Takt-Vorrangschaltung

Joerg schrieb:

Die Beschaltung des LS04 habe ich vom Original übernommen, da etliche Platinen mit dem 10MHz-Ausgang "versorgt" werden. Da will ich ohne Not nichts dran ändern. Und mit was füttert man einen LS besser, als mit einem LS?

Hast Du den BFS17p nicht immer angepriesen?

Ist auch nur vom Original übernommen. Funktioniert offenbar problemlos.

Im Gerät geht eh' der Fisch ab und daher habe ich auf solchen Luxus verzichtet. Im montierten Zustand gibt es ringsum ausreichend Masseflächen.

Ich weiß nicht, wieviele Stunden ich allein mit Kosmetik verbracht habe. Grundsätzlich sollte es einlagig werden und ich wollte möglichst ohne Brücken auskommen. Das war schon ein Haufen Arbeit. Dann hatte ich noch zwei Anschlüsse des AD8211 verdreht und mußte alles wieder umrubeln.

Hier gibt's ja auch mal was vorzuzeigen. Oftmals sind es ja nur Bauteildiskussionen, die am Ende nichts zeigenswertes hervorbringen.

MfG

Frank

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Frank Scheffski
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Mit einem HC oder AC, oder wenn die Eingangsschwelle niedrig liegen muss HCT. Der grosse Aha-Effekt geschah mal bei einem Kunden. I/Q-Empfaenger, das Design war noch aus der Kreidezeit. Man war mit SNR und der allgemeinen "Sauberkeit" des demodulierten Signals inzwischen unzufrieden geworden. Ob man denn was machen koennte, hiess es. Alles LS aus Local Oscillator und Mischerteibern rausgeschmissen und durch HC ersetzt. Deutliche Verbesserung, aber der LO-Pegel sackte was. Dann 74AC reingesetzt und die Kinnladen fielen runter. Mehr LO-Pegel und das Phasenrauschen schrumpfte auf weniger als ein Drittel.

Ja klar, das ist der Toyota Corolla der HF-Branche. Aber eben nicht der Lamborghini Diablo :-)

Inzwischen sind besonders aus Euren Halbleiterschmieden einige exzellente GHz-Typen hinzugekommen. Infineon, NXP. MMIC sind fuer solche Einzelprojekte auch recht gut, ein paar Cents teurer. Wenn 74LS im Signalzweig liegt ist es aber Pott wie Deckel.

Wie hier mal ein Ingenieur sagte: "That's the power of optimism" :-)

Ist auch hier nicht so schlimm da es kaum Crosstalk zwischen Digitalkram und analogen Pfaden geben kann.

Du meinst aber jetzt nicht rubbeln? Mit Spaghettiband von der Rolle, Rasierklingen und so?

Genau. Es ist wunderbar mal so eine saubere Platine als Ergebnis zu sehen. Diejenigen unter uns die es kommerziell machen duerfen das ja nicht.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Ich hatte halt Bedenken, das LS gegen was anderes zu tauschen, da der FanOut mit dem Tiefpaß zusammenspielen, damit alle Unterabteilungen noch sauber ihren Takt serviert bekommen. Und da ich derzeit noch keinen vernünftigen Service-Extender habe, ist es schwierig, am laufenden Gerät zu messen. Aber ich habe mal ein paar AC auf die Reichelt-Einkaufsliste geschrieben.

10 MHz sind doch eh noch Gleichstrom...

"Never change a runnig system" Oder so.

Da habe ich beim Layout halbwegs drauf geachtet. Größter Knackpunkt ist der Spindeltrimmer für die Frequenzeinstellung, aber das scheint keine Probleme zu machen.

Ich hatte mal eine dicke Mappe mit Letraset und SENO-Rubbelleiterbahnen. Weggeschmissen. Daß ich das transparente Entwurfspapier im 100 mil-Raster mit entsorgt habe, grämt mich heute noch.

Ich verwende Sprint Layout, das für knapp 40¤ alle meine Bedürfnisse befriedigt und auch von den meisten Fertigern als Datei akzeptiert wird.

Danke *leichtrotwerd* Das ist nach all den Jahren auch mein komplexestes Projekt. Alles andere war entweder banaler oder wurde in Lochraster kleinstseriengefertigt.

MfG

Frank

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Frank Scheffski

R33? Der haut schon in etwa hin. CMOS ist sogar besser weil der Ausgangswiderstand bei positiver wie negativer Flanke fast gleich ist, bei LS nicht.

Sehr gut. Setze auch mal AC-Bustreiber drauf. Die koennen bei HF-Basteleien Gold wert sein. Ein 74LS04 mit einen Koaxkabel dran ist wie ein Fiat 500 mit einem 1500kg Wohnwagen.

Wenn das System in Sachen Phasenrauschen kritisch ist dann koennte es echt was bringen. Die ganz hohe Kunst ist dann, sowas mit kontrollierter Gegenkopplung halb analog zu betreiben. Aber da waeren wir schon bei Rev C. Dann braucht man keine Transistoren mehr.

Aber das Phasenrauschen, das Phasenrauschen ...

Oder in einem Fall wie diesem: "If it's good enough don't try to improve it".

Ist ok, der Kleber laesst irgendwann eh nach.

CAD ist immer am besten, egal welches. Aber das Transparentpapier ist sehr sinnvoll. Schade dass wir soweit auseinander wohnen, sonst koennte ich Dir welches abgeben. Werde ich bis zum 100.Geburtstag wohl nicht mehr aufbrauchen.

Bei mir sind die Einzelstuecke im Labor fast alle in Sauerkraut oder Lochraster mit Ground Plane gemacht.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg wrote on Sun, 11-11-20 18:24:

Ich habe vor vielen Jahren in der RCDS-Druckerei A3 Kästchenpapier nicht ganz halbiert, so daß die Quadrate nicht 2.5 mm sondern .1" haben. Darauf der Entwurf mit Bleistift oder mit rot-blau für doppelseitig und sauber auf draufgelegtes Transparent. Augen gerubbelt, Bahnen in Tusche freihand. Später dann Mega-PCB für Atari.

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Axel Berger

Ich benutze fuer so ziemlich alles seit meinem Diplom Ampad "Engineer Quadrille Pads":

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Mitschriften fuer Kunden-Files, Schaltbildskizzen, alles. Man muss ein Sonderangebot abwarten und dann zuschlagen. So 3-4 Jahre sollte mein derzeitiger Vorrat reichen. Es ist nur ganz hauchfein durchscheinend gekaestelt. Von hinten sind die Kaestchen stark, was fuer Tabellen und so gut ist. Quadratgroesse 0.200" wo also gut Zahlen reinpassen, und dann noch pro Zoll eine dickere Linie. Fuer Engineering gibt's echt nix besseres, IMHO.

Praktisch ist auch der leichte Gruenton. So findet man selbst in einem dicken Stapel von Kopien eigene Notizen rasch wieder.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

So, die LS habe ich gegen AC getauscht. Als erstes fällt auf, daß meine Kombi aus 1k2 und Led gelb nicht mehr als Pull-up an der Umschaltemimik ausreicht, aber das ist behebbar. Ansonsten, wie prophezeit, deutlich mehr Bums am Ausgang; so ca. 10 dB im Leerlauf. Das Phasenrauschen kann ich schlecht messen, aber es fällt auf, daß die 1. Harmonische ca. 15 dB niedriger liegt. War also ein guter Tip.

Der Kollege kämpft gerade mit dem Problem, daß sein Meßplatz nach dem Einschalten spinnt, da das Ausgangssignal des OCXO erst nach ca. 3 sec. erscheint. Diese 10 MHz werden dann auf einer kleinen Tochterplatine durch 5 geteilt, in einem XOR mit den 10 MHz "gemischt", um phasenstarre 8 MHz für die "CPU" zu bekommen. Ob es wirklich phasenstarr sein muß, wissen wir nicht, von daher haben wir es uns verkniffen, einfach einen 8 MHz DIL-XO einzulöten. Irgendwie läuft die aus 3 Platinen bestehende Rechnereinheit beim Einschalten schon an und gerät beim Anlaufen des Taktes völlig aus dem Tritt. Mit vergrößern des Ct am TL7705 läßt sich der Zeitraum aber nicht sinnvoll überbrücken, so daß wir dessen RESIN jetzt über das gleichgerichtete 8 MHz-Signal freigeben werden.

Außerdem verhalten sich unsere beiden OCXOs völlig verschieden, obwohl nur 4 Wochen Altersunterschied bestehen. Einer läuft beim Einschalten mit ca. 670 mA los und erreicht ohne Unterschwinger langsam den Nominalwert von ca. 140 mA. Ausgangssignal kommt erst nach ca. 3 sec. Der, den ich neu besorgt habe, nimmt nur 450 mA, schaltet dann kurz den Heizstrom aus und pendelt sich dann in einem bildhübschen ausklingenden Sinus auf den Nennstrom von 140 mA ein. Das Ausgangssignal kommt sofort nach dem Einschalten. Dafür ist der Fensterkomparator aber nicht dimensioniert und den Ästheten (in mir) mag das anfängliche Blinken der LED stören.

Ist ein steiniger Weg, aber irgendwas ist ja immer...

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Phasenrauschen kann man auf dem Spektrumanalyzer sehen. Selbst wenn dieser Master Clock selbigen versorgt, er kann auch seinen eigenen Master Clock darstellen. Das geht aber nur wenn Du die Logik-Chips gesockelt hast und nicht umloeten musst. Andere Methode ist Rumfragen unter Funkamateuren, ob jemand einen Allwellenempfaenger guter Qualitaet mit 300Hz oder wenigstens 600Hz Quarzfilter hat. Dann aber Abschwaecher davorsetzen.

Oder einen einfachen schwaechlich rueckgekoppelten LC-Oszillator parallel mitlaufen lassen der vom OCXO "ueberrumpelt" wird wenn er kommt. In den ersten drei Sekunden dann nichts messen sondern diese Zeit fuer einen Schluck aus der Buerotasse nutzen :-)

Diese russischen Dinger? Bei der Regelschaltung fuer die Heizung wundert mich das nicht, die war denen nicht so besonders gelungen.

Hoert sich irgendwie nach grenzwertiger Phasenreserve an.

Unnuetz blinkende LEDs werden bei mir meist ueberklebt oder abgepitscht :-)

Ich habe die Schaltung nicht mehr weil der Newsreader nach zwei Monaten abrollt. Aber vielleicht kann man den Komparator zur Seite ziehen?

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Hat die Kiste einen, aber leider SEHR breitbandig...

Nach dem Einschalten muß man eh ein paar Minuten warten, bis die Kiste warmgelaufen ist und der OCXO gar ist. Die schon verwendete 'Kill Signal' Schaltung an den TL7705 und gut ist.

Trotzdem ist da was anders, da ja auch das Ausgangssignal sofort kommt. Ich frage die Woche mal beim Hersteller.

Die blinkt ja nur gelb, wenn der Heizstrom außerhalb des Fensters pendelt. Ansonsten leuchtet sie zartgrün.

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MfG

Frank

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Frank Scheffski

[...]

Wie kommt die LED denn ans Blinken?

Bezueglich C8: Ist der AD8211 mit einer kapazitiven Last am Ausgang einverstanden? M.W. sind das normale Opamp-artige Treiber da drin.

Wenn das mal praeziser werden soll koenntest Du D2 durch einen TL431 plus zwei Widerstaende ersetzen. Dann aber mit den Abblock-C C6 und C14 aufpassen dass das nicht im instabilen Sektor landet.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Der Fensterkomparator ist auf einen Bereich von ~100-150 mA eingestellt. Wenn sich der Heizstrom einpendelt, blinkt die LED solange, bis der Strom innerhalb des Fensters liegt. Mit dem Trimmer kann man dann nochmal die Fenstermitte dem Realbetrieb anpassen, da die Eigenwärme des Meßplatzes auch die Stromaufnahme des OCXO beeinflußt.

Der ist schon rausgeflogen und hat einem Widerstand Platz gemacht, um eine Hysterese zu gewährleisten.

Der Dauerheizstrom ist sowieso nicht konstant. Es geht nur darum , ungefähr zu erkennen, wann der OCXO in Ruhe ist, wenn man das Gerät aus dem kalten Auto auf den noch kälteren Dachboden schleppt und dort messen will.

Den aktuellen Schaltplan habe ich mal mit angefügt:

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Außerdem bin ich wegen unschönen Effekten aufgrund fehlender Groundplane auch vom Kollegen angesungen worden, und habe das Layout nochmal überarbeitet:

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Vor der Fertigung setze ich dann noch reichlich Durchkontaktierungen. Die werden wir zwar nieten müssen, aber das tut der Sache ja keinen Abbruch.

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Aha, also ein Schlotterindikator fuer nicht ganz gluecklich kompensierte Regelschleifen :-)

Good man, good man.

Bei LKW-Dieselmotoren machen die Russen schonmal ein kleines Feuerchen da drunter um diesem Vorgang etwas nachzuhalfen :-)

Volle Masseflaeche auf der Rueckseite? Das waere sauber. Setze dann auch je eine Durchkontaktierung nahe an die Masse-Pins der 74AC und je noch eine an der Masse von deren Abblock-C. 74AC hat den Biss einer Kawasaki, dagegen ist 74LS wie ein Moped.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Unlängst kam im TV mal wieder eine Wiederholung von 'Russland - Eine Winterreise'. Das Ganze spielt dort, wo es _richtig_ kalt ist und da laufen die Motoren außerhalb beheizter Garagen einfach ständig, weil sonst auch das Feuerchen nicht mehr helfen würde. Da hätte auch unser Doppelofen ordentlich zu kauen.

Jep. Das kostet nur unwesentlich mehr, wenn man die paar Löcher für die Stiftleisten und die Buchsen für das Poti selbst freisenkt.

So wird's werden. Wenn fertig, dann Bilder.

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Oh, ja, hier im Norden auch. Wenn dann doch mal ein Motor ausgegangen ist schiebt ein anderer Trucker von hinten an. Dabei kann durchaus ein Kilometer ins Land ziehen. Dann irgendwann ein Boellern, eine fette pechschwarze Russwolke, und alles loeppt wieder.

Oder die Pins kurzrasieren und die Daumen druecken :-)

Es ist auch so, dass das Phasenrauschen i.d.R. besser wird je zackiger und sauberer die Flanken sind. Das geht ohne Ground Plane fast nicht.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Und so sprach Joerg:

Das klappt in Sibirien nicht: Dort wird es durch das kontinentale Klima so erbärmlich kalt, dass der Motorblock zerspringt, sobald der kalt das erste mal zündet. Selbst das vorglühen mit der Lötlampe wird da zum Risiko.

In Alaska ist es nicht ganz so kalt, weil ozeanisches Klima...

Roland

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Roland Ertelt

Morgens zwei Pötte auf'm Herd, Wasser fürs Heißgetränk, und das Kühlwasser der Karre...scheint da durchaus üblich zu sein. Dann mit Lötlampe vorwärmen, das warme Kühlwasser reinkippen und Motor schleunigst anlassen...

-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

War frueher hier im Norden ueblich: Wenn Papa von der Arbeit kam drehte er unterm Auto einen kleinen Hahn auf und liess das Oel raus. Das kam ueber Nacht auf den dicken Herd wo abends nochmal zum Durchwaermen der Huette Holz nachgeladen wurde. Morgens kippte er das Oel zurueck ins Auto.

Heute ist es dekadenter, da sieht man dort viele Autos die ein Verlaengerungskabel um die Halter der Stosstange geeickelt haben.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Wenn ich jetzt schon an der Rev. B arbeite, fiele Dir da auf die Schnelle was vernünftiges ein? Muß ja nicht das allerfeinste sein...

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Ein bei Euch beschaffbarer Kandidat waere der BFR92:

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Dann NE85633:

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Aber aufpassen, solche hohe Transitfrequenzen fuehlen sich oft an wie Glatteis. Das kann auf etlichen GHz schwingen ohne dass man was merkt. Zumindest nicht bis jemand in Armeekluft klingelt weil deren Radar spinnt ... Wenn Du noch am Layout feilst kannst Du ja unmittelbar am SOT23 Gehaeuse einen 0603 Widerstand in Serie zur Basis vorsehen. 0805 geht aber auch. Ein paar zig Ohm oder eine SMT-Ferritperle da drauf wirken bei zu heissen Transistoren als "Spoiler".

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Cool, der is pinkompandebil und für 16 Centavos bei Tante Angelika zu bekommen. Gekauft. Danke!

Sir, jawoll, Sir!

Wie geht das mit der Ferritperle bei 0603/SOT23?

MfG

Frank

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Frank Scheffski

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