Nullung bei Elektroinstallation

Hallo Gruppe,

heute Abend bekam ich von meiner besseren Hälfte eine Mängelbescheinigung welche monierte, dass eine Steckdose nicht mehr funktionieren würde.

Also den Duspol und Schraubenzieher geschnappt und gemessen, alles tot. Das Dings aufgeschraubt, es war der L abgebrochen. Das hatte ich recht flott repariert - aber mir ist etwas sehr mulmig aufgefallen: Die Elektroinstallation in unserem Haus ist bestimmt schon 30 Jahre alt. In die Steckdose führen zwei Kontakte, L und N. PE ist nicht vorhanden (wiegesagt Altbau), aber das bedeutet ja, dass in den Steckdosen der Schutzleiter überhaupt nicht angeklemmt ist.

Ich hatte bisher immer geglaubt, dass N und PE zusammengeklemmt werden, sodass es im Fehlerfall (Metallgehäuse liegt auf P) wenigstens zu einem saftigen Kurzschluß kommt (der die Sicherung rausnimmt). Ich kenne das als "Kölner Brücke".

Wenn die zeitliche Zuordnung hilft: Die Kabel sind Grau/Schwarz (N/P).

Ist die Installation denn überhaupt zulässig? Wenigstens meinen Elektroarbeitsplatz würde ich gerne absichern (habe für den schon einen extra FI und eine 10A Charakteristik B Sicherung): Gibt es eine Art Zwischensteckgeräte, die den Schutzleiter immer auf N legen (egal wie rum sie eingebaut werden durch irgendwelche Relais o.ä.)?

Viele Grüße, Johannes

--
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Johannes Bauer
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Johannes Bauer schrieb:

Ganz ohne PE: Nur mit speziellen Steckdosen (für Eurostecker) zulässig. Falls es bei dir Schukosteckdosen ohne angeschlossenen PE gibt, rate ich

*dringend* zu einem Auftrag an den Elektriker bzw. einer saftigen Beschwerde beim Vermieter. Das ist akut lebensgefährlich!

Mit Brücke zwischen N und PE ("klassische Nullung"): In Bestandsschutz noch zulässig, bei Neuanlagen oder Erweiterungen AFAIR schon seit den

70er Jahren nicht mehr.

Alles AFAIK und ohne Gewehr.

Nein. Und bitte da auch nichts basteln.

Hergen

Reply to
Hergen Lehmann

Johannes Bauer schrieb:

Sei froh das es nicht der N war.

So war das früher mal üblich. Und wenn dann der N zum Verteiler hin abbricht, aber die Brücke N-PE an der Dose drinbleibt, liegt das Gehäuse eines eingesteckten Gerätes über den eigenen Innenwiderstand und die N-PE-Brücke an L. Nicht gerade gesundheitsfördernd.

Zeit für den Vermieter, die Elektroinstallation komplett erneuern zu lassen. Bei der nächsten Dose könnte der "falsche" Leiter brechen.

Mit freundlichem Gruß

Jan

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Jan Kandziora

Hergen Lehmann schrieb:

Es handelt sich um ganz stinknormale Schukodosen. Habe mir gleich gedacht, dass da etwas nicht ganz richtig ist - oh nein, das gibt Ärger mit dem Vermieter :-(

Wie sieht das denn dann nun aus, wenn ich meinem Vermieter mitteile, dass er die Mängel zu beseitigen hat - gilt dann noch Bestandschutz, da ja die Installation angefasst wird? Mir wäre es ehrlichgesagt am liebsten, wenn das komplett erneuert würde, auch wenn das wohl eine riesen Sauerei gibt - eine moderne Elektroinstallation würde mich ruhiger schlafen lassen.

Definitiv und hundertprozentig nicht.

Viele Grüße, Johannes

--
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Johannes Bauer

Jan Kandziora schrieb:

Ja, das würde aber ja auch passieren, wenn die Elektroinstallation (nach Bestandschutz) "richtig" verlegt wäre. Hier ist ja dann offenbar noch gepfuscht worden zusätzlich (gar kein PE).

Ich hoffe er lässt sich überzeugen. Wird wohl kein billiges Unterfangen, in allen Räumen unserer Wohnung (und der zwei anderen Parteien im Haus wohl auch noch gleich) überall Schlitze schlagen zu lassen und so weiter.

Viele Grüße, Johannes

--
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Johannes Bauer

Vielleicht kann man mit dem ja ganz vernuenftig reden. Nach dem Motto "Das und das ist passiert, ist gefaehrlich, koennte noch dies und jenes passieren". Vielleicht Brandgefahr erwaehnen. Ausserdem steigt der Wert seiner Mietwohnungen wenn er die E-Chose gescheit saniert.

Hatte ich mal bei meiner Mietbude in NL, Vermieter war aber Belgier. Fenster wurden undicht, bei Sturm kam da ein wenig Wasser rein. Habe ihm erklaert was das auf Dauer an der Bausubstanz anrichten kann und die Woche drauf klopfte ein Handwerker an die Tuer.

[...]
--
Gruesse, Joerg

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Joerg

"Johannes Bauer" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.dfncis.de...

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist in der Dose PE und N miteinander verbunden gewesen wie du als kölner Brücke beschreibst, z.B. durch eine kurze Drahtbrücke aus blankem Draht oder ein Blech. Schau noch mal nach. Ansonsten ist es lebensgefährlicher Pfusch, der wohl nicht von dem Elektriker stammt, der die Wohnung verdrahtet hat, sondern nachträglich von einem Laien gebaut wurde. Kontrollier die anderen Steckdosen, ich hoffe doch, dort ist die Brücke drin.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

Johannes Bauer schrieb:

Du schriebst, bei der betroffenen Steckdose sei eben keine klassische Nullung vorhanden. Der Bestandsschutz gilt für die klassische Nullung, also N an PE, die ja gerade bei Dir nicht vorhanden ist.

Wenn sich in einem Deiner Geräte der L-Leiter löst und das Gehäuse berührt, passiert absicherungsmäßig rein gar nichts, das L-Potential liegt in voller Höhe am Gehäuse des defekten Gerätes an und wartet auf den ersten, der es anfaßt :-(

Wie ich es sehe, kommt Dein Vermieter an einer Mängelrüge nicht vorbei, so wie es jetzt ist, darf es nicht bleiben.

Gruß...Bert

--

Reply to
Bert Braun, DD5XL

de.sci.ing.elektrotechnik existiert

Kann man von einer Steckdose so nicht sagen. Da würde ich noch zwei, drei andere kontrollieren.

Ich tippe eher auf PEN für den grauen. Aber erst nach Kontrolle.

Im Falles von PEN geht das nicht, es sei denn mit neuer dreiadriger Zuleitung.

Nein, und das ist gut so.

Lutz

Reply to
Lutz Illigen

i,

Warum geht nicht hier zumindest einer von einer vorschriftsm=E4=DFigen Verkabelung aus? Es kann durchaus sein, dass die Steckdosen so volkommen in Ordnung sind. Mann muss nur den Stapel Trenntrafos suchen, weil jede Steckdose =FCber einen eigenen abgesichert ist. Die mehreren 100kg snurrenden-Kupfers werden doch wohl zu finden sein ;)

Hat jemand behauptet, dass der Vermieter Unterputz nachbessert? Da gibt es noch solche sch=F6nen Kabelk=E4nale, die sich quer durch die Wohnung ziehen lassen.

Reply to
Stefan Engler

Johannes Bauer schrieb:

Solange nur vorhandene Steckdosen ausgetauscht werden, könnte man sich drüber streiten. Jeder Elektriker, der halbwegs bei Verstand ist, wird da aber auf deiner Seite sein, denn wenn er seine Finger dran hatte, haftet er im Zweifelsfall für den Pfusch.

Der Vermieter wird zumindest nicht umhin kommen, mal einen Elektriker vorbeizuschicken, der die Anlage gründlich überprüft. Und falls dabei tatsächlich weitere Mängel auftauchen, wird er auch nicht um eine teure Neuinstallation herumkommen. So, wie es jetzt ist, kann es jedenfalls nicht bleiben.

Hergen

Reply to
Hergen Lehmann

Johannes Bauer schrieb:

Übelster Pfusch, muss sofort beseitigt werden! Entweder die Brücke nachrüsten lassen (Richtigrum!) oder die Steckdose stilllegen. Und auch gleich die anderen kontrollieren, ob dort der PE auch nicht geklemmt ist!

Vermutlich hat mal jemand die Dose ausgetauscht und dabei die Brücke vergessen/ aus Unwissenheit weggelassen. ("Wie, kein Gelb-Grüner? Dann eben nix PE....")

Hört sich nach 50er-60er Jahre an, da war es so üblich. Einer von den beiden ist kein N sondern ein PEN, der dann in der Steckdose auf N und PE aufgeteilt wird. Nicht schön und hat Nachteile (PEN-Bruch führt zu Phase am Gehäuse, Ströme auf dem PEN versetzen dein Massepotential und machen Ärger mit Datenleitungen (Mantelströme auf Koax und Netzwerk).

Die Ursprüngliche war es bestimmt und hätte auch noch Bestandschutz, aber offensichtlich wurde da dran rumgepfuscht. Typisch "gewachsene Konstruktion" eben.

--
Gruesse, Stephan
Reply to
Stephan Urban

MaWin schrieb:

Gerade habe ich jetzt ein Paar Dosen (8 Stück) durchgemessen: 4 davon hatten eine PE/N-Brücke, die anderen 4 nicht. Zwei habe ich aufgemacht, eine mit und eine ohne Brücke. Bei der mit Brücke war wie du beschreibst ein kurzes Drahtstück (allerdings mit Isolation und nur an den Enden abisoliert, sah nach Reststück aus) zwischen PE und N geklemmt. Bei der Steckdose ohne Brücke war definitiv *gar* nichts.

Ja, das vermute ich auch.

Leider nicht - und die Stichprobe zieht sich durch die ganze Wohnung und teilweise sind in manchen Räumen einige Dosen OK und andere ohne Brücke.

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

Lutz Illigen schrieb:

Acht kontrolliert, vier davon ohne Brücke.

Ahja, richtig.

Hm, das verstehe ich nicht - in meinem kleinen (naja ist mittlerweile schon ganz schön groß geworden) Arbeitsplatzabsicherungsgerät habe ich einen Eingang PEN/PEN/P und einen Ausgang PE/N/P, an dem alle Arbeits- und Prüfgeräte hängen. Ich habe am Arbeitsplatz das Glück, dass die PEN-Brücke in der ich es einstecke eingebaut ist (sonst würde das nicht funktionieren). Oder habe ich dich mißverstanden?

Viele Grüße, Johannes

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Johannes Bauer

Hergen Lehmann schrieb:

Naja, für den Fall dass bei vorhandener Brücke der N bricht und ein Gehäuse auf P liegt kann ja ein Elektriker doch auch nichts, wenn die Verkabelung so legal ist, oder?

Ich kann mir gut vorstellen, dass dort weitere Mängel auftauchen. Alleine wenn ich an die Sicherungen und den Sicherungskasten denke - wenn eine herausgenommen wurde (z.B. wegen Installationsarbeiten) und wieder in Betrieb genommen werden soll, muss immer jemand in den Keller gehen. Dann die Sicherung einschalten, die im Keller fliegt raus. Die im Keller einschalten, die oben fliegt raus und so weiter. Das geht etwa

5-6 Mal bis mal beide drinbleiben. Und da hängen wirklich keine großen Verbaucher dran, die so hohe Einschaltströme ziehen würden.

Viele Grüße, Johannes

--
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Johannes Bauer

Stephan Urban schrieb:

Das Problem ist, das ist bei so vielen Dosen so, wenn ich die alle stillege steh ich hier komplett im Dunkeln :-(

Vermutlich, ja.

Wiegesagt, eine ordentliche Neuinstallation wäre mir das liebste, dem Vermieter sind aber wohl die Drahtbrücken lieber (weil billiger)

Ich nehme an im Zweifelsfall kommt es darauf an, ob die Anlage noch Bestandschutz hat. Wenn nicht, kann ich darauf bestehen, dass es ordentlich gemacht wird. In jedem Fall gibts Ärger - immer zum unpassendsten Zeitpunkt. Eigentlich hab ich schon genug zu tun, jetzt auch noch das. Naja.

Viele Grüße, Johannes

--
>> Wo hattest Du das Beben nochmal GENAU vorhergesagt?
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 - Karl Kaos über Rüdiger Thomas in dsa
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Johannes Bauer

NULL und SCHUTZERDE sind 1 und dasselbe ab dem Zählerkasten.

Industrie macht das schon seit Jahren und Fi Schalter gibts keinen mehr innerhalb von fest installierten Anlagen.

Irgendwo is da 'ne Diskrepanz zwischen dem was Schule lehrt und was Leben so lebt.

w.

Reply to
Helmut Wabnig

"Johannes Bauer" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.dfncis.de...

Er meint einen FI im Sicherungskasten, denn hinter dem FI müssen N und PE getrennt laufen, was bei deiner Installation nicht klappt.

An deinem Arbeitstisch hingegen schon.

--
Manfred Winterhoff
Reply to
MaWin

Kannst du das etwas elaborierter darstellen? Das es eine Schule- Lebendiskrepanz gibt weiß jeder, aber das was du darüber schreibst ist ein ausgemachter Blödsinn (in der Veralgemeinerung).

Waldemar

Reply to
Waldemar Krzok

Bin ich Elektriker?

Ich erinnere mich daß plötzlich "über Nacht" alle Schaltkästen mit den Automaten und Fi's verschwunden waren.

Produktionsbetrieb, zentral Längsgang, davon seitlich weg "Finger" mit jeweils 2 Produktionsstraßen. Jede Straße bestehend aus 10 oder so verschiedenen Maschinen, ursprünglich jede einzeln am Schaltkasten über 2xAutomat und gemeinsamen Fi pro Schaltkasten. Auch die Utility Steckdosen kamen von dort. Klar, bei jedem kleinen Pfuck stand die ganze Straße.

Heute alles anders, Einzelautomaten, aber kein Fi ! Auch nicht im Zentralverteiler! Auch nicht für die Utilities innerhalb der Maschinen! Kein grün-gelber mehr, sondern NULL auf CHASSISmasse grau. Selbst gesehen, aber nicht meine Baustelle.

In Wohnhäusern wird seit neuem der grüngelbe mit NULL im Zählerkasten verbunden. wie genau weiß ich nicht, muß mich erst schlaumachen. Muß ich dann überhaupt noch einen Banderder eringraben oder kommt die "Erde" vom nächsten Dorftrafo? Oder sparen sich die E-werke den Null und nehmen meinen Banderder?

w.

Reply to
Helmut Wabnig

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