Grundsaetzliche Frage zu Rauschen und Klirr bei Audio

Hallo!

Ich hab mal eine Verständnisfrage. Nehmen wir an, ich hätte einen Audioverstärker mit einem Rauschabstand von z.B. 60 dB bezogen auf Vollaussteuerung. Das bedeutet doch, daß ich bei einem maximalen Ausgangspegel von z.B. 10Vss einen Rauschpegel von 10 mVss messen kann (60db = 1:1000). Soweit ok?

Der Klirrfaktor ist doch ein Maß fuer die nichtlinearen Verzerrungen des Verstärkers, die Summe aller Oberwellen eines eingespeisten Sinussignals. Der Klirrfaktor ist auch ein Verhältnis, das üblicherweise in % angegeben wird.

Frage 1: eigentlich sollte man den Klirrfaktor auch in dB angeben können, oder? 0.1% wären dann 60dB.

Frage 2: Rauschen ist ja ein Frequenzgemisch aller nur denkbaren Frequenzen, insbesondere treten dann ja auch Vielfache eines gleichzeitig eingespeisten Sinussignal auf. Wie ist die Relation von gemessenen Klirrfaktor zu gemessenen Rauschabstand? Schliesslich könnte der Pegel der gemessenen Oberwellen ja aus dem Rausch stammen und weniger aus nichtlinearen Verzerrungen der Bauteile, oder?

Martin

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Martin Jangowski
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"Martin Jangowski":

Klar, wird auch oft so gemacht. =20

Nein. Die durch Verzerrungen hinzugef=FCgten Anteile sind ja, im = Gegensatz zum Rauschen abh=E4ngig vom Nutzsignalpegel. Nat=FCrlich l=E4sst sich = ein Klirrfaktor nur dann sinnvoll messen, wenn er (bei Testsignalpegel) deutlich =FCber dem Rauschpegel liegt.

Gruss

Jan Bruns

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Jan Bruns

Es ging mir vor allem um eine Frage: Wenn ein Verstärker 60db Rauschabstand hat, kann er dann weniger als 0.1% Klirr haben? Wann verschwinden die messbaren Oberwellen im Rausch?

Martin

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Martin Jangowski

"Martin Jangowski":

Ja, z.B. wenn der S/N nicht auf Vollaussteuerung bezogen wird.

Wenn Rausch und Klirr den gleichen Pegel haben, d=FCrfte die harmonischen nach Pegeladditiion noch mit=20

3dB =FCber Rauschpegel liegen.

In praktisch allen anderen F=E4llen ist (THD+N)/S =3D max(N/S,S/THD/S).

Zur Pegeladdition:

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Gruss

Jan Bruns

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Jan Bruns

Nein, auch wenn es oft so gemacht wird. Eigentlich sollte man beim Rauschen Effektivwerte benutzen, da bei Rauschsignalen der Effektiv- wert im Vergleich zum Spitzenwert viel geringer als bei Sin-förmigen Signalen ist.

Ja, in % oder dB.

Ja.

mit Einschränkungen ja.

Kann durch Zufall passieren.

Es gibt keine Relation, die Entstehung ist völlig verschieden und beim Klirr sogar pegelabhängig.

Das kann man durch geeignete Messverfahren recht gut trennen. Stichwort Spektrumanalyse.

Norbert

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Norbert Hahn

Jan Bruns schrieb: "Martin Jangowski" schrieb:

Ja, z.B. wenn der S/N nicht auf Vollaussteuerung bezogen wird.

Wenn Rausch und Klirr den gleichen Pegel haben, dürfte die harmonischen nach Pegeladditiion noch mit

3dB über Rauschpegel liegen. In praktisch allen anderen Fällen ist (THD+N)/S = max(N/S,S/THD/S).

Zur Pegeladdition:

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Hierbei hilft der Rechner:

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Gruß

Eberhard Sengpiel Forum für Mikrofonaufnahme und Tonstudiotechnik

*** Tontechnische Berechnungen ***
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Reply to
Eberhard Sengpiel

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