aus dem Nachlaß einer pleitegegangenen IT-Klitsche habe ich hier eine APC SmartUPS 1000 stehen. Hatte eigentlich geplant, die vor meinen Home-Server zu hängen (der frißt so um die 100W).
Bei einem ersten Test stellt sich das Gerät komplett tot. Genaueres Nachschauen offenbart geborstene(!) Akkus von YUASA, nach Datecode sind die aber auch von 1990. Und wer weiß wie lange das Teil unbe- nutzt gestanden hat. Die Elektronik ist staunenswert komplex und ohne offensichtliche Defekte. Um die Akkus rauszubekommen, mußte ich die USV praktisch komplett zerlegen.
Ich überlege jetzt, bei Reichelt zwei billige Kung Long 12V/12Ah Akkus zu kaufen und das Gerät damit (hoffentlich) wieder flott zu machen. Kurzes Gurgeln nach alten Nachrichten in dieser Gruppe erbrachte Vorurteile gegen Kung Long ;) aber kein prinzipiell vernichtendes Gegenargument.
Deswegen meine Fragen in die Runde:
ist es normal daß sich die SmartUPS mit kaputten (oder ganz ohne) Akkus tot stellt? Kann ich davon ausgehen, daß die Elektronik noch intakt ist?
Gibt es ernsthafte Einwände gegen die Reichelt-Akkus? Bessere Vorschläge?
Mein Rekord waren 15 Kopeken für eine neuwertige SmartUPS 3000 incl. TCP/IP-Kommunikationsmodul. Man mußte nur die 4 alten Akkus aus dem Gehäuse meißeln.
Und dann schnurrte sie, wie die anderen 5 oder 6, die ich dort abgegriffen hatte (kleinere natürlich) und die alle erstmal tot waren und dann mit Hilfe von Herrn Kung Long wieder auf die Beine kamen.
Ich habe eine 1400er von meiner früheren Firma geerbt. Die hatte dort zweimal unmotiviert den Server, den sie schützen sollte, abgeschaltet und sich damit als unzuverlässiger erwiesen als die DREWAG, was ihr so viel Missgunst einbrachte, dass ich sie behalten durfte. ;-)
Nachdem ich sie schon einige Zeit in Betrieb hatte, waren die Akkus dann doch mal tot, mit ähnlichen Symptomen wie bei dir. Ich hatte wohl zwischendurch zu lange versäumt, ihr regelmäßig mal einen Komplettzyklus zu spendieren. Die Ladeschaltung von APC ist ja recht berüchtigt dafür, die Akkus tot zu laden. Also: am besten monatlich einen Kalibrierzyklus fahren (Entladung bis 20 oder 30 %, das kann die UPS komplett allein überwachen).
Nach dem Tausch der Akkus (dürften auch von Angelika sein, aber da steht glaub ich sogar Panasonic drauf) noch einen kurzen Einschalttest
-- und das Teil löste sich in Blitz und Rauch auf. :-/ Da ich nun gerade relativ viel Geld in die Akkus spendiert hatte, wollte ich das dann doch nicht alles dem Schrott überlassen. Also alles auseinander gerissen und die Verdampfungsrückstände von der Platine entfernt. Drei der vier Brückenzweige (die ja immerhin je 200 A Dauerstrom abkönnen) waren breit. Zum Glück kosten die IRFZ46N ja nur 'n Appel und 'n Ei, schwieriger war da schon das Auslöten aus den recht gut Wärme ableitenden Lötstellen ohne Zerstörung der Platine.
Schaltpläne für irgendwelche kleine SmartUPSen findest du im Netz, die treffen bis auf die Anzahl der parallel geschalteten Brückentransistoren fast komplett auch auf die großen UPSen zu.
Nun war ich natürlich vorsichtiger beim Einschalten, und es hat mich geraume Zeit dann noch gekostet, bis ich einen offenbar leicht klebenden Relaiskontakt an einem der Relais als den eigentlichen Übeltäter des Dilemmas ausgemacht habe. Das Ding muss bei einer der Schaltaktionen einen vorübergehenden Kurzschluss im Hochspannungskreis verursacht haben. Daraufhin habe ich alle 5 Relais noch getauscht, seither läuft'se wieder. (Das kaputte Relais dürfte vermutlich auch der Grund dafür gewesen sein, dass sie initial Jahre zuvor mal ihren Server unfreiwillig abgeschaltet hatte.)
Du kannst versuchen, ein dickeres Lab-Netzteil anzuklemmen und dann die 230-V-Versorgung noch mit dazu. Danach sollte sie sich eigentlich einschalten lassen. Wenn der Netzteil zu schwachbrüstig ist, sollte sie zumindest kurz an- und gleich wieder ausgehen dabei.
Ohne 230 V primär zucken die Teile gar nicht.
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epay? Hab so nen Teil auch mal aus der Nachbarstadt geholt, dann aus der ebenfalls dort befindlichen C-Apotheke die Akkus und ich hatte ne USV fast für den Preis der Akkus. :-)
Vitamin e(b)ay reicht doch meistens. Kriegste in DE nachgeschmissen. Vor allem weil viele eben nicht wissen, das sich die USV bei total entladenen/defekten Akkus komplett tot stellt.
Nein. Nur Leute, die davon keine Ahnung haben, es beim Entsorger in die Tonne kloppen, der es dann zum Kilopreis wieder verkauft. Ist so'n bißchen wie Zertifikatehandel. Bloß anders...
Ja, genau diese Situation wollte ich vermeiden. Neue Akkus, aber kaputte USV. Nach deiner und Franks Antwort, werde ich das jetzt aber versuchen (der Postbote wird sich freuen ;)
Für nen ersten Test ist sollte der evt vor der Tür geparkte Akku reichen. Sicherung nicht vergessen, so ne Starterbatterie bringt höhe Ströme. und nicht zu lange, sonst gibts später Probleme beim Starten weil Akku leer.
Nette Idee. Nur werde ich den Teufel tun, und das schwere Teil aus meinem Auto wuchten. Abgesehen davon bräuchte ich schon 2 davon. Die meisten UPSen (außer den ganz kleinen) haben 24V oder noch mehr im Batterie-Kreis.
Meine (BackUPS Pro 1000) schon, ich muß nur 2 oder 3 sec auf den Knopfdrücken, dann blickt die grüne Led und die Kiste startet unter Protest (= Piepsen)
Ok, hatte Matthias auch geschrieben, muss ich mal probieren, ob eine in der Naehe zu kriegen ist. Fracht ist bei solchen Ungetuemen ja nicht ohne. Oder den Recyclinghof fragen, aber die duerfen meist nichts verkaufen.
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Gruesse, Joerg
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Tja, dachte ich mir fast, in der Hinsicht habt Ihr es besser. Hier duerfen Recyclinghoefe ausser Mulch nichts wieder rausgeben, schon gar nicht gegen Geld. Sagte man mir. Dem Mitarbeiter, der es doch tut droht vermutlich Entlassung und ueberall sind Kameras ...
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Man solle sich ur davor h=FCten, die j=E4mmerlich piepsende USV vor der T= =FCr=20 stehen zu lassen. DAs ist hier mal einer IT-Bude passiert, haben Service =
gemacht und die putte USV auf der Stra=DFe geparkt. Das gab dann einen=20 Gro=DFeinsatz wegen Bombenalarm. Lustigerweise war das bei einer=20 Autobahnrastst=E4tte ...
Das ist die normale "Notstartprozedur": Knopf drücke und halten, bis de USV einschaltet. Sie läuft dann an, und tut so, als wenn der Strom gerade ausgefallen sei, inclusive dem Piepsen...
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