Inbetriebnahme Röhren-Oszi

Hallo zusammen,

mir ist mal wieder etwas zugetragen worden: ein Röhrenoszilloskop Hameg HM312 (-0 oder -1 vermute ich). Baujahr ist - laut dem am Chassis klebenden Garantieschein von Telefunken - 1969. Äußerlich sieht es sehr gut aus. Alle Schalter und Regler sind gängig außer die Zeitbasis, da ist ein Lager festgeharzt. Das einzige Silizium da drin ist eine kleine Armada BC107 beim Trigger und Zwischenverstärker, der Rest reine Röhrentechnik.

Die Sicherung ist ganz und original. Rein optisch sieht innen auch alles gut aus (Getterschichten glänzen alle, nichts verschmort, nichts ausgelaufen). Ob es läuft weiß ich nicht, bei kurzem Einschalten kommt laut Vorbesitzer kein Strahl, ich hab mich nicht getraut es zu probieren. Wie lang darf so eine Kiste zum Aufheizen der Röhrerei brauchen?

  • Any Hints wie ich am Besten vorgehe um - falls etwas kaputt ist - keine Folgefehler zu verursachen? *

Kaputte Röhren oder ein abgebrannter Trafo wären wohl das Ende. Mit Röhrentechnik hab ich bisher absolut keine Erfahrung, dass da drin überall >100V sein dürften weiß ich aber. ;)

Vielen Dank schonmal Stephan

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S.Urban
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Ein bis zwei Minuten koennen schon ins Land ziehen.

Nur Mut, Roehren gibt es noch. Viele sogar aus neuer russischer oder chinesische Produktion. Muss man sich nur ueberlegen, wieviel an Investitionen das Scope wert ist.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Den hatte ich auch mal. Der wurde später samt Doku verkauft.

Wie lange war das Gerät ohne Strom? Wenn das mehrere Jahre waren, würde ich es an einen Regeltrafo anschließen und die Spannung von 90V aus langsam hochfahren und schauen ob es irgendwo Rauchzeichen gibt. Wenn man hart einschaltet, kann es schon eine Minute dauern, bis man auf dem Bildrohr etwas sehen kann. In jedem Fall kann man den Helligkeitsregler bis zum Anschlag aufziehen und sobald es hell wird zurück nehmen. Alle anderen Regler, Schalter etc. auf Mitte. Vorher nachsehen, ob der Netzspannungswähler auf 220 V oder mehr steht.

Da hast Du eine Null vergessen und selbst das reicht nicht. Wenn ich mich richtig erinnere, läuft der mit knapp 2 kV. aber die Katode liegt nicht auf 0V sondern auf einer negativen Spannung - einige Hundert Volt unter Null.

Norbert

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Norbert Hahn

Die Restauratoren von alten Röhrenradios empfehlen ein langsames Hochfahren der Netzspannung wg. der evtl nicht mehr formierten Elkos. Es kann sonst einer platzen. Die Koppelkondis sind vermutlich ausreichend jung. Beim Formieren Stromaufnahme beachten und Bauteile beobachten. Wenn Elko dick wird, sofort ausmachen und Bauteil tauschen. Bei so alten Geräten machen schon mal die vielen Umschalter schlapp.

viel Erfolg

Gruß Hans

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Hans Müller

S.Urban schrieb:

War damals der Universaltyp. Sogar R&S haben mit dem nicht gegeitzt.

Einige Minuten mußt du dem schon Zeit lassen ;-)

Sehr selten. Was kaputt gehen könnte, ist es sicher schon. Und wenn schon ;-)

Rechne an der Katodenstrahlröhre mit etwa 1500V. Im Übrigen sind Röhren sehr robust.

Ohne Schaltbild wird Reparatur schwierig. Für den Zweistrahltyp 412(?) gibs das Schaltbild unter:

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Mit denen konnte man gut Avalanching machen. Habe mir daher ein paar auf Lager gelegt.

[...]
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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Die kannst Du auch heute noch kaufen. Allerdings ist da jetzt der Kristall vom BC847 drin. Genau wie im BC237, 547 etc.

Und die kommen immer noch aus Hamburg.

Patrick

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Patrick Schaefer

Aber Avalanching geht irgendwie nicht mehr so gut.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Schon getestet?

Habe noch einige alte Platinen. Vielleicht sollte ich die Halbleiter doch auslöten?

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Ja, und mit BC547 fluppte das nicht mehr recht.

Falls Du Avalanching vorhast, koennte das lohnen. Allerdings bekommt man heutzutage von Zetex Transistoren, die extra fuer diesen Betrieb konzipiert sind. Das war zu meiner Zeit als Schoeler ond Goemnasiast anders.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

horst-d.winzler schrieb:

Jein, dummerweise nur ab 412-3. Für mein -2 musste ich da schon stark abstrahieren und Reverse-Engineering machen weil einiges anders gestrickt ist. Und das sind beides voll transistorisierte Geräte, sogar mit so modernem Gelumpe wie einem 74LS74 in der Triggerschaltung (der bei meinem hinüber war nachdem die HV abgebrannt war). ;)

Die Beschleunigungsspannung ist weitgehend -2kV am hinteren Ende der Röhre. Ich hab eher an die Anodenspannungen der Verstärker gedacht, da kaum das ganze Chassis auf dem Potenzial liegen sollte. (Ok, sicher kann man da nie sein....)

Vielen Dank an Alle für die Tipps, ich werde dann bei Gelegenheit (Zeit) mal die Zeitbasis gängig machen und das Kistchen sachte an Spannung legen. Evtl. ist ne Schutzbrille ganz sinnvoll, die Elkos sind alle in Metallbechern, das könnte unangenehm werden wenns da einen zerreißt.

Grüße Stephan

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S.Urban

Bei meinem Hameg war die Achse des Eingangsteilers festgegangen. Ganz geringe Spritzer aus der Silikonoeldose ueber den Tag verteilt brachten das wieder in Ordnung. Als sie sich drehen liess gab ich etwas mehr Fett und seitdem ist Ruhe.

Ich setze bei so etwas immer die Brille auf. Man kann nie wissen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

S.Urban schrieb:

So nen teil hab ich auch noch kalt rumstehen.

und evt noch Germanium bzw Selen für den Gleich-riecht-er

schon mal mehr Glück als ich, bei mir fliegt die 2A sofort.

Rein optisch sieht innen auch alles

Trafo ggf von dem rest Trennen und prüfen bzw da noch ein paar zusätzliche Sicherungen zwischenhauen

jap, in jedem Fall kann eine Berührung tötlich enden - bitte an die Kondensatoren denken.

Gruß Jan

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Jan Conrads

Gut geht da auch die 2N2222-Familie (auch der 2219) und 2N2369. Sehr gut geht auch der 2N2501, den verwendete Tek in seinen Samplern, gibts aber nicht mehr so frei auf dem Markt, nur für teuerteuer bei den Brookern.

Sure!

Machen ordentlich Wumm aber IMHO sind die oben genannten etwas schneller.

Jorgen

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Jorgen Lund-Nielsen

Sehr interessant. Jetzt kommt wieder das alte Leiden. Wo bekommt Bastler sowas her? Nein, nur Einzelstücken nicht in 1000der Mengen ;-)

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Ich setz mich drauf ;-)

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Gut zu wissen. Werde doch mal die alten Platinen auslöten. Ist so einiges an Schätzchen drauf ;-)

--
mfg hdw
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horst-d.winzler

ig

Es lohnt sich mal die Elkos im Netzteil (und im Weiteren auch die =FCbrigne Elkso im Hameg) genauer anzuschauen. Bei den Hameg 312-x, die mir zur Reparatur untergekommen sind, waren fast immer taube/defekte Elkos das Problem, wenn die Startphase mal lang war.

Typisch ist so nach 35 bis 60 Sekunden ein Strahl zu erkennen bei Hameg 312/512 der ersten Generationen.

hth, Andreas

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Andreas Tekman

Bei Digikey, ist dort vorraetig in SMT und bedrahtet. In Einzelstuecken kostet der 415 allerdings rund $25.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Jeder sch=FCtzt eben das K=F6rperteil, welches f=FCr Ihn am Wichtigsten ist. :-) Gruss Harald

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Harald Wilhelms

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