Probleme mit Glimmerscheiben

Hallo,

bin ich der einzige, der nicht insignifikante Probleme mit Glimmer-Isoscheiben bei Transistoren hat? Konkret sind es TO218 Gehäuse mit entsprechender Glimmerscheibe und Isobuchse mit einer M3-Schraube auf einen großen Kühlkörper geschraubt. Es können kurzzeitig max. 300V zwischen Transistor und Kühlkörper auftreten (ein S20K275 sollte weiteres verhindern, üblicherweise liegt aber kaum Spannung an), wenn es einmal durchgeschlagen hat sind aber einige A verfügbar.

Nun habe ich damit das Problem, dass im Abstanbd von einigen Monaten jetzt der die dritte Scheibe durchgeschlagen ist.Jedesmal eine andere (von 16 Transistoren), aber jedes mal am Befestigungsloch.Die Isobuchse war dabei immer ziemlich verkohlt und die 8A-Sicherung auf der Reglerplatine durchgebrannt, es floss also einiger Strom über den gezündeten Lichtbogen.Auch erkennbar an deutlichen Kratern in Kühlkörper und Transistor (der elektrisch noch ok ist). Die Bohrungen am Küphlkörper sind sauber angesenkt und entgratet und es sind keine Unebenheiten zu finden.

Was mach ich da konkret falsch?

Da das Problem anscheinend um das Befestigungsloch rum besteht werden andere Isolierscheiben kaum etwas bringen? Ist es sinnvoll, die Transistoren über ein Flachprofil (z.b. 25*5) aus Stahl auf den Kühler zu pressen, ohne deren Befestigungsloch zu verwenden, so dass eine ungelochte Isoscheibe benutzt werden kann, oder spricht etwas dagegen, den Andruck über das Kunststoffteil auszuüben?

Gruss, Robert

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Robert Obermayer
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Robert Obermayer schrieb:

die Kriechstrecke ist zu gering.

Bei einem Gerät von mir liegen dauerhaft 600V zwischen Transistor und Kühlkörper an. Ich habe selbstklebende Silikonfolie genommen und die Transistoren mit speziellen isolierten Andruckklötzchen (Bürklin 60B454) montiert. Das funktioniert einwandfrei und hält auch 2kV Prüfspannung ohne Probleme aus.

Gruß, Alexander

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Alexander Dörr

Das deine Glimmerscheibe fuer diese Spannung geeignet ist wirst du sicher geprueft habe, aber hast du das auch mal fuer die Isobuchse ueberprueft? Ich frage deshalb weil es mir scheinen will als wenn die heutzutage auch nicht mehr die Qualitaet haben die sie mal hatten. Soll heissen die werden mittlerweile wohl aus einem anderen Plastik gefertigt.

In Schaltnetzteilen sieht man manchmal das der ganze Transistor in einer Tuete aus Silokon steckt die dann von so einem Profil an eine Wand gedruckt wird.

Olaf

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Olaf Kaluza

Könnte es sein, dass die Wärmeleitpaste nicht gut isoliert und irgendwie ins Loch gelangt ist? Oder kondensiert Feuchtigkeit?

Stefan

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Stefan Heimers

Stefan Heimers schrieb:

Paste ist unkritisch (Durschschlagspannung größer 5kV/mm) auch wenn die dort sicherlich vorhanden ist, Feuchtigkeit sollte da an sich keine reinkommen können, bei der doch reichlichen Anpresskraft dürfte die Isobuchse dichthalten, von unten her kann auch kaum was kommen.

Gruss, Robert

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Robert Obermayer

Gleitcreme verwendet? Die Leitpaste isoliert nämlich auch ganz gut.

Evtl. drückt sich beim Festschrauben die Schraube in die ISO-Buchsenwand.

Um auf Nummer sicher zu gehen, würde ich längere Buchsen nehmen, und selbige ein wenig im Kühlkörper versenken. Das zentriert auch die Glimmerscheibe korrekt. Ferner verbessert Wärmeleitpaste die Isolationsfähigkeit weiter. In die Schraublöcher schmiert man sie aber meist nicht. Und zuguterletzt muss die Glimmerscheibe bei Gehäusen mit durchgängiger Metallplatte ziemlich gut sitzen, damit es an den Rändern des Schraubloches nicht fehlt.

Bei Glimmer i.d.R. nein. Es sei denn, sie hätten ein kleineres Loch. Die Standardscheibchen isolieren auf der Fläche aber schon ganz gut. Selbst 1,2kV geht (TV-HA).

Andere scheiben bringen allerdings schon was. Die guten alten Aluminiumoxyd-Scheiben sind z.B. ziemlich dick und isolieren problemlos in den kV-Bereich hinein.

Das ist mittlerweile eine gängige Methode. Solange das Gehäuse nicht zu stark punktuell belastet wird, ist das kein Problem.

Marcel

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Marcel Müller

Hallo Robert.

Nun, vieleicht ist es ja auch die Buchse. Ich hatte mal vor jahren welche aus ungeeignetem Material, das unter W=E4rme und mechanischem stress "kroch"......

So handhaben wir das zuverl=E4ssig seit gut 8 Jahren. :-) Es kann f=FCr die Schiene auch anderes geignetes Material verwendet werden. Z.B. Alu, oder ein geeigneter, passender Kunststoff, wenn die Anwesenheit von Metall st=F6rt. Es gibt z.B. von Fischer auch Leisten aus Federstahl, die Transistoren federnd andr=FCcken k=F6nnen. Dazu verwenden wir exessiv die von Olaf erw=E4hnten Silikonhauben, die als "T=FCte" den Halbleiter komplett umh=FCllen.

Es sei aber nicht verschwiegen, das gut der H=E4lfte aller F=E4lle die T=FCte bei Reparaturen mit erneuert werden muss, u.U. auch heftigst am K=FChlk=F6rper an klebt.......also "Einwegartikel".

H=E4ngt von der Situation ab......mir gef=E4llt die Andruckschienen bzw. Klammernl=F6sung besser als die mit dem Schraubloch. Mit "Kunststoffteil" meinst Du jetzt den Plastikk=F6rper des Halbleiters, nicht? Wenn Du dort Druck aus=FCbst, ist das wohl besser als =FCber das Schraubloch, weil Du die Kraft besser verteilst. Ausserdem gibt es miese Herstelle, die unebene K=FChlfahnen produzieren. Das Schraubloch wird dann schnell ineffektiv. Mit Andruckschiene und Silikonscheibe bist Du dann besser dran.

Ausserdem schmiert die Silikonscheibe/Haube nicht so wie Paste, und wenn Du mehrere hast, ist Andruckschiene schneller als die ganzen Schraubl=F6cher. :-)

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus

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Wiebus

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