Frage wg. freiberuflicher Projektarbeit

Hallo!

Ich habe da eine Anfrage vorliegen wegen freiberuflicher Mitarbeit an einem Projekt (uC-Programmierung). Da ich früher nur als Angesteller bzw. von zu Hause aus gearbeitet habe, habe ich da ein paar Fragen:

Wie ist das üblicherweise geregelt, wenn man während der Projektdauer mal einen Tag krank ist oder sonst wie verhindert ist? Was passiert wenn man das Projekt aus irgendwelchen Gründen (z.B. langer Krankheit) nicht abschließen kann?

Kennt jemand einen guten Link wo man sich über die Gepflogenheiten informieren kann?

cu,

Aguja

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Aguja
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Das kommt wohl auf den speziellen Vertrag an, aber in der Regel gibt es dafür kein Geld. Ansonsten, wenn der Arm oder der Kopf nicht ab ist, ist man als Selbständiger nicht krank :) Und je nach Vertrag gibt es auch noch Vertragsstrafen beim Verzug....

Was passiert wenn

Dann hat man Pech gehabt. Kein Geld, und eventuell noch Vertragsstrafe. Das nennt man unternehmerisches Risiko.

vieleicht bei so Projektportalen wie

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?

Andreas

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Andreas Ruetten

Hallo Aguja,

Normalerweise ist der Freiberufler ein Unternehmer. Wir er krank und kann nicht arbeiten, kommt auch kein Geld herein. Kann das Projekt nicht abgeschlossen werden und es liegt am Freiberufler (egal warum), sollte er alles daransetzen, es doch zum Erfolg zu bringen. Sonst gibt es grossen Aerger, eventuell einen Rechtsstreit und der gute Ruf leidet.

Es gibt Buecher, aber ich habe nur welche in englischer Sprache. Gut ist z.B. Holtz: "How to succeed as an independent consultant".

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo,

"Aguja" schrieb im Newsbeitrag news:425c01ca$0$29099$ snipped-for-privacy@news.freenet.de...

Näheres ist wohl in einem Vertrag geregelt. Der Vertrag heißt Vertrag, damit man sich verträgt; d.h. jeder weiß woran er ist. Verletzt eine Partei den Vertrag (es gibt keine Schuldfrage) kommen die entsprechenden Vertragsbedingungen zum Tragen. Eigentlich ganz einfach. Wenn Du Dich in dem Projekt so aufregst, daß Du Dich vor Magenschmerzen nur noch krümmen kannst, ist das Dein Problem.

Gruß Klaus

--

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Klaus Wagner

Hallo Andreas,

ROFL!

Nur eine Bitte: Nicht mit hohem Fieber und Grippe zum Kunden schleppen. Das hat mal einer getan und danach hatten wir alle diesen Virus, ich auch. Das Weihnachtsfest war damit so ziemlich gelaufen, denn ich gab ihn dann meiner Frau weiter. Nur unsere Hunde blieben gesund, aber sie waren sehr besorgt, weil wir nun beide so miserabel aussahen.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Diesem Realnamenlosen wurde das aber schon mehrmals erklärt.

Es gäbe einen Unterschied zwischen "Gewerbeanmeldung" als Regelfall und "Freiberufler" als Ausnahme für Akademiker ( z.B. Ing. ) mit Einschränkung was da getan werden darf ( z.B. keine Fertigung, aber Entwicklung ).

Kaum Unterschied zwischen "Werkvertrag" und "Arbeitnehmer- überlassung": in letzterem Fall ist die Arbeitszeit ja bekannt, kann also typisch nach Stunden abgerechnet werden und wenn der Pseudoarbeitnehmer nicht werkelt wird wohl auch nicht gezahlt. Bei "Werkvertrag" hat man ja ohnehin freie Zeit- einteilung. Ob man da krank ist oder faul in der Sonne liegt bleibt einem überlassen.

"Arbeitnehmerüberlassung": wenn nach Stunden abgerechnet wurde sieht die Firma wohl meist in die Röhre wenn der Delinquent hinschmeißt. "Werkvertrag": wenn man Anzahlung kassiert hat, aber nichts getan wurde kann man sich eventuell auf Rückzahlung einstellen. Bei Teilschritten die gebracht und bezahlt wurden kann der Auftraggeber das Geld nicht so leicht eintreiben. Es sei denn es war tatsächlich nur Unlust ( bzw. profiablerer anderer Kunde ).

Es gibt eine eigen newsgroup de.etc.beruf.selbststaendig wo man Endlosthreads zum Legalismus abwickeln kann. Da kann man auch mit obigen Begriffen groups google anwerfen. Auftraggeber zahlt aber nicht für Legalismus sondern für Arbeit, insofern sollte man sich klar sein wo man seine Zeit reinsteckt.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Man ist als Selbstständiger tatsächlich weniger krank ( "Chef sein ist schön" ). Vor langer Zeit gabs mal in USA Untersuchung was die Leute kaputt macht und der klare Haupt- grund war: Druck von oben in der Firma. Den Druck hat man als Aussenstehender nicht so, man ist nicht so "weisungsgebunden".

Sich nicht auf Verträge mit festen Terminen einlassen. "So schnell wie möglich" ist sehr dehnbar. Oder wenn, dann Termine die locker zu halten sind: "Auf der Messe in 12 Monaten soll das Gerät vorgestellt werden". Wenn was wirklich Neuentwicklung ist, hat es immer Entwicklungsrisiko. Zudem: wer auf Werkvertrag arbeitet bremst ohnehin nicht.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Aguja schrieb:

BTW: hast Du die Mailadresse absichtlich flchsa geschrieben? Ist bei despammed.com nicht nötig.

Du mußt danach halt schneller arbeiten.

Je nach Vereinbarung bis zum Schadenersatz.

Hol' Dir in de.etc.beruf.selbstaendig einen Brunnendeckel.

Servus

Oliver

--
Oliver Betz, Muenchen (oliverbetz.de)
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Oliver Betz

Haha, selten so gelacht... Wie hieß noch gleich Dein Kunde?

Vielleicht mach ich da was falsch, aber mir sagen die schon sehr direkt, wann sie etwas haben wollen (selbst, wenn das was noch gar nicht so genau steht, fertig sollte es schon lang sein....

heisst im Klartext, es ist schon zu spät. Ärger ist schon eingebaut.

Das wollen Kunden nie hören.

und das nicht glauben.

Marte

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Marte Schwarz

Scheint ich habe bessere Kunden. Manche schon seit über 10 Jahren.

Meine Rekord-Verzögerung war mal Lieferung

2 Jahre nachdem ich Anzahlung kassiert hatte. Der Kunde nahms gelassen. In manchen Branchen sind Baugruppe über 10 Jahre in Produktion, da denkt man nicht zu kurzfristig.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Rafael Deliano schrieb:

Hmm...ich war/bin seit einigen Jahren freiberuflich tätig. Und ich kann dir versichern...auch als Selbstständiger / Freiberufler hat man einen gewissen Druck. Ein Druck der den normalen "Vorgesetzten-Druck" bei Angestellten im Schatten stehen lässt (Ausnahmesituationen wie zB Mobbing mal ausgeklammert).

Je nach dem wie man auftragsmässig situiert ist, bekommt man nämlich Druck von Kunden, vom Finanzamt und sich selber. Verdiene als Freiberufler in halbwegs guten Monaten zB mal 2000,- EUR. Dann rechne sofort mal die Umsatzsteuer ab, dann die Einkommenssteuer, die Miete, den Lebensunterhalt. Die paar kröten die übrig bleiben, reichen dann nichtmal für eine schlichte Krankenversicherung! In den Monaten wo man zufrieden sein kann mit dem Umsatz, ist die Auftragslage halt nebenher noch die Ursache dafür das man unter akutem Schlafentzug leidet.

Soein Leben kann (wie bei mir) ein paar Jährchen gut gehen...aber auch nur solange man alleine wohnt und keinerlei andere finanzielle oder zeitliche Verpflichtungen hat.

Grüße aus Dortmund

Jürgen, DG7GJ

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Jürgen Hüser

Jürgen Hüserschrieb: "

Hierzu muss ich doch mal was schreiben.

Das ist definitiv zu wenig, um zu leben. Du benötigst also entweder mehr Kunden, oder wenn Du bei diesem Einkommen zeitlich schon voll ausgelastet bist, dann ist Deine Gewinnmarge zu gering.

Als Selbständiger mußt Du soviel verdienen, dass Du Versicherungen (KV,PV,BuV u. Haftpflicht) bezahlen kannst und Du mußt Rücklagen für ca. ein Jahr haben, falls keine Aufträge kommen.

Alles andere ist kein kalkuliertes Risko mehr!!

Ich weiß wovon ich spreche, da selber 8 Jahre selbständig und zusätzlich seit ca. 4 Jahren als Ein-Mann-GmbH unterwegs.

Da stimme ich Dir voll zu, aber da es auch mal Zeiten gibt, wo es wenig oder nichts zu tun gibt, kann man sich da auch mal erholen, wärend andere morgens um 6.00 Uhr aufstehen. Hat bei mir am Anfang aber auch eine Weile gedauert, bis ich in dieser Zeit wirklich abschalten konnte und nicht mehr an die Arbeit oder die gerade schlechte Auftragslage denken mußte. Inzwischen bekomme ich das aber ganz gut hin und stelle fest, dass das familiäre Umfeld dann immer mit panischem Entsetzen und Unverständnis über die eigene Gelassenheit reagiert.

Selbständig ist halt kein täglicher Einheitsbrei, aber deswegen ist man ja auch irgendwie selbständig.

Dirk

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Dirk Ruth

Hallo Dirk,

Kommt darauf an, wo und wie man lebt. In Indien laesst sich mit 2000 Euro im Monat fuerstlich leben.

BUV ist meist zu teuer, Haftpflicht je nach Sparte ueberhaupt nicht zu bekommen. PV haben wir in USA nicht, aber dafuer muessen wir etwa 15.3% Zwangsbeitrag fuer Social Security bezahlen, ein Fass ohne Boden. Das ist gegenueber deutschen Freiberuflern ein echter Standortnachteil.

ROFL! So ist es.

Man ist nebenbei noch Marketing Spezialist, CFO, Regulatory Affairs Officer, Messgeraete-Reparateur, Sekretaer usw.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Das ist derzeit in strukturelles Problem: ein Unternehmer bzw. Freiberufler ( = Zahnarzt ) ist prinzipiell "besserverdienend" und dann ist ein monatlicher Fixbetrag a la PKV für ihn günstig. Der Fall des nicht-besserverdienenden Tante-Emma-Ladens ist nicht vorgesehen. In der GKV ist grob gesagt das Leistungniveau gleich, unabhängig ob man nicht ( Arbeitsloser ), wenig oder viel verdient. Es gab in den 90er Jahren Musterprozesse bezüglich ob Freiberufler sich in GKV versichern können und dann Beiträge abhängig vom ihrem tatsächlichen Einkommen zu zahlen wären. Die GKV ist bekanntlich unser "solidarisches" System für das uns "die ganze Welt beneidet". Es wäre anzunehmen dass man als Bürger den Anspruch hätte dort Mitglied sein zu dürfen. Urteil des Gerichts: nein, Freiberufler haben steuerliche Gestaltungsspiel- räume die Angestellte nicht haben, ihr Einkommen ist also nicht vergleichbar ( Das Gericht hat nicht formuliert: das Finanzamt so gründlich besch**en, dass man PKV zahlen kann ). Es ist natürlich unübersehbar daß die "sozial- versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse" wegbrechen und damit die GKV-Beitragszahler. Die Sozis/Grünen basteln an ihrer "Bürgerversicherung" und das was die Union will ( was das genau ist wissen sie bekanntlich selber nicht ) ist wahrscheinlich noch schlimmer. Es ist durchaus anzunehmen, daß in 3-4 Jahren jeder Freiberufler in der Zwangs-GKV ist, nur bezweifle ich das er das geniest. Es wird zu dem Zeitpunkt bedeuten, daß er einen nach Einkommen gestaffelten monatlichen Betrag abdrückt der nur die Bürokratie und die Infrastruktur a la Krankenhäuser abdeckt. Wenn er dann noch Leistung a la Behandlung, Medikamente will zahlt er die extra.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Rafael Delianoschrieb: "

[....]

Na da bin ich aber gespannt. Die privaten Krankenversicherungen werden schon ein Wörtchen mitreden, wenn ein nicht unerhebliches Marktsegment wegbrechen wird. Interessant wird dann auch die Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall. Als GS-GF einer GmbH kann ich mein Gehalt beliebig nach unten festlegen und was ich dann mache, wenn ich mal ein paar Wochen keinen Auftrag habe, das weiß ich jetzt schon ganz genau. Man hört ja auch immer mal wieder von Leuten, die schon seit Jahren krank geschrieben sind.

Dirk

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Dirk Ruth

Oliver Betz schrieb:

Oh, sorry. Schon verbessert.

Kannst Du das näher erläutern? Hier (also 50 km weiter) kennt man diese Redensart nicht...

Ansonsten danke ich Euch für Eure Antworten, daß der Kunde nicht ge- arbeitete Zeit nicht bezahlen muss war mir natürlich schon vorher klar ;-)

cu,

Aguja

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Aguja

Aguja schrieb:

frag in d.e.b.s. Oder lies zumindest mal einige Zeit mit.

Servus

Oliver

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Oliver Betz, Muenchen (oliverbetz.de)
Reply to
Oliver Betz

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