längenmaß von

30...120mm Lochabstand schon +/-0,3mm abweichen. Das mal zwei im ungünstigsten Fall und und Du hast die 10% bei M6. Oder so. ;)

Müßtest dann mal rausfinden, welche Toleranzstufe für das Gehäuse bzw. den Montageplatz maßgeblich ist.

Marc

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Marc Santhoff

Ja, stimmt, aber die DIN13 will ich mir jetzt nicht kaufen, dieser EN60601 Krempel war schon teuer genug. Musste ja unbedingt zweisprachig sein damit es auch den Franzosen paesslich ist ... grmpf ...

Das darf ich nebenbei auch noch skizzieren, da liegt es bei mir wieviel Toleranz es gibt :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg wrote on Sat, 11-07-09 22:12:

Für einen alten Maschinenbauer gibt es darauf nur eine Antwort:

Um fein würde ich zur Sicherheit einen Bogen machen, eventuell auch um mittel. Sehe ich das richtig, daß durch das Bohren mit nachträglichem Auftrag das Loch in der Platine immer kleiner ausfällt als das Nennmaß?

Nur nach minus. Selbst das Höchst- ist fast ein halbes Prozent kleiner als das Nennmaß.

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Axel Berger

Wie kommst Du auf 70µ? Bei 35er Leiterplatten wird in der Regel 15 bis 20µm galvanisch aufgekupfert. Der Lochdurchmesser schrumpft dann nur um 30..40µn.

Ich mache Befestigungslöcher meist 0,5mm größer, um auch Positions-Toleranzen der Leiterplatte (Abstände zwischen den Löchern) und auch der mechanischen Konstruktion auffangen zu können.

--
Michael
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Michael S

Dafür weiß ich nicht, wie es in Englisch heißt. Kenne "compliant" nur im Zusammenhang mit Vorschriften, also "vorschriftsgemäß". Der Webster hingegen kennt im wesentlich Deine Bedeutung, da hätte ich eher "pliant", also nachgiebig im mechanischen Sinn, genommen.

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David Kastrup
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David Kastrup

und bei HAL ist die Lochgröße noch schlechter definiert.

Gruß, Gerhard

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Gerhard Hoffmann

Am 09.07.2011 22:51, schrieb Joerg:

Industriell gefertigte Schrauben haben sehr genau geformte Gewinde, da ist kaum Toleranz ausgenutzt.

Es gibt so Gewindetester mit fit (muss noch gerade so halten) und non fit (darf keinesfalls passen).

Warum nicht noch ein paar große Unterlegscheiben, die die Belastung besser verteilen. Dann darf auch der Bohrdurchmesser größer sein und es passen zöllige Bohrer? Ich habe mal irgendwas von 4/1000 mm gehört und bei DIN dürften die meisten Toleranzen Festmaße sein (bis 10mm 0,05 mm, 10 bis 100mm 0,5mm, ...)

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Stefan Engler

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hier

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ist eine Tabelle ganz unten für Normen bei Senkungen. (Flachsenkungen nach DIN974-1) Zum Schraube durchstecken sind für dich nur die Maße der Durchgangslöcher interessant. Beispiel: M5 -> D5,5mm Das bisschen Galvanik was beim Durchkontaktieren dazu kommt ist bei diesen Angaben absolut zu vernachlässigen. Die Schraube "klappert" bei den in der Tabelle genannten Werten genug.

Die Tabelle für SN213.182 ist noch klappriger und würde ich nicht nutzen.

W.

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Wolfgang P u f f e

Danke, das deckt sich mit dem Wikipedia Link von Marc.

Wir wollen das nicht nachtraeglich bohren lassen. Ich muss meinem Layouter mitteilen was fuer einen Bohrdurchmesser er angeben soll. Er weiss das nur fuer amerikanische Schrauben.

Macht auch irgendwie Sinn, sonst muessten die Muttergewinde ja immer Uebergroesse haben.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

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