Radioempfänger ohne Strom

Hallo zusammen!

Ich habe zu folgendem Schaltplan mal einige Fragen. es handelt sich um ein Radio welches ohne zusätzliche Stromquelle funktioniert. Ich würde die Funktion gerne besser verstehen. Das Buch, in dem diese Schaltung stand ist ziemlicher murk, weil das für Kinder geschrieben ist, aber die Erklärungen sind irgendwie größtenteils einfach falsch.

A Antenne (15 Meter langes Kupferkabel) | | | | | | Germaniumdiode | AA119 o-------o----->|------o--------. | | | | __ /| C --- --- '----| | | C --- --- .----|__| | Lautsprecher 1600Ohm C L1 | C1 | C2 | \| | | | | o-------o-------------o--------' | | C2 = 10nF === 300pF < C1 < 500pF (Milchtüte mit Alufolie beklebt) GND L1 -> 100 bis 150 Windungen Klopapierrolle

Also zuerst ist L1 und C1 ein Parallelschwingkreis. Die gewünschte Frequenz wird über C1 eingestellt und alles andere wird durch den LC quasi weggeleitet.

Ok, die Diode leitet dann von dem überbleibsel eine Halbwelle auf C2 und den Lautsprecher.

C2 wirk dabei laut Buch als Tiefpass. Wörtlich steht da damit wird das Pfeifen im Ton weggenommen.

Fragen:

A) Ist die Diode wirklich schnell genug, um 107,9 MHz (das ist hier 1Live) zu schalten? Lauf Datenblatt steht da was von 1 MHz.

B) Kann man C2 als Demudulator bezeichnen?

C) Warum überhaupt die Diode. Nur, damit der Schwingkreis nicht kaputtgeht und hat die noch einen weiteren Sinn?

Danke im Voraus für weitere Erklärungen. Das Buch ist leider auf gut Deutsch gesagt fürn Ar... .

MfG,

Markus

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Markus
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Hi, Markus,

Das ist auch richtig so, dieser Empfänger ist für _Mittelwelle_ oder Langwelle gedacht. Nix mit 100 MHz. Dazu passen dann auch die vorgesehenen 15 Meter Antenne.

Nein, die Diode zusammen mit C2 bilden den Demodulator, für Amplitudenmodulation, wohlgemerkt.

Die Diode tut genau das, was Dioden üblicherweise so tun: sie richtet das Hochfrequenz-Signal gleich. Der Kondensator beseitigt (genau wie der Elko nach einem Gleichrichter im Netzteil) die _hochfrequente_ Restwelligkeit. Was übrig bleibt, ist die niederfrequente Modulation. Man nimmt eine Germanium-Diode, weil die eine niedrigere Schwellenspannung hat und es so nicht unbedingt erforderlich ist, den Sender in unmittelbarer Nachbarschaft zu haben.

Scheint so. Das ganze nennt man übrigens Detektorempfänger. Ursprünglich wurde die Diode durch eine geeignete Stelle eines Kristalls gebildet.

Gruß Michael Kutscher

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Michael Kutscher

Markus schrieb:

Also über den Verschluss der Milchtüte vermutlich

Das ist das gleichgerichtete Signal, also nur die positiven Halbwellen, die sind amplitudenmoduliert. Der Kondensator lädt sich auf den Spitzenwert auf und wird über den Kopfhörer (langsam bzgl. der Trägerfrequenz) wieder entladen. Beide (Hörer & Ko.) bilden eine Art Tiefpass.

Unsinn. Nur die Hüllkurve soll bleiben.

Nur AM

Nein, die Diode ist der Demodulator.

Weil sich der Kondensator ständig umladen würde, was so ziemlich keine Effekt haben würde, er wäre im Mittel bei 0V.

Gruss Udo

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Udo Piechottka

Udo Piechottka schrieb:

[Detektorempfänger]

Ooch, mittels Flankendemodulation kann man auch FM empfangen. Für die

100MHz brauchts naürlich einen anderen Schwingkreis, und als Gleichrichter eine gute Schottkydiode. Für mehr als den lokalen Sender wirds aber sicher nicht reichen.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Markus,

"Markus" schrieb im Newsbeitrag news:44bcacd4$0$10529$ snipped-for-privacy@newsread4.arcor-online.net...

Das ist ein sog. Detektorradio.

OK

Stimmt noch.

Quatsch. Es wird der HF-Anteil kurzgeschlossen; davon merkst Du aber iaR nichts.

Das Detektorradio funktioniert nur vernünfig be AM; also LW MW und KW, wobei KW oft recht exotische Modulationsarten verwendet (SSB usw), womit Du ohne Hilfsoszillator nix anfangen kannst.

Nein. Aus meiner Sicht ist die Diode der Demodulator. Sie sorgt dafür, daß die Summe der Signale 0 wird (vereinfacht gesagt).

s.o.

Merkt man. ;-)

Gruß Klaus

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Klaus Wagner

Nein, der sendet in FM, das, was Du hier beschreibst, ist für AM.

Nein, das ist die Diode.

Siehe B.

Reply to
Ralph A. Schmid, DK5RAS

"Horst-D.Winzler" schrieb:

Aber klar doch, nur gings ja gerade um RX *ohne* Versorgungsspannung.

Yepp, meinen konnte man gelegentlich auf Kanal 2 im Fernsehen bewundern, sehr zum Ärger mancher Nachbarn.:-)

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Markus schrieb:

Das sind oft die besten Erkl=E4rungen.

Mal sehen?

lebt)

Es kann L oder C oder beide variiert werden.

So kann man es formulieren.

Die Diode mischt bei einem AM-Signal den Tr=E4ger mit den beiden Seitenb=E4ndern. Als Ergebnis hast du die Modulationsfrequenz (NF) und einen Gleichspannungsanteil.

Absolut richtig.

Kann so gesagt werden.

Dieses Prinzip eignet sich f=FCr LW, MW h=F6chstens noch den langwelligen=

KW-Bereich.

Der Demodulator ist die Diode. Damit sie arbeiten kann bedarf es eines HF-m=E4=DFigen Kurzschlu=DFes. Daf=FCr sorgt C2. Er darf nicht zu gro=DF = aber auch nicht zu klein sein. Siehe Tiefpass.

Es bedarf eine nichtlinearen Gliedes f=FCr die Mischung. Einfachheitshalber ist es eben eine Diode.

Erst w=FCrds die Diode zerdeppern.

Glaub ich eher nicht.

--=20 gru=DF hdw

Reply to
Horst-D.Winzler

Dieter Wiedmann schrieb:

,

Sowas bringt ein ungemein erhabenes Erfolgsgef=FChl. Keiner wei=DF wers i= st, aber alle sprechen dar=FCber ;-)

--=20 gru=DF hdw

Reply to
Horst-D.Winzler

Hatte mir als Kind in den 70ern mal einen mit 3 Drehkos und angezapften Spulen sowie Germaniumdiode OA625 in einer Zigarrenkiste gebastelt.

Ging (auch wegen der Verluste) nur mit einer Langdraht im Garten, aber die Trennschärfe war beachtlich.

Lutz

--
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Lutz Schulze

Jo, besonders, wenn man eigentlich einen 5-W-Verstärker bauen wollte, nun aber die ganze Nachbarschaft den neuen Radiosender bespricht:-)

mfg. Gernot

--
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"Ich habe einen AMD Athlon und einen Pentium III aus dem Fenster
geworfen." - "Und?" - "Der AMD Athlon war tatsächlich schneller!"
(Patrick Weber)
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Gernot Zander

Dann ist doch ideal...

Nee echt, keinen Detektorempfänger kennen aber Etech studieren wollen?

Reply to
Robert Obermayer

Prüfungsvorbereitung für "Signalübertragung I" o. ä., nehme ich an. Dem OP viel Glück damit... ;).

Grüße, Benjamin

Reply to
Benjamin Spitschan

"Benjamin Spitschan"

viel Glück damit... ;).

Nein. Ich studiere kein Nachrichtentechnik sondern Automatisierungstechnik.

MfG,

Markus

Reply to
Markus

Markus schrieb:

Bei uns war "Grundlagen der Nachrichtentechnik" (da wurde u.a. die Einhüllendendemodulation behandelt) Pflichtfach für _alle_ Vertiefungsrichtungen.

Gruß Henning

--
henning paul home:  http://www.geocities.com/hennichodernich
PM: henningpaul@gmx.de , ICQ: 111044613
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Henning Paul

"Henning Paul"

war? Also stellt ihr wohl auch auf Bachelor um vermute ich.

Reply to
Markus

Markus schrieb:

Sorry, habe geistig schon mit dem Studium abgeschlossen[1], ist mWn auch weiterhin so.

Früher oder später ja. Aber Bachelor+Master, sind ja keine HF.

Gruß Henning

[1]: Bin seit diesem Monat an der Diplomarbeit.
--
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Reply to
Henning Paul

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