Hallo Zusammen! Ich suche einen Sinusgenerator für den Audiobereich als kleines, tragbares, batteriegespeistes Gerät. Ich dachte an Selbstbau und wollte mal hören, ob es an Stelle des XR2206 Funktionsgenerators mittlerweile ein vergleichbares IC gibt.
Der 2206 hatte früher den Beinamen Ti**en- bzw. Nippelgenerator, weil er auf den Sinus eine entsprechende Form gemacht hat, die als Klirr auch sehr schön zu hören war. Zum Testen für Audiogeräte so nicht zu gebrauchen.
DDS ist zweifellos neuer und besser, aber ob so ein schneller DDS Chip der noch einen Mikroprozessor zur Frequenzeinstellung braucht das richtige ist für ein kleines, tragbares, batteriegespeistes Selbstbaugerät? Wenn es klirrarm genug sein soll müssen es ja doch genügend viele Bits für den Ausgangs DAC sein.
das von einem Quarz abgeleitete Signal ist zwar sehr stabil in seiner Frequenz, aber wenn der Ausgangs DAC relativ wenig Bits hat gibt es schon einiges an Bitrauschen und entsprechendem Klirrfaktor. Bei DDS Chips gibt es 10; 12 und 14 Bits Auflösung, fragt sich wieviel für gute Audioqualität nötig ist, 10 Bit könnten knapp werden, 14 Bit sollten eigentlich reichen.
Die Dreieck/Sinusumformung hat eben ihre grunds=E4tzlichen Schw=E4chen, die auch hute nicht zu beseitigen sind. Ich vermute, ein diskreter Dreieck/Sinusumformer w=E4re noch schlechter.
Was besseres w=E4re auf jeden Fall ein Wien-Generator. Der ist aber noch =E4lter. :-) Da braucht man aber ein Doppel-Poti mit sehr gutem Gleichlauf. Grunds=E4tzlich k=F6nnte man nat=FCrlich auch noch ein Oberwellenfilter nachschalten. Wenn man das als SC-Filter aufbaut, k=F6nnte das sogar mitlaufen. Gruss Harald
Das low-tech Teil ist bei mir noch rege in Gebrauch:
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Minimalschaltung Wien, die Amplitudenstabilisierung machen 1N4148 mit Vorwiderstand.
oben stöpselt man diskret Frequenzen ein ( abgestimmt auf die Frequenzen von DIN A4 log/log-Millimeterpapier ).
mit dem Poti in der Mitte stellt man die Amplitude ein.
wird aus dem Breadboard gespeist für das es das Signal erzeugt.
der 2. Quad-Op rechts unten ist ein unbeschalteter Sockel: man benötigt wahlweise einen CMOS-OP wie LMC660 oder TS914 für 3-15V Versorgung. Oder einen TL074/TL084 für 15-30V Versorgung.
Layout habe ich irgendwo als Eagle 4.15 noch im Fundus.
Die meisten einigermaßen amtlichen Geräte (z.B. GF22) verwenden übrigens Drehkondensatoren.
Wenn man die Amplitudenstabilisierung geeignet aufbaut erreicht man auch ohne Filter audiotaugliche Klirrfaktoren. Ich hab mal (mit gutem Erfolg) mit Dioden-Photowiderstand-Optokopplern experimentiert. Hamamatsu baut die leider nicht mehr, aber es gibt auch noch andere Hersteller, die sowas bauen, z.B. Silonex (nicht so toll), Perkin Elmer, Tesla Blatná, Macron.
Dioden zu Stabilisierung ergeben fiese Verzerrungen, die man auch bei geringem Anteil noch wahrnimmt (beim GF22 ist die Stabilisierung umschaltbar, in der Dioden-Stellung kommt er unter 0,1% und trotzdem hört man es...).
Ansonsten würde ich auch eher eine digitale Variante vorschlagen (DSP/MC/FPGA + geeigneter Wandler) und das Signal per Software generieren. Für reine Sinusausgabe bis ca. 100kHz würde es irgendein Audio-Wandler tun (die sind heutzutage meist bis über 200kHz Samplingfrequenz spezifiziert). Falls auch andere Signalformen (Rechteck, Dreieck, Sägezahn, ...) erzeugt werden sollen, ist evtl. ein Datenwandler (mit analogem Filter danach) günstiger, da die FIR-Rekonstruktionsfilter in den Audio-Wandlern Effekte generieren, die hier evtl. nicht erwünscht sind.
Grüße Markus (der beide Varianten schon mal ausprobiert hat)
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