Kleiner Erfahrungsbericht zu PUs von Kyocera

So,

nachdem ich ja nun doch gebeten wurde, Resultate meiner Wiederbelebungsversuche mitzuteilen, ergänze ich meine Beobachtungen. Der Entwickler muß zur PU passen. Man kann da nicht beliebige Korngrößen nehmen. Also bezog ich über einen netten IT-Wiedervermarkter zwei defekte PU zum Ausschlachten. Die Teile verbaute ich zusammen mit PU-Trümmern aus meinem Fundus zu zwei funktionierenden PU, von denen die eine jetzt im Schrank liegt, die andere in einem Drucker.

Man kann eine PU komplett demontieren. Zur Entnahme des Toners im Raum unterhalb der Tonerpatrone ist es sinnvoll, auch die Magnetwalze zu entfernen. Das geht der der PU-16 und auch bei der PU-18, wenn man die eine Schraube löst, die einen Achsenhalter mit dem Gehäuse verbindet. Den Toner sammelt man auf einem Papierbogen auf. Wichtig ist die Vermeidung von Staubfusseln, weil man die später als Druckfehler zurückgeliefert bekommt. Nach der Reinigung der PU-Teile mit Spiritus und Kreppapier (Küchenrolle oder Toilettenpapier) klebe ich die Flizstreifen wieder an, in denen die Magnetwalze läuft, und die den Austritt von Toner in das Gerät unterbinden sollen. Das geht ganz einfach mit Uhu, dem Gelegentlich-Kleber. In der Kammer unter der Tonerpatrone läuft eine Mischertrommel, die Toner und Developer ordentlich verrührt. Die muß natürlich auch eingebaut sein, wenn man den Developer einfüllt. Es darf nicht zuviel sein, weil sonst der Toner ins Gerät entweicht oder im Resttoner landet. Es darf zur Vermeidung von Drop-Outs auch nicht zuwenig sein. Nach der Wiederbefüllung kommt die Magnetwalze zurück in das Gerät, wobei man bitte darauf achtet, daß mit Toner berührte Teile der Walze nach innen zeigen, um Tonerverluste zu vermeiden. Ist alles ordentlich zusammengesteckt und geschraubt, widmet man sich der Bildtrommel, die sich ebenfalls leicht ausbauen läßt. Wenn bereits Beschädigungen sichtbar sind, kann man versuchen, diese mit Spiritus und Papier abzulösen; festgeklebte Tonerreste nämlich. Ist die Bildtrommel selbst eingedellt oder zerkratzt, lohnt es nicht, diese wiederzuverwenden. Mit dem Staubsauger lassen sich Tonerreste aus dem Träger für die Bildtrommel entfernen. Der Abstreifer kann auch herausgenommen und seperat von Toner befreit werden. Die Rolle aus leiztfähigem Kunststoff, welche die Bildtrommel auf ihre elektrischen Potentiale bringt, ist empfindlich, was die Behandlung mit Spiritus betrifft. Die kann man aber mit einem trockenen Tuch abwischen.

Wenn der Zusammenbau aus brauchbaren Teilen klappte, hat man am Ende eine Print Unit, die gute Druckbilder liefert, und man hat ordentlich Geld gespart. Immerhin kostet eine neue PU-18 rund 120 Euro. Als Bastlerschrott kriegt man das gute Stück inklusive Porto für 5 bis 10 Prozent des Neupreises. Aus meiner Sicht hat sich das PU-Basteln also gelohnt.

Grüße, Holger

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Holger Bruns
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