Solid State Relais: was bedeutet "Zero cross type"?

Ich möchte von einem Arduino aus eine 230V AC/25-W-Lampe schalten, nur Ein/Aus, kein Phasenanschnitt oder sowas. Das Solid State Relais von Sharp PR26MF21NSZ scheint mir geeignet:

600 V, 0.6 A, 10 mA Steuerstrom, DIL-8, bei Reichelt für 1.05 EUR

Nun gibt es davon offenbar eine Version mit "zero crossing circuit" und eine ohne. Was bewirkt dieser? Ich denke, ein Triac sperrt ohnehin nach dem Nulldurchgang? Ist das nur bei nichtohmschen Lasten relevant?

- Andi

Reply to
Andreas Karrer
Loading thread data ...

"Andreas Karrer" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@chimborazo.ee.ethz.ch...

Er schaltet nur im Nulldurchgang ein. Mit ihm kann man nicht dimmen.

Das willst du auch gar nicht, also passt der für dich.

-- Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net homepage:

formatting link
de.sci.electronics FAQ:
formatting link
Lies 'Die hohe Schule der Elektronik' von Horowitz/Hill bevor du fragst. Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.

Reply to
MaWin

Andreas Karrer schrieb:

Hallo,

wenn man das Netz möglichst wenig stören will, dann schaltet man in einem Nulldurchgang ein und in einem späteren wieder aus. Der "zero crossing circuit" soll das Einschalten genau im Nulldurchgang durchführen. Miss aber vorher mal den Kaltwiderstand der 25 W Lampe mit dem Ohmmeter und rechne nach ob da die 0,6 A reichen, der Stromstoss beim Einschalten ist nicht ohne. Immerhin wird er hier beim Einschalten im Nulldurchgang kleiner als wenn man zufällig das Spannungsmaximum trifft.

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

Am 07.08.2012 15:29, schrieb Andreas Karrer:

Das schon, aber er zündet nicht genauso "von selber" in jeder Halbwelle neu. :-)

formatting link

Reply to
Hartmut Kraus

Das dumme ist, man müsste im Nulldurchgang des Stroms schalten. Das ist beim Ausschalten trivial - macht jedes Triac out of the box. Aber beim Einschalten, hängt es von der Last ab. Bei einem ohmschen Verbraucher trifft man damit ins Schwarze, bei einem Kapazitiven noch mehr, aber bei einer Induktiven Last ist das ein glattes Eigentor. Ein wenig belasteter Ringkerntrafo fährt z.B. schon mal gerade aus in die Kernsättigung, wenn man das macht.

Gibt es da einen relevanten Unterschied? Ich meine schafft es eine 25 W Lampe in 50 ms annähernd auf Nenntemperatur? Wenn nicht - und das vermute ich - ist das alles Grütze, denn der ohmsche Widerstand ist dann nach 50 ms auch nicht sehr viel höher als im kalten Zustand, kurzum der Maximalstrom nur geringfügig niedriger.

Marcel

Reply to
Marcel Müller

Marcel Müller schrieb

Allerdings

Irrtum. Schau dir den Einschaltstrom mal am Speicheroskar an. Du wirst staunen, wie stark der Widerstand nach 15ms - das ist der Scheitelpünkt der zweiten Halbwelle - angestiegen ist.

Reply to
Michael Sonnthal

Marcel Müller schrieb:

Hallo,

50 Hz bedeutet 20 ms Periodendauer und 10 ms für eine Halbwelle, wie kommst Du jetzt auf 50 ms? Laut
formatting link
beträgt die Modulation der Helligkeit mit 100 Hz bei einer Glülampe 230 V und 15 W etwa 30 %.

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

Am 07.08.2012 23:49, schrieb Marcel Müller:

...mit einem massiven Knallbum-Effekt, wenn man Pech hat. Im günstigen Fall fliegen die Sicherungen raus, im ungünstigen verabschieden sich der Triac UND der Trafo in die Ewigen Jagdgründe. Für unsere Trafos haben wir ein Vorschaltgerät, das garantiert in Spannungsmaximum schaltet und zwar jede Phase einzeln (Drehstromtrafo).

Waldemar

--
My jsme Borgové. Sklopte ?títy a vzdejte se. Odpor je marný.
Reply to
Waldemar Krzok

Vergiss es. Es hätten 5 ms sein sollen.

Erstaunlich viel. Aber es ist mir ach schon mal aufgefallen, dass man bei sehr schwachen 230V Glühbirnen mit einem Kreisel Farbunterschiede bekommt. Bei 60W Birnen ging das nicht mehr.

Btw. Das ist doch totaler Mist bzgl. der Lebensdauer weil dann die Glühfadentemperatur auch ständig schwankt. Wenngleich aufgrund des Strahlungsgesetzes eher in der Größenordnung 5%.

Marcel

Reply to
Marcel Müller

Marcel Müller schrieb:

Hallo,

die Glühfadentemperatur schwankt ständig weil der Glühfaden eine kleine thermische Zeitkonstante hat weil er so klein ist damit man die geringe Leistung hinkriegt. Statt dem Leuchter mit 6 Birnen zu je 20 W einen mit einer einzigen 100 W Birne zu nehmen wäre sinnvoller.

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

Einen Ringkerntrafo habe ich damit noch nicht sterben sehen. So schnell bekommt man den Draht nun auch wieder nicht warm und durch die ohmschen Verluste rüttelt er sich nach wenigen Perioden in etwa wieder ein. Ein leichtes Offset, ohne erhebliche Sättigungseffekte kann aber bis zu einer Sekunde anhalten, zuweilen hörbar durch ein am Anfang lauteres Brummen.

Selbst die Triacs machen das oft noch mit, wenn sie nicht total auf den Kante genäht sind. Eine schnellen Haushaltssicherungsautomat hingegen bekommt man selbst mit moderat großen Trafos aber gut durchgestartet. (Ich spreche hier nicht von der Klasse >1kVA, da dürfte es ohne Strombegrenzung eng werden.)

Das wiederum ergibt aber auch nur Sinn, wenn die Trafos unbelastet sind. Wenn hinten ein Drehstromgleichrichter mit dickem Kondensator dran hängt, ist das total blöd.

Ich habe gute Erfahrungen mit (niedrigen) Serienwiderständen gemacht, die von einem Schütz, das seine Spule parallel zur Trafowicklung hat, überbrückt werden. Die Schaltverzögerung des Schütz reicht i.d.R. schon. Der Widerstand muss nur klein genug sein, damit im Kurzschlussfall trotzdem noch die Sicherung fällt. Oder halt ein Sicherungswiderstand, der selber einfach abraucht.

Marcel

Reply to
Marcel Müller

Das ist auch die bessere Lösung würde ich sagen. Gibts da nicht so eine Standardschaltung mit einem dicken NTC und einem Relais?

Reply to
Thomas Stegemann

Habe ich so'n Teil mal auf dem Tisch gehabt. Verstärker mit einem Ringkerntrafo, so rein optisch ca 300VA. Die primäre Wicklung war hinüber und der Eigentümer des Verstärkers erzählte mir von Problemen mit dem Schalten (Licht dunkler, Sicherung raus etc).

Es ist 20kVA Trafo, wird leer gestartet.

Haben wir auch in einem Gerät. Es sind insgesamt 4 Ringkerntrafos mit ca

4kVA zusammen. Zum starten gibt es dort einen NTC als Strombegrenzer (10 Ohm kalt, 8mOhm bei 100°C), der dann nach ca 1 Sekunde mit einem Schütz überbrückt wird.

Waldemar

--
My jsme Borgové. Sklopte ¨títy a vzdejte se. Odpor je marný.
Reply to
Waldemar Krzok

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.