Halleffektsensor oder Reedkontakt für Mikrocontroller?

Ich möchte als "verstecktes" Benutzerinterface für eine Mikrocontroller-Bastelei einen Schalter mit einem Magneten verwenden. Wenn man den Magneten gegen eine bestimmte Stelle am Plastikgehäuse hält, dann soll ein GPIO des Controllers geschaltet werden.

Was ist dafür nach eurer Erfahrung nach besser geeignet, ein Reedkontakt oder ein Halleffekt-Sensor (z.B. habe ich den OH090U erwähnt gefunden)? Haben beide ein ähnliches Verhalten bei Annäherung mit einem Magneten? Fühlt sich das irgendwie anders an? Ein minimaler Klick vom Reedkontakt stört mich nicht.

Oder ist das Jacke wie Hose?

TIA /ralph

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Ralph Aichinger
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Der Reed-Kontakt hat eine Hysterese, er wird also erst bei relativ starkem Magnetfeld anziehen, und erst bei relativ schwachem wieder nachgeben.

So kommt es dann bei mittlerer Lage des Magneten nicht zu dauerndem ein- und ausschalten wie beim Hallsensor. Natürlich lässt sich das bei letzterem mit einem analogen Eingang nachbilden, aber das macht alles komplizierter und teurer.

Der Hallsensor hingegen lässt sich je nach Beschaltung auf verschiedene empfindlichkeiten einstellen, der Reedkontakt schaltet einfach von der Bauform her bei einem vorgegebenen Magnetfeld.

Wenn beides nicht wichtig ist, nimm einfach das, was leichter zu beschaffen ist oder mechanisch besser passt.

Stefan

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Stefan Heimers

Ich muss mich hier korrigieren, der oben genannte OH090U hat laut Datenblatt einen Schmitt-Trigger eingebaut, hat also auch eine Hysterese und festgelegte ein/auschalfeldstärken.

Stefan

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Stefan Heimers

Am 19.11.2012 12:16, schrieb Ralph Aichinger:

Reedkontakt hat keinen Standbyverbrauch.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Wenn der Standby-Stromverbrauch eine Rolle spielt, dann ist ein Reedkontakt sicher die bessere Lösung. Ansonsten würde ich i.d.R. einen Hall-Sensor vorziehen.

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Heiko Nocon

Hallo,

die Reedkontakte im Glasrohr sind mechanisch recht empfindlich, insbesondere beim Biegen der Anschlußdrähte. Ansonsten s. andere Postings.

Michael

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Michael Schlegel

Ralph Aichinger schrieb:

Der genannte Sensor benötigt zwingend die Betätigung mit dem Südpol des Magneten, das scheint mir für Handbetätigung recht lästig zu sein.

Arbeitet dein Microcontrollersystem mit 5V? Minimale Versorgungsspannung des Sensors ist 4.5V.

P.

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Peter Schneider

Naja. Reedsensor braucht keinen Ruhestrom, aber: lies Dir einmal die ANs von Meder durch, das wird dann auch auf die Feldlinien etwas besser eingegangen und anhand derer kannst Du dann sehen, ob das ordentlich funktionieren kann. IaW: wenn der Reed falsch eingebaut ist kannst Du mit dem Magneten bis an einige mm an ihn herankommen, da tut sich nix mit Auslösung.

Weiters prellen die Reeds und sie sind ziemlich empfindlich beim Schalten von kapazitiven Lasten. 100nF@3V sind da schon - je nach Reed

- "schweißfähig", also immer einen Widerstand (100Ohm oder mehr) vorsehen, wenn Du was kapazitives (zB. auch lange Leitungen) schalten willst

Das bereits angesprochene Biegen ist nicht so kritisch, wenn man sich an die Anregungen in den Meder-Unterlagen hält.

Abgesehen von den meistens leicht umschiffbaren Klippen sind die nicht umzubringen und brauchen vor allem keinen Ruhestrom....

Bei Hallsensoren ist das auch so eine Sache - die zicken auch mit den Feldlinien herum, ist also auch eine Montagefrage, aber anders als bei den Reeds. Und sie brauchen Ruhestrom und auch die Versorgungsspannung ist nach unten begrenzt. Und - sie sind vor allem kleiner.....

Grüße

- Michael Wieser

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Michael Wieser

Michael Wieser schrieb:

Lange Leitungen _sind_ 100 Ohm oder so.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Rolf Bombach schrieb:

ja, aber der Sinn Deiner Worte wird sich hier nur wenigen Lesern erschließen.

Übrinx ist in einer mehradrigen Steuerleitung der Wellenwiderstand einer Ader gegen mehrere andere auch gerne mal deutlich niedriger als 100 Ohm, gerade wenn die Leitung geschirmt ist und die aktive Ader zwischen zwei "festgenagelten" (Stromversorgung) Adern liegt. 50 Ohm habe ich schon gemessen.

Die 100 Ohm gelten eher für die Paare eines Sternvierers oder bei paarverseilten Leitungen als differentieller Wellenwiderstand.

Servus

Oliver

--
Oliver Betz, Muenchen (oliverbetz.de)
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Oliver Betz

:-)

sag das dem Reed, der weiß davon nix. Der bleibt kleben.

Grüße

- Michael Wieser

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Michael Wieser

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