Fehlerdiagnose E-Motor

Hallo,

an einer Lüftungsanlage will der (ca. 20 Jahre alte) E-Motor vom Gebläse nicht mehr. Brummt zwar leise, läuft aber nicht an. Stromversorgung ist auf den ersten Blick in Ordnung. Bevor ich den Motor ausbaue und zur Instandsetzung/Reparatur bringen lasse, möchte ich gerne die "einfachen Ursachen" ausschließen. In meinem Halbwissen sind mir "Kohlen runter" und "Anlaufkondensator kaputt" geläufig. Würde das zum Fehlerbild passen?

Vom Kondensator (der äußerlich in Ordnung scheint) könnte ich die Kapazität per Multimeter nachmessen - reicht das aus, um einen Defekt des Kondensators auszuschließen?

Wie würden sich den abgenutzte Kohlen äußern? Kann man das ohne den Motor zu öffnen diagnostizieren oder verwerfen?

Viele Grüße, Bernd

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Bernd Maier
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Bernd Maier schrieb:

Nicht wirklich. Häng ihn in Reihe mit einer Glühlampe (25-60W, je nach Nennkapazität) ans Netz, die Lampe muss merkbar schwächer leuchten, aber noch nicht funzeln. Nachher auf Restladung im Kondensator aufpassen!

Kohlen gibts beim Kondensatormotor nicht.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hi,

vielleicht ist mal Feuchtigkeit oder Dreck in die Lager gekommen und die Welle ist jetzt schwergängig. Versuche mal die Welle mit der Hand zu drehen.

Gruss Michael

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Michael Koch

Da bei so alten Anlagen vermutlich auch kein FI im Stromkreis sitzt: Ich hatte hier schon bei zweien Schluss einer Windung aufs Paket. Dann brummen sie und ziehen viel Strom, werden auch heiss.

Hast Du mal die Achse bewegt? Der in unserer alten Spuelmaschine was so festgefressen, dass ich die Achse nicht mal mit der Rohrzange gedreht bekam. Ich haette nie gedacht, dass das moeglich waere. War aber.

Normalerweise ja. Aber pass auf, dass auch kein Fitzchen Restladung drin ist. Sonst ist das Multimeter hin oder es gibt gar einen gezuscht.

Kohlen haben die i.d.R. keine.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Moin,

Bernd Maier schrub:

Wenn Kondensator, dann keine Kohlen. Motoren mit Schleifer (=Kohlen) würde man für einen Lüfter eh nicht verwenden, viel zu wenig Lebensdauer. Wenn der Motor 20 Jahre seinen Dienst getan hat (keine auffälligen Laufgeräusche), dann würde ich ganz klar auf den Kondensator tippen.

CU Rollo

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Roland Damm

Oder ein festgegangenes Lager. Besonders wenn "wartungsfrei", was sie nach 10 Jahren oft nicht mehr sind. Bei unserem Umluftmotor wird ab dem

10.Jahr ein halbjaehrliches Nachoelen empfohlen. Genauso wie beim Pelletofen vor der Saison. Je ein Tropfen Turbinenoel, wirkt Wunder.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Hallo,

Anschlusskasten auf, alles abklemmen (vorher aufschreiben). Dann beide Wicklungen durchmessen, eine muss etwas höheren Widerstand haben (angenommen es ist nen reiner Kondensatormotor, kein Drehströmer in Steinmetzschaltung, sieht man: Kondensator hat 4 Klemmen, Drehstrom 6). Irgendwas im Bereich einiger zehn bis weniger hundert Ohm ist sinnvoll. Gegen Gehäuse muss jede unendlich haben.

Kondensator erst kurzschließen, dann messen: Widerstand sollte langsam auf unendlich gehen.Wenn kein Kapazitätsmessgerät vorhanden, bei nem Elektriker messen lassen oder einfach gleich neuen kaufen.

Mechanischer Check:Leichtgängig?Lagergeräusche?Wenn ja tauschen (lassen) bevors zu spät ist.Kondensator irgendwie eingedellt, aufgebläht oder ausgelaufen?

Meist ist der C durch.Besonders die alten Metallpapier (manchmal sogar PCB haltig, igitt) sind mittlerweile wohl zum guten Teil fertig.Neue trockene MKP sollten länger halten.

Gruss, Robert

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Robert Obermayer

Dann bau doch einfach einen Föhn ein.

Grüße, Holger

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Holger Bruns

Moin,

Joerg schrub:

Aus Erfahrung kenne ich da nur das Verhalten, dass das Lager zu Klapppern anfängt. Das hört man, bevor es fest sitzt. Aber bei größeren Maschinen mag's anderes geben.

CU Rollo

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Roland Damm

Schmierfilz scheint wohl aus der Mode gekommen zu sein? Wieder frisch geölt sollte dann wieder jahrelang halten.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Bernd Maier schrieb:

Lagerschaden. Mal vorsichtig versuchen zu drehen.

Wie gross ist der Motor/die Anlage? Falls keine Gefahr droht: Strom einschalten und Motor von Hand anwerfen. Startet er dann gut durch, dann ist der Kondensator runter. Insbesondere wenn sich der Motor in die "falsche" Richtung gleich gut anwerfen lässt. BTDT. Gewisse südländische Fabrikate, insbesondere wenn spannungsmässig etwas knapp dimensionert, sind nach

10-20 kh irgendwie aufgebraucht, d.h. Kapazität auf 10% runter. Gestorben an pausenloser Selbstheilung oder so.
--
mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

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