Programm zum Ausmessen von Messreihen gesucht

Ich möchte z.B. die 3 Maxima in einer Messreihe mit 1000 Messwerten halbautomatisch ausmessen. Auf einem Blatt Papier könnte man das einfach mit Lineal und Zirkel tun. Nun soll es aber auf dem PC geschehen - Vorteil: höhere Genauigkeit und saubere Dokumentation. Rein vollautomatisch klappt es nicht, da die Verläufe einfach zu unterschiedlich sein können - der Mensch bestimmt da z.B. durch welche Punkte eine Bezugslinie zu gehen hat.

Ich suche also so eine Art 2D-CAD für Messreihen. Man klickt in die Nähe eines Maximas in der Messreihe und dort müsste sich dann automatisch im echten Maxima eine Senkrechte zu einer Bezugslinie anlegen ("einrasten") und dann der Abstand zwischen beiden Schnittpunkten ermittelt und eingezeichnet werden.

Schön wäre auch noch eine Makrofähigkeit, mit der Auswertungen halbautomatisiert werden könnten.

Womit kann man so etwas realisieren? AutoCad wäre mir da ein wenig zu hoch geschossen (keine Ahnung ob das damit überhaupt ginge). Komplett Selbstprogrammieren auch.

M.

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Matthias Weingart
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Excel.

Kann Meßreihen speichern Kann sie grafisch darstellen Besitzt eine eingebaute Makrosprache für den Rest der Funktionalität

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Heiko Nocon

Am 09.06.2011, 09:56 Uhr, schrieb Matthias Weingart :

Schau dir das mal an:

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Ralf

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Ralf Koenig

Am 09.06.2011 09:56, schrieb Matthias Weingart:

Selbst programmieren wäre wohl das beste. Da könntest du dann genau die Funktionalität zusammenbasteln, die du benötigst.

Ich würde sowas mit Delphi und T-Chart machen. T-Chart ist eine Chart-Komponente, mit der man Zahlenreihen grafisch darstellen kann. Man kann dann in die Darstellung hineinzoomen.

Man könnte dann mit der Maus über das Chart fahren und dort den gewünschten Bereich markieren. Alles kein großes Problem, wenn man ein wenig Erfahrung mit Delphi hat.

Mit Visual C# oder Visual Basic müsste das im Prinzip genauso gehen.

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan Brröring

Sowas wie T-Chart suche ich für Visual Basic. Datendarstellung von Meßreihen. Müßte aber auch lizenzfrei sein, sonst darf ich die Programmerln wieder nicht weitergeben.

W.

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Helmut Wabnig

Verstehe ich nicht ganz. Es gibt doch immer nur ein globales Maximum, daneben noch viele lokale Maxima. Das Globale kann dann ja auch mehrfach vorkommen. Will man nur den Wert des Maximums erfahren oder auch deren Position?

Also Du pickst einen beliebigen wert raus, und willst das naechstgelegene Maximum und den Abstand wissen. Da faellt mir nur Programmieren ein.

Schau Dir mal OriginLab an. Hab vor Jahren mal was damit gemacht. Ist wie Excel nur getrimmt auf graphische Auswertung. Kann man auch selbst programmieren, C glaube ich. Codeschipsel zum Auffinden von Maxima finden sich sicher reichlich in vielen Programmiersprachen im Internet.

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Gruss, Mark
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Mark

Mark :

Es sind lokale Maxima und es soll nicht der Abstand zu x-Achse sondern zu eine bestimmten (schiefen) Geraden bestimmt werden. Wo sich die Gerade an den Verlauf anschmiegt und welche Maxima man möchte, liegt im Auge des Anwenders, darum lässt es sich sehr schlecht voll automatisieren.

Oder Lineal und Bleistift ;-), brauch da im Prinzip Ersatz dafür; und dann am besten nicht frei (Positionierfehler durch den Anwender) sondern angebunden (rastend) an die Daten. Darum fiel mir 2D-CAD ein. Da kann man konstruktiv Tangenten an Kreise (oder Bezierkurven) anschmiegen lassen, die Senkrechten dazu bilden, diese verschieben usw...

M.

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Matthias Weingart

So genau habe ich jetzt nicht geschnallt warum da noch eine Einmischung durch den Benutzer sein soll. Um eine "Region of Interest" festzulegen?

In Mathe und SCADA-Industrieprogrammen heissen die Sub-Routinen dafuer oft "RegionalMax". Darin kann man die Breite und die Filterung festlegen. Im Ultraschall hat sich dabei Median Filter ganz gut bewaehrt.

Mathe-Programme koennen sowas loesen, aber die kosten fett und dann braucht man meist noch die Image Processing Toolbox, die wie fast alles dort natuerlich extra kostet. Es gibt auch Firmen die Peak Detector Software als Fertigpaket anbieten:

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Kann man nicht einfach xxx Messwerte um die angeklickte Stelle auf Vorzeichenwechsel der Ableitung abklappern, an all den gefundenen Stellen die Werte ansehen lassen und dann den hoechsten mit Position vermelden? Vermutlich muesste da noch ein Tiefpass drueber, aber das ist ja nicht so der Akt.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Seit 1964 gibt es die relativ einfachen und effektiven Routinen der Herren Sav{a|i}tzky und Golay. Veröffentlicht in einer Zeitschrift für analytische Chemie...

Da fällt bei der Glättung auch gleich eine Peak-Erkennung bei ab.

Gruss, Hol (ex-Chemiker :-) ger

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Holger Petersen

Am 09.06.2011 12:06, schrieb Helmut Wabnig:

Ein Kollege hat gerade etwas in C# gemacht, wo sowas ähnliches wie TChart verwendet wird. Das müsste doch in VB.net genauso gehen.

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan

Crystal Reports vielleicht? Wäre so der übliche Verdächtige.

Klar. Nahezu alles, was in irgendeiner .net-Sprache geht, geht auch in allen anderen .net-Sprachen. Das liegt in der Natur der Sache.

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Heiko Nocon

Ich benutze für solche Sachen Matlab. Kann man alles Mögliche und vieles Unmögliche machen. Kostet allerdings (viel) Geld. Dafür gibt es auch Octave. Ziemlich kompatibel zu Matlab, dafür Open Source und kostenlos. Kann ich nur empfehlen, speziell, wenn es weitere Schweinereien in der Warteschlange sitzen, wie Spline-Fitting usw.

Waldemar, Houston International Airport, waaaartend

--
My jsme Borgové. Sklopte ¨títy a vzdejte se. Odpor je marný.
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Waldemar Krzok

Hi Matthias,

Also macht man eine Geradenapproximation und subtrahiert jene Gerade zuerst von den Messwerten. Dies geht in einem beliebigen Tabellenkalkulationsprogramm Deines geringsten Misstrauens, ich hatte seinerzeit mal ähnliches mit OOo gemacht. Die daraus resultierende Funktion kann man dann mit den üblichen Verdächtigen Max-/Minimalwert und Co weiterbearbeiten, um zum Schluß ein Diagramm zu zeichnen.

Mathlab-Freaks machen das in Octave oder Scilab.

Mathematika kann man wohl seit geraumer Zeit online nutzen undter

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Damit müsste das auch machbar sein.

Marte

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Marte Schwarz

Joerg :

Jo. Mal kann man die Gerade ganz links und rechts auflegen, mal von der Mitte nach rechts, mal muss man da ein bisschen frei lassen, weil da eine Stufe ist. Das hängt ganz davon ab wo und wie und warum der Operator so gemessen hat. Auch wenn die Verläufe da nicht in das Messergebnis eingehen, sind sie in der Darstellung trotzdem wichtig und werden mit aufgenommen. Die Min/Max zu bestimmen (man muss noch die Senkrechte auf die Gerade(n) bilden, um den Peak relativ dazu zu bestimmen) ist triviale Vektorrechnung und nicht das Problem. Allerdings sind die Benutzer keine Freaks; denen Matlab zu installieren, ist mit Kanonen auf Spatzen. Die brauchen was einfaches "also von hier bis hier will ich die Bezugslinie haben, nun sag mir mal wie hoch der Peak bezogen darauf ist". M.

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Matthias Weingart

On Fri, 10 Jun 2011 06:26:34 +0000 (UTC), Matthias Weingart wrote in de.sci.electronics:

Verstehe. Nennt man die Leute nicht Analysten? Die dann so kleine Weltkrisen lostreten? Da sollte die Statistik schon trittfest sein, ja... :)

Gruß, U.

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Ulrich G. Kliegis

Nein, sowas verwenden wir nicht. Es muss eine Komponente / Class gewesen sein, die entweder direkt mit dabei war, oder die es direkt bei Microsoft zum dazuladen gibt.

Das war allerdings erstmal nur testweise. Wir werden wohl eine zusätzliche Bibliothek dazukaufen.

ebend...

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan Brröring

Aha. Dann war's vermutlich das hier:

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Heiko Nocon

Ok, Mathcad habe ich erst vor ein paar Monaten gekauft, kenne ich noch nicht so gut. Kein Ahnung ob man da eine Runtime rausziehen koennte, wuerde aber wohl von der Lizenz her teuer.

Bei SCADA Programmen ist das jedoch auf Bediener mit wenig bis gar keiner Computer-Ahnung gerichtet. Man kann als Programmierer eine "Runtime App" rausziehen und nur die wird installiert. Die hat im einfachsten Fall nur das eine Fenster und nur die features die der Anwender braucht. Hier benutzt man oft die von Azeotech, bei Euch gibt's vielleicht andere. Frag mich aber nicht wie man solche Routinen da reinprogrammiert, ich habe immer nur die Architektur skizziert.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Am Thu, 09 Jun 2011 07:56:50 +0000 schrieb Matthias Weingart:

Wenn die Distanz der Ausreißer nicht zu stark schwankt kann das der RANSAC-Algorithmus.

Marc

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Marc Santhoff

Ist AFAIK auch nur eine Faltung mit einem Gauss-Wackler. Medianfilter hat als nichtparametrisches Filter für real existierende Signale [tm] einige Vorteile. Je nach Signal kann auch ein nichtlineares Filter wie ein base line restorer Wunder wirken.

Mist, das ist mir irgendwie entgangen, obwohl eine vergilbte Fotokopie des Originalartikels bei mir irgendwo rumschwirrt. Muss ich mir also nochmals ansehen, interessiert mich jetzt.

Hmm, ich auch irgendwie ex-Chemiker. Heute eher Telefonseelsorger für asiatische Postdocs usw.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

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