Gibt es eingendlich eine vernünftigen Grund, warum einige Lieferanten nicht an Privatpersonen versenden. An der Stückzahl kann es ja nicht liegen, da an Firmen oder Entwicklungsbüros ja auch einzelne Exemplare an Halbleitern abgegeben werden.
"Steffen Braun" wrote in news:mn.4d0f7d5bc28aa4bb.42671 @arcor.de:
Ich weiss von einer Firma, die wollen nicht zig tausend Irgend-Wer-Kunden, sondern nur ein paar hundert bekannte Abnehmer, u.a. um in der Buchhaltung nicht zig Adressen führen und nur wenige Kataloge drucken und versenden zu müssen.
Von einer anderen Firma weiss ich, dass sie nicht dauernd Anfragen von Laien entgegen nehmen wollen. Sie waren dann so nett, mich trotzdem zu beliefern (gebe mich dann gerne als Kleinstfirma aus, man flirtet etwas mit der Telefonistin, klagt über die Umstände und sagt, sie wären die letzte Rettung, kommt ihnen entgegen indem man die Ware abholt, bar bezahlt und keine dummen Fragen stellt etc. etc. etc...)
In der Industrie galt vor einigen Jahren, dass die Anlage eines neuen Kundenstammsatzes ca. 150 - 500 EUR kostete, das lohnt sich also erst ab einem Jahresumsatz von 5000 - 25000 EUR aufwärts. Ähnliches gilt vermutlich auch bei Großhändlern. Einzelhändler richten sich auf Endkunden ein, benötigen bei dem geringen Umsatz pro Kunde aber eben eine höhere Marge. Das klassische Modell des mehrstufigen Vertriebs.
Dieser Firma wuerde ich empfehlen, die EDV mal ein wenig aufzufrischen. Oder bei Digikey in die Lehre zu gehen. Die wissen, wie man so etwas fuer ein paar Dollars macht.
Einer der effizientesten Laeden in dieser Hinsicht soll Jiffy Lube sein, eine Autowartungskette in USA. Wenn dort die Stammdatenerfassung mehr als einen Dollar kosten wuerde, koennten die keine Oelwechsel fuer $14.95 oder so anbieten. Ein Journalist wetterte sogar mal, die sollten etliche marode System des Staates uebernehmen, dann liefe das. Er koennte recht haben ...
Wie auch immer. Hersteller, die es nicht fertigbringen, Kleinmengen fuer Muster und dergleichen auf die Reihe zu kriegen, stehen bei unsereins auf der schwarzen Liste. Da sind etliche aus EU dabei. Und dann wundern sie sich bei der Aktionaersversammlung, dass der Umsatz nicht stimmt.
für Privatkunden stimmt Deine Aussagen vermutlich. Ein Hersteller im internationalen Geschäft muss seine Abläufe aber in erster Linie auf seine Stammkundschaft ausrichten. Und ein kompletter Stammsatz mit Bonitätsprüfung oder Kreditabsicherung für einen Neukunden in Pakistan, individuell ausgehandelter Preisliste und angemessenen Versandanweisungungen für dieser Land kosten nun einmal im besten Fall einige Stunden Zeit. Daran kann auch eine neue EDV nur wenig ändern. Und diese Abläufe sind dann eben festgeschrieben und sollten nicht für einen marginalen Mehrumsatz mit ein paar Privatkunden aufgeweicht werden - sonst würde der nächste Geschäftskunde aus Lettland, der einen Umsatz von 50.000 Euro verspricht, aus Versehen genau so schnell durch das System geschleust wie der Privatkunde mit 20 Euro und der Hersteller würde auf den Forderungen sitzen bleiben.
Sage ich doch. Mehrstufiger Vertrieb. In den meisten Fällen brauchen die gar keinen Kundenstammsatz anzulegen (genau wie der Supermarkt an der Ecke). Ich kenne diesen Jiffy Lube nicht, aber der Laden wird sich vermutlich auf seien Dienstleistung mit Endkunden konzentrieren und keine eigenen Ölfördertürme und keine Pipelines betreiben.
Nein, der hat keine Ahnung.
Da gebe ich Dir allerdings Recht. Für Muster an potentielle gewerbliche Kunden (die hinterher einen höheren Umsatz versprechen) gelten die obigen Aussagen nicht. Auch Stundenten gelten hier in gewissem Sinne noch als potentielle Kunden (die werden hinterher ja hoffentlich irgendwo arbeiten). Aber alle sollten sich darüner im Klaren sein, dass das kein "Geschäft" für den Hersteller ist, sondern Werbeaufwand. Und da steht es jedem Hersteller frei, womit er neue Kunden finden oder bestehende bei der Stange halten will.
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