Videosignal mischen...?

Hallo!

Heute Abend soll ich eine Industrieanlage reparieren. Fetter mannhoher 19" Klotz mit bissel Funkkram und Menstrualem-EDV zeugs. Neben dem Funkkram der teilweise ausgetauscht wird, trat man aber heute an mich heran mit der Frage ob ich - wenn die Kiste eh schonmal aufgeschraubt wird - nicht auch gleich das Videosignal von der monochromen CRT rückseitig als BAS-Signal an einer BNC-Buchse herraus führen könne.

Sinn soll darin bestehen einen zweiten Bildschirm auf der anderen Seite der Produktionsstraße zusätzlich dran hängen zu können.

Also eben mal die lückenhaften Schaltpläne der CRT überflogen... Die Anlage schickt drei Signale zum eingebauten CRT-Modul, Video, Vsync und Hsync.

Bekommt man auf möglichst einfach diese Synchronisationssignale (TTL-Pegel!) mit dem Videosignal zusammen auf ein BAS-Signal? Die Bildanforderungen sind eher einfach: Monochrom ohne Graustufen, also quasi 1Bit Helligkeitsdynamik.

Viel Zeit zum basteln, messen und anpassen bleibt kaum, weil das Wartungsfenster maximal drei Stunden beträgt.

Kann mich an soeine Billigst-Trickschaltung aus den 80'ern erinnern, wo die Synchronisationssignale einfach mittels Widerständen auf die Videoleitung gelegt wurden. Funktioniert das halbwegs, oder komme ich da um aufwändige Transistor- und TTL-Gräber dabei nicht herrum?

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

--
www.funktechnik-hueser.de
Reply to
Jürgen Hüser
Loading thread data ...

Am Sun, 10 Jul 2011 01:01:36 +0200 schrieb Jürgen Hüser:

Was schöneres finde ich grade nicht:

formatting link

HTH, Marc

Reply to
Marc Santhoff

Ist nicht ganz so einfach ohne zu wissen wo der Gleichpegel (bei Schwarzwert) des Videosignals liegt. Wenn der bei 0V liegt wird es ziemliches Gebastel. Ansonsten werden beide Sync nach unten pulsend gebraucht. Je einen Widerstand und Diode in Serie, Kathoden zusammen, R so ausrechnen dass die neue Videostrecke um etwa 300mV unter den Schwarzwert getastet wird wenn entweder ein H-Sync oder ein V-Sync kommt.

Drei Stunden und "nebenbei" noch andere Dinge reparieren erscheint was knapp. Kannst Du nicht auf kurzem Wege Video, H und V sowie eine positive und eine negative Versorgungsspannung auf einen 9-pin D-Sub legen? Dann kannst Du spaeter in Ruhe einen Adapter basteln ohne die Anlage abschalten oder gar aufschrauben zu muessen. Kann man in die D-Sub Steckerschalen reinfriemeln.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg
[...]

Natuerlich Anoden zusammen, man will ja zwei nach unten ziehende Signale in OR Funktion kombinieren. D.h. es geht nach unten egal welches Sync Signal zieht.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Heute Sonntag sind überall Flohmärkte. Da vertschepperns die alten Videomischer aus der Kassettenzeit um einen Schlapf. Damit sind alle deine Probleme gelöst. Gibts auch neu beim Blauen C und anderen.

w.

Reply to
Helmut Wabnig

Jürgen Hüser schrieb:

+5v | o-------. | | .-. | | | | |\ | | | vs -| >O-. '-' | |/ | | |/ o---o-----| |\ | | |>

hs -| >O-' .-. | |/ | | | | | o--- bas '-' | |\ | | lum-| >O-----o | |/ | | .-. .-. | | | | | | | | '-' '-' | | === === GND GND (created by AACircuit v1.28.6 beta 04/19/05

formatting link

Die Gatter müssen o.C. sein, und ggf muss man die Eingangssignale nochmals invertieren. Als Transistor reicht BC547, die Widerstände im kOhm Bereich, nur der Emitterwiderstand im Bereich 100 Ohm.

Gruß Dieter

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Hi Dieter,

es freut mich jedes mal wieder, wenn ich eine ASCII-Zeichnung, auch noch mit der "Signatur" sehe. :-) Danke, Gruß Andy

Reply to
Andreas Weber

Jürgen Hüser schrieb:

Schnapp dir das Elektor-Heft September 1983, da ist die "VDU-Karte" drin, die erzeugt aus TTL-Pegeln ein monochromes Bildaustastsignal. Das geht mit zwei NPN-Transistoren, sechs Widerständen und zwei Trimmerpotis. Für ASCII-Grafik bin ich jetzt zu doof, die Seitenzahl noch: 9-46.

Grüße, Holger

Reply to
Holger

Da gabs mal so ein sch=F6nes Videomodulator-IC namens LM1889 das genau zu diesem Zweck geeignet war. Leider ist das wohl schon lange obsolet. Gruss Harald

Reply to
Harald Wilhelms

Nö, das war ein HF-Modulator für Kanal 2-4, zusätzlich noch mit Farbmodulator für NTSC.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

s

Entschuldigung, es w=E4re wohl eher der MC1377 gewesen, aber auch der ist wohl eher auf Farbfernsehen ausgelegt und vermutlich genauso obsolet. Gruss Harald

Reply to
Harald Wilhelms

Der wird aber im ZX-Spectrum verwendet, arbeitet dort mit PAL-Signalen und produziert FBAS für den UHF-Modulator.

Mag sein, dass er das von dir beschriebene auch kann, aber er ist nicht darauf beschränkt.

Gerrit

Reply to
Gerrit Heitsch

Gerrit Heitsch schrieb:

Sinclair musste da dem ULA einiges an Arbeit überlassen um aus dem LM1889 ein einigermaßen PAL kompatibles Signal zu bekommen.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

BAS allein sagt garnix. Grundlegende Voraussetzung für eine einfache Erweiterung ist natürlich, daß das Signaltiming paßt.

Ich vermute anhand der sehr lückenhaften Beschreibung der Quelle, daß es sich dabei um EGA-Video handelt oder monochromes VGA.

Auf jeden Fall nix, was mit üblichem Video-Timing kompatibel ist. Damit gibt es keine einfache Möglichkeit, ein BAS-Signal daraus abzuleiten, mit dem übliche Video-Monitore etwas anfangen könnten.

Das funktioniert nur, wenn das Timing paßt. Wenn die Quelle EGA/VGA liefert, kann man dasselbe Prinzip allerdings in Vebindung mit einem VGA-Monitor verwenden, der SyncOnGreen unterstützt. Das benötigte Signal ist im weitesten Sinn natürlich auch ein BAS-Signal, aber eben doch nicht das, was man gewöhnlich darunter versteht, also eins mit Video-Timing.

Ich würde als Mixer ein Variante mit CMOS 4030 vorschlagen. Damit hat man zum einen die Möglichkeit, die Polarität der Sync-Signale den Gegebenheiten anzupassen, zum anderen produziert man damit tatsächlich ein vollwertiges CSync (mit invertiertem Hsync während des VSync). Das vermeidet potentielle Sync-Probleme, die sich typisch in Zeilenflattern am oberen Bildrand äußern.

1 4030, 2 3xJumper, 1 Diode, 3 Widerstände. Das kann man in 10, 15 Minuten auf eine Streifenleiterplatte applizieren. Nicht wirklich aufwendig.
Reply to
Heiko Nocon

Heiko Nocon schrieb:

Du musst noch jung sein. :-)

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Ist jetzt eh zu spaet da Juergens Reparaturaktion inzwischen gelaufen sein duerfte. Bei Industrieanlagen mit "Methusalem-EDV" ist das fast immer normales Video-Timing, kann allerdings je nach Herstellerland 30Hz Bildwiederholfrequenz sein. Der Grund war die Verfuegbarkeit preisguenstiger und vor allem industrietauglicher Einbaumonitore.

Dann geht probieren ueber studieren. Videosignal ohne aufgeschaltete Syncs auf en Monitor geben, bei dem ein wenig am H-Sync Knopf drehen. Wenn sich dann ein langsam durchlaufendes Bild mit etwas Schraeglage ergibt ohne dass dessen Zeilentrafo zischelt oder faucht, dann haut die Sache hin.

In heutigen Zeiten der Flachbildschirme ist es eh einfacher, die koennen fast alles. Meist auch automatische 25/30Hz Bildwechselumschaltung, zumindest kann das unser TV.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Normales oder SVGA? :) Das riecht mir mehr nach MGA, ein durchschnittlicher Mono-Monitor für die CCITT-üblichen 15625/50 liess sich meistens entsprechend hinziehen.

Reply to
Stefan Huebner

Oh. Damit hatte ich noch WIMRE eine alte Grafikkarte von mir ausgestattet. Es gab noch einen Kompagnon (ganz ähnliche Nummer) mit RGB-Eingang, der die notwendigen Differenzsignale produziert hat.

--
David Kastrup
Reply to
David Kastrup

Da sollte noch ein Widerstand zwischen VS/HS inverter und Basis. Monitore moegen es nicht wenn die Sync Signale im Voltbereich liegen. Alternativ den Emitterwiderstand an eine negative Spannung falls vorhanden, dann kann man die Basis im Ruhezustand auf rund 1.5V legen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Die Höhe des Sync signals kann man auch durch das Verhältnis der beiden oberen Widerstände bestimmen. Die Gatter sind ja open collector.

Gernot

--
MFG Gernot
Reply to
Gernot Fink

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.