Leitfaehige Kleber, die ohne Hitze aushaerten?

Hallo Leute,

Dies frage ich mal hier, weil ja inzwischen offenbar sogar Loctite schon zu Eurer Henkel gehoert und ehrlich gesagt die besten Kleber IMHO schon lange aus Europa kommen.

Gibt es einen elektrisch leitfaehigen Kleber, der keine Hitze zum Aushaerten braucht, mit Stahl und Edelstahl kompatibel ist und bombenfest haelt, wenn man ihn als "Wurst" auftraegt und ein duennes Gitter da reindrueckt?

Damit soll ein feines Maschengitter zur EMV auf Stahl geklebt werden, um ein LCD Fenster abzuschirmen. Der uebliche Loctite 3880 ist ja ganz gut, aber er braucht m.W. etwa 120C, damit die Aushaertung ueberhaupt anfaengt. Geht nicht, weil es Rework ist und auf der anderen Seite dieser Frontplatte schon Plastikfolie drauf pappt.

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Gruesse, Joerg

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Joerg
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Hallo!

Wir verwenden folgenden Kleber um Piezos zu kontaktieren:

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Es sollte aber jeder 2-Komponenten-Kleber gehen ,den man mit einem metallischen Füllstoff (Bronze oder Kupfer-Farbpigment) eindickt.

guardi / Bronzepulver für brillante Metalltöne

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Besser ist jedoch Silber als Füllkörper.

Man kann auch mit 5-Minuten-Epoxy kleben und danach mit Leitsilber kontaktieren. (Habe ich so bei HeNe-Laserröhren gemacht).

Mit freundlichen Grüßen Harald Noack

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Harald Noack

Es gibt 2-Komponenten Epoxykleber mit reichlich Silber in beiden Komponenten. Der bindet auf jeden Fall ab. Bei Zimmertemperatur dauert es Tage ("Topfzeit" 2h), bei 60°C 1 Stunde (WIMRE). Am Montag kann ich genauer nachsehen.

Billig ist das nicht. 2*14g kosten 200¤. WIMRE

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Gruß, Raimund
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Raimund Nisius

Hallo Joerg,

2-Komponenten-Systeme sollten das können.

sollte machbar sein.

da musst du dich entscheiden zwischen "bombenfest" und "elektrisch leitend". Die elektrische Leitfähigkeit wird ja i.d.R. durch leitfähige Partikel (z.B. Silberpulver) hergestellt. Diese Partikel kleben dummerweise nicht, sondern nur die Matrix drum herum. Je mehr Partikel, desto weniger Kleber und desto schlechter die Klebewirkung.

Du willst also einen größeren Spalt überbrücken? Oder soll das Gitter die Leitfähigkeit herstellen? Dann kannst du ja einen 08/15-Kleber deiner Wahl verwenden. Musst nur während des Klebens dafür sorgen, dass der elektrische Kontakt sichergestellt ist. Z.B., indem bestimmte Bereiche keinen Kleber tragen oder indem das Gitter mit Druck auf der Unterlage gehalten wird.

Wozu brauchst du dann einen leitfähigen Kleber? Du brauchst doch nur einen zum Fixieren. Den elektrischen Kontakt kriegst du mit den üblichen Standardverfahren. Löten, Nieten, Crimpen, Schweißen, Klemmen, ... Eine besonders hohe Leitfähigkeit ist wahrscheinlich auch nicht unbedingt nötig, weil die Ströme sehr klein sein dürften.

Temperaturhärtendes Zeug härtet auch schon bei Raumtemperatur. Ist nur eine Frage der Zeit. Mit höherer Temperatur geht's halt schneller. Schau mal, ob du irgendwo eine Aushärtekurve in Abhängigkeit der Temperatur her kriegst. Wenn's mit 120°C zwei Minuten dauert, dann dauert's bei

80°C vielleicht 2 Stunden.

Was hältst du von einer metallisierten Folie?

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

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Danke, dieser (oder sehr aehnlich) wird bei uns von MG Chemicals vertrieben. Nur findet man schwer Erfahrungen von Leuten, die das benuzten. Daher meine Frage hier.

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Hauptsache das oxydiert nicht zu schlimm mit stahl zusammen. Wir brauchen keine grosse Leitfaehigkeit, nur Schutz gegen dicke ESD.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

50C koennten wir riskieren, 60C eher nicht. Waere schoen, wenn Du mal Montag nachsehen koenntest.

In USA kosten sie (noch...) um die $25 pro Spritze, m.W. auch etwa 14g.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Meist ist Silber drin. Solange es nicht oxydiert. Die Geraete werden viel in Kuestenregionen eingesetzt und stehen immer im Freien.

Was ich meine ist, dass er nicht so starr ausherten soll, dass bei der leichtesten Biegung der Traegerplatte die ganze Wurst abplatze und die Chose in die Elektronik faellt ... bzzzt ... fatz ... PENG.

Nach meiner Erfahrung haelt so ein Kontakt nicht zuverlaessig.

Alles mechanische oder schweisstechnische scheidet aus, weil es Rework ist. Da sitzt schon eine Frontplatten-Folie drauf.

Loctite 3882 sieht ganz gut aus. Aber seit das Henkel ist, haben sie die Web Site, ahem, "verbessert" und jetzt findet sie die eigenen Produkte nicht mehr. Habe gestern ein Email da hin geschrieben.

Habe ich mir auch angesehen. Gibt's duenn genug fuer ein LCD. Aber man hat dann die Klebeseite zur vorhandenen Folie hin und wenn da jemand drauftatzt, kleben die beiden mal kurz lokal zusammen. Das sieht haesslich aus. Maskierte klebfreie Flaechen gehen auch, aber das dauert ewig zum Bestellen und kostet ziemlich NRE.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Verstehe ich jetzt nicht den Thread. Gibt doch ITO-beschichtete Glasplatten fertig.

- Henry

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Henry Kiefer

Naja, Punktschweißen sollte schon gehen, wenn der Träger nicht ein hauchdünnes Blech ist...dem würde ich jedenfalls mehr vertrauen als einem Kleber, vor allem bei den von DIr genannten Umgebungsbedingungen.

Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

So lang keine Feuchtigkeit eine Batterie draus macht... Der Kleber pflegt ja i.d.R. auch gut abzudichten.

Dann wäre vielleicht was Dauerelastisches das Richtige. Silikon z.B. Aber nicht das für's Bad, sondern eins, das keine Essigsäure abspaltet. Wacker-Chemie in Burghausen wäre die richtige Adresse.

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Wichtig ist "gasdicht". Crimpen klappt normalerweise, weil es zu Mikroverschweißungen kommt. Hohlniete sind auch ganz gut, weil sie federn und damit permanent eine hohe Druckkraft ausüben. Hohlniete gibt's im edlen Schreibwarenhandel statt der üblichen Klammern zum Papier zusammentackern. Das Schöne dabei: Die Bananenstecker der Messstripen in den Labors passen! Damit kriegst du einen wunderbaren Folienkontakt mit Buchse her.

Hast du mal ein Bild von der Chose?

Soll's geben ...

NRE? Was ist das denn?

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Henry Kiefer schrieb:

Wo? Bin daran interessiert. Preise?

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Christoph Müller schrieb:

Aus dem Stehgreif kann ich dir das nicht sagen. Google mal.

- Henry

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Henry Kiefer

Es ist Rework, die Kiste war schon fertig, als der Anruf kam :-(

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Dick genug ist die Frontplatte, etwa 2.5mm. Aber das muss alles moeglichst ohne Spezialgeraete laufen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Ja, wenn er auch in den Tropen keine Feuchtigkeit aufnimmt, sollte das gehen.

Gute Idee. Habe auf der Web Site auf Anhieb nichts gefunden. Aber ich werde mal hinschreiben oder dort anrufen, ob sie nicht irgendeinen leitfaehigen RTV oder so etwas anbieten.

Nun ja, wie gesagt ist leider die Frontfolie schon drauf.

Derf I net ...

Im Prinzip eine 2.5mm Stahlplatte mit Folie drauf. In der sind Tastfelder mit Kurzhubtastern drunter und ueber einer 4cm*8cm Aussparung ein durchsichtiger Teil fuer das LCD, und dort pfeffert es rein.

Non Recurring Engineering Costs (Fixkosten?).

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Moin,

Joerg schrub:

Hast du 'nen Zahnlabor in der nähe, die können sowas mit einem Laser punktschweißen. Oder natürlich auch andere Firmen mit Sachverstand und einem YAG-Laser.

CU Rollo

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Roland Damm

Joerg schrieb:

Ich habe mal mit Erfolg auf die Rückseite einer lackierten Frontplatte ein Stück Draht punktgeschweisst. Mit einer dicken Kondensatorbatterie so 100000 µF / 150 V. An den Draht konnte ich dann stabil was dranlöten. Aber Ohren zuhalten... könnte was lauter werden.

Grüße Björn

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Bjoern Wieck

...

Meine 2¢: Ich habe mal mit "Flüssig-Aluminium" 78XX im TO-220 auf Metall geklebt. Die Leitfähigkeit ist nach meinen Erfahrungen nicht recht vorhersehbar. Wenn ich 1A über die Klebestelle fließen ließ, sind manche sehr warm geworden. Von zehn Verbindungen hatten aber alle unter 10 Ohm.

Die Fläche betrug ca. 1cm², der Abstand 0,1mm.

Bei einfachem Epoxy-Kleber mit _viel_ Aluminiumpulver scheint es zu klappen, daß sich nicht alle Metallkörner mit dem Harz umgeben sondern ihre Nachbarn berühren.

Falk

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Falk Willberg

Moin,

Joerg schrub:

Unter ständiger Feuchtigkeit geben die meisten Klebstoffe früher oder später auf.

Und es gibt wirklich keine rein mechanische Lösung, sowas wie einen Rahmen hinterschrauben?

Jedenfalls .... 2,5mm.... also Schiffsbeplankung:-) Da geht Laserschweißen locker, zumindest wenn sich der Gerätebediener auskennt. In der Autoindustrie werden (allerdings wohl doch noch nur erst in Deutschland) teilweise schon Blechteile geschweißt, so dass man außen vor'm Lackieren nicht mehr nachbearbeiten muss. Nichts von wegen angebrannter Fleck wie beim traditionellen Punktschweißen. Und Autobleche haben meist kaum

2,5mm Dicke.

CU Rollo

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Roland Damm

Ja, das ist ein Problem dabei. Wobei es aber auch seefeste Kleber gibt.

Frontfolie schon drauf, darf nichts mehr heiss werden. Punktschweissen waere eventuell noch moeglich, mal sehen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

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