Reperaturproblem - Schaltnetzteil von Artesyn

Hallo!

Habe grade von einem Bekannten einen Beamer bekommen, bei dem offensichtlich das Schaltnetzteil defekt ist. Leider habe ich noch nicht besonders viel Erfahrung was die Reperatur von Schaltnetzteilen angeht. Aber ich habe es mal ausgebaut und ein wenig untersucht. Das Netzteil hat eine kleine aufrecht stehende SMD-Platine, auf der offensichtlich der Regler untergebracht ist. Es ist ein AS3842. Nun habe ich das Netzteil mal an Netzspannung gehängt und konnte an dem

400V Elko hinter dem Gleichrichter auch ~300V messsen (sollten es nicht 325 sein?). Als nächstes hab ich mal gemessen ob am AS3842 denn überhaupt Betriebsspannung anliegt... Aber dort konnte ich nichts messen. Da dieses IC ja aber, soweit ich das verstanden habe, das Takten des Netzteils übernimmt, müsste es doch schon vor dem eigentlichen anlaufen des Schaltnetzteils mit Spannung versorg werden. Oder sehe ich das falsch? Hat vielleicht jemand Unterlagen zu dem Netzteil? Oder irgendwelche Ratschläge? Es gibt das Netzteil für ~80? bei RS, aber ich würde es natürlich lieber instandsetzen.

Mfg Florian Hirschberg

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Florian Hirschberg
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Hallo,

Das klingt wie UC3842... Ist das ein 8-Beiner?

Schau mal ob ob Pin 7 mit dem + Pol eines kleinen Elkos verbunden ist. Liegt an dem Elko gar keine Spannung an?

Ja ist meistens mit einer Bootstrap-Schaltung realisiert: Widerstand laedt diesen Eigenversorgungs-C auf bestimmten Wert (16V) auf, dann legt der 3842 los und laeuft an. Dann steigt die Ausgangsspannung an. Die Energie im EV-C muss ausreichen, bis die Ausgangsspannung weit genug angestiegen ist, damit die EV-Wicklung genug Spannung liefert, um den PWM-Chip zu versorgen. Reicht die Energie im EV-C aber dazu nicht aus und sinkt die Spannung auf unter 10V ab, schaltet der 3842 wieder ab, und laedt sich wieder ueber den Widerstand auf 16V auf und alles beginnt von vorne.

cu,

Steffen

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Steffen Koepf

R.Freitag schrieb:

Ja, das ist ein Regler von Astec der Pin-Gleich mit dem UC3842 ist... Nur woher bekommt der seine Versorgungsspannung? Schalten kann das Netzteil ohne ihn doch noch garnicht... Baut man da ein Kondensator-Netzteil ein extra für das IC oder wie läuft das?

Gruß, Florian

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Florian Hirschberg

eventuell ein UC3842? googel mal danach und vergleiche die Pinouts etc.

Robert

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R.Freitag

Steffen Koepf schrieb:

Japp, genau das ist er. Hat auch 8 Beinchen.

Der Pin 7 ist mit dem Elko verbunden ( 22u 50V ). Aber ich kann an diesem leider keine Spannung messen...

Alles klar. Danke für die Erklärung. Aber wenn das Netzteil anläuft müsste man das eigentlich wahrnehmen können. Das tut es aber offensichtlich nicht. Also wird der Fehler wohl schon in der Bootstrap Schaltung liegen.

Danke für die Hilfe! Florian

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Florian Hirschberg

Dann muss von diesem EV-C ein Widerstand zum Ladeelko hinter dem Gleichrichter gehen. Mess mal nach ob der noch lebt. Und wieviel Spannung an dem R abfaellt wenn das Netzteil eingeschaltet ist.

cu,

Steffen

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Steffen Koepf

"Florian Hirschberg" schrieb im Newsbeitrag news:cpme19$bmc$00$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Hol dir als erstes ein Datenblatt zum 3842. Such mal unter:

38421.pdf 4034.pdf AN-9015.pdf slua213.pdf u100a.pdf und UC3842.pdf

Anhand der Beispielschaltungen wirst du schnell verstehen, wie der 3842 funktioniert.

--
Wolfgang Horejsi
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Wolfgang Horejsi

Florian Hirschberg schrieb:

Da ist wohl der Anlaufwiderstand defekt.

Schau dir Seite 7 an:

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R2 und C2 sind die üblichen Verdächtigen.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Nicht zwingend. Ich hatte auch schon defekte Elko's auf der Sekundärseite die ganz schnell auf Sollpotential waren womit der Regler nicht weiter regelte und sich somit seine eigene Stromversorgung abgegraben hatte. (Oder sagt man abgrieb?)

Tschüss Martin L.

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Martin Laabs

Eigentlich duerfte das nicht passieren, dann wuerde die Spannung am 3842 auf unter 10V sinken und der Chip muesste sich dann deaktivieren, also die Spannung wieder in Richtung 16V steigen. Was noch sein koennte, ist, dass der 3842 hin ist und Vcc mit GND kurzschliesst, das ist mir mal passiert, nachdem er Ueberspannung abbekommen hat.

cu,

Steffen

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Steffen Koepf

Hallo,

wie hier schon angedeudet, ist als Fehler-Favorit C2 zu sehen, aber dann müsste in der Regel noch eine Spannung messbar sein.

Einfach mal testen, ob das wirklich der Fehler ist:

ca. 16V an Pin 5(-) 7(+) legen OHNE Netzspannung. Dann mussen am Gate Rechteckímpulse ca. 100khz messbar sein (dazu bräuchte man leider einen Oszi).

Somit weiss man zumindest, dass der IC noch in Ordnung ist.

Gruß Egon

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Egon

Am Tue, 14 Dec 2004 19:31:01 +0100 schrieb Egon :

Ich würde den Anlaufwiderstand lokalisieren und kalt durchmessen - ist meist irgendwas 33k .. 330k und oft >1W, die sterben schon manchmal.

--
Martin
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Martin

Egon schrieb:

Oszi vorhanden, werds auch direkt mal probieren... Danke für den guten Tipp. So langsam bekomm ich auch einen Durchblick auf der Platine :-)

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Florian Hirschberg

Ja klar. Aber trotzdem funkioniert das Netzgerät nicht bzw. nur wenn man eine Grundlast dran hängt.

Tschüss Martin L.

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Martin Laabs

Frag mal wie es passiert ist. Wenn er die Kiste ausgeschaltet hat und sie nicht mehr an bekommen hat dann ist es fast immer ein kleiner Elko in der Naehe des UC3842. Je nach Ausfuehrung so 4.7-47uF

Bei 10 defekten Netzteilen von Artesyn haben neun diesen Fehler. :-)

Und selbst wenn du einen anderen Fehler hast, diesen Elko wuerde ich immer mit tauschen.

Olaf

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Olaf Kaluza

Stimmt. Andererseits sieht das hier nach defektem Anlaufwiederstand oder defektem IC aus (gar nichts am Kondensator).

--
MFG Gernot
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Gernot Fink

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