Loetstationskauf: Weller WS 81 oder WD 1000?

Ich liebäugele mit der Anschaffung einer neuen Lötstation, da mir die alte Ersa Analog 60 vor allem mit bleifreiem Lot ein wenig zu schwach auf der Brust ist, was insbesondere an den eher langgezogenen Spitzen liegen dürfte. Die kurzen Spitzen der Weller-Geräte machen mir da einen besseren Eindruck (sowas haben wir in der Firma).

Nun die Frage, bringt der Kauf einer aktuellen WD 1000 mit digitalem Steuerteil tatsächlich irgendeinen Funktionsvorteil im Vergleich zu einem analogen WS 81, außer ,,sieht schicker aus''? Die Lötkolben selbst sind ja bei beiden Stationen gleich, wenn ich das richtig sehe, oder?

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Joerg Wunsch
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Die Weller ETS Spitzen sind ebenfalls ziemlich lang. Allerdings schieben die Loetgriffel gut nach. Ich habe hier die schwaecheren WES51 (nur

50W), doch das reicht mir. Bei Massenloetungen drehe ich schonmal mehr auf. Bleifrei kommt hier selten vor, aber selbst dabei musste ich nicht an den Poller aufdrehen.

Ich rate ab. Beim vorigen AG sind uns die damaligen Digitalstationen (noch mit LED Anzeige) gestorben wie die Fliegen und hier im Labor ist mir auch eine verreckt. Ist IMHO verschwendetes Geld. Ok, Du kannst natuerlich drei Temperaturen vorprogrammieren, aber den Dreh am Poti kriegt unsereins ja so gerade noch hin ;-)

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Joerg

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Ich habe seit ca. 2001 die Digital 80 A von Ersa im Einsatz. Täglich ca.

6-8 Stunden Betrieb und nicht ein einziger Ausfall. Ich hatte vor einiger Zeit ja mal die neue i-Con hier erwähnt. Habe mir bisher aber keine ange- schafft, weil es die Digital 80 A tun und auch bleifrei ist damit kein Thema.

73 de Tom

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Thomas 'Tom' Malkus

Schoen dass Ersa das besser hinbekommen hat. Waere in diesem Fall vielleicht auch eine Option, aber die Loetspitzen sind m.W. nicht kompatibel zu Weller.

Ich kann es nur von den Weller Digitalstationen sagen, das war ein Frust. Innen waren die gar nicht mal so schlecht, mit Keramikhybdrid und so. Aber sie starben der Reihe nach und mangels Schaltbild war nichts dran zu machen. Vermutlich ist eh der Spezialprozessor verreckt. Sie liefen nach dem Defektwerden meist jeweils einige Minuten ok und stiegen dann aus.

Mein Motto: Keep it simple. Ein Drehknopf zur Temperatureinstellung reicht voellig, es loetet sich genauso gut und das gesparte (viele) Geld kann man in die Bierkasse stecken :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg ( snipped-for-privacy@invalid.invalid):

Die Digital 80 hat einen Drehknopf und einen Set Taster. Das ist nicht mit den Funktionen der i-Con zu vergleichen. Die Digital 2000 dürfte der Nachfolger der 80 A sein, die findest Du auf der Seite von Ersa. Aber auch das ist kein Vergleich, die 80 A ist da eher simple ;-).

Ich habe noch nie Weller gehabt, kenne also den Funktionsumfang nicht.

73 de Tom
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Thomas 'Tom' Malkus

Joerg Wunsch schrieb:

Ich empfehle auch die WS81. Wir haben im Labor eine mittlere Armada davon stehen, die Teile funktionieren einfach. Mit der WSD80 hatte ich auch schonmal zu tun, der Kolben müsste der Gleiche sein, einziger Unterschied ist wirklich die Anzeige und die Einstellung per Tasten.

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S.Urban

Die haben Vorwahltemperaturen fuer verschiedene Jobs. Wenn man am gleichen Arbeitsplatz RoHS und non-RoHS machen muss zum Beispiel. Die analogen sind eher simpel. Man hat einen Einschalter und einen Drehknopf, das war's dann auch schon. Plus oft eine Feststellungsmoeglichkeit fuer Produktionseinsatz, damit niemand an der Temperatur rumschrauben kann. Drehen am Knopf ist dann wirkungslos. Ist bei kritischen Sachen wie Medizintechnik beinahe unumgaenglich. Neuere wie die WES51 schalten nach xx Minuten ohne Griffelbenutzung ab, was besonders in USA guenstig ist wo viele das Abschalten nach einem Job "vergessen". Wie Weller das macht weiss ich nicht, aber es funktioniert.

Einen Unterschied im Loetverhalten konnte ich zwischen analog und digital nicht bemerken, ich arbeite bei Kunden mit beiden. Ausser dass schonmal jemand sagt "Nimm die analoge, die digitale ist kaputt" ;-)

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Joerg

Joerg ( snipped-for-privacy@invalid.invalid):

Also eher in Richtung der i-Con.

73 de Tom
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Thomas 'Tom' Malkus

Joerg Wunsch schrieb:

Hi Jörg.

Möchte nur mal kurz meinen Senf hinzu geben. Wir haben einige ältere "Analog 60 & 80" die seither immer wunderbar Ihren Dienst tun und wirklich super zu handeln sind. Vor ca. drei Monaten haben wir zwei Geräte der neuen Generation RDS 80 gekauft...Was ein Schrott!!! Die Kabel sind extrem zäh und nicht Temperatur fest. Wenn man bei höheren Temperaturen lötet, wird der Griff vorne sehr heiß, so dass man sich ohne Probleme die Finger verbrennt. Zudem schmilzt (unglaublicher weise) der Kunststoff, der die eigentliche Spitze mit dem Griff verbindet.

Außerdem haben wir noch eine Lötstation von OKI (MFR-2200) die extrem Power unter der Haube hat. Die Station ist ein wenig größer und teurer als die Ersa, ist jedoch in max. 30sek auf Löttemperatur und hat trotz seiner geringen 60Watt sehr viel Leistung an der Spitze selber. Leider ist auch hier das Kabel recht starr geraten.

Viele Grüße Björn

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"Björn G."

Ich habe Anfang des Jahres die WS 81 bei Reichelt bestellt und bekam zu meiner Überraschung die "50 Jahre Weller" Jubiläumsedition in silbergrau mit Schaltablage und dem "Trockenreinigungsschwamm" (=Spiralwolle).

Die Schaltablage schaltet den Lötkolben aus wenn er in der Ablage abgelegt wird. Weiterhin bietet er Ablageplatz für Lötspitzen sowie bis zu drei Spitzenhülsen inkl. der Lötspitze. Kauft man eine weitere Spitzenhülse dazu so ermöglicht das den werkzeugfreien Lötspitzenwechsel auch im heißen Zustand.

Bleifreies Löten geht hervorragend. Ich meine auch die Lötspitzen verzundern nicht so schnell wie bei meiner alten WTCP 50. Das kann aber auch mit an der Spiralwolle oder der Schaltablage liegen.

--
Grüße,
Christian Taube
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Christian Taube

Als meine kam (hier in USA) war ich ueberrascht, dass auf dem Karton "Product made in Germany" stand. Ich muss die letzte aber wohl zu frueh gekauft haben, gab keine Jubilaeumsausgabe, sondern wie die anderen in baby-blau.

Hier wie gehabt mit Kombizange und bloss nix runterfallen lassen. Bei der WES51 haben sie den Sechskant mit einem Raendelrad ersetzt, vermutlich weil das eh jeder mit der Kombizange macht.

Mir ist in ueber 10 Jahren keine verzundert, allerdings benutze ich fast immer Kester No-Clean verbleit.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Björn G. schrieb:

Also die Digital2000A ist sehr gut und die i-CON wird bestimmt nicht schlechter sein.

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Heiko Lechner

Joerg :

Regelt die analoge auch wirklich? Ich kenn das oft so: "Regelung" steht drauf und in Wirklichkeit wird nur das Tastverhältnis geändert. Gemessen wir garnix. Schnelles Nachschieben von Leistung beim Festbacken der Lötspitze am Blech ist dann nicht automatisch, sondern nur per Hand....

Ansonsten lob ich mir mein altes gutes Teil vom VEB RFT (die Conrad noch ne Weile im Sortiment hatte). 50W, mit der echten Regelung im Griff eingebaut (nix schweres Netzteil rumschleppen und so!:-). Vorn beliebige (für jeden Anwendungszweck selbst anpassbare selbstgefeilte Spitzen) einsetzbar. Nachschub für hundert Jahre hab ich in Form einer Kupferstange im Schrank. Wat will man mehr. :-)

M.

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Matthias Weingart

Christian Taube schrieb:

Also die Spiralwolle ist bei bleifreien Loten ein Segen!

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Heiko Lechner

Also die analoge WS81 von Weller regelt per PWM. Man sieht an der LED schon wie sich das Tastverhältnis ändert wenn man die Lötspitze einfach nur mal anpustet.

--
Grüße,
Christian Taube
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Christian Taube

Definitiv! Meinem portablen Lötkolben für den Unterwegseinsatz liegt mittlerweile auch ein "Spiralwollschwamm" aus dem Haushaltswarenbedarf bei. Ist preiswert und eigentlich dasselbe, es muß also nicht Weller oder Ersa draufstehen.

--
Grüße,
Christian Taube
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Christian Taube

Ja, mittlerweile fällt das ins Auge. Auf meiner älteren Magnastat-Lötstation steht es nur auf der Unterseite. Auf der neue jetzt direkt auf der Vorderseite wo auch die Bedienelemente sind.

Und das Rändelrad ist aus Kunststoff und dadurch auch ohne Werkzeug zu bedienen.

--
Grüße,
Christian Taube
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Christian Taube

OK, danke für die zahlreichen Rückmeldungen. Ich schreibe das hier mal als Sammelantwort an alle.

Wir haben im Labor (u. a.) eine WMD-3, das ist so'ne eilerlegende Wollmilchsau, bei der man auch noch einen Fön und eine Saugpumpe mit dran hat. Ich würde sie sicher nicht wegwerfen, wenn sie mir jemand zu Hause auf den Basteltisch stellen würde :), für eine Hobby- Anschaffung ist allerdings der Außenwiderstand einfach zu hoch.

Das Teil ist felsenfest, wie man es von einem ordentlichen Laborgerät erwartet (insofern kann ich die Probleme meines Namensvetters nicht nachvollziehen), und die Regelung ist gut genug, dass man selbst kleine Klempnerarbeiten (rigid-Koax großflächig verlöten und sowas) mit der 30 K höheren Temperatur für bleifreies Lot problemlos auf die Reihe bekommt. Das ist genau der Punkt, bei dem man bei meiner alten Ersa-Analog das Schwächeln bemerkt: das Teil regelt dann einfach zu schlecht nach, wenn der Spitze kurzzeitig viel Wärme entnommen wird (sieht man am Blinkenlight), dort muss man dann anfangen, mit der Hand am Regler mehr Temperatur einzustellen, um den höheren Wärmebedarf zu kompensieren.

Wenn ich mir die WSD-81 anschaue, sieht die eigentlich genau so aus wie das Bedienteil der WMD-3.

Aber OK, wenn die WS-81 auch die gleiche gute Temperaturregelung hat wie die WMD-3 hier, dann soll mir das Recht sein. Die Anzeige der aktuellen Aufheiztemperatur während der Warmlaufphase ist ein nettes Gimmick, aber durchaus verzichtbar. Dann werde ich mir eine WS-81 zulegen.

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Joerg Wunsch

Christian Taube schrieb:

Naja, das "original"- Zeug ist schon etwas weicher oder nicht?

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Heiko Lechner

Heiko Lechner :

Ich nehm für sowas auch gern kupferne Drahtbürsten.

M.

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Matthias Weingart

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