Monitor Medion MD1772ie will nicht mehr

Hallo,

ich weiß, Medion - klar. Aber das Gerät hatte für seinen Preis ein recht brauchbares Bild und es ist anscheinend eine der Kisten, in denen ein Acer-Chassis verbaut ist.

Auf der Rückwand findet man folgendes:

MEDION Modell MD1772ie Serial No.: 9170602213

90107701P72 P A2J+

Ein Etikett auf dem Kühlkörper der Zeilenendstufe wird etwas genauer:

S\N: 901B16163-A2J+ P\N: 55.70601.010(P)

Auf der Platine findet man in der Nähe des Netzschalters:

AM-AE8A-V0

9848.2

Das gute Stück gibt nach dem Einschalten keinen Mucks von sich, als ob es keine Netzspannung bekommen würde. Die Netzspannung hab ich nachgemessen, sie findet ihren Weg bis zum Primärgleichrichter des Netzteils. Die Gleichrichterdioden sind alle in Ordnung. Auch der Ladeelko wird aufgeladen. Allerdings schwingt das Schaltnetzteil nicht an. Speisung der Impulserzeugungselektronik mit externen 12V (statt der über ein RC-Glied erzeugten Hilfsspannung) führte ebenfalls zu keinem Ergebnis.

Nun die Frage: Gibt es bei diesem Gerät eine Art "Standardfehler", der hier auftritt, oder muß es wirklich auf die "Schlachtbank" zur Untersuchung mit meinem bescheidenen Meßgerätepark (Digital-, Analogmultimeter, Oszillograf...?

Vielen Dank für alle Tipps im voraus und beste Grüße

Gerd

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Gerd Roethig
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"Gerd Roethig" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@individual.net...

Schau einmal, ob in der Zeilendstufe ein 2kV-Kondensator ist. Wenn der verstirbt, nimmt er ein paar Nachbarn mit ins eGrab.

--
Wolfgang Horejsi
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Wolfgang Horejsi

Hallo

spuckt der PWM-Controller vielleicht 1 bis 2mal/s kurze Ansteuerimpulse für den Transistor aus? Es wird dann wahrscheinlich ein zu hoher Strom gemessen (Kurzschluss) und er Controller legt sich über den Error-Eingang kurzfristig still. Welcher isses überhaupt? Durchlegierte Schottky auf Sekundärseite wäre aus der Erfahrung ein Tip von mir.

Rainer

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Rainer Jungeilges

Gerd Roethig schrieb:

r

Hmm - ich hatte schon den Fall, da=DF die L=F6tstellen an den gr=F6=DFere= n=20 Widerst=E4nden im Netzteil schlecht waren, aber das war schwer zu=20 erkennen. Vor dem L=F6ten den gro=DFen Elko entladen, z.B. mit einer 60W = Lampe.

GG

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Guido Grohmann

Gerd Roethig schrieb:

Medion sollte man etwas differenzierter verdammen :-). Die von denen verhökerten Acer-Monitore finde ich eigentlich ganz gebrauchswürdig, sofern man die Geburtsfehler rausmachte.

Wenn ich mich recht erinnere, gibts Schaltpläne im Web. Der Nachteil des IE-Typs ist, daß der Gehäuseboden so weit unter die Platine reicht, daß man messende Fehlersuche im Betrieb weitgehend vergessen kann.

Man muß also das Board komplett ausbauen (vorher schön aufzeichnen, wie alle Kabel gesteckt sind), bei der Autopsie

*alle* Fehler finden, wieder zusammenbauen, und Glück gehabt haben, daß man alles gefunden hat (sonst goto 0).

Wenn zwei kleine Widerstände an der Rückseite des Boards verkokelt sind, ist der Zeilentrafo durch -> Tod aus ökonomischem Grund. Bei eBay sind Monitore billiger als der Ersatz-Zeilentrafo.

Ansonsten ist der TDA4858 das analoge Gehirn der Geräte. Dieser bekommt vom Kollektor des H-Endstufen-Transistors eine Rückmeldung, die dort über einen kleinen (blauen) Keramikkondensator abgegriffen wird. Dieser ist defaultmäßig 2kV fest, was imho viel zu gering ist (naja, gut genug um über die Garantiezeit zu kommen). Wenn er durch ist, hat er in der Regel weitere Bauteile mitgenommen (Z-Diode am TDA4858, diesen selbst etc). Alle Bauteile auf dem Board optisch sorgfältig prüfen.

Viel Glück, H.

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Heinz Schmitz

Hallo,

Am Wed, 08 Dec 2004 13:39:09 +0100 schrieb Heinz Schmitz :

[Medion]

Das hört sich interessant an und irgendwie hatte ich so etwas auch noch in dem Zusammenhang in Erinnerung (unterdimensionierte Bauteile usw.). Nur leider hab ich zu dem speziellen Gerät erst mal nix gefunden.

Einen Schaltplan hab ich mittlerweile bekommen (PDF, eingescannt).

Oder an die interessanten Punkte Schaltlitzen entsprechender Länge löten, sich merken, welcher Draht wohin geht, Platine zurückschieben, Meßgeräte anschließen und sehen, was nach dem Einschalten passiert :)

Mitunter schon beim Kistenschieber Deines Vertrauens. Wenn ich daran denke, dass Sony für einen Zeilentrafo eines 17"-Monitors 170 EUR (!) zzgl. Versand haben wollte (hrdiemen.es darf den Trafo sinnigerweise wohl nicht nachbauen, jedenfalls fehlte er im Angebot) ist ein Neukauf leider sinnvoller. Die Umwelt wird es uns danken.

Danke für den Tipp - die Geschichte mit dem Keramikkondensator kommt mir irgendwie bekannt vor (es betraf einen Vobis 19"-Monitor PR 1996, der allerdings mit diesem Fehler noch startete, allerdings verschwand nach einiger Zeit das Bild, zuvor kreischte es in der Nähe des Zeilentrafos - zum Glück war dieser nicht betroffen).

Ich vermute zumindest ein Problem im Netzteil, denn das sollte auch bei einem Defekt in der übrigen Schaltung zumindest erst mal anschwingen und vielleicht auch den Degauss-Mechanismus beim Starten in Gang setzen. Wenn dann "hinten" in der Schaltung was nicht geht, darf es auch wieder ausgehen :-/

Ciao und erst mal vielen Dank an alle für die vielen Tipps!

Gerd

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Gerd Roethig

Gerd Roethig schrieb:

Muß durchaus nicht im Netzteil sein. Die Rückmeldung aus der Geräte-Seele an das Netzteil, daß etwas faul ist, erfolgt außerordentlich schnell. Ich habe auch noch bei keinem Medion/Acer ein Problem im Netzteil gehabt.

Ich würde als erstes mal den Zeilen-Endstufentransistor prüfen (auslöten, da die Beschaltung eine zuverlässige Prüfung der B-E-Strecke sonst unmöglich macht). Außerdem gibts in der Nähe da eine fette Doppeldiode (sieht aus wie ein Leistungstransistor und sitzt auch an einem Kühlblech), deren eines Bein eine Ferritperle trägt. Die Lötstellen von diesem Teil sehr, sehr sorgfältig prüfen. Die anderen Folgeschäden haben sich damals durch angebräunte Widerstände im mittleren Board-Teil zu erkennen gegeben (auch die zugehörigen Transistoren prüfen).

Zu den imho häßlicheren Eigenschaften gehören die wie Wider- stände aussehenden lackierten Feinsicherungen (4A). Die sind mitunter schwer aufzufinden. Ich habe dann immer von irgend- einem Collector bis zum Netzteil zurück Durchgang geprüft und sie so gefunden. Kann man[ich] durch Picofuse 3A ersetzen.

Grüße und Alles Gute, H.

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Heinz Schmitz

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