Hierarchie defekt werdender elektr. Bauelemente?

Hallo,

gibt es eigentlich Erfahrungswerte, welche elektrischen/elektronischen Bauelemente am häufigsten/ersten in einer Schaltung (z.B. Verstärker) den Geist aufgeben. Interessant wäre natürlich noch, welche defekten Teile als Folge davon andere am ehesten mit in den Abgrund reißen.

Grüße Norbert

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Norbert Beckmann
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Batterien, Akkus ,Sicherungen, Kondensatoren, Kabel ,Widerst=E4nde (wenn sie stark belastet werden), Transistoren, Dioden, Quarze.

Die SMD-Elkos sind schon nach dem Einbau fast defekt (wie kann man nur diese Teile vern=FCnftig l=F6ten).

Da gibt es noch Verst=E4rker, wo sich die Transistoren selbst ausl=F6ten. Tranisistoren haben die Eigenschaft, dass wenn sie warm werden, sich selbst zerst=F6ren k=F6nnen (wenn der Hersteller/Entwickler so blau=E4ugig war und davon ausging, dass er nicht warm werden kann).

Auch altern Transistoren. R=F6hren gehen auch =F6fters mal defekt (wenn man ihnen mal kurz rote Backen verpasst, sollen sie wieder funktionieren). Die Kondensatoren haben eine Lebensdauer, die in eindeutiger Abh=E4ngigkeit von Ihrer Belastung und damit Erw=E4rmung steht.

Im Kleinleistungsbereich ist es v=E4llig egal, ob ein Bauteil kaputt ist, da f=E4llt eben die Schaltung aus. Im Hochleistungsbereich fliegt einen dann schon mal die halbe Schaltung um die Ohren. Ich habe schon gelesen, dass in einer Schaltung etwas in der Anpassung kaputt ging und dann alle Leuchtelemente getauscht werden mussten.

Welche Bauteile andere mit in den Abrund rei=DFen ist doch egal. Bei

0805, 0402, BGA und VSOP ist eine Reparatur fast unm=F6glich. Die doch recht gro=DFen Transistorgeh=E4use (diese gro=DFen Keramikpacks) bekommt man wegen der guten thermischen Verbindung nicht mehr von der Platine runter.
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Stefan Engler

Norbert Beckmann schrieb:

r)

Selbstredent Halbleiter. "Fr=FCher" in Konkurrenz zu gewissen blauen Tantalperlen ;-)

--=20 mfg hdw

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horst-d.winzler

Stefan Engler schrieb:

ACK.

Ja, vor allem Elkos bei Schaltnetzteilen machen gerne dicke Backen, andere trocknen klammheimlich aus.

Och, kann durchaus auch bei kleinen Leistungen passieren. Draht reisst, Verstärker dahinter schwingt, Endstufe raucht. Oder am Netzteil: Endstufentransistor fällt nach "hochohmig" aus - die Vorstufe kriegt den vollen Strom ab und leuchtet kurz auf.

NACK. Für die Fehlersuche meist recht wichtig. Aber hängt natürlich von der Schaltung ab, was an wem hängt.

Bei

BGA hast du recht, ohne Spezialausrüstung nichts zu holen.

0805 und 0402 lassen sich mit Lupe, 2 dünnen Lötkolben und ruhiger Hand recht gut bearbeiten, SOP ist ohne Heißluft ein Krampf, außer man zerstört das Gehäuse und klaubt die Pins einzeln ab.

Falls du D-Pak und D^2-PAK meinst: Alles eine Frage der Lötkolben-Leistung.

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Stephan Urban

Hallo Horst-Dieter,

Halbleiter gehen in meinen Designs so gut wie nie kaputt. Abgesehen von "sub-optimalen" Chips, was in letzter Zeit haeufiger vorkommt.

Allgemein wuerde ich diese Reihenfolge sehen:

  1. Tantals
  2. Tantals
  3. Tantals
  4. Elkos (wenn billige verwendet wurden)
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Hallo Stefan,

Noe, da muss man nur vernuenftige nehmen. Bei mir z.B. Panasonic ECE Serie. Ist mir bislang keiner ausgefallen.

0805 bekomme ich noch fast ohne Brille ausgetauscht, bei 0603 reicht die normale Lesebrille, bei 0402 ist die 3X Brille angesagt. Weshalb selbige auch immer mit auf Dienstreisen geht. TSSOP ist in der Tat aetzend und erfordert professionelles Entloetwerkzeug wie etwa eine Metcal Station. BGA kommen bei mir nicht rein, wenn irgendwie vermeidbar. Ich habe gern Schaltungen, die man visuell inspizieren kann und wo man nicht damit zur naechsten Roentgenabteilung pilgern muss.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Joerg schrieb:

Der war gut!

Ciao...Bert

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Bert Braun, DD5XL

Hi all,

nicht wirklich. Ich hab schon einige ausgelötet. Viel Zinn drauf, dass alle Anschlüsse einer seite gleichzeitig heisswerden , dann auf dieser Seite anheben udn die andere Seite nachziehen. Wenn Das Teil ohnehin kaputt ist, Beinchen abschneiden und einzeln entfernen.

Marte

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Marte Schwarz

Hallo Marte,

Den Trick kannte ich auch, aber abgesehen von hie und da beschaedigten und abgerissenen Pads ist da auch noch das Problem des Wieder-Aufloetens. Selbst mit der Weller ETS Spitze ist das kein Pappenstiel.

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Ja, braucht ein ruhiges Händchen.

Könnte man da evtl. mit Paste und Heißluft etwas ausrichten? Oder muss es notwendigerweise IR sein?

Aber ich fand die 13mm großen QFP-100 bisher am ekligsten. (Wir hatten solche FPGAs als Steuerchip für Messkarten.) Das Dumme ist, die haben an

4 Seiten Pins. Da ist nichts mit hochklappen.

Marcel

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Marcel Müller

Hallo Marcel,

Geht mit Heissluft. Doch das braucht eben besagte (teure) Metcal Station.

Hatte ich schon mal mit der Dremel abgeflext, aber das ist natuerlich nicht das Gelbe vom Ei. Normalerweise machen wir das mit Heissluft und der passenden Vierschlitzduese. Fuer jede Baugroesse eine andere und daher nicht gerade billig. Gewiefte Techniker beim Kunden wechseln damit einen fetten Flat-Pack in wenigen Minuten und es sieht hinterher so aus, als waere nichts gewesen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Ich hatte bisher nie beim rein das Problem, immer nur beim Rausbekommen. Wie Du schon geschrieben hast machen die feinen Pads das leider nicht immer mit. Stanley-Messer oder Skalpell zum Durchtrennen der Pins hat sich bei mir am ehesten bewährt, mit Kneifen kommt ein "Schlag" als Belastung, das mögen die Pads gar nicht und sind ratzfatz mit weg :-(

Auflöten entweder nach einer guten Hopfenkaltschale oder Rotwein - wegen der ruhigen Hand ;-) ne Scherz beiseite, genügend Zinn druff und das überflüssige mit einigermassen grober Entlötzlitze danach wieder weg. Mach ich auch im Reflow so, da liegt über alle Pins ein "Würstchen" quer drüber. Nach zehn QFPs hat man dann auch ausreichen Übung das aus dem Pastendosierer gleichmäßig rauszubekommen. Und wenn doch dann kommt wieder die Litze zum Einsatz.

Heinz

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Heinz Liebhart

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:u5E6i.8181$ snipped-for-privacy@newssvr19.news.prodigy.net... ..

Hi, naja, wer Tantals einsetzt, muß aber ne eigenartige Nische besetzen. Mir fehlen die viel häufiger ausfallenden mechanischen "Wunder", Schiebeschalter mit verbogener Kontaktfeder und babylonischer Mimik, knarzende Potis und prellende Tasten, dazu Kabelbruch in der 27. Ader (von 50), Wackelkontakt am Stecker oder "heizender Übergang" bis hin zur Nachtleuchtreklame und zum Rauchzeichen. Und last but not least austrocknende Leitpasten und sich lockernde Halterungen...bis der gute alte "Tritt ins Gemächt" wieder mehr bringt als stundenlanges Fehlersuchen.

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Ack.

Kann ich so wirklich nicht bestätigen, wenn man auf die Spannungsfestigkeit (bitte jedenfalls Faktor zwei) wie ESR achtet und entsprechend satt dimensioniert.

Wir haben hier ein Projekt (Alarmanlage) von vor 12 Jahren im Dauereinsatz, weitgehend Tantal, an einer Stelle Elko wegen Schaltfestigkeit: Die Tantals machen _keinerlei_ Probleme, der Elko hingegen verliert definitiv Kapazität und durfte bei den alten Baugruppen praktisch überall inzwischen getauscht werden.

Tantals gehen dann sehr schnell kaputt, wenn sie _überlastet_ werden, dazu zählen auch verdeckte Überlastungen, gerade Überlastung am ESR ist bei Schaltnetzteilen gefährlich.

D.h. für den Ripple Current gilt: "We mean it !!!".

Verpolung mögen sie garnicht, das scheppert heftig.

Ansonsten leben sie nahezu ewig, im Gegensatz zum normalen Elko, der in der Tat in die Rubrik "Verbrauchsmaterial" gehört.

Es gibt auch bessere Elkos (105 Grad Long Live), die kosten deutlich mehr und halten deutlich länger als die gerade mal

1000 (!) spezifizierten Betriebsstunden des Billisch-Elkos.

Trotzdem trocknen am Ende alle Elkos aus, und genau diese Art der Alterung findet mangels Flüssigkeit beim Tantal nicht statt. Außerdem haben die Teile einen inherenten Selbstheilungsmechanismus, _wenn_man_den_Strom_begrenzt_.

Wird er nicht überlastet und ist er von guter Qualität, dann lebt der Tantal nahezu ewig. Allerdings kosten gute Tantals auch _richtig_ Geld.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Die Nische heißt z.B. große Entkoppelkondensatoren für niedrige Frequenzen bei kleiner Bauform oder Schaltnetzteile mit blitzsauberer Ausgangsspannung bzw. Gyratoren.

Die großen Keramikkondensatoren haben nämlich die unangenehme Eigenart, dass sich ihre Kapazität mit der angelegten Spannung ändert, im Signalpfad will man das nicht wirklich (Linearität). Die Kunststoffteile sind hingegen für große Kapazitätswerte nicht in kleiner Bauform erhältlich.

Ack.

Aber Du erwähnst _die_ Fehlerursache Nummer 1, speziell in der Automobilelektronik, nur völlig nebenbei:

Steckverbinder, speziell Sparsteckverbinder!

Wenn ich das ganze Geld hätte, was gespart werden könnte, wenn unschuldige Steuergeräte nicht sinnlos getauscht würden, weil irgendein Steckverbinder in einem Kabel Ärger macht, mei, ich hätte zwar keine Insel, weil das zu langweilig wäre, aber schon einen netten Geldspeicher ;-)

Meine Rangfolge:

  1. Sparsteckverbinder
  2. Sparsteckverbinder
  3. gefakte Halbleiter nolens-volens-made-in-china
  4. 1000h Billischelkos
  5. - 10. : lange nichts
  6. ausgetrocknete Elkos
  7. Halbleiterdefekte infolge sich ausweitender Kristallfehler (Badewannenkurve)

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Ach was, 0805...0402...Kinderkram.

Doch, man benötigt eben nur genug Bums :-)

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Hmmm, wir kommen daran nicht vorbei, 400 oder 500 Anschlüsse müssen halt auch irgendwo hin :)

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Das ist derzeit mein erster Platz, dann kommt länger nix :(

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Zum Einlöten von einzelnen QFP oder TSSOP nehme ich immer die Weller- Spitze mit der Hohlkehle, keine Ahnung ob die "ETS" heisst.

Erst 4 Ecken anheften, nach 2en nochmal kontrollieren/ausrichten. Dann pastenförmiges Flussmittel auf alle 4 Seiten (Edsyn FL-22 oder Multicore

425, ersteres wirkt besser, scheint aber auch agressiver und ist begrenzt Lagerfähig). Dann Spitze gut abstreifen und nur die Hohlkehle mit Zinn füllen und mit der scharfen Kante im von Pad und Pin-Stirnseite gebildenen Winkel vorbeiziehen. Nach etwas Übung übernehmen die Kapillarkräfte den Rest. Falls doch mal Zinn zwischen Pins hochgezogen worden ist, kann man mittels neuer Flussmittelzugabe und Spitze mit geleerter Hohlkehle absaugen. Auch das erfordert Übung.

Ich reinige danach gründlich obwohl angeblich nicht nötig.

Auslöten: Gut Zinn mit niedriger Temperatur und so wenig Flussmittel wie möglich über eine Pad-/Pinreihe um mech. Stabilität zu erhalten. Mit zurechtgeschliffener feiner Seitenschneider- spitze (oder eben Skalpell, Dremel) die Pins am Gehäuse kappen/abscheren. Mit o.g. Lötspitze kann man danach die Padreihe von Zinn und Pins, oft in einem Rutsch, befreien. Auch hier natürlich mit niedriger Temperatur und Kraft um die Pad-Boardverbindung nicht zu stark zu belasten, hier hilft wieder etwas Flussmittel.

Jörg.

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Jörg Schneide

Wir haben leider jetzt auch schon zweimal den Fall gehabt, einmal mit popeligen SN74LVC16374 made by "TI"-China, bei genauer Betrachtung des Aufdrucks kam die Wahrheit ans Licht, und einmal bei Thyristoren made by "ST"-China.

Vielleicht sollte die G8 den Herrschaften mal klar und deutlich zu verstehen geben, dass es für deratige "Handelspraktiken" eine Institution gibt, die sich Zoll nennt.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

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