Ich möchte von einem Arduino aus eine 230V AC/25-W-Lampe schalten, nur Ein/Aus, kein Phasenanschnitt oder sowas. Das Solid State Relais von Sharp PR26MF21NSZ scheint mir geeignet:
600 V, 0.6 A, 10 mA Steuerstrom, DIL-8, bei Reichelt für 1.05 EUR
Nun gibt es davon offenbar eine Version mit "zero crossing circuit" und eine ohne. Was bewirkt dieser? Ich denke, ein Triac sperrt ohnehin nach dem Nulldurchgang? Ist das nur bei nichtohmschen Lasten relevant?
wenn man das Netz möglichst wenig stören will, dann schaltet man in einem Nulldurchgang ein und in einem späteren wieder aus. Der "zero crossing circuit" soll das Einschalten genau im Nulldurchgang durchführen. Miss aber vorher mal den Kaltwiderstand der 25 W Lampe mit dem Ohmmeter und rechne nach ob da die 0,6 A reichen, der Stromstoss beim Einschalten ist nicht ohne. Immerhin wird er hier beim Einschalten im Nulldurchgang kleiner als wenn man zufällig das Spannungsmaximum trifft.
Das dumme ist, man müsste im Nulldurchgang des Stroms schalten. Das ist beim Ausschalten trivial - macht jedes Triac out of the box. Aber beim Einschalten, hängt es von der Last ab. Bei einem ohmschen Verbraucher trifft man damit ins Schwarze, bei einem Kapazitiven noch mehr, aber bei einer Induktiven Last ist das ein glattes Eigentor. Ein wenig belasteter Ringkerntrafo fährt z.B. schon mal gerade aus in die Kernsättigung, wenn man das macht.
Gibt es da einen relevanten Unterschied? Ich meine schafft es eine 25 W Lampe in 50 ms annähernd auf Nenntemperatur? Wenn nicht - und das vermute ich - ist das alles Grütze, denn der ohmsche Widerstand ist dann nach 50 ms auch nicht sehr viel höher als im kalten Zustand, kurzum der Maximalstrom nur geringfügig niedriger.
Irrtum. Schau dir den Einschaltstrom mal am Speicheroskar an. Du wirst staunen, wie stark der Widerstand nach 15ms - das ist der Scheitelpünkt der zweiten Halbwelle - angestiegen ist.
...mit einem massiven Knallbum-Effekt, wenn man Pech hat. Im günstigen Fall fliegen die Sicherungen raus, im ungünstigen verabschieden sich der Triac UND der Trafo in die Ewigen Jagdgründe. Für unsere Trafos haben wir ein Vorschaltgerät, das garantiert in Spannungsmaximum schaltet und zwar jede Phase einzeln (Drehstromtrafo).
Waldemar
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Erstaunlich viel. Aber es ist mir ach schon mal aufgefallen, dass man bei sehr schwachen 230V Glühbirnen mit einem Kreisel Farbunterschiede bekommt. Bei 60W Birnen ging das nicht mehr.
Btw. Das ist doch totaler Mist bzgl. der Lebensdauer weil dann die Glühfadentemperatur auch ständig schwankt. Wenngleich aufgrund des Strahlungsgesetzes eher in der Größenordnung 5%.
die Glühfadentemperatur schwankt ständig weil der Glühfaden eine kleine thermische Zeitkonstante hat weil er so klein ist damit man die geringe Leistung hinkriegt. Statt dem Leuchter mit 6 Birnen zu je 20 W einen mit einer einzigen 100 W Birne zu nehmen wäre sinnvoller.
Einen Ringkerntrafo habe ich damit noch nicht sterben sehen. So schnell bekommt man den Draht nun auch wieder nicht warm und durch die ohmschen Verluste rüttelt er sich nach wenigen Perioden in etwa wieder ein. Ein leichtes Offset, ohne erhebliche Sättigungseffekte kann aber bis zu einer Sekunde anhalten, zuweilen hörbar durch ein am Anfang lauteres Brummen.
Selbst die Triacs machen das oft noch mit, wenn sie nicht total auf den Kante genäht sind. Eine schnellen Haushaltssicherungsautomat hingegen bekommt man selbst mit moderat großen Trafos aber gut durchgestartet. (Ich spreche hier nicht von der Klasse >1kVA, da dürfte es ohne Strombegrenzung eng werden.)
Das wiederum ergibt aber auch nur Sinn, wenn die Trafos unbelastet sind. Wenn hinten ein Drehstromgleichrichter mit dickem Kondensator dran hängt, ist das total blöd.
Ich habe gute Erfahrungen mit (niedrigen) Serienwiderständen gemacht, die von einem Schütz, das seine Spule parallel zur Trafowicklung hat, überbrückt werden. Die Schaltverzögerung des Schütz reicht i.d.R. schon. Der Widerstand muss nur klein genug sein, damit im Kurzschlussfall trotzdem noch die Sicherung fällt. Oder halt ein Sicherungswiderstand, der selber einfach abraucht.
Habe ich so'n Teil mal auf dem Tisch gehabt. Verstärker mit einem Ringkerntrafo, so rein optisch ca 300VA. Die primäre Wicklung war hinüber und der Eigentümer des Verstärkers erzählte mir von Problemen mit dem Schalten (Licht dunkler, Sicherung raus etc).
Es ist 20kVA Trafo, wird leer gestartet.
Haben wir auch in einem Gerät. Es sind insgesamt 4 Ringkerntrafos mit ca
4kVA zusammen. Zum starten gibt es dort einen NTC als Strombegrenzer (10 Ohm kalt, 8mOhm bei 100°C), der dann nach ca 1 Sekunde mit einem Schütz überbrückt wird.
Waldemar
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