Loetdraht mit/ohne Halogen?

Hallo,

ich muss mir bald neues Loetzinn kaufen und weiss nicht so recht, welches... Verwendungszweck: Hobby-Elektronikbasteln auf Lochraster und selbstgeaetzten Platinen mit Bauteilen durch Loecher (also kein SMD). Loetkloben ist ein Weller Magnastat, Spitze 7 (370 Grad).

Der letzte Kauf liegt schon einige Jahre zurueck, damals hatte ich mir bei Reichelt einen Vorrat an Bleilot zugelegt, weil ich dachte dass es vielleicht bald nicht mehr zu bekommen waere, das scheint ja zum Glueck offenbar nicht der Fall zu sein. Ausser "Super Solder Wire" und dem Durchmesser 1mm steht da nicht viel verwertbares drauf, keine Zusammensetzung, nicht das enthaltene Flussmittel, nix. Hat aber zufriedenstellend funktioniert.

Nun mag ich mir also wieder einen kleinen Vorrat Bleilot zulegen und hab ein wenig geschaut, Sn60Pb40 waere wohl das richtige. Es gibt auch Sn60Pb38Cu2 aber das Kupfer im Lot braucht man bei Dauerloetspitzen wohl nicht mehr? Oder hat es auch andere Vorteile, ausser dem (Kupfer)Spitzenschutz?

Beim Flussmittel bin ich auch unsicher, es gibt welches mit "Halogen" und halogenfreies.

Stannol HS-10 waere eins mit Halogen, das soll wohl recht gut fliessen, ist preiswert und wurde mir empfohlen:

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Ohne Halogen z.B. von Felder das Iso-Core EL:

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Handele ich mir irgendwelche Nachteile ein wenn ich das halogenhaltige Stannol nehme? Verschleissen da die Spitzen schneller? Oder korrodiert die Schaltung? Sonstige Kaufempfehlungen?

Vielen Dank fuer Tips & Ratschlaege, Gruss, TE

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Thomas Ettl
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"Thomas Ettl" :

Nimm welches ohne Halogen. Ist gesünder. ;-)

M.

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Matthias Weingart

Fuer Dich und die Schaltung. Ansonsten korrodieren Dir die Salzanteile des Flussmittelreste das Kupfer der Schaltung mit der Zeit weg.

Halogenhaltiges Flussmittel nimmt der Wasserleitungsmonteur...

Tschuess

--
Uwe Bonnes                bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

Institut fuer Kernphysik  Schlossgartenstrasse 9  64289 Darmstadt
--------- Tel. 06151 162516 -------- Fax. 06151 164321 ----------
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Uwe Bonnes

Am 21.02.2012 13:23, schrieb Uwe Bonnes:

Ach wo, der presst nur noch.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Am 21.02.2012 13:50, schrieb Dieter Wiedmann:

Besonders in Decken und Deckendurchführungen. Ich votiere für Versorgungsschächte/Kanäle die auch später zugänglich sind.

--
mfg hdw
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Horst-D.Winzler

nglich sind.

F=FCr private Zwecke bevorzuge ich das alte L=F6tzinn, wobei ich nicht meine das das L=F6tzinn alt sein soll. Ich meine die alte Zusammensetzung. Das neue EU-Schei=DFdreckzeug schmiert so und flie=DFt nicht richtig.

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wernertrp

Am Tue, 21 Feb 2012 14:34:36 UTC schrieb wernertrp :

das gilt nicht nur für Lötzinn/-draht ...

Ade

Reinhard

--
"[Diese Gel-Wärmflasche ist ein] Medizinprodukt der Klasse I im Sinne 
der EU-Richtlinie 93/42/EWG"
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Reinhard Forster

h nicht

Du f=C3=A4hrst Dein Auto auch ohne Katalysator, oder? :-P

Bleifrei-Legierungen unterscheiden sich deutlich im Verhalten.=20 Die g=C3=BCnstisten Varianten von SAC und SC habe ich auch als herausfo= rdernd empfunden. Schonmal Balver SN100, oder Felder SN100+ probiert? =20

---)kaimartin(>---

--=20 Kai-Martin Knaak =C3=96ffentlicher PGP-Schl=C3=BCssel:

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kmk

Ganz bestimmt. Ich hab' mir sagen lassen, dass so ein Katalysator das Fahrverhalten ganz doll verschlechtern soll. Und dann wird das wohl stimmen.

SCNR Henning

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Henning Paul

Am Thu, 23 Feb 2012 01:19:31 +0100 schrieb kmk:

Du fährst wahrscheinlich ein Auto mit Bleilot, denn dem Vernehmen nach war die Auto-Lobby stark genug, Bleifrei für ihre Branche zu verhindern.

Zur Sache: Bei 63 % Zinn, Rest Blei ist man auf dem Eutektikum mit der Folge, dass zwischen Flüssig und Fest keine teigige Phase liegt. Schmelztemperatur 183 °C. Cu-Zusätze sind nur für unveredelte Cu- Lötspitzen von (sehr beschränktem) Wert: Sie sollen den Verschleiß der Lötspize im benetzten Bereich mindern. Man kann in jedem Fall darauf verzichten.

Für Elektroniklötungen empfiehlt sich z.B. eine F-SW 32 Flussmittelseele. Eine schwach aktivierte, für die kein Abwaschen empfohlen wird, die also nicht korrosiv wirkt. Zum Zusetzen von Flussmittel nimmt man das gewohnte Kolophonium als mildestes Flussmittel, also F-SW 31, auch als "Metzgerpech" ganz billig in größeren Packungen beim Schlachterbedarf. Beides darf auf der Lötstelle verbleiben, wenn nicht Dauerfeuchte zur Verschimmelung führen kann.

--
Gruß Werner
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Werner Holtfreter

Warum diese Selbstbesch=C3=A4nkung?

^^^^^^^^ Deutlich hei=C3=9Fer als n=C3=B6tig --> Die Spitze =C3=BCberzieht sich = recht schnell mit einer Oxidschicht. Au=C3=9Ferdem verkohlt das Flussmittel =C3=BCber= m=C3=A4=C3=9Fig schnell zu =C3=BCberm=C3=A4=C3=9Fig schwarzen Resten. Falls Du eine spi= tze Spitze einsetzt, ist vielleicht die Temperatur an der eigentlichen L=C3=B6tste= lle deutlich niedriger. Das h=C3=A4ngt dann aber davon ab, wie gut das L=C3= =B6tgut die W=C3=A4rme abf=C3=BChrt --> Nicht gut.

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--=20 Kai-Martin Knaak =C3=96ffentlicher PGP-Schl=C3=BCssel:

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kmk

Wie willst du denn sonst feine Strukturen mit einem herkömmlichen Lötkolben (damit meine ich einen Kolben eher kleiner Leistung und nicht sowas modernes, was von 20°C auf 300°C in 5 s aufheizt) löten? Ich arbeite zur Zeit mit einem Weller MLR21 (25 W), der ist schön klein und handlich und hat momentan eine Bleistiftspitze. Damit kann man einzelne Pins von TQFP-Gehäusen wunderbar löten, muss die Temperatur aber auf 380°C hoch drehen, damit die Spitze vorne auch wirklich heiß genug ist. Gröberes geht mit weniger Temperatur, weil man da mit der Spitze seitlich an die Bauteile ran kann. Oder man nimmt gleich eine andere Spitze. Für noch größeres muss man die Temperatur wieder hochdrehen, dafür sollte man eigentlich einen größeren Lötkolben nehmen.

Markus

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Markus Schaub

Zum einen kann er aber die Temperatur nicht aendern ohne zu anderen Spitzen zu greifen und zum anderen ist das auch okay so. Ich loete seit 20Jahren mit 7er Spitzen und das war noch nie ein Problem. Noch nie was verkohlt. Alles super! Und die Spitzen halten selbst auch viele Jahre. Genauer gesagt immer bis zu dem Tag an dem ich mal wieder eine fette Diode oder aehnliches ausloeten will und in einem Anfall von Gedankenlosigkeit einen dicken Kupferdraht oder aehnliches geradebiegen will und dann die Eisenschicht beschaedigt wird.

Recht hast du dagegen bei 8er Spitzen. Die haben eine Lebensdauer von

1-2Monaten. Aber die verwende ich auch nur fuer ernste Klempnerarbeiten.

Olaf

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Olaf Kaluza

n

Mit der entgegengesetzten Strategie: Mit einer fetten, angeschr=C3=A4gt= en L=C3=B6tspitze, gro=C3=9Fz=C3=BCgig L=C3=B6tzinn und viel Flussmittel w= ird die ganze Reihe der Pins in einer Art Minil=C3=B6tbad benetzt. Such mal in youtub= e nach "drag soldering". Das funktioniert wirklich :-)

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--=20 Kai-Martin Knaak =C3=96ffentlicher PGP-Schl=C3=BCssel:

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kmk

So mache ich das auch, wenn ich ein ganzes IC löten will. Aber einzelne Pins kann man halt nicht mit einer großen Spitze löten. 0402-Bauteile lassen sich damit auch nicht so gut löten.

Markus

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Markus Schaub

ten.

Daf=C3=BCr eignen sich eine kurze, keglige Spitze. Also eine, bei der der =C3=96fnungswinkel des Kegels ein St=C3=BCck gr=C3=B6=C3=9Fer a= ls bei einem=20 Bleistift ist. So ein stumpfer Kegel hat wenig Temperaturgradient.=20 (Mathematiker nennen wohl erst ab 90=C2=B0 =C3=96ffnungswinkel einen Ke= gel "stumpf". Das w=C3=A4re dann aber doch etwas zu kurz ;-)

F=C3=BCr die nehme ich eine Beitel-Spitze mit nominell 1.2 mm Breite.

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--=20 Kai-Martin Knaak =C3=96ffentlicher PGP-Schl=C3=BCssel:

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kmk

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