"LF Enoise"?

Moin.

Ich stöbere gerade in den Spec-Tabellen von Opamps auf der suche nach der besten Wahl für Diodenlaser-Stromtreiber. Beim Vergleich von LT1007 und LT1028 fällt mir außer dem Unterschied in der der Bandbreite ein Faktor

500 für eine Größe, die in der Tabelle "LF enoise" genannt wird und in µVpp angegeben ist. Leider finde ich keine ausdrückliche Erklärung für die Größe.

Vermute ich richtig, dass das die absolute Amplitude des Rauschens des Ausgangs ist? Das wäre dann unabhängig vom Verstärkungsfaktor und bei beliebig niedrigen Frequenzen --- Also so etwas wie die obere Schranke des 1/f Rauschens?

Das würde bedeuten, dass sich der LT1007 für Anwendungen, die empfindlich bis hinab zu DC sind, besser eignen würde. Der DC-Zweig des Diodenstromtreibers ist gerade so ein Fall. Hohe Frequenzen werden mit fetten Induktivitäten geblockt. Aber alles in der Nähe von DC kommt natürlich durch. Irgendwelche µV setzen sich über den FET der Endstufe in spürbare Stromstärken um.

Bei der Gelegenheit: Für den FET würde man sich eine möglichst flache Kennlinie und dabei auch noch lineare Kennlinie I_D(V_GS) im Bereich

100 mA bis 1A wünschen. Das ist natürlich Wunschdenken. Aber unterscheiden sich die handelsüblichen FETS in dieser Hinsicht dramatisch? Oder sind die Kennlinien doch alle in etwa ähnlich?

------ PS: Dass diese Opamps aus der Edel-Teuer-Ecke stammen, ist klar. Aber man muss das in Relation zu den Laserdioden sehen, bei der das Preisschild teilweise vier Stellen vor dem Komma hat.

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Kai-Martin Knaak                                  tel: +49-511-762-2895
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Kai-Martin Knaak
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Vermutlich. Ich habe dafuer ganz profan den LM833 genommen. Auch wenn unsere Dioden ebenfalls teuer sind, allerdings gerade eben noch nicht vierstellig.

Da hatte ich keinen Aerger mit. Nur die Stromversorgung musste ich noch mit einer Fussmatte versehen, in Form eines Folgers mit einigen zig uF an der Basis und die Basis ueber Widerstand an VCC. Wenn man das gar mit Darlington macht, sieht der letzte Emitter aus, als wuerde da ein Kondensator in der Groesse eines Getreidesilos dranhaengen.

Besonders linear sind FETs von allein nicht:

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Aber wozu, wenn der Opamp das erledigt?

Ich wuerde eher auf den Schutz achten. Dazu setze ich Hochlastwiderstaende in Serie, sodass der Stromquelle ab einem gewissen Strom die Puste ausgeht, egal wie viel vorn einprogrammiert wurde. Der SW Ingenieur war echt froh, als ich ihm erzaehlte, dass bei versehentlichem Schreiben von 0FFF nichts passieren koenne.

Was wollt Ihr denn da bauen (falls es nicht geheim ist)?

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Gruesse, Joerg

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Joerg

"Kai-Martin Knaak" schrieb im Newsbeitrag news:fpi2fr$slf$ snipped-for-privacy@gwaiyur.mb-net.net...

Hallo Kai,

Setze doch mal einen Link auf das Datenblatt das du verwendet hast ung gib die Seite an auf dem der Begriff "LF enoise" ist. Ich finde nichts dazu.

Gruß Helmut

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Helmut Sennewald

Bei uns werden die Dioden erst mit Gittern und externen Resonatoren zu "echten" Lasern aufgepeppt. Davon schrumpft die Laserlinienbreite von etwa 1 MHz auf unter 50 kHz. Diese Breite wird dann im Extremfall durch elektronische Ankopplung an hochstabile Interferometer auf deutlich unter

1 Hz gedrückt. Dabei ist jedes Rauschen des Laserdiodenstroms ein zusätzliches Ärgernis, das man gerne vermeiden möchte.

Jupp. Die Versorgung wird über einige Zwischenstufen geglättet. Im Extremfall wird das Gerät mit einer Autobatterie betrieben. Damit lassen sich auch Masseschleifen effektiv ausschließen.

Da hier üblicherweise immer weniger Leistung aus der Diode kommt, als man sich für das Experiment wünscht, werden dsie relativ nahe an ihrem maximal erlaubten Strom betrieben. Eine einfache Begrenzung durch Widerstände ist da nicht trennscharf genug. Stattdessen verwende ich einstellbare, aktive Strombegrenzungen aus LM317 und LM337. Der Tipp dafür kam übrigens von hier :-)

Unter anderem die Magnesium-Uhr die ich hier schon häufiger mal erwähnt habe. Ein anderes Experiment vermisst die Drehung der Erde, bzw. die Änderungen der Rotationsgeschwindigkeit. Noch wieder andere machen Bose- Einstein-Kondensation im freien Fall, oder in Kombination mit Fermionen.

Da in den Experimenten teilweise ein Duzend Diodenlaser stecken, lohnt sich der Eigenau im Vergleich zu Lasertreibern von Thorlabs, oder Laser2000. Außerdem sind selbst deren High-End-Geräte nicht frei von Macken.

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak

Im Datenblatt finde ich die größe in der Tat auch nicht :-0 Ich habe die Angabe in der Auswahl-Tabelle gefunden. Ich hoffe, man bekommt eine auf wenige Spalten reduzierte Tabelle unter diesem Link:

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Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
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Kai-Martin Knaak

Das geht schon mit LM833. Wir sind inzwischen auch im 100kHz Bereich angekommen und das sind Spezialdioden, die bewusst auf Current Tuning ueber mehr als 1nm ausgelegt sind (weil meine Schaltung das benutzt).

Wir haben alles wie ueblich beinhart auf einen Common Ground gelegt und es ist totale Ruhe im Karton. Ich hatte den Damen und Herren Digital-Designern gesagt, dass ich getrennte GND Planes eh gleich zuloeten wuerde und sie die deshalb gleich zusammenlassen koennen :-)

Das ist auch gut, bei 12V Autobatteriespannung aber eventuell doch nicht noetig. So viel schwankt die Durchlasspannung von Laserdioden ja nicht. Hauptsache, es laeuft.

Letzters habe ich auch erfahren muessen. Und dann haben sie die Schaltplaene nicht rausruecken wollen. Also rausgeworfen und selbst gestrickt, war eh alles viel zu teuer.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

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Hallo Martin,

ich sehe 0.85nV/sqrt(Hz) und 2.5nV/sqrt(Hz). Das ist Faktor 3. Dafür ist i_noise höhe beim LT1028. Was siehst du?

Gruß Helmut

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Helmut Sennewald

Das ist bezogen auf den Eingang! ... damit man es mit dem Rauschen von dort angeschlossenen Wandlern vergleichen kann. Ob es eine evtl. garantierte obere Schranke oder ein Durchschnittswert für das 1/f Rauschen ist, sollte der Hersteller angeben.

Norbert

Reply to
Norbert Hahn

Kai-Martin Knaak schrieb:

Bei extrem tiefen Frequenzen < 1 Hz können zero-drift (oder wie auch immer) Verstärker tieferes Rauschen haben, da die 1/f Komponente fehlt. Man muss aber ggf eine Komponente um 2-5kHz wegfiltern, bei manchen dieser Verstärker wird allerdings die interne Schaltfrequenz mit spread spectrum verschmiert.

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mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Das ist "Enoise Density". Mir geht es aber um die Eigenschaft "LF Enoise". Die wird erst angezeigt, wenn man sich die Tabelle entsprechend konfiguriert. Ich hatte gedacht, die Info über die gewählten Tabellen würden in den kryptischen Parametern des Links stecken. Scheint aber nur lokal im Browser-Cahe zu stecken. Um "LF Enoise" zu bekommen, klickt man auf "Edit Table", hakt im erscehinenden Pop-Up ddiesen Parameter ab und klickt auf "Update Table"

Bei diesem Parameter liegt der LT1007 bei 0.006 µVpp, während der LT1028 auf 35 uVpp kommt. Dieser Unterschied scheint mir schon groß genug, um bei Anwendungen, eine Rolle zu spielen. Wenn damit tatsächlich die Schwankungen ganz runter nach DC gemeint sind, wäre das in meinem Fall ein echtes Argument.

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Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
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Kai-Martin Knaak

Hallo Kai-Martin,

schau mal hier:

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35nV nicht uV!

Gruß Helmut

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Helmut Sennewald

Ach komm, dat sin doch bloss 60dB ...

--
SCNR, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Helmut Sennewald schrieb:

ung

habe

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r ist

nd

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nur

an

d

LT1028

um

ll

026,P1234

Die jeweilige Rauschwerte sind offensichtlich bei verschiedenen Quellwiderst=E4nde ermittelt worden. Die IC sind wohl f=FCr unterschiedli= che Einsatzgebiete gedacht. Da es sich ja um bipolare Eing=E4nge handelt, sind die jeweiligen Rauschstr=F6me entscheident und damit die optimalen Quellwiderst=E4nde.

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

"Horst-D.Winzler" schrieb im Newsbeitrag news:fpn41k$li8$00$ snipped-for-privacy@news.t-online.com... Helmut Sennewald schrieb:

Die jeweilige Rauschwerte sind offensichtlich bei verschiedenen Quellwiderstände ermittelt worden. Die IC sind wohl für unterschiedliche Einsatzgebiete gedacht. Da es sich ja um bipolare Eingänge handelt, sind die jeweiligen Rauschströme entscheident und damit die optimalen Quellwiderstände.

--
mfg hdw

Hallo,
Nein, die haben sich vertippt.

Genau Faktor 1000 schafft man nicht mit Quellwiderstand.
Da hätten die schon Mega-Ohms einwerfen müssen.

Gruß
Helmut
Reply to
Helmut Sennewald
[snip]
[snip]

Also haben wir 6 nV gegen 35 nV, wenn die Anzahl Nullen stimmen.

Hängt das 1/f-Rauschen plus evtl. Popcorn-Rauschen überhaupt vom Quellwiderstand ab?

Norbert

Reply to
Norbert Hahn

----- Original Message ----- From: "Norbert Hahn" Newsgroups: de.sci.electronics Sent: Friday, February 22, 2008 8:32 PM Subject: Re: "LF Enoise"?

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Nein, sondern 60nV gegenüber 35nV.

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Ja, lesen sollte man können. :-)

Gruß Helmut

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Helmut Sennewald

Helmut Sennewald schrieb:

LT1028

um

ll

026,P1234

en beim LT1007 60-130 nVpp

en beim LT1028 35-90 nVpp

Bei mir sind das grad Faktor 2

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Norbert Hahn schrieb:

mW h=E4ngt das Funkelrauschen nicht vom Quellwiderstand ab. Aber =FCber dieses Rauschen findet sich in der Literatur ohnehin wenig. Reduzieren kann man es durch Parallelschalten von ICs. Eine weitere Methode ist die Mittelwertbildung, so das Signal digitalisiert wird. Angewendet wird Mittelwertbildung zB mW bei ERA-Ger=E4ten.

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Ok, also ein schlichter Übertragungsfehler vom Datenblatt in die Tabelle. Der Unterschied ist nicht gar so dramatisch und am Ende schneidet der LT1028 sogar besser ab. Auf die Idee, die einzelnen Datenblätter zu konsultieren, hätte ich natürlich auch selbst kommen können. Danke für den Stubs!

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--
Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
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Kai-Martin Knaak

Das wundert mich etwas. IMHO liegt bei Laserdioden ohne externen Resonator bereits das Schawlow-Townes-Limit im Bereich von MHz. Das ist eine Folge der Kurzen Umaufzeit im Resonator und seiner recht niedrigen Güte. Rein passiv sollte man nicht darunter kommen. Kann es sein, dass Du nicht die eigentliche Laserlinienbreite, sondern den Jitter der Laserlinie meinst? Wie messt Ihr die Linienbreite? Mit einem Beat zweier identischer Laser? Was sagt ein Plot der Allen-Varianz?

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak

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