SMD-Ersatz für MPSA18

Moin.

Der Artikel von OPhil Hobbs zu rauscharmen Photodiodenverstärkern klingt sehr überzeugend.

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Da wir chronisch von Rausch und Rumpel auf Signalen genervt sind, möchte ich die Empfehlungen ohne spezielles Projekt ausprobieren.

In der Schaltung auf Seite 4, Fig 9, "final circuit" hat er für die Transistoren den MPSA18 und den BFG25A gewählt. Beide würde ich gerne ersetzen. Der MPSA18 gibt es nur im TO92-Gehäuse und der BFG25 ist den üblichen deutschen Distroverdächtigen unbekannt. Statt TO92 hätte ich gerne eine SMD-Bauform.

An RF-Transistoren, die dem BFG25 ähneln scheint es keinen Mangel zu geben. Vorläufig habe ich mir den BFR180 rausgesucht. Bin mir aber nicht sicher, ob ich nicht irgendeine wsentliche Eigenschaft übersehen habe. (Wenn ich bisher überhaupt einzelne Kleinsignal-Transistoren eingesetzt habe, kamen alle meine Schaltungen mit Standard-Transtoren aus)

Der MPSA18 scheint sich durch eine Kombination von großen hfe und geringem Rauschen auszuzeichnen. Habt Ihr Empfehlungen, für einen Ersatz in SMD?

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak
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Dazu muessten wir wissen in welchem Frequenzbereich sich Deine angedachte Sache so abspielt. Ich hatte letztens bei einer Optik-Geschichte was europaeisches eingesetzt, den BCX70K im SOT23 Gehaeuse. Liegt offiziel ein halbes dB oder so drueber, aber der hatte ein huebsch niedriges Rauschknie. War angenehm ueberrascht, vor allem weil der nur gut drei Cents kostet.

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Sorry fuer den kranken Infineon-Link, aber deren Datenblatt ist das bessere mit mehr Rauschdetails.

BTW, Phil ist jetzt auch in die Gilde der Consultants gekommen. Wenn Ihr also mal Beratung braucht ...

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Kai-Martin Knaak schrieb:

Gibt es einen Grund gegen BC850?

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Erstmal will ich versuchen, in der Nähe dessen zu bleiben, was Phil Hobbs seiner Schaltung attestiert: DC bis 1 MHz.

Zitat Hobbs: "Since current errors are so important, we'll use a superbeta MPSA18 with I_C2=290 µA."

Mir ist allerdings nicht recht klar, was die Größe I_C2 ist. Wenn ich nur nach großem hfe zusammen mit SO23 Gehäuse suche, lande ich beim BC847, also einem ausgesprochenen Normalo-Bauteil.

Das Rauschen wird in der Tat sehr ausführlich auch mit Kurven spezifiziert. Zur sinnentnehmenden Interpretation fehlen mir allerdings ein paar Bildungs-Details: Was ist R_S, das bei den Rauschangaben als Parameter auftaucht? Die Impedanz des an der Basis anliegenden Signals?

Der von Hobbs angegebene Opamp LF157 hat sich zwischenzeitlich auch in Richtung Unoptainium entwickelt. http://www/ational.com meint dazu lapidar: Obsolete. Alternate Part or Supplier: None. Der Wunsch an dieser Stelle ist wohl ein FET-Eingang kombiniert mit einer nutzbaren Bandbreite im MHz-Bereich. Mit diesen Eigenschaften kennt meine Schublade nur den OPA656. Dessen Datenblatt verkündet noch deutlich mehr Bandbreite und angenehm niedriges Eingangsrauschen. Mich stört nur ein wenig der Preis (5 EUR) und dass ich nicht wüsste, welchen Opamp man ersatzweise nehmen könnte, wenn auch dieses Modell den Weg in die Abkündigung geht.

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak

Kai-Martin Knaak schrieb:

Naja, Zetex/Diodes hat da schon welche mit noch höherer Stromverstärkung, sind aber rechte Exoten.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Das der BC850 ein PNP Transistor ist? ;-) Ansonsten habe ich vielleicht nur nicht genug Erfahrung in der Transistorauswahl.

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak

Kai-Martin Knaak schrieb:

Argh, ja da hab ich leichtfertigerweise vom BC550 falsch extrapoliert.

Wie gesagt, schau bei Zetex, die haben welche in SOT-23 mit h_fe von typ

800 bei kleinen Strömen. Bezugsquelle für die Exoten weiß ich aber ad hoc nicht.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

"Dieter Wiedmann" schrieb im Newsbeitrag news:4a3ceb50$1 snipped-for-privacy@news.arcor-ip.de...

Hi, nee, sind recht beliebt, etwa bei diesen CCFl-Invertern. Schaffen ganz erstaunliche Leistungen, manchmal glaubt man garnicht, daß die "eingegossen" sind, eher nur angemalt...

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mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Oliver Bartels wuerde sagen, zittriger Gleichstrom.

Wenn es auf solch feine Messfaehler ankommt, dann vielleicht:

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Zetex wurde von Diodes Inc geschluckt, Search Engine sieht in Folge etwas verbeult aus was nicht gross wundert, aber man bekommt die bei Digikey. Das Datenblatt sagt nichts ueber hfe und so bei kleinen Stroemen, Leakage und so aus, muesste man anfragen.

Auch sehr huebsch, Digikey hat die, jedoch keine Rauschdaten:

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Fehlende Rauschangaben muessen nichts schlechtes heissen. Ich habe z.B. recht oft Schalt-FET als super-billisch HF Verstaerker eingesetzt. Jahrelang in Serienproduktion, sauberes Rauschverhalten.

folderId=db3a304412b407950112b43286c05890&fileId=db3a304412b407950112b43287355891

Ja, Source Resistance.

Kann ich nicht viel zu sagen, da das bei mir bisher alles im zig bis hunderte MHz Bereich lag und ich viel diskret entwickle. Wenn es nicht unbedingt ein FET-Eingang sein muss machte sich in einem meiner PD Front-Ends (wo ich auch bis DC musste) der LM833 sehr huebsch, da exzellentes Rauschverhalten im Hertz-Bereich.

Auch schonmal gemacht, ist aber esoterisch und loest bei Design Reviews Ekel aus: DC bis zig kHz mit LM833 oder so, dann ueber einen Diplexer (bei mir nur L und C) den oberen Frequenzbereich mit HF-Teilen. Hinterher notfalls wieder kombinieren. Da nur ein anderer waschechter E-Techniker frisch von der Uni mit im Design Review sass und ein Breadboard nachweislich lief, wurde niemandem uebel :-)

Heutzutage bedeutet Opamp+FET+rauscharm meist selten gefragt und damit etwas exotisch, will heissen teuer. Vermutlich bin ich ein wenig mit Schuld dran, weil ich die Dinger oft verschmaehte ...

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Kai-Martin Knaak schrieb:

Hallo,

ja - so verstehe ich das auch. In den Datenbüchern sind normalerweise auch die Messschaltunghen für die Parameter

LF157 ist ein breitbandiger (GBW, slewrate) FET-Opamp, unkompensiert mit minimaler Verstärkung von 5 - Nichts Besonderes - und leicht durch bessere aktuelle Opamps zu ersetzen.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Kai-Martin Knaak schrieb:

Hallo,

bei Rausch und Rumpel auf Signalen ist wegen der Vielzahl an Ursachen und Einflüssen immer eine Gesamtanalyse eines konkreten Projektes wichtig um dieses daraufhin zu optimieren.

Zunächst empfiehlt es sich, die konkrete Ursache für das Rauschen zu analysieren. Eine gute Schaltung und gute Bauteile alleine reichen zumeist leider nicht unbedingt aus um Ruhe zu haben. Wichtig ist immer auch der Frequenzbereich des Signals für eine geeignete Schaltung und Bauteilauswahl. Die Bandbreite dann noch mit Filtern passend einzugrenzen kann sich auch lohnen.

Rauschen ist immer und überall.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer
[...]

Koestlich! Habe mich kaum eingekriegt ...

Gibt es bei Euch nicht ein Getraenk von den Winzern das Rauscher heisst?

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Wenn die Leiterplatten fertig sind, werde ich ein paar Transistoren testlaufen lassen. Allein, um zu sehen, ob es einen Unterschied macht.

Das kommt als nächstes. Hier werden häufig die Laser mit irgendwelchen hohen, aber festen Frequenzen moduliert. Nach diverser Physik mit Atomen und Interferenzen, ist daraus eine INtensitätsmodulation auf einer Photodiode geworden. Die soll dann möglicht arm an Rausch und Jitter in ein elektrisches Signal überführt werden. Bisher wird an diesen Stellen einfach mit breitbandigen Vorverstärkern gearbeitet. Den Verdacht, dass man das mit einem Bandpass direkt an der Quelle verbessern kann, hatte ich schon länger. Nun habe ich gesehen, dass Phil Hobbs auf seiner Homepage zeigt, wie das konkret geht...

In den Datenblättern sieht es beim NE5534 ähnlich und der OP27 deutlich besser aus. Täuscht das?

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak

Kai-Martin Knaak schrieb:

Nö, wobei ich nicht gerade 'deutlich' sagen würde.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

=2E

Motto; Auf mein Ohr ist verlass ;-)

lich=20

BTW man beachte die Messbedingungen (Quellwiderstand) bei der Ermittlung von Rauschspannung und Rauschstrom. Besonders bei Vergleichen.

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

BC850 ist aber NPN. Der passende PNP ist der BC860.

SSM2210 in SO-8 von AD ist auch nicht schlecht wenn man

2 gleiche braucht. Leider deutlich teurer, aber nicht ganz so schlimm wie MAT-02.

Gruß, Gerhard

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Gerhard Hoffmann

Da Du öfters mit so etwas zu tun hast, kann ich Dir wirklich auch sein Buch empfehlen. In sci.optics (oder war es alt lasers?) hat er vor kurzem zudem verkündet, daß eine neue Version draußen ist.

Gruß, Jürgen

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GPG key: 
http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=J%FCrgen+Appel&op=get
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Jürgen Appel

Das ist das beste. Am besten auch einige japanische NF Transistoren mit besorgen.

Ist jetzt laenger her, aber m.W. hat der NE5534 Begrenzerdioden im Eingang was bei unserer Schaltung nicht gegangen waere. Der OP27 ist marginal besser, kostet aber ein halbes Vermoegen. Sind in diesem Fall eine ganze Menge Kanaele gewesen und ich musste die auch nehmen um die Laserdioden zu regeln, damit wir da eine schmalere Line Width rausgeknirzt bekamen als im Datenblatt angegeben (hat auch geklappt).

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Ja. Ich hatte mir das schon vorgemerkt. Muss mich noch entscheiden, ob ich unbürokratisch privat Anschaffe, oder versuche, die Uni davon zu überzeugen, dass ich es als Arbeitsplatz lektüre brauche.

Vielleicht schaue ich auch mal in die englschen Licht-Gruppen rein :-)

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak

Joerg schrieb:

Hört sich so'n bißchen wie EAV an ...

SCNR

Reinhard

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Reinhard Zwirner

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