S: Ueberlastschutz fuer Messwerk

Hallo NG,

fuer die Reparatur eines alten Leybold-Schulinstruments [1] suche ich ein Bauteil oder eine Schaltung, die folgende Kriterien erfuellt:

-Ueberlastschutz fuer ein Drehspulmesswerk 300uA bzw. 60mV=

-"Einrastend", d.h. $Paedagoge muss Knopf druecken, um Instrument aus der Abschaltung zurueckzuholen (Lerneffekt!)

-Muss ohne Stromquelle funktionieren

Der elektromechanische Geniestreich, der das bis jetzt bewirkte (eine Art bistabiles Relais, das eine roten Knopf rausspringen liess), ist wohl leider irreparabel zerbastelt.

Vielen Dank fuer Tips oder Kommentare.

Gruesse Michael

[1] wie auf
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Michael Hoereth - MCH-RIPE - Munich, Germany
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Michael Hoereth
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Das dürfte schwierig werden. Wie soll denn bitte sehr mit den für die Abschaltung zur Verfügung stehenden 18µW(!) ein mechanischer Abschalter ausgelöst werden? Eine elektronische Lösung entfällt ebenfalls, da ohne Stromversorgung auch keine Persistenz des Abschaltzustands möglich ist.

Also bei 60mV/300µA hat das Relais ganz sicher nicht geschaltet.

Die klassische Lösung in jedem alten Analogmultimeter sind zwei antiparallele Dioden. Damit wickelt es den Zeiger zwar schon ganz ordentlich an den Anschlag, aber die Spule brennt wenigstens nicht gleich durch. Die Dinger müssen natürlich dick genug sein, um die wüstest mögliche Attacke zu überleben. Falls der Leckstrom kein Problem darstellt, kann man auch Schottky-Gleichrichter nehmen. Für noch höhere Ströme kann man dann ja wieder ein bistabiles Relais nehmen. (Und wenn es eines ohne Knopf ist, wo stattdessen auf zwei Extra-Anschlüsse Saft gegeben werden muss, damit das Ding wieder geht, dann ist der Lerneffekt noch größer. :-)

Marcel

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Marcel Müller

Hallo Marcel,

Dafuer hat man ja die Ueberlast ;-) Ich habe mir folgende Funktion zusammengereimt: Dieser Schalter hat eine vergossene Spule mit Ri von ca. 120 Ohm, die von einem weitgehend geschlossenen weichmagnetischen Rahmen ungeben ist. In einem Spalt dieses Rahmens befand sich ein Magnet, von dem leider nur noch Kruemel uebrig sind. Ueber der Spule schwebt an Federchen ein Stift mit einem Plaettchen untendran, das beim Eindruecken des Knopfes an den Spulenrahmen gepappt wird. Nun reichen wenige hundert mV, um das Plaettchen wieder abgehen zu und damit den Kopf rausspringen zu lassen. Dabei wird dann mit fetten Lastkontakten der Eingang abgetrennt.

Die hat die Firma Gossen, von der die Innerei stammt, natuerlich bereits vorgesehen...

;-) Es gibt nur kaum entsprechend empfindliche Relais, die bistabil sind _und_ den Laststrom schalten koennen. Das Ding geht bis 1000V und 10A, Gleich- und Wechsel...

Gruesse Michael

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Michael Hoereth - MCH-RIPE - Munich, Germany
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Michael Hoereth

Hallo Michael,

Was spricht eigentlich gegen diese ganz normalen Schmelzsicherungen? Man muss schon richtig aufmachen und immer wieder Sicherungen nachkaufen. Erziehung von Erwachsenen funktioniert am besten via Geldbeutel...

Marte

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Marte Schwarz

Hallo Marte,

hmmm... die Empfindlichkeit? Die kleinsten 5x20 von Tante Angelika haben 50mA MTr, bis die ausloesen, ist der 200fache Nennstrom geflossen. Sicher besser als nix, aber obs reicht? Und der Witz der bisherigen Schaltung war ja, dass es bei Ueberlast am Messwerk das ganze Instrument inkl. Vorteiler, Stromwandlertrafos (!) etc. von den Buchsen trennt. Schwierig, ich weiss, aber sonst haette ich mich nicht an Euch gewandt ;-)

Gruesse Michael

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Michael Hoereth - MCH-RIPE - Munich, Germany
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Michael Hoereth

"Marte Schwarz" schrieb im Newsbeitrag news:46346e6a$0$23145$ snipped-for-privacy@newsspool1.arcor-online.net... ..

Hi, also ICH passe auf, MIR passieren solche Fehler einfach nie. Daher kann ICh mir auch erlauben, da Kaugummisilberpapier drumzuwickeln....das merkt ja keiner. Außerdem wars schon vorher kaputt.

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mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Und die Kleinste von Onkel Conrad löst bei 32mA -F- aus. Best.Nr.: 550892

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mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Hi Gunter,

deswegen macht man das auch nicht mit Sierungshalter, die von aussen zugänglich sind, sondern mit verplombten Schrauben geschützt sind. Dann wird jede Reparatur auch vernünftig teuer, was den Lerneffekt steigert ;-)

Marte

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Marte Schwarz

Naja, gar so schlimm ist es auch nicht, auch wenn man, Originalton, "den roten Knopf scho oefter mal gebraucht" hat. Es geht eher drum, dass nicht ein Ueberlastschutz das Messwerk auf ein paar Striche Ausschlag begrenzt und dann eben die Quelle aufgedreht wird, "bis was kommt"... Dann kommt naemlich der Shunt oder Spannungs- teiler in Form von Rauch. Und das Geraet ist innen so wunderschoen geabeitet, das moechte ich nicht als Brand-Totalschaden wieder auf den Tisch kriegen...

Dann lieber einen Knopf, der durch Rausschnalzen anzeigt: Das war zuviel!

Waere denn eine 32mA F ein geeigneter Schutz wenigstens fuers Messwerk?

Gruesse Michael

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Michael Hoereth - MCH-RIPE - Munich, Germany
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Michael Hoereth

Geniale Konstruktion :-) Typisch Gossen.

Dann ruf bei Gossen, Müller & Weigert an. Die Kerls dort sind ganz nett und auch freundlich bei älteren Modellen. Ev. haben die noch so Relais als Bausatz im Lager (Die bauen das auf Anfrage auch zusammen... Lieferzeit von ca. 3 Wochen beachten, oder so ca.). Wird ja kein Einzelfall sein, dass ein Schutz verbaut wird (auch heute).

Kontakt für DE:

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Genau. Daher war das da drin auch von Gossen ein "Eigenbau", wie ich annehme.

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Johannes
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John F

Danke, das haette ich nicht zu hoffen gewagt. Aber den Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Da duerftest Du Recht haben, denn das Ding traegt zwar einige ver- waschene Stempel, aber nirgends einen Firmennamen. Wenn man sich das ganze Geraet ansieht, kommen einem die Traenen der Ruehrung ;-)

Gruesse Michael

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Michael Hoereth - MCH-RIPE - Munich, Germany
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Michael Hoereth

Irgendwie kann ich mich errinern, so was gab es auch bei den AVO Messgeräten die wir in England in der Schule hatten. Roter Knopf sprang aus was auch man immer falsch gemacht hat. Ob man da was erfahren oder herausfinden kann?

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Otto Sykora

Sicher doch! Kostet ja fast nichts.

Hab letztens hier angefragt wegen extra großer Messwerke und dann letztendlich Eigenbau betrieben weil Gossen die zwar im Angebot hat, aber ca. 5 Wochen Lieferzeit und die Deadline (Ausstellungseröffnung) war 14 Tage nach Auftragserteilung...

Die fünf Wochen sind deshalb so lang, weil es Sonderinstrumente sind, die in Ungarn per Hand aus Einzelteilen zusammengesetzt werden.

Hattest du Erfolg beim Kontakt?

--
Johannes
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John F

An Dein Posting hatte ich auch gedacht, als mein ehemaliger Physiklehrer mit dem Ding in der Hand ankam...

Bis jetzt nach einer Anfrage uebers Webformular am Wochenende nicht. Naechste Woche probier ichs mal telefonisch, und ich bin auch gar nicht so selten in der Gegend unterwegs...

Gruesse Michael

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Michael Hoereth - MCH-RIPE - Munich, Germany
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Michael Hoereth

Meine sind mittlerweile schon einige Monate im erfolgreichen Einsatz. Sehen ganz nett aus :-) Die von Gossen wären sicherlich professioneller als mein Selbstbau, aber was solls. Ist immerhin für eine ausstellung und da ist so viel Eigenbau bei den Ausstellungsstücken, dass es fast schon auffällig wäre, wenn man die Dinger nicht zumindest ein wenig angepasst hätte.

Bin schon gespannt :-)

--
Johannes
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John F

Abgesehen davon, dass solche Feinmechanik, selbst wenn sie nicht in .de gebaut wird, einen stolzen Preis hat.

Gestern kam ein freundlicher Brief (!), man habe keine Ersatzteile oder Unterlagen mehr fuer die Geraete... Naja, bei Baujahr '77 ist das nicht wirklich ueberraschend. Keine Ahnung, was ich jetzt mit dem Ding mache. Ganz ohne Schutz moechte ich es nicht wieder in den Schuldienst entlassen...

Gruesse Michael

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Michael Hoereth - MCH-RIPE - Munich, Germany
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Michael Hoereth

Soweit ich weiß, wird in Ungarn gefertigt.

Hinweis: Ein neues Gerät kostet ca. 500 Euro. (Messwerk alleine davon ~250 Euro) Sollten sich deine Kosten in die Gegend bewegen, dann rate zu einem Neukauf. Das alte Gerät kann man ja in einem Schaukasten aufstellen. Sieht sicherlich gut aus. Kannst auch einmal bei eBucht suchen, ob ein ähnliches Gerät für ein paar cent zu haben ist. Schauen kann man ja.

--
Johannes
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John F

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