Geöffnete Festplatte retten? Geht das überhaupt?

Hallo,

vor ein paar Tagen liess ich meine 20GB Maxtor Platte fallen und wie zu erwarten war der Kopf hinüber, es klackte nur noch. Platte aufgeschraubt, die Silberscheibe war noch intakt, der Kopf hatte sie nicht beschädigt.

Eine Datenrettung fängt irgendwo bei 250 Euro an und hört bei 2500 auf, daher meine Frage: Wäre es möglich die Silberscheibe in eine baugleiche Platte einzubauen und die Daten ohne Reinraum etc auszulesen? Muss der Kopf noch justiert werden? War ja einfach das alles auszubauen. Alle Datenretter schreien natülrich, dass das nicht geht aber wenn jeder seine Platte daheim reparieren könnte wären sie ja ihren Job los.

Hat da jemand Erfahrungen?

Gruss, Christian

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Christian Julius
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Christian Julius schrieb:

Hallo, ich habe mal zu Demo-Zwecken ein Festplatte offen betrieben, das ging über ein Woche gut. Allerdings war das noch zu Zeiten 2GB, heute dürften die Köpfe anders fliegen.

Was Justierung angeht, existieren viele Meinungen, z.B.

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Wenn die die Daten nicht so wichtig sind: Probieren geht über Studieren, sonst helfen nur noch viele Euros.

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Alfred Gemsa

Christian Julius schrieb:

Diese Besch=E4digungen sieht man auch erst deutlich, wenn die Platte sich= =20 drehte und der Kopf auf ihr hing.

Eine Festplatte nicht in einem Reinraum zu =F6ffnen ist schon verr=FCckt =

genug und offenbart deine Unkenntnis hinsichtlich der minimalsten=20 Abst=E4nde zwischen Lesekopf und Plattenoberfl=E4che: Fliege in Bodenh=F6= he=20 mal gegen den 20 St=F6ckiges Haus, dann wei=DFt du ungef=E4hr, wie sich e= in=20 Festplattenkopf f=FChlt, wenn ein Staubkorn im Wege liegt...

Ja, ich: Hole dir einen Kostenvoranschlag der Datenretter und =FCberlege =

dir ob dir das nicht mehr wert ist, als eine Bastell=F6sung mit=20 ungewissen Ausgang. Aus Spa=DF w=FCrde ich sowas mal machen, nicht aber, =

wenn wichtige Daten daran h=E4ngen.

BTW: Ich habe da immer eine Devise: Wer nicht in der Lage ist, sich ein=20 Datensicherungskonzept zurechtzulegen (oder zu lassen), dem traue ich=20 noch weniger zu im Falle eines Falles einfach das Richtige in der=20 richtigen Reihenfolge zu tun.

Gru=DF und viel Erfolg Andre

--=20 -> snipped-for-privacy@gmx.de: ungelesen endgelagert!=09 REPLY TO -> snipped-for-privacy@despammed.com

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andre schmidt

Wie Alfred Gemsa schon schrieb führen minimale Staubmengen nicht zum sofortigen tot, sondern reduzieren die Lebensdauer nur um ein erhebliches Maß. Der Kopf muss mit Sicherheit nicht justiert werden, da er nicht absolut positioniert wird. Anders sieht es allerdings mit den Platten selber aus. Wenn die Verschraubung die die Platten auf der Spindel hält einmal gelockert wird, sind die Daten wohl verloren. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen wie man die Platten wieder so Ausrichten kann, dass ihre Spuren auf dem gesamten Umfang die gleiche Entfernung zum Zentrum haben. Anders als bei CD-Laufwerken können die Leseköpfe bei Festplatten die Datenspuren ja nicht aktiv verfolgen.

Das heißt man muss, wenn man wirklich die Platten auswechseln will, die Gesamte Spindel samt Antrieb transplantieren, was bei den meisten Plattentypen sehr schwer ist.

--
gez. Nicolas
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Nicolas Kruse

Am Fri, 4 Mar 2005 13:36:52 +0100 hat Nicolas Kruse geschrieben:

Vielleicht wäre es ja einfacher, die Kopfeinheit zu transplantieren?

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Martin
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Martin Lenz

Ja, erheblich. Diese müsste ja ohnehin ausgebaut werden um die Spindel zu transplantieren. (Wobei es aber auch Festplatten gibt bei denen man die Spindel ein/ausbauen muss um die Kopfeinheit ein/auszubauen) Natürlich gibt es dann aber immer noch einige Probleme. Z.B. eine Festplatte zu erwischen die wirklich exakt die Selbe Elektronik enthällt, sowie die Kopfeinheit so zu transplantieren das die Köpfe keinen schaden nehmen.

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gez. Nicolas
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Nicolas Kruse

"Nicolas Kruse" schrieb:

Das stimmt so nicht mehr. Das ist mittlerweile alles ,,Analog-Technik'' geworden. Die Köpfe verfolgen sehr wohl die Datenspuren aktiv. Anders bekäme man die Aufzeichnungsdichte gar nicht hin.

Was du beschreibst, traf noch zu Zeiten zu, als Festplatten wie Disketten mit einem Schrittmotor zum Positionieren gearbeitet haben.

Was allerdings gut sein kann ist, dass nur eine Spur als Servo benutzt wird und von allen anderen Spuren desselben Zylinders erwartet wird, dass sie an der gleichen Stelle zu finden sind. (Früher gab es noch separate Servospuren, damals hatten die Platten praktisch immer eine ungerade Kopfanzahl, mittlerweile haben sie alle eine gerade Kopfanzahl.)

p.s.: All diese Angaben sollte man natürlich nicht mit den fiktiven Kopf-, Sektor- und Zylinderzahlen verwechseln, die eine fdisk-Tabelle da immer noch hineininterpretiert. Die echten Zahlen stehen aber in einem ordentlichen Datenblatt noch drin.

--
Jörg Wunsch

"Verwende Perl. Shell will man können, dann aber nicht verwenden."
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Joerg Wunsch

"Joerg Wunsch" schrieb:

Heutzutage sind die Servospuren in die Datenspuren "Reincodiert" Das heisst, die Datencodierung ist so, da=DF die Kopfelektronik=20 daraus ein Servosignal ableiten kann.

Das Problem: F=FCr "unrund" laufende Platten hat der Kopf keine chance, den Eierbewegungen zu folgen(Masse zu gro=DF), und da alle K=F6pfe auf dem Selben Tr=E4ger h=E4ngen kommt auch ein radialer Versatz = der Platten nicht so gut, weil dann das Timing zwischen den Platten nicht=20 mehr stimmt.

Michael.

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Michael Buchholz

Nein, ohne Reinraum: no way.

Bei einer Uralt-5*M*Byte Platte konnte ich einmal zusehen, wie mit normaler Luft stückchenweise die Sektoren ausgefallen sind, bei 20GB sind die Strukturen so klein, dass bereits kleinste Staubkörnchen katastrophale Folgen haben.

Dass Du die Platte aufgeschraubt hast, war ein Fehler. Punkt.

Wenn Dir die Daten lieb sind, wirst Du wohl oder übel auf das Angebot einer kommerziellen Datenrettungsfirma eingehen dürfen, selbst dann halte ich es für unwahrscheinlich, dass alle Daten gerettet werden können.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Oliver Bartels schrieb:

Das Spielchen haben wir damals auch gerne gemacht

Nennt sich auch "spanabhebende Datenverarbeitung"

Der Schaden, den er selber angerichtet hat, ist garantiert weit grösser als der Ursprungsschaden!

Es braucht bloß ein Staubkorn drauf zu sitzen. Das reicht für einen sogenannten "Headcrash". Welcher dann i.d.R. kettenreaktionsmäßig weitere Schäden auslöst.

Ein sehr anschauliches Beispiel:

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Zitat:

Die Schreib- und Leseköpfe sind kleiner als ein Menschliches Haar oder Staub. Wenn der Lesekopf auf ein Staubkorn trifft würde das etwas die gleichen folgen haben wie folgendes Beispiel:

Eine Boeing 747 fliegt mit einer Geschwindigkeit von 800 Km/h im Tiefflug 7 cm über den Boden und da steht ein Traktor im Weg. Folge: es würde einen riesigen Schaden geben.

Gruss Wolfgang

--
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Wolfgang Gerber

|> Bei einer Uralt-5*M*Byte Platte konnte ich einmal zusehen, |> wie mit normaler Luft stückchenweise die Sektoren ausgefallen |> sind, bei 20GB sind die Strukturen so klein, dass bereits |> kleinste Staubkörnchen katastrophale Folgen haben.

Nochwas: Selbst Headcrashes auf den Scheiben muss man nicht sehen, die spanabhebende Datenspeicherung gab es nur früher...

Ich hatte da neulich so eine Notebookplatte, die innerhalb von 4 Stunden von "perfekt" zu >1400 defekte Sektoren mutiert ist, bevor sie dann vom Bios gar nicht mehr erkannt wurde. Auf der obersten Scheibe war nichts zu sehen, absolut glatt und spiegelnd. Aber: Wenn man draufhauchte, konnte man ganz deutlich konzentrische Ringe an einigen Stellen sehen. Da hat es wohl im Lauf der Zeit was an der Oberflächenbeschichtung versaut...

--
         Georg Acher, acher@in.tum.de
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Georg Acher

Oliver Bartels wrote in news: snipped-for-privacy@4ax.com:

Vor 4 Wochen haben wir eine 120G Platte (mit Lesefehlern) aufgemacht, reingeguckt und danach wieder zugemacht. Sie funktionierte noch, las nur langsamer (und machte viele Wiederholversuche). Ob die das auch noch nach Umbau getan hätte, glaube ich aber nicht.

M.

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Matthias Weingart

was

... und wenn es dann Tracking-Informationen trifft, gibt es ein Problem, das ohne hochgenaue Spezialgeräte nicht zu lösen ist.

Ich verstehe auch nicht die Leute, die meinen, bei Festplatten wäre die billigste gut genug. Wenn man sich die komplexe Technik ansieht, wird schnell klar, dass sich zu den Forderungen der Einkaufsschlipse des Grafen von Geiz an der Geile keine wirklich guten Platten bauen lassen.

Wir haben hier im Rechenzentrum bestimmt eine zweistellige Zahl nicht mit der 1 an der ersten Stelle laufen, es sind alles SCSI Platten.

Ein Kunde wollte unbedingt Billisch-IDE, zwei Wochen Dauereinsatz auf einem Server haben ihn dann überzeugt, dass er das doch nicht will ;-/

Vorallem: Wenn es eine IBM/Hitachi oder Maxtor SCSI Platte im Raid zerbröselt, was auch schon mal geschehen ist, nobody is perfect, dann nehme ich die raus, stecke eine andere rein, das Raid reorganisiert sich von alleine, ich schicke die Platte ein und bekomme bis 5 Jahre nach dem Kauf *problemlos* kostenlos und ohne Zicken eine neue zurück. So getestet und für gut befunden.

Und *viel* performanter sind sie ohnehin.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

ich:

Jörg Wunsch:

Tut mir leid, ich wuste nicht so recht wie ist das ausdrücken sollte. Ich meinte damit nicht das auffinden der Datenspur sondern das ausgleichen 'von "unrund" laufende Platten'. Deswegen schrieb ich ja auch:

Aus dem von Michael Buchholz genannten Grund, ist das Nachkorriegieren immerhalb einer Umdrehung ja garnicht möglich:

Macht ja übrigens auch keinen Sinn, da die Festplatte in der Regel erst zussammengebaut und dann beschrieben wird. Das Zentrum der Platten kann sich im gegensatzt zu Wechelmedien nur durch gröbste Gewallt oder Demontage ändern.

--
gez. Nicolas
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Nicolas Kruse

Alle sind dumm, ausser mir !

So klingt dieses aber belassen wir es dabei. Heute kam die ebay Platte an, gleicher Typ aber verschiedene Revisionsnummern auf der Platine. Egal, 20Gb für 15 Euro waren es wert. Also frisch ans Werk und die Silberscheibe in die neue Platte eingebaut. Den Kopf konnte ich leider nicht drinlassen, musste ihn ja drüberschieben.

Erster Test: Klacker....Klacker.... Kopf findet Spur nicht.

Nach einigen unterschiedlichen Einbauvarianten des Kopfes dann bootete der Rechner doch tatsächlich !!!! Sofort die wichtigen Daten runterkopiert, dann die Platte dorthin wohin sie gehört: Auf den Müll.

Es scheint so, als habe der Kopf den Staub einfach beiseite geschoben :-) Es klappt, zumindest einmal......

Gruss, Christian

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Christian Julius

Am 4 Mar 2005 10:36:48 -0800 schrieb Christian Julius :

Mutig, vor allem, den Rechner gleich von der schadhaften Platte booten zu lassen. Ich denke ich hätte zumindest versucht, die Platte als zweite in einen Rechner mit anderer Bootplatte zu hängen (wenn ich mich überhaupt getraut hätte, das Verfahren durchzuführen). Möglicherweise war es leichter, weil die Platte, wenn ich deinen text richtig verstehe, nur eine Scheibe hatte.

Auf jeden Fall herzlichen Glückwunsch zum Erfolg.

--
Martin
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Martin

So kritisch ist das nicht diese Platte hat viele Betriebsstunden gehalten... bis sie jemand auf den Boden hat fallen lassen:

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Erstaunlich... Die Aluminumscheibe wurde von der Spindel der alten Platte genommen, auf die Spindel der neuen Platte gesetzt und das ganze funktionierte danach noch? Das müsste ja heißen dass das Spiel der Scheibe auf der Spindel kleiner ist als die Datenspurbreite, oder nicht?

--
gez. Nicolas
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Nicolas Kruse

Mit Sicherheit wäre es sonst absolut unmöglich gewesen, da ja jedes Byte auf alle Platten verteilt wird.

jup

--
gez. Nicolas
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Nicolas Kruse

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