Kleine Wechselspannung messen

Ich versuche gerade ein Wattmeter zu bauen. Als Anzeige soll ein kleines LCD-Panel von Conrad dienen, das Spannungen bis 199,9 mV misst. In den zu messenden Stromkreis habe ich einen 1-Ohm-Widerstand eingebaut. Um eine brauchbare Messspannung zu erhalten und auch meine Bastelei vom Netzpotential zu trennen, habe ich die Sekundärseite eines kleinen Transformators parallel zu dem Widerstand angeschlossen, an der Primärseite kann ich eine der verbrauchten Leistung entsprechende Wechselspannung abgreifen. So weit, so gut.

Nun muss ich also diese Wechselspannung (von 0,15 Volt bis etwa 10 Volt) in eine proportionale Gleichspannung verwandeln. Ich habe es erst mal mit einer einfachen Diode, einem Elko 47 uF und einem Belastungswiderstand 47 kOhm versucht. Ergebnis: von Proportionalität kann leider keine Rede sein, zumal die Durchlassspannung der Diode ja schon höher ist als die kleinste Wechselspannung.

Ich könnte jetzt mein Digitalmessgerät auseinandernehmen und nachschauen, wie der Hersteller dieses Problem gelöst hat :)

aber vielleicht hat ja jemand hier einen Tipp?

Paul Lenz

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Paul Lenz
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"Paul Lenz" schrieb im Newsbeitrag news:42504d26$0$27184$ snipped-for-privacy@newsread4.arcor-online.net...

Deswegen gab es in Zeiten der Zeigerinstrumente extra Wechselspannung-Millivoltmeter mit Elektronik drin, und deshalb fehlt bei den billigen digitalen Multimetern der Wechselspannungsbereich kleienr 200V. Man braucht einen Verstaerker, am einfachsten einen OpAmp, z.B. so verschaltet wie in Figure 21 des Datenblatts des Chips deines Digitalvoltmeters, des ICL7106 von Intersil.

ABER: Was heisst hier Leistung messen ? Wenn man den Spitzenwert der Wechselspannung in eine Gleichspannung umwandelt, funktioniert eine Leistungsmessung daraus nur, wenn Strom und Spannung in Phase sind (ohmsche Verbraucher) und den Strom sinusfoermig verbrauchen, genau so wie die Netzspannung (die du offenbar ncht msst, sondern als konstant annimmst).

Echte Effektivwertleistungsm,essung ist wesentlich aufwaendiger, siehe die in der de.sci.electronics FAQ:

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genannten: AN32 von
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hat auch eine (schwer lesbare) teurere Lösung. AN265 von
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ist auch verwendbar.

SA9102 (Conrad 692450) Wirkleistungsmessungs-IC 1%.

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Application Notes Reference Design PICREF-3 Von: Dietrich Lotze

"EDN January 7, 1993, Page 102: EDN-Design Ideas: Four transistors measure

rms power (Joseph L. Souza, Sipex, Billerica, MA)" eine (passive) Schaltung,

die über die Kennlinien der Transistoren eines 4-Transistor-Arrays (CA3096;

Reichelt: 1,20 EUR) Strom- und Spannung miteinander multipliziert und als

(DC-)Spannung ausgibt. Daten: - bis 10kHz, - 2 Bereiche vorgesehen: 200W

(10mV/W) und 2000W (1mV/W) (lässt sich leicht über den Mess-Shunt

umdimensionieren) Die Spannung kann direkt mit einem DVM gemessen werden

(das muss natürlich potenzialfrei und nicht berührbar sein, denn der Ausgang

liegt irgendwie auf Netzspannung!). Leider keine URL.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

"MaWin" schrieb:

Autsch, so viel Aufwand hatte ich eigentlich gar nicht anvisiert.

Von beiden Fällen gehe ich einfach mal aus, so fürchterlich genau muss die ganze Sache auch gar nicht sein.

Scheint's nicht mehr zu geben. Alles andere schaue ich mir morgen an. Besten Dank erst mal!

Paul Lenz

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Paul Lenz

Paul Lenz schrieb:

s

Hallo,

bis zu welchen Str=F6men bzw. Leistungen soll das denn funktionieren? Bei 10 A erreicht die Verlustleistung im 1 Ohm Widerstand erschreckende=20

100 W.

Bye

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Uwe Hercksen

"Uwe Hercksen" schrieb:

eingebaut.

Das weiß ich auch. Ich rechne mit maximal 400 Watt, also weniger als 2 Ampere, der Widerstand kann 5 Watt vertragen, reicht also massig.

Paul Lenz

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Paul Lenz

Paul Lenz schrieb:

2

Hallo,

ja sch=F6n, wie w=E4re es mit noch einem Widerstand von 10 und 100 Ohm f=FC= r=20 die Messbereiche 0 bis 40 W und 0 bis 4 W? Dann kann Dein Wattmeter auch bei kleinen Leistungen genau messen.

Bye

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Uwe Hercksen

MaWin wrote: >

Hab ich neulich gebaut, nach Bob Peases Vorschlag in:

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und verwandte Seiten (siehe dort). Hab das dann auf 230V umgestrickt. Ich habe einen temperaturunabhängigen Shunt verwendet, musste dann aber in der Emitterleitung R/NTC einbauen, um die Steilheit zu kompensieren. D1 und ZD vertauschen spart eine Diode. Bei 230V lohnt Diode (1N4007) im Emitter- zweig, damit es nicht so heizt... Das Ganze ist allerdings "nur" ein zwei-Quadranten- Multiplizierer, Geräte mit Einweg-gleichrichter muss man halt mal umpolen und Anzeige mitteln. Zwei Einzeltransistoren erwiesen sich als hoffnungslos, nichts als rumgedrifte. LM394 brachte Ruhe.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

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