Hochspannungsschalter

Hallo,

ich such zum Entladen eines mit 2kV geladenen Kondensators über einen

2kOhm Widerstand einen Schalter. Er sollte 1A aushalten und die Energie abkönnen. Ich habe mir schon verschiedenste Triacs angschaut, aber leider keinen in der entsprechenden Spannungsklasse gefunden. Kann man problemlos zwei 1,2kV Triacs in Reihe schalten? Achso der Schalter sollte sich fernsteuern lassen, sprich über einen Triggereingang schalten lassen.

MfG

Stefan

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Those who cannot remember the past are doomed to repeat it.
- George Santayana
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Stefan Ohrmann
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Hallo Stefan,

Serienschaltung is haarig, man muesste sicherstellen, dass keiner Ueberspannung bekommt. Gibt es nicht Thyristoren, die das schaffen? IXYS hat normalerweise so etwas, ich glaube bis etwas ueber 2KV.

Die ganz dicken "zuenden" allerdings eventuell nicht bei einem Ampere. Ich habe noch einen alten BTY-C, dessen flexibler Anodenanschluss fast den Durchmesser eines Gartenschlauches hat. Der wuerde 1A sicher gar nicht sehen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg wrote: : Hallo Stefan,

: Serienschaltung is haarig, man muesste sicherstellen, dass keiner : Ueberspannung bekommt. Gibt es nicht Thyristoren, die das schaffen? IXYS : hat normalerweise so etwas, ich glaube bis etwas ueber 2KV.

: Die ganz dicken "zuenden" allerdings eventuell nicht bei einem Ampere. Ich : habe noch einen alten BTY-C, dessen flexibler Anodenanschluss fast den : Durchmesser eines Gartenschlauches hat. Der wuerde 1A sicher gar nicht : sehen.

Fuer eine aehnliche Applikation hatte ich ein Hochspannungsrelais von Crydom genommen. Das gab's bei RS oder Farnell...

Bye

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Uwe Bonnes                bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

Institut fuer Kernphysik  Schlossgartenstrasse 9  64289 Darmstadt
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Uwe Bonnes

Uwe Bonnes schrieb:

Jetzt kommt noch die Elektronenröhre aufs Tapet... so

- Udo

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Udo Piechottka

Mit der QB5/1750 (vormals Valvo) ginge das bis etwas 5 KV. Allerdings ist sie so gross wie ein Einmachglas und braucht soviel Heizleistung wie eine mittlere Gluehlampe. Direktkathode, sieht durch ein Glas Rotwein im Dunkeln sehr schick aus.

Aber Scherz beiseite, ein HV Relais ist keine schlechte Sache wenn das Timing unkritisch ist.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Stefan,

Wenn das Timing unkritisch ist, würd ich auch ein Relais nehmen. Such Dir eins mit genügend Kontaktabstand. Wenn der Schalter mal liegt, dann ist die Leistung nur am Widerstand. Alternativ dazu würde ich die HochspannungsIGBT von IXYS vorschlagen. Die kosten zwar ein paar Euro mehr als der entsprechende Thyristor, die Ansteuerung wird dafür umso einfacher. Zu haben sind die Teile bis

2500 V. Allerdings haben die dann auch ziemliche Leckströme zu bieten. Je nach Kondensator kann das stören. Dann hilft aber ohnehin am besten das Relais. Ich hatte mir seinerzeit von Gruner den S280A mit 1,5 mm Kontaktabstand herausgesucht. Wenn es größer sein darf, dann haben sich die KACO RY12200U4 bewährt.

viel Erfolg

Martin

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Martin Schönegg

Hallo,

Am 27.04.2004 08:41 schrieb Martin Schönegg:

Das Gruner Relais habe ich gefunden und festgestellt, dass eine Leistungsaufnahme von gerade mal 0,5W hat. Das so das allgemeine Problem bei meiner Aufgabe, dass die meisten Relais nicht die 2kVA Spitzenleistung aushalten. Ist es überhaupt nötig auf diese Leistung zu dimensionieren? Ich möchte vermeiden, sich das Relais beim Schliessen zusammenlötet. Auch scheint es so zu sein, dass Schalter/Relais, die diese Spannung abkönnen meist hoffnungslos überdimensioniert sind >10A.

Vielleicht hat noch jemand einen Tipp oder vielleicht einen Literaturhinweis.

MfG

Stefan

--
Documentation is like sex: when it is good, it is very, very good; and
when it is bad, it is better than nothing.
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Stefan Ohrmann

Hallo Stefan,

0.5W sollte wohl die Leistung sein, die die Relaisspule aufnimmt, wenn man die Nennspannung anlegt. Das hat nichts mit der Kontaktbelastbarkeit zu tun.

Am besten Datenblatt ansehen, ob das Relais fuer 2KV und 1A geeignet ist. Kontaktbelastbarkeit, nicht Spule.

Regards, Joerg

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Joerg

Hallo Stefan,

| Das Gruner Relais habe ich gefunden und festgestellt, dass eine | Leistungsaufnahme von gerade mal 0,5W hat.

Du willst doch hoffentlich nicht über die Wicklung entladen. Die 0,5 W brauchst Du um das Ding eingeschalten zu lassen. Ich habe mich in den letzten Jahren ausgiebig mit Defibrillatoren beschäftigt. Da habe ich sehr oft meinen 200µF-Kondensator von 2,3kV auf meine Verbrat_die_Energie_Widerstände geschalten. Die waren bei mir dazu "nur" 1 kOhm. Das einzige Problem, das ich dabei einmal hatte war, dass mein Wandler fast 50 W liefert, und meine Widerstände das nicht verheizt bekamen, als die Abschaltung versagt hatte. Das war dann schon ein wenig kitzlig ;-) Ansonsten, wenn Du möglichst wenig Induktive Last hast, dass sollte das mit dem verschweißen nicht so kritisch sein. Es sei denn, Du willst auch noch abschalten können, das wird aber vom Timing her eher nix werden, es sei denn, Du arbeitest mit deutlich größeren Kondensatoren.

| bei meiner Aufgabe, dass die meisten Relais nicht die 2kVA | Spitzenleistung aushalten. Ist es überhaupt nötig auf diese Leistung zu | dimensionieren?

Schau mal, wenn dein Relais geschlossen hat, dann fällt fast die gesammte Spannung am Widerstand ab. der sollte die Energie aufnehmen können. Da lohnt es sich auch, die Impulsfestigkeit im Datenblatt zu sichten. Und dann nicht vergessen, wie viele Impulse Du hintereinander wegdrücken können musst, wenn alle anderen Stricke reißen... Das Relais war nie das Problem. Heute würde ich mir den Entladekreis redundant auslegen. Die Dinger halten ihre gefährliche Ladung unter Umständen sehr lange.

| dass Schalter/Relais, die | diese Spannung abkönnen meist hoffnungslos überdimensioniert sind

Nun ja, 1 A ist für so ein Relais nicht sooo viel. Und die Spannungsfestigkeit braucht eben Abstände. Diese gibt es in kleinen Relais eben nicht immer, in großen quasi von selbst ;-)

Auf die kleinen Relais bin ich übrigens gekommen, als ich mir das Innenleben eines Agilent-Defis angeschaut hatte (man muss sich ja ma anschauen, was die anderen so treiben ;-) Allerdings liegen dort die Kontakte schon, wenn der Strom mit IGBTs geschalten wird.

Nummer Sicher liegst Du mit den KACO-Klötzchen. Die werden eingesetzt, um 4,5 kV von 50µF über 20 mH auf im Extremfall 10 Ohm Last (der Innenwiderstand der Spule, ansonsten Kurzschluß) zu schalten. Da fließen dann richtig Ströme... und da wirds auch hell im Relais...

Viel Spaß

Martin

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Martin Schönegg

Hallo Martin,

Endlich mal einer, der auch mit Defis zu tun hat. Bei mir ist es schon eine Zeit her. Mich wundert nur die hohe Kapazitaet. Es sollten doch eigentlich 32uF fuer Europa sein, in USA etwas weniger. Und dann geht es bis hinauf auf 5KV. Krawumm. Krazoch. Peng. Das hat bei uns schon des oefteren die Telefonanlage und das Ethernet eingefroren. Ueberall kamen die Koepfe ueber die Cubicle Waende und sie guckten alle in meine Richtung. Der Pruefingenieur hielt einen gebuehrenden Abstand. Machen Sie das man lieber allein, meinte er...

Die Sache mit dem Relais war allerdings einfach. Man konnte das im lokalen "Dump Handel" fuer weniger Geld bekommen, als bei McDonalds einen Burger (den ich im uebrigen nicht anruehre). Ich bekam ein nobles Relais praktisch nachgeworfen, was sicher mal ein paar Hundert gekostet hatte. Die hatten Kisten davon. Waere vielleicht fuer Stefan auch eine gute Quelle.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Am Mon, 26 Apr 2004 22:23:14 +0200 hat Udo Piechottka geschrieben:

Klar, Xenon Blitzröhre, so wie die Quench-Tubes in gesteuerten Elektronenblitzgeräten. Man sollte halt eine nehmen, die bei 2kV noch nicht direkt (ohne zusätzlichen Zündimpuls) zündet. Oder mehrere Transsitoren in Kaskodeschaltung?

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Martin
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Martin Lenz

Schau mal bei

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vorbei.

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nyffeler

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