Mein OPA404-Problem - Austausch gegen AD713

Moin!

Nachdem ich hier immer mal wieder rumgenölt hatte wegen der doofen OPA404-Probleme (4fach-BiFET-OpAmp), die hier seit gut einem Jahr auftauchen, und nachdem auch TI sich nicht genötigt gesehen hatte, bei der Aufklärung hilfreich zu sein, habe ich begonnen, mich nach einem Ersatztypen umzutun. Die Standardtips wie kleines C vom Ausgang zum inv. Eingang und kleines R in Serie zum Ausgang haben nur minimale Verbesserungen erzielt. Als tauglich haben sich der LT1058 und der AD713 erwiesen. Die Wahl für den AD713 fiel insofern leicht, als der bei uns an anderer Stelle bereits verbaut wird. Die üblichen Tests, Prüfung auf Funktion der Karte, Test im Klimaschrank usw. haben keine Nachteile ergeben, dafür aber ein reproduzierbares, identisches Verhalten aller ICs aus einem Los, was mit dem OPA404 bei weitem nicht mehr gewährleistet war.

Übrigens hatten wir den OPA404 auch an einer anderen Stelle im Einsatz, an sich eher unkritisch, eine Vorverstärkermimik für einen Komparator, der an der Sensorik Kurzschlüsse und Unterbrechungen erkennen soll. Auch da haben die neuerdings gelieferten OPA404 versagt, bei einem Job, den ein TL084 für ein paar ct kann! Wie bekommt man das Plastikgehäuse ab, um den Chip mal unterm Mikroskop betrachten zu können?

Insofern, Fall abgeschlossen, Produktionsänderung veranlaßt, alles wieder gut.

Viele Grüße

Ralph.

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Ralph A. Schmid, DK5RAS
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"Ralph A. Schmid, DK5RAS" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

betrachten zu können?

Hallo Ralph,

abkühlen (Stickstoff bwz. Kältespray) und draufhauen (Körner) oder pressen (Schraubstock). Bei Profis (vergleichende Forschung) sollen die Produkte der Mitbewerber in heißer Schwefelsäure gekocht werden, bis sie ihr Innenleben offenbaren.

Gruß Hans Jürgen

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Hans Jürgen Riehl

OK, das ist beides machbar, werde ich mal versuchen. Danke!

Viele Grüße

Ralph.

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Ralph A. Schmid, DK5RAS schrieb:

Die Schwefelsäure muss aber konzentriert und *richtig* heiss sein. Macht das nur wenn Schutzausrüstung und Erfahrung in angemessenen Maß vorhanden ist.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo,

"Hans Jürgen Riehl" schrieb im Newsbeitrag news:456434ca$0$18833$ snipped-for-privacy@newsspool4.arcor-online.net...

Sicher Schwefelsäure? Wir haben schon einmal COB's auftröpfeln lassen. Das ging aber nur mit roter Salpetersäure. Ich weiß allerdings nicht, ob der Epoxydverguss vergleichbar mit dem Gehäusematerial "normaler" IC's ist.

Gruß Ingo

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Ingo Liebe

Wenn, dann macht das ein Bekannter für mich unterm Abzug, ganz professionell :)

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Hallo Ralph,

Das wirft ja nun langsam Bedenken auf. Bei meinem TPS71550 Reglerproblem (unerklaerte Instabiliaet eines LDO) wurde mir seitens TI auch nicht mehr so gut wie frueher geholfen. Sie hatten meine recht simple Schaltung vorliegen und es waere ein leichtes gewesen, das mal eben auf SPICE zu werfen. Nur leider fuer mich nicht, weil sie Models nicht rausruecken. Ich habe diese Serie dann kurzerhand auf meine interne schwarze Liste setzen muessen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Der OPA404 ist bei uns verbannt worden. Restbestände werden an unkritischen Stellen bei Reparaturen verwendet, und das wars dann.

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Am Wed, 22 Nov 2006 12:29:06 +0100 schrieb Hans Jürgen Riehl :

Wenn du das Gehäuse mechanisch zerstörst, dann wird der spröde Si-Chip sicher auch beschädigt. Bei Halbleiterherstellern wird in so einem Fall nur der Bereich des Gehäuses über dem Chip mit heißer H2SO4 oder HNO3 besprüht oder betropft, bis das Epoxi dort durchgeätzt ist. Wenn man das richtig macht, dann beleiben auch die Bonddrähte heil und man kann am offenen Chip noch im Betrieb messen. Mit Prüfnadeln am Microprober.

--
Martin
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Martin Lenz

Martin Lenz schrieb:

O3

das

Du meinst, man kann so auch Punkte erreichen, die nicht kontaktiert sind? Ich dachte immer, so ein Chip w=E4re mit einer dicken Schicht (F=FCr mich ist alles =FCber 300nm "dick") SiO2 =FCberzogen? Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Hallo,

"Harald Wilhelms" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@k70g2000cwa.googlegroups.com...

Warum sollte man den Chip dort kontaktieren wollen, wo die Passivierung ist? Bei derartigen Geschichten geht es oft um die Analyse von Ausfällen, welche sonst nicht zu erklären sind. Ab und an lassen wir soetwas auch machen. Zum Beispiel bei COB mit Alubonds. Die kann man im X-Ray nicht sehen. Da hilft neben Eingangsschutzdioden messen oft nur noch auftröpfeln.

Gruß Ingo

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Ingo Liebe

Hallo Ralph,

Hmm, etwas beunruhigend. Kann man sich denn noch auf die guten alten OPA277 verlassen? Den erwaege ich gerade in einer Neuentwicklung.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Ich habe keine Ahnung, den haben wir nicht im Einsatz. An kritischer Position, was Rauschen, Phasendrehung und Drift angeht, haben wir OP15, OPA404 (ersetzt durch AD713), und AD713. Dazu zur VErstärkungsregelung am OP15 den AD7524, für einen einstellbaren Filter den AD7528, als DAC zuer Erzeugung von Sinussignalen den AD767 zusammen mit einem EPROM. Der ADC ist ein AD679. Für den Demodulator, die Entladung des Integrator-Cs und allgemeine Schaltung der SIgnalwege ADG201 oder den Baugleichen von Harris, der auch irgendwie die 201 im Namen trägt.

Alles uralter Kram, aber tut seinen Job sehr unauffällig und zuverlässig, bis auf eben den OPA404 und eine Charge ADG201, die offenbar auch nix taugte.

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Am 24 Nov 2006 00:52:02 -0800 schrieb Harald Wilhelms :

Die Chips an denen ich mal arbeitete waren fabrikneue Engineering Samples, es ging also nicht um die Suche von Defekten, sondern um die Verbesserung des Designs. Aber ich erinnere mich jetzt, daß die Chips nach dem aufätzen depassiviert wurden.

--
Martin
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Martin Lenz

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