Hallo!
Für all die vielen Leute die meinten ich sollte einen modernen Zähler einbauen: Mit ein wichtiger Hintergedanke damals, so vor etwa 10 Jahren als ich mir den Ferraris-Zähler in die Werkstatt schraubte: Es sollte ein Zähler sein der absolut identisch misst wie der offizielle Ferraris-Wechselstromzähler des Energieversorgers für meine Altbauwohnung. Also absichtlich ein Zähler welcher Blindleistungen ignoriert.
Sollte ich irgendwann in meinem Leben tatsächlich vom EVU einen modernen digitalen Zähler bekommen, würde ich dazu passend auch den Ferraris-Zähler in meiner Werkstatt ersetzen.
Abseits solcher Zähler habe ich freilich auch schon verschiedenste Erfahrungen gemacht mit "Energiemessgeräten" als Zwischenstecker verschiedener Arten. Das fing damals mit zwei 30€-Teilen von Conrad an die sogar Blindleistung messen können wollten. Als ich diese beiden aber in einer Steckdosenleiste nebeneinander einsteckte war ich etwas ernüchtert. Lastfrei meinte das eine 221V Netzspannung das andere 231V! Kalibrierung? Gab's nicht.
Aktuell habe ich noch zwei DECT-Steckdosen von AVM im Betrieb, allerdings weniger zur Verbrauchserfassung sondern nur als Funksteckdosen. Ob die Energieerfassung in den AVM-Steckdosen wenigstens kalibriert sind? Keine Ahnung. Aber etwas erschrocken war ich schon als ich mal nach einem Absturz meiner FritzBox die Diagnosedaten auslas und durchging. Sieh mal da, die Funksteckdosen erfassen nicht nur U und I sondern auch die Blindleistung. Wurde aber über die Weboberfläche nicht verwertet.
Jedenfalls habe ich all diese Zwischenstecker jedes mal mit meinem Ferraris-Zähler verglichen und jedes mal war der Zähler überlegen. Im Mittleren Dynamikbereich von 100-1000W waren alle Zwischenstecker halbwegs brauchbar als "Schätzeisen", aber auch nicht mehr. Unten bei <2W und oben >1kW hat der Zähler immer glaubwürdige Werte gemessen, die Zwischenstecker waren da alle aber absolut unbrauchbar.
Weiterer Hintergrund: Im laufe diesen Sommers habe ich eine Renovierung meiner Werkstatt geplant wo auch der Zähler abgebaut wäre. Das wäre eine Gelegenheit dort etwas ein zu bauen. Und nein, ich will keine Daten aus dem Zähler über irgendwelche Busse in irgendwelche Netze leiten. Alles was mir vorschwebt ist ein Dot-Matrix LCD welches mir die aktuelle Wirkleistung anzeigt auf Grundlage der Zahnfrequenz der rotierenden Ferraris-Scheibe.
Für mich steht noch die optische Zahnabtastung an erster Stelle, ausgehend vom beschriebenen Discokugel-Effekt. Also eine möglichst helle LED mit 15-30° Abstrahlwinkel welche mittels Blende so zugeschnürt wird das sie auf den Zahnrand leuchtet und nicht das ganze Zählergehäuse ausleuchtet. In einem Winkelbereich von 40-60° versetzt eine Fotodiode oder Fototransistor, mittels Blende so justiert das er nur die Reflektionen der Zahnscheibe sieht. LED und Sensor möglichst in der Wellenlänge abgestimmt und in einem Bereich der relativ resistent zum Fremdlicht von außen ist.
Als LED hätte ich sogar ein Tütchen Laserdioden 633nm. Allerdings traue ich denen im Dauerbetrieb nicht mal einen Bruchteil der Lebensdauer einer normalen LED zu. Außerdem hat ein Test gestern gezeigt das die billige Optik dieser Laserdioden abseits des fokussierten Strahls ziemlich viel Streulicht produzieren. Eine Blende wäre dort also auch unerlässlich.
Jürgen