Hierarchie defekt werdender elektr. Bauelemente?

Marte Schwarz schrieb:

[TSSOP]

TSSOPs sind seltsame Teile; man benutzt die Entlötlitze umgekehrt:

Zum Entlöten nehme ich eine vollgesaugte Entlötlitze und löte sie über alle Beine einer Seite, dann mit dem ganz (!) feinen Schraubendreher von der Stirnseite her ein wenig Druck geben (nur drehen, nicht hebeln) und alle Beine einer Seite gleichzeitig heiss machen und leicht anheben. Entlötlitze runter und Restzinn absaugen. Dann das ganze auf der anderen Seite nochmal. Fast immer bleiben alle Pads dran, wenn man nicht zu lange rumgebrutzelt hat; dennoch würde ich das Glück nicht unnötig herausfordern...

Beim Einlöten ist dann frische Entlötlitze fällig: Großzügig anlöten und den Überschuß absaugen.

Ich hätte jetzt gedacht, daß dabei genauso wahrscheinlich ein Pad abreissen kann. Wie bekommst Du die Beinchen ab, ohne sie umzuknicken und Pads abzuhebeln?

Cheers, Jürgen

--
GPG key: 
http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=J%FCrgen+Appel&op=get
Reply to
Jürgen Appel
Loading thread data ...

MAche ich genauso, dauert nur wenige Minuten, so einen Käfer auszutauschen. Derzeit bevorzugt 56-polige von Cypress *grrrrr*

Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

Hallo,

und damit sind dann auch gleich die direkten Steckverbinder an der Leiterplatte abgedeckt. ;-) Verzinnte statt vergoldete indirekte Steckverbinder fallen wohl auch unter Sparsteckverbinder?

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

Jürgen Appel schrieb:

Wenn man die Beinchen mit dem Seitenschneider abzwickt, kommen die Pads mit einiger Sicherheit gleich mit runter. Ich nehme daher zum Beinchen-Abtrennen eine Mini-Trennscheibe. Da man damit eine ganze Reihe Pins auf einen Schalg vom Gehäuse trennen kann, ist die Methode unschlagbar schnell. Allerdings ist die Platine auch unschlagbar schnell futsch, wenn man mit der Scheibe mal die Platine berührt.

Markus

Reply to
Markus Schaub

Hallo Oliver,

Ahem, dann taugten die Elkos nicht viel. Es muss doch schon einen Grund haben, warum in so ziemlich allen Roehrengeraeten, die hier noch stehen und betrieben werden, die Elkos aelter als ich sind und klaglos funktionieren. Und das, obwohl sich z.B. die Designer des Hammond-Verstaerkers unserer Orgel einen satten Patzer lieferten, indem sie den Elko direkt neben der Gleichrichterroehre plazierten. Funktioniert seit den fruehen 60ern trotzdem und brummen tut auch nichts.

Da muss man ordentlich "Over-Rating" betreiben. Bei Elkos i.d.R. nicht. Allerdings ist mir in meiner Jugend auch mal einer explodiert. Bei knappen Budget dachte ich mir, na, der schafft auch ueber ein Ampere Ripple. Schaffte er nicht. Rumms. Danach durfte ich die Zimmerdecke spachteln, weil der Becher da volle Suppe reingeknittert war.

Bei mir kommen nur 105C oder besser ins Design. Elko "Betriebsstunden" sind eine sehr vage Zahl. Nur mal so als Beispiel: Opa hatte das alte Philips Gemma von circa 1960 jeden Tag laufen. Nun ist es hier in Amerika und bis auf den Ausgrangsuebertrager an der EL84 war noch nie etwas kaputt. Ueberschlaegig duerften bis jetzt 40-50 Tausend (!) Betriebsstunden zusammengekommen sein. Es brummt nicht mal etwas. Ok, jetzt hat er 60Hz und da duerfte der Elko theoretisch ein wenig Kapazitaet verlieren, wenn er wollte.

Hier tut auch noch ein Rohde&Schwarz Pruefsender SMF. Fifties, Stahlroehren, leider macht die im Oszillator inzwischen immer schneller schlapp. Schnief. Aber die Elkos? Erste Sahne, nie ein Ausfall, und das Ding lief bei Laborversuchen praktisch durch.

Hatten wir bei meinem ersten Arbeitgeber in den 80ern auch gemacht, Tantals nur vom Feinsten. Ich war dennoch dagegen, weil ich mal einen ueblen Knall an der Uni erlebt hatte, aber als frischer Ingenieur hatte man noch nicht so das Sagen. Als dann etliche beim Endtest hochgingen und Loecher in das Hemd des Technikers fabrizierten, hatte ich von dieser Technologie endgueltig die Nase voll.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Norbert Beckmann schrieb: >

Hallo,

in Audio-Leistungsverstärkern habe ich häufig Fehler bei thermisch stark belasteteten Bauteilen beobachtet z.B.:

Gleichrichter und Elkos Endstufentransistoren

Beide Defekte können in Folge auch die angeschlossenen Boxen zerstören - abhängig von Schutzschaltungen und Verstärkertopologie.

Mechanisch stark belastete Bauteile (z.B. Potis die Kratzen) kommen dann als nächstes.

Bernd Mayer

Reply to
Bernd Mayer

Hallo Ralph,

Wie gut, dass ich meist analoge Schaltungen entwickle. Das reduzieren sich 16 bits oder Pins laessig auf einen :-)

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Ich nehme für solche Strickereien die Low-Tech-Variante eines mit vernünftigem Griff ausgestatteten Teppichmessers. Die Klinge in

45°-Winkel an das zu kappende Bein ansetzen und parallel zur Platine ziehend, langsam steigend Druck geben. Irgendwann gibt das Beinchen nach und die Klinge setzt auf dem nächsten Bein auf. Das ist wichtig, damit Leiterbahnen auf der Pltine nicht ebenfalls geschlitzt werden. Die Klinge sollte halbwegs robust und wackelfrei mit dem Griff verbunden sein. Deshalb haben sich die trapezförmigen Klinken ohne Sollbruchstellen bewährt, die in den Griff eingeklemmt werden.

------

--
Kai-Martin Knaak			      
Universität Hannover, Inst. für Quantenoptik      tel: +49-511-762-2895	
Welfengarten 1, 30167 Hannover                    fax: +49-511-762-2211
GPG key:    http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=Knaak+kmk&op=get
Reply to
Kai-Martin Knaak

Joerg schrieb:

Habe ich jetzt was nicht richtig verstanden? Wenn Heissluft das Mittel der Wahl ist, dann nehme ich auch Heissluft und probiere nicht aus, ob ich die Platine mit einem Dremel ruinieren könnte. Auslöten geht auch mit einem dieser Heissluftföne, solange die Temperatur einstellbar ist. Alles herum gut mit Alufolie abdecken und ca. 20s später ist der Bursche runter.

Gruß Gunther

Reply to
Gunther Mannigel

Hallo Gunther,

Sieht so aus ;-)

Klar, wenn ich Heissluft habe, nehme ich keine Dremel. Doch einige meiner Kunden haben lediglich einen grossen "Schrumpfschlauch-Foen" und damit ist in Sachen TSSOP nicht so viel gebacken. Folie mit Loch ist ja ganz nett, aber dicht daneben gibt es meist andere hohe Bauteile oder gar Elkos und dann stiftet das mehr Unheil als es an Vorteil bringt. Schlimmstenfalls hat man hinterher einen Elko auf wenige verbliebene Betriebsstunden heruntergequaelt, ohne es zu wissen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Hallo Joerg,

ETS ist die ganz duenne Spitze. Bei RoHS Kram muss man da allerdings ordentlich aufdrehen und leider haben die neuen Weller Griffel irgendwie nicht mehr den Mumm wie die alten hellblauen. Bei einem Kunden musste ich letztens den Temp-Regler fast an den Poller drehen, damit es ging.

Hoert sich nach gediegener Erfahrung an. Kannst Du uns die Typenbezeichung der Spitze verraten? Bisher hatte ich immer mit ETS und ganz duennem Zinn geloetet (Kester 15mil No-Clean), was bei Euch aber meist wohl nicht mehr benutzt werden kann, da bleihaltig.

Und wie Heinz schrieb, ein Glas Sierra Nevada Porter kann durchaus hilfreich sein. Geht beim Kunden natuerlich nicht, da ist es hier sehr gestrenge...

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Tja...wir brauchen fette DSP-power, da fehlt nicht mehr viel zum GHz an Takt :) Der Rest ist dann nicht mehr so schlimm, Speicher, Wandler, ach ja, der PLD hat auch ähnlich viele balls.

Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

Ich war mal als 14-Jähriger oder so bei einem frei fliegend aufgebauten 25A-Netzteil erstaunt, daß dann bei Belastung mit einigen H4-Lampen die Zuleitung zur Elkobatterie sowie die Elkos selbst warm wurden. Naja, 0.75qmm-Lautsprecherlitze war dann doch ein wenig tüdelig für sowas...und die Elkos halt auch eher Billigmist.

Ralph.

Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

Meine waren edle 450V Versionen von Siemens und das Taschengeld reichte nur fuer neun Stueck. Aber auch die haben ihre Grenzen und einer legte dann einen astreinen Raketenstart hin. Zzzzsusch ... senkrecht in die Decke, gefolgt von einem Regen aus weissen Flocken.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Hallo Ralph,

Beim letzten Design kam ich auch hart an die Grenze, wo ein DSP noetig gewesen waere. Dann fand sich aber eine elegante analoge Loesung. Bei der naechsten Phase ist jedoch endgueltig DSP angesagt. Wenn es dafuer nur so eine huebsche Software wie PSoC Express gaebe...

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Hallo Ralph,

Das erledigt hier ein 150W Ersa Kolben. Leider in USA nicht so einfach beschaffbar, so musste ich bei einem Kunden dafuer eine Weller 100/140W Loetpistole besorgen. $30 beim Baumarkt hat die Jungs allerdings angenehm ueberrascht und das Ding geht echt ab. Die "Zielbeleuchtung" ist IMHO aber eher ein Gimmick.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Hallo Oliver,

Oder die Chose so entwickeln, dass man DC-koppeln kann :-)

SCNR...

Schaltnetzteile werden bei mir immer blitzsauber mit Elkos plus 1uF und

0.047uF keramisch. LDOs werden dabei eventuell instabil, aber die Dinger duerfen hier eh nicht mehr ueber die Tuerschwelle.

Damals in der Studentenzeit hatte ich die Elektrik meiner Ente verloetet. Danach ist nie mehr was ausgefallen. Abgefallen schon, Auspuff, Kofferraumklappe und so. Bei einem 23PS Krafterpel durfte ich auch mal die rausgefallene Lichtmaschine wieder einsammeln.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:tmZ6i.31385$ snipped-for-privacy@newssvr12.news.prodigy.net... ..

Hi, welche Schande, da bist Du so alt geworden und traust Dich nicht mal mehr, den Spaß richtig hinzulegen? Wir haben die Bastelelkos reihenweise am Drehtrafo "getestet", und uns davon Merkzettel gemacht. Welche Sorte am weitesten flog, welche Flocken am giftigsten rochen, wo welche Art Knall rauskam....die Siemens-Becherelkos im Plastikkondom waren die ekligsten, die zischten eine Art Kleber ab wie eine sterbende Schnecke, und konnten sogar richtig brennen. Ach ja, frage mich gerade, wo der Stelltrafo hingekommen ist....

--
mfg,
gUnther
Reply to
gUnther nanonüm

Hmm, meine waren Siemens Elkos im Alugehaeuse mit Plastikhuelle drum herum. Was mir sehr angenehm war, da einige mit dem Becher auf gut 600V lagen.

Natuerlich haben wir auch mal Elkos an einer Leitung aussen runtergelassen und dann eingesteckt. Der UvD war noch nie so schnell aus der Koje. "Wer hat da geschossen?"

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Joerg schrieb:

Hab mal nachgeschaut, nennt sich LT-GW, scheint auch extra für Bleifrei als LT-GWLF erhältlich zu sein. Die sind für den WSP 80, ein schönes leichtes Teil. Spitze kann man ohne Probleme im Betrieb wechseln und wenn mal etwas dickeres zu löten ist reichen die 80W meist aus. Es gibt die Spitzen aber auch mit der Bezeichnung ET-GW, im Farnell Katalog steht nur nicht auf welche Kolben sie passen.

Man kann damit auch prima sonstigen SMD-Kram löten, da man sie (wenn der Platz da ist) so halten kann das das Pad flächig gut kontaktiert wird, dann schiebt man sie leicht an die Kontaktfläche. Besonders bei thermisch gut ableitenden Pads hilft das Bauteile zu schonen.

Leider sind sie teuer und leben nicht besonders lange, sind also eher für Rework und Prototypen denn kleine Serien geeignet.

Hab ich (noch) keine Probleme mit, solange ich mich nicht gerade tierisch aufgeregt habe. Wie eben wieder über UPS. In Deiner Nähe wird gerade ein Paket für mich herumkutschiert, am Samstag in San Diego aufgegeben, fehlsortiert, jetzt ist es gerade wieder am Ausgangsort. Seit einiger Zeit schaffen die es das bei jeder Lieferung etwas schiefläuft, spätestens hier in De.

Jörg.

Reply to
Jörg Schneide

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.