Leiterkarte und Gel-Tasten

Hallo,

ich bastel gerade wieder ein wenig und da die normalen Tasten an die man so rankommt alle häßlich sind, habe ich kurzerhand eine simple Fernbedienung gekauft und "ausgenommen". Jetzt habe ich eine ganze Reihe ansehnlicher Gel-Tasten und mir auch wie im Original ein entsprechendes Leiterbahn-Muster zusammengestellt, auf die die Tasten dann später drücken werden und ich den Druck mittels uC abfragen kann. Was ich mich nun aber frage: Auf der Original-Leiterkarte der Fernbedienung sind die Leiterbahnenbereiche auf die die Gel-Tasten drücken mit so einem schwarzen Zeug bedeckt. Weiß jemand, was das sein könnte? Braucht man das, um diese "billig-Tasten" über einen längeren Zeitraum zuverlässig zu machen? Oder reicht da auch simples verzinnen der Bahnen?

Gruß Jürgen

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Juergen Beisert
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Juergen Beisert schrieb:

Das ist Carbonlack.

Ja. Er oxidiert nicht und gibt einen halbwegs definierten Widerstand.

Oder reicht da auch simples verzinnen der Bahnen?

Zinn oxidiert. Wenn Tastaturpads metallisiert sein sollen, dann mit Gold.

Ronald.

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Nach uns kommt garkeine Sintflut. Wir sind die Sintflut, und wenn die
abgezogen ist, dann wird es wieder grün. Aus interplanetarischer Sicht wäre
das ein klassisches Hollywood-Happy End.
               Georg Schramm nach der Verleihung des Erich-Fromm-Preises
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Ronald Konschak

Das ist vermutlich die Kohlebeschichtung der Tastaturmatte, die einen Abdruck hinterlassen hat. Das ergibt sich auf Dauer von selbst.

Gruß Thomas

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Thomas Stegemann

Auch gut möglich, habe ich aber eher selten gesehen. Meist doch blankes Zinn und ein kreisrunder schwarzer Abdruck in der Mitte.

Vergoldet ist natürlich ein wenig edler.

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Thomas Stegemann

"Thomas Stegemann" schrieb im Newsbeitrag news:4ffbf902$0$6566$ snipped-for-privacy@newsspool3.arcor-online.net...

Unsinn.

Unsinn.

Natürlich müssen die KOntaktflächen gegen Korrosion geschützt werden, denn Kupfer oder Zinn sind schon nach wenigen Tagen keine KOntaktflächen mehr.

Daher wird vergoldet, oder wenn es preiswerter sein soll mit Carbonlack im Siebdruckverfahren lackiert, denn diese Oberflächen bleiben leitend.

Meinst du nicht eher, daß es Tasten aus gummiartigem Silikon sind ?

Es ist eher nichts flüssiges in den Tasten

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--
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Lies 'Die hohe Schule der Elektronik' von Horowitz/Hill bevor du fragst.
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MaWin

Kann in diesem Fall nicht ganz sein: Erstens ist dieses schwarze Zeug exakt auf den im Bereich der Tasten vom Lötstopplack freigestellten Leiterbahnen verteilt. Und zweitens war die Fernbedienung ganz neu und noch nie im Betrieb. Daher wird es wohl der Carbonlack sein, den MaWin und Ronald ansprachen. Wusste gar nicht, dass es sowas gibt (die Färbung hätte mir aber ein Hinweis sein können...).

Gruß Jürgen

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Juergen Beisert

Stimmt. Silikon, nicht Gel! Ich hatte mal danach gesucht, gibt auch diverse Hersteller für die Dinger, aber offensichtlich nur für Massenware gedacht. Also nix für den Bastler, um seine Ergebnisse anzuhübschen (WAF und so). Bleibt nur das Schlachten unschuldiger Consumer-Elektronik.

Jürgen

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Juergen Beisert

"Juergen Beisert" schrieb im Newsbeitrag news:jtgssg$kvg$ snipped-for-privacy@news.albasani.net...

Hi, "Carbonlack" oder ganz simpel dasselbe Zeugs wie unter der Taste, "Leitgummi", bloß ungeschäumt. Hilft auch beim Entprellen. Anstatt verzinnen nimm besser Leitsilberlack. Oder sehr "edles" Zinn.

--
 mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Danke für den Hinweis. Gibt es dafür als Otto-Normalsterblich auch eine Quelle? Bisher finde ich nur hunderte Nagellacke mit "Carbon-Effekt". Hat vielleicht einen hohen WAF, aber die Tasten werden damit wohl nicht tun...

Okay, danke.

Gruß Jürgen

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Juergen Beisert

Hat mich jetzt doch beschäftigt und ich habe ein paar Fernbedienungen aus meinem Fundus geöffnet. Eine hat tatsächlich auch diesen schwarzen Lack, den Juergen beschreibt. Die anderen haben vergoldete Kontakte mit leichten schwarzen Abdrücken der Kontaktmatte.

Soviel zu Unsinn...

Aber soweit schon richtig, blankes Zinn konnte ich nicht finden, obwohl ich meinte, das auch schonmal gesehen zu haben.

Gruß Thomas

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Thomas Stegemann

Wenn's dich interessiert, frag' einfach mal bei Wacker Chemie in Burghausen nach. Die haben sehr viele ganz unterschiedliche Silikone. Ich bin mir sicher, dass es dort auch was zum Gießen von Hand gibt und du dir damit deine Flummi-Tastatur selber basteln kannst. Wichtig ist halt, dass du zwei verschiedene Silikone nimmst. Die Kontaktpunkte müssen leiten. Der Rest darf das nicht.

warum eigentlich nicht? 3D-Drucker kosten nicht mehr die Welt. Damit kann man sogar ziemlich komplizierte Formen machen.

Damit ist man halt an deren Layout, Farbgebung und Größe gebunden.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
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Christoph Müller

"gUnther nanonüm" :

Silber wird auch irgendwann schwarz. Falls der OP die Platine machen lässt - der Aufpreis für Vergolden ist bei den meisten PCB-Herstellern recht moderat.

M.

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Matthias Weingart

Zu DDR-Zeiten gabs dafür eine Anleitung. Als Gußform dient der Plaste- teil von Tablettenverpackungen. Silikongummi Cenusil war handelsüblich. Für die Leitfähigkeit wurde das Cenusil mit wenig Waschbenzin etwas dünnflüssiger eingestellt und dann Aktivkohle untergerührt. Das kann man dann wahlweise punktförmig oder flächig auftragen. In letzterem Fall braucht man eine Isolationsfolie mit Löchern unter den Tasten.

Ich weiß bloß nicht mehr, wo ich das her habe. Kann aber eigentlich nur entweder der "Funkamateur" oder die "practic" gewesen sein.

Mein Versuch ist übrigens mißlungen. Aber die Reststücke eigneten sich prima als Puffer zur Befestigung vibrierender Teile.

XL

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Axel Schwenke

"Matthias Weingart" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@penthouse.boerde.de...

Hi, Leitsilberlack hat nur wenig Oberfläche freiliegend, selbst Gummi kann das freirubbeln. Ich hatte damit jedenfalls keine Probleme.

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 mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

"Christoph Müller" schrieb im Newsbeitrag news:4ffc10db$0$6580$ snipped-for-privacy@newsspool3.arcor-online.net...

Hi, der Rest dürfte auch, Leitgummi ist kein Metall. Aber leider altert es schnell und geht kaputt. Deshalb wird es ja auch "geschäumt", kann dann länger halten.

Man kann es nachkaufen. Wie Tipp-Ex in Pinselflaschen. Jeder Notebookreparateur(-profi) hat sowas.

Weil die mechanische Stabilität u.a. durch den Spritzguß erreicht wird, die Ketten liegen dann schön flach...3D-Gedrucktes dagegen besteht aus vielen winzigen "Bällen", die eher schlecht aneinander haften.

Aber es gibt Auswahl genug...

--
 mfg,
gUnther
Reply to
gUnther nanonüm

Zumindest vor einigen Jahren gab es Generic Rubber Keys bei ITT-Cannon. Der Link von damals geht aber nicht mehr, muesste man bei Bedarf anfragen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Axel Schwenke :

Mein "Leitgummi" hab ich auf die gleiche Art versucht zu basteln - klappte auch nie. Auch heute halten die Gummitasten der Fernbedienungen nicht so lange wie das Auto ;-), es gibt ja ne Alternative, diese Taster mit den Knackfröschen drin. Irgendwann lässt da zwar auch die Federkraft nach, aber diese Tasten kann man dann meistens austauschen (bzw mit weniger benutzen Tasten tauschen).

M.

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Matthias Weingart

Die Billich-Variante vergoldeter Kontaktflächen: Leitlack auf Graphit-Basis.

Genau.

Längst nicht so lange wie Graphit. Deswegen machen's die Leute ja. Ginge nur Zinn auch einigermaßen, würden sie sicher den Cent für den zusätzlichen Prozeßschritt der Graphitlackierung auch noch einsparen...

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Heiko Nocon

Uhhh, das ist dann das Maximum an "selbermachen" :) Ich wollte ja nur ein paar Tasten zu Bedienung haben. Sowas selber zu machen, reißt vermutlich eine weitere Baustelle ungeahnter Ausmaße auf...

Das ist allerdings gar keine schlechte Idee. Muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen.

Aber die hatten beim Design gut Leute (=sieht nach was aus). Ich kann zwar Leiterkarten und den Elektronik-Kram drumrum machen, aber beim Ersinnen von ansehnlichen Designs bin ich dann doch eher eine Niete.

Gruß Juergen

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Juergen Beisert

..ooO(alles ist irgendwie doch noch brauchbar)

Ich habe vor ein paar Tagen meinem Nachbar ein Thermometer für sein Getreidesilo zusammengelötet. Dabei habe ich ein Gehäuse aus meinem Sammelsurium verwendet, wo innendrin die Adresse des Herstellers noch eine

4stellige Postleitzahl ziert. Booh bin ich alt... :))

Jürgen

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Juergen Beisert

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