OT: Erfahrung mit Pelletheizungen?

Christoph Müller schrieb

Zumindest intressieren Dich Fakten: Adäquat dimensioniert entspricht einer Brennzeit von 2000 Stunden/Jahr.

Entsprechend mickrig können die Heizkörper ausfallen: Bsp: 2kW ges. Heizleistung unterm Dach, 4 Zimmer/Flur/Bad bei normaler Doppelverglasung.

Ist der Brenner zu groß müssen die Vorlaufpumpen entsprechen powern um die Hitze abzuführen. Das hat aber zur Folge, dass das warme Heizwasser gnadenlos ohne groß abgekühlt wieder im Kessel landet.

Stellt man als Alternative die Pumpen langsamer und damit ökonomischer ein, dann erreicht der Brenner ruckzuck seine Abschalttemperatur (wird über Außenfühler errechnet). Das hat aber zur Folge, dass die erzeugte Hitzedomäne durch den automatischen Pumpennachlauf den Heizkörper durchspült und vom nachfolgend kalten Wasser verdrängt wird.

Wer als Argument setzt, die Heizung noch größer zu dimensionieren und diese Meinung auf eigenes Kostenrisiko verwirklicht, kommt aber auch zum Ziel :). Aber dann ist man schnell in dem Bereich wo auch meine Oma als Heizungplaner genannt werden kann. Nun hoffe ich allerdings "Oma" nicht definieren zu müssen :).

Peter

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Peter Thoms
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Peter Thoms schrieb:

Wozu braucht man diese 2000 Stunden?

Damit geht jedenfalls keine Energie verloren. Es sei denn, sie wird durch Zugluft durch den Kamin abgesaugt. Damit das nicht passiert, sind Klappen längst Standard. Genauso hilft dagegen ein modulierender Brenner oder eine Kombination aus beiden.

Oder reguliert in der modulierenden Variante einfach runter.

Macht also eine intelligente Pumpensteuerung sinnvoll.

Das nicht. Aber das Entscheidende hast du nicht genannt: die Wirtschaftlichkeit. Sie ist das Verhältnis von Nutzen zu dem dafür nötigen Aufwand und hat mit Technik erst mal gar nichts zu tun. Deine genannten 2000 Betriebsstunden sind erst mal rein aus der Luft gegriffen. Mit Nachrechnen und der Annahme, dass Nutzen und Aufwand in Geld gerechnet werden darf, kommt man schnell drauf, dass diese 2000 Stunden sehr viel mit Einstandskosten des Kessels zu tun haben. Würde er nur 10,- Euro kosten, käme kaum jemand auf die Idee, dass dieser 2000 Betriebsstunden im Jahr abzurackern hätte. Da würde man sich auf ganz andere Dinge konzentrieren.

--
Servus
Christoph Müller
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Christoph Müller

Christoph Müller schrieb [...]

Was willst Du lesen? Fakten habe ich genannt, verrechnen musst Du sie selber incl. Deinem eigenen Toleranzfaktor.

Peter

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Peter Thoms

Christoph Müller schrieb

2000 Stunden entsprechen anerkannt und nachvollziehbar dem jährlichen Heizbedarf, egal welcher Preisklasse.

Nun errate bitte mal warum Heizkörper der gleichen Etage nicht zur exakt gleichen Zeit WW aus dem Vorlauf erhalten. Das nämlich macht eine intelligentere der intelligenten Pumpensteuerungen sinnlos weil sie einfach machtlos ist. Du willst doch nicht etwa jedem Heizkörper als Spar-Alternative eine eigene Vorlaufpume spendieren? Eine echte preiswerte Alternative für 2kW wäre noch nicht einmal eine Fußbodenheizung über die gesamten Etage nur um den Mangel einer zu groß dimensionierten Brenners zu neutralieren.

Ja, ich kenne modulierte Brenner. Auch hier gilt: Jeder Brenner hat eine Grenze nach unten und wer diese Grenze möglicht hoch ansetzt indem der Brenner viel zu groß gewählt wird hat selber noch Potenzial zum Nachregeln.

Peter

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Peter Thoms

Joerg schrieb:

Das wird Gartenbesitzer aber freuen :-)

Butzo

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Klaus Butzmann

Tue ich, _ich_ heize mit Stückholz, 8-20m³ /Jahr, 1 AT Vorbereitung und 1-2 Std Vergügen (keine Ironie) pro Heiztag.

sg

- Michael Wieser

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Michael Wieser

"Peter Thoms" schrieb im Newsbeitrag news:gfgui3$mm7$01$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Bloedsinn. Adaequat dimensioniert ist es, wenn es auch an den kaeltesten Tagen eine warme Bude schafft. Viele aktuelle Haeuser haben eine unterdimensionierte Heizungsanlage, und schaffen es an kalten Tagen nicht mehr, 21 GradC zu halten, sondern der Besitzer muss elektrische oder gasbetriebene Zusatzheizungen kaufen und einschalten. Das, was man am Brenner gespart hat, kommt dann also doppelt (zusaetzliche Geraete) und dreifach (teurer Brennstoff) dazu.

[snip jede Menge Beispiele fuer schlechte Technik}
--
Manfred Winterhoff
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MaWin

Nona, sonst wäre das eine Kühlung und keine Heizung.

Vollheizung mit Holz only.

_Das_ haben meine Nachbarn vor 10 Jahren auch gesagt, heute sieht die Sache anders aus, die Festmeter-holzkosten sind im wesentlichen gleich geblieben, die Kosten aller anderen Heizmittel sind zT. deutlich gestiegen, ich verwende Lowtech, die Wartungskosten sind also auch minimal und heize im Notfall auch stromlos(!). Was hilft mir eine Heizung, die wenn es wirklich kalt ist (-12° kommt vor, dabei mit

30-60 km/h Wind, auch -18° sind möglich, dann aber wenig Wind) es nicht schafft, die benötigte Wärme zur Verfügung zu stellen?

So habe ich einen Puffer, der mir dann, wenn es wirklich kalt ist, dennoch deutlich mehr Wärme liefern kann als es der Ofen alleine kann und das bei geschickter Nutzung des Ofens und des Puffers auch über viele Tage hinweg. Defakto also nicht überdimensioniert sondern angemessen dimensioniert.

Der Teillastbereich (mit deutlich schlechterem Wirkungsgrad als bei Vollast) wird auch nicht benutzt, das Holz wird also auch dann, wenn weniger Wärme benötigt wird mit optimalem Wirkungsgrad verheizt.

Ob Du das so haben möchtest willst sei dahingestellt doch das Urteil, ob was überdimensioniert ist oder nicht liegt steht Dir nicht zu....

sg

- Michael Wieser

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Michael Wieser

Peter Thoms schrieb:

Kurze Überschlagsrechnung:

Das Jahr hat 8760h. Demnach läuft der Brenner im Jahresmittel 5,5h täglich.

Von Mitte April bis Mitte September wird nur Warmwasser benötigt, deren Bereitung ich mit 1h Brennerzeit pro Tag hoch ansetze. Macht rund 183h. Demnach läuft in der Heizperiode der Brenner im Mittel 10h täglich.

Das erscheint mir relativ viel.

Bernd

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Bernd Laengerich

Michael Wieser schrieb [...]

Nun ja,

so ein Speicher gibt es nicht mal so aus Versehen zumal der dann fürs gesamte Haus bedarfsgerecht und gleichmäßig zur Verfügung steht.müsste.

Warum nennst Du nur einen Stillstand von 3 Tagen und nicht gleich von 7, man könnte auch noch über 7 Tage planen?

Warum nennst Du keinen Stillstand von 8 Stunden oder von 7 Tagen? Man könnte auch noch unter 8 Stunden oder mehr als 7 Tage planen. Warum gerade 3 Tage?

Das macht doch auch kein Autofahrer, holt am Anfang Schwung wie ein Dragster und hofft in der weitaus längeren Auslaufphase auf einen ihm angepassten Verkehrsverlauf, kauft sich eine 200PS-Maschine obwohl nur 20PS seinem zeitgerechten Bedarf entsprechen.

Peter

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Peter Thoms

Bernd Laengerich schrieb

Könnte man meinen,

bei einem modulierten Brenner wäre das sogar mehr. D.h. er regelt seine Wärmeleistung herab und kann länger brennen. Interessant ist auch der Spitzenbedarf: Der entspricht sehr genau dem errechneten Wärmebedarf und ergibt sich automatisch bei 2000 Betriebstunden im Jahr.

Nun hat ein Haus auch eine Wärmekapazität und eine Abklingkonstante. Diese beiden Punkte mildern die Bedarfsspitze.

So konnte ich bei -18 immer noch ein Runterregeln des modulierten Brenners und eine Brennzeit von 50/50 beobachten. Ergo 100% gegenüber dem Rechenwert und der Realität überdimensioniert.

Das spräche nur für einen kleineren Brenner und ergäbe automatisch eine wirksamere Modulation in den Übergangszeiten.

Peter

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Peter Thoms

Peter Thoms schrieb:

Der Heizbedarf wird üblicherweise aus gutem Grund in kWh und nicht in Betriebsstunden gemessen.

Auf die thermische Zeitkonstante eines normalen Gebäudes bezogen kommt die die Wärme aber überall gleichzeitig an. Die paar Sekunden, vielleicht sogar wenige Minuten, spielen da überhaupt keine Rolle.

Wenn ein Brenner "zu groß dimensioniert" ist, passieren zwei Dinge:

  1. Das Ding ist unnötig teuer, weil größere Anlagen i.d.R. teurer als kleine sind.
  2. Größere Anlagen haben größere Masse, die beim Einschalten erst mal aufgeheizt werden muss, wobei die Restwärme nicht vollständig genutzt werden kann.

Der wichtigste Punkt ist der erste.

Der zweite lässt sich mit Wärmespeichern nahezu eliminieren. Man muss nur dafür sorgen, dass im Falle des Laufens die Energie auch in die richtige Richtung fließt. Das führt zu modulierender Brennertechnik, Abgasklappen und zur Empfehlung, möglichst große thermische Massen damit aufzuheizen.

--
Servus
Christoph Müller
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Christoph Müller
*MaWin* wrote on Thu, 08-11-13 12:58:

Richtig. An den wenigen Tagen pro Jahrzehnt, wo das der Fall ist, heizt man eben nicht alle Räume voll. Aber heute muß ja auch jeder vollbeladenen 40-Tonner den Elzer Berg unter voller Ausnutzung der maximal zulässigen 80 km/h hochdonnern können. Angemessene Dimensionierung ist anders.

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Axel Berger

Ja, hatte gestern beim Telefonat erfahren, dass es in Teutonien jetzt recht fette Subventionen aus dem Steuersaeckel dafuer gibt, in vierstelliger Hoehe. Da sieht das natuerlich etwas anders aus.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Ok, teurer als hier, aber das geht noch. Der Preis oben war bei Abholung von Einzelsaecken im Lee's Feedstore (Tierzucht-Bedarf), auf den Truck laden ist inbegriffen. Deren Preise liegen meist am unteren Normalbereich, aber man bekommt die beste Sorte dafuer (Golden Fire).

Ja, die Schlepperei ist nicht von Pappe.

Nur im Sommer. Jetzt ist das abgedeckt.

Aehm, das hatten wir diesmal ganz dekadent gekauft. Was Du dort sieht, sind rund $900 an Mandelholz. Einige Jahre hatte ich selbst gespalten und das dauert bei der Menge so um die zwei Tage. Den Spalter hat jemand selbstgebaut, Armeemotor von 1942, alter Caterpillar Zylinder, sieht gewittrisch aus, funktioniert aber gusseisern:

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Die Achse ist m.W. aus einem DeSoto aus den 30ern oder 40ern. Die Reifen bekommt man immer noch. Man muss zum Anwerfen bereits die Schutzbrille tragen, denn es kommen schonmal Broeckchen aus dem Auspuff geflogen. Selbiger besteht aus Wasserrohrteilen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Modulation hat einige Probleme, das groesste davon ist eine oft sub-optimale Abgastemperatur. Man kann den Durchmesser des Schornsteins so schlecht mitmodulieren. Manchmal gibt es auch hoehere Russwerte.

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Joerg

Nein, die waren nicht ausschlaggebend. Wir haben einfach ein 110 Jahre altes Haus mit Keller 60 cm Waenden, EG 50 cm, OG 40 cm, wo 10 cm extra Styroporhuelle nicht nur die schmalen, hohen Fenster noch Schiessscharten-aehnlicher machen wuerden, sondern wo auch der gesamte Charme der strukturierten Fassade (Sandstein-Gesimse) vollstaendig verschwinden und ein langweiliger Klotz uebrig bleiben wuerde.

Eine Aussendaemmung schied also aus. Vor einer Innendaemmung habe ich panische Angst, dass die falsch ausgefuehrt wuerde - und der Ansatz einer solchen Innendaemmung im Kniestock mit innenliegender Installation und massiven Problemen, das luftdicht abzukleben, hat das eindruecklich bestaetigt.

Die Dachdecker hatten es recht gut vorbereitet, der Heizungs- und Lueftungsbauer hat das wieder aufgetrennt, ich habe selbst wieder fluchend abgeklebt und die Gipser/Trockenbauer haben die Abklebung wieder aufgeschnitten... (was ich immerhin an zwei Stellen wieder bemerkte und korrigierte)

Bei Trennung von Daemmebene und vor der Wand liegender Installationsebene werden die Raumproportionen voellig missraten. Ein Wegmodern der Holzbalkendecke durch eine falsch ausgefuehrte Innendaemmung ist nicht wirklich attraktiv.

Von daher war uns klar, in dem Haus much nach Renovierung massiv heizen zu muessen. Oel und Gas schieden aus. Die Abhaengigkeit vom russischen Gashahn erschien nicht attraktiv. Oel ist ein kaum angenehmerer und fast genauso monopolistischer Fehlversuch. Erdwaere erscheint mir noch nicht ausgereift genug, Luftwaermetauscher braucht noch immer zu viel Strom.

Daher fiel die Wahl auf Pellets. Die Dachausrichtung ist maximal schlecht (West-Nordwest bzw. Ost-Sued-Ost, -82 Grad). Dennoch setzten wir hier bei 22 Grad Dachneigung Kollektoren drauf, um zumindest im Sommer die Pelletheizung zu entlasten.

Schoenen Gruss Martin

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Martin Trautmann

diy vom feinsten - und man braucht natuerlich auch den Schuppen, wo man einen solchen Maschinenpark unterbringen kann.

Schoenen Gruss Martin

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Martin Trautmann

Betsy steht das ganze Jahr draussen. Mit einem Plastiklappen ueber dem Motor. Seit Jahrzehnten. Der Knueller ist der Start, nachdem sie rund 10 Monate stand: Wie programmiert, nach dem zweiten Kordel drumlegen und durchziehen ist genug Sprit im Vergaser, beim dritten Durchzug gibt es einen lauten Knall und der Motor poettert los. Bei kuehlen Wetter sieht man nach jedem Poff die einzelnen Woelkchen am Auspuff.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb [...]

Keine Ahnung,

aber von Problemen mit Kondenswasser habe ich schon gehört. Weniger im Kessel, das steuert der schon aus incl.dem Zug. Das Problem liegt mehr im Schornstein.

Es gab mal (oder gibt noch) innen glasierte Rohre die angeblich feuchtigkeitsresistent sind. Zuerst die gute Nachricht: Ja, die Rohre sind feuchtigkeistresistent. Leider haben die unvermeidlichen Schamottfugen eine Kapillarwirkung hinter die Glasur und in die Isolierung. Na besten Dank, bis man das entdeckt hatte freute sich der Schimmel!

In diesem Fall wäre von Anbeginn eine Weltmeister-Feuerung die entspanntere Wahl gewesen.

Bei so einer unglücklichen Kombination von Bauweisen und Sachzwängen würde doch niemand hergehen die zur allgemeingültigen Optimalgestaltung erklären, aus der Not eine Tugend erklären. Selbstverständlich zwingen immer wieder vielfältige ausgeartete Probleme abweichende Ausgestaltungen ab.

Peter

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Peter Thoms

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