Wärmeleitender, 2komponentiger Kleber?

Hallo zusammen,

ich muss hier punktuell einige Alublöcke (so 20x30, 4mm dick) in ein Metallgehäuse einkleben - darüber kommen dann Wärmeleitpads und die Geräteplatine.

Normalerweise benutzen wir hier Loctite 315 "Output" für solche kleinen Sachen. Es fallen jetzt aber doch ein paar mehr Klebestellen an, daher meine Frage:

Gibt es Wärmeleitkleber vielleicht in 50ml-Doppelkartuschen, den ich mit Statikmischer oder anderweitig schnell dosieren kann? Ich finde überall nur die viel zu kleinen Dosierspritzen. Hat vielleicht jemand Erfahrung mit metallgefüllten Epoxyklebern gemacht? Bonus wäre noch, wenn der Kleber die Temperaturen bei der Pulverbeschichtung übersteht und ich die Klötze vor Bepulverung einkleben kann - sieht im Ergebnis IMO ein wenig schicker aus, der Lack dürfte thermisch nicht weiter ins Gewicht fallen.

Danke und Gruß,

Martin

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Martin Wiesner
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Mischer? 315 ist m.W. kein Zweikomponentenkleber und der ist m.W. auch kein Leitkleber sondern isoliert. Frage am besten bei Loctite bzw. Henkel an, dort haben wir fuer die Produktion Kleber auch in anderen Gebinden bekommen. Die werden bei Verkaufsstellen aber oft nicht beworben, weil man die wirklich nur in Betrieben braucht.

Metallgefuelltes haben wir meist selbst angeruehrt, aber da das in Transducern eingesetzt wird sind die Rezepte streng gehuetete Geheimnisse, liegen nichtmal hier im Buero als Kopie. Ansonsten faellt mir fuer den Hochtemperaturbereich noch die Tra-Con Serie von Emerson & Cuming ein, aber auch die sind inzwischen bei Henkel. Also wuerde ich sagen dass sich ein Anruf bei Henkel-Ingenieur lohnen duerfte und die koennen sogar ganz gut Deutsch :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Ja, bei uns gibt es eine Ecke im Abstellraum, ganz hinten, da steht eine Zentrifuge, und immer wieder mal ist da ein Kollege fluchend einen Tag lang am Ferrit anrühren, für unsere Rotier-Übertrager. Drecksarbeit, aber sehr lohnend... Wird danach dann abgedreht, gefräst, bearbeitet, ausgewuchtet...6000 rpm ist Standard, teilweise auch bis zum Doppelten.

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

"Martin Wiesner" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.dfncis.de...

Und das soll ein Runterfallen des Gehäuses aushalten ?

Kann ich gar nicht glauben.

Nehmt eine Schraube, oder ein intelligente Gehäusekonstruktion bei der der Klotz eingeklmmt wird oder ganz entfällt weil er ans Gehäuse angeformt ist oder sontwas.

Die Gier der Hersteller nach noch mehr Profit führt zu gnadenlosem Geiz bei der Herstellung, und zu einer Qualität, dir der aus China in nichts "nachsteht" - nur teuer will man sein.

Kein Wunder, daß der Kunde lieber in China kauft.

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Manfred Winterhoff
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MaWin

Wir haben fuer Rotieruebertrager einfach Schalenkernhaelften genommen. Wie sehen die denn bei Euch aus?

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Die ungefähre Konstruktion habe ich ja beschrieben, klemmt alles schön zwischen Gehäuse und Platine. Kein Problem soweit.

Anformen o.ä. entfällt bei den geringen Stückzahlen der kleinen Vorserie.

Wenn es um Marge ginge, hätte ich mich im Eingangsposting zuallererst über den hohen Preis des Loctite 315 beschwert...

Gruß,

Martin

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Martin Wiesner

WLK von Fischer?

Grüße

- Michael Wieser

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Michael Wieser

es geht um Wärmeleitung. Der 315 benötigt Aktivator, muss aufgepinselt werden. Zusammenschütten, anrühren und in den Dosierer füllen ist auch keine Alternative, zumal ich hier nicht die Mittel habe, das blasenfrei hinzubekommen - da ist so ein Statikmischer schon eine feine Sache.

bye,

Martin

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Martin Wiesner

Naja, recht robust, top Lager, aufwendige Drehteile...teilweise muß ein Ring um das abzutastende Teil rotieren, teilweise wird der rotierende Teil in ein Teil eingeführt...muß auch alles recht exakt und reproduzierbar sein.

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Ok, das kann man mit Schalenkernhaelften von der Stange natuerlich vergessen. Ist schon erstaunlich dass Ihr Ferrit selbst sintert. Hier kaemen vermutlich die Aufsichtsbeamten mit gerunzelter Stirn in die Werkshalle gerannt weil 100km weiter die Baeren eine Ferritallergie von den Abgasen bekommen koennten ;-)

Mal so interessehalber, wuerdet Ihr solche Sachen auch in OEM Deals verkaufen? Der Euro wird ja gerade wieder guenstig ...

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Keine Ahnung - vermutlich haben wir kaum die Produktionskapazität, und auch nicht die Preise, die da so erwartet würden. Im Prinzip sind das Einzelanfertigungen, viel Handarbeit. Außerdem ist es AFAIK kein richtig gesinterter Ferrit, das ist irgendwelche Chemiepampe, verrührt mit dem Ferrit-Pulver, die erst mal für die Bindung sorgt und dann meines Wissens beim Backen und Zentrifugieren größtenteils die Mücke macht. Für uns reicht es allerdings, und es scheint so dicht zusammenzubacken, daß sogar eine geringe elektrische Leitfähigkeit zustandekommt. Außerdem ist das Zeug leichter zu bearbeiten als knackig spröder Ferrit, wie man ihn sonst so kennt, mehr oder weniger ist das Zeug ähnlich Metall auf der Dreh-und Fräsmaschine zu bearbeiten.

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Am 28.04.2010 15:44, schrieb MaWin:

Ultimativer Test: Per Flugzeug nach London (+zurück) schicken, alternativ B747 besorgen, Frachttür auf und Gerät in Gitterbox unter dem Flieger werfen.

Butzo

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Klaus Butzmann

Am 28.04.2010 18:30, schrieb Joerg:

Grrr, nimm' den Finger aus meiner Wunde!

Messgeräte aus den USA werden damit teuer :-(

Butzo

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Klaus Butzmann

Von Arctic cooling gibt es IIRC einen Arctic Silver Epoxy Kleber. Weiss jetzt aber nicht in welchen Groessen. Vermutlich eher klein, fuer Leute, die mal einen Kuehler auf einen Prozessor kleben wollen.

lg, Bernhard

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Bernhard Kuemel

...

...

Ich kann mich dunkel an einen Bericht erinnern dass Wärmeleitkleber nicht viel bringt wenn die Fläche gross (600qmm) und die Schicht dünn ist. Rechnen Sie doch mal durch ob der Unterschied einfacher Kleber zu wärmeleitender Kleber nicht sogar kleiner ist als die Verschlechterung durch die Lackwärmeisolation.

mfG Wolfgang Martens

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Wolfgang Martens

Wollte ich auch gerade sagen - bei gr=F6=DFeren Fl=E4chen und d=FCnnen Schichten (z.B. f=FCr gro=DFe LEDs) ist normales 2K-Epoxy gut genug.

Gru=DF Markus

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Markus Imhof

Martin Wiesner schrieb:

Kann man das nicht einlöten anstatt zu kleben?

CU, Oliver

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Oliver Wache

Wenn's nicht w=E4rmer als 180 Grad C. werden soll nehme ich gern Cyanacrylatkleber (Sekundenkleber), "normalen" 2Komponentenkeber (Epoxydharz) nur bis 95 Grad C.

Wichtiger als die w=E4rmeleitende Materialeigenschaft ist m. E. eine geringe Schichtdicke. Deshalb kr=E4ftig pressen beim Aush=E4rten! Halbe Schichtdicke =3D doppelter W=E4rmeleitwert.

Wenn's elektrisch isoliert sein soll: Ohmmeter oder Durchgangspiepser dran und schrauben bis es piept. Dann wieder etwas lockern, bis es nicht mehr piept, und aush=E4rten lassen. OK, ich geh mal von Niederspannungsanwendungen aus ;-)

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nirwa

nirwa schrieb:

Damit hab ich ganz schlechte Erfahrungen, z.B. beim Aufkleben von kleinen Kühlkörpern auf DIL-40. Nach einiger Zeit fielen die praktisch von selber ab, vermutlich wegen unterschiedlicher Wärmeausdehnung von Kühkörper und IC. Wärmekleber tut hingegen prima.

Hanno

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Hanno Foest

MaWin schrieb:

Das wird es sogar locker aushalten.

Wenn er eine Verbindung haben möchte, die er nicht mehr lösen muss, dann ist Kleben das Mittel der Wahl. Du darfst nicht von Pattex oder dem Baumarkt-2K-Mist auf guten Kleber schließen. Ein guter Kleber ist vor allem ein auf den jeweiligen Zweck angepasster und hält um *Größenordnungen* mehr aus als jede Verschraubung. Nicht umsonst werden immer mehr hochbelastete Teile (z.B. in der Luftfahrt) geklebt anstatt geschraubt. Damit schlägt man auch jede Schweißnaht - auch im Preis.

Ich denke eher, dass Du noch nie mit einem guten Kleber gearbeitet und dessen Festigkeitswerte im Labor getestet hast.

Um etwas mehr ontopic zu werden: Zusätzlich zu den schon genannten üblichen Verdächtigen: Anfrage bei der Firma Lord (in DE vertreten durch

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Die liefern bei Bedarf auch weniger als Fässer :-)

Christoph

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Christoph Matuschek

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