dradio wissen Übertragungsweg und -kosten

Seit heute gibt es einen neuen Radiosender, dradio Wissen. Er ist nicht über UKW, sondern über Satellit und aus dem Internet, z.B. von der Seite

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zu empfangen. Dazu habe ich Fragen.

  1. Werden, wenn ich das Programm höre und mein Nachbar beim gleichen Anbieter auch, alle Audiopakete doppelt durch das Netz geschickt oder bis zur Verzweigung zwischen ihm und mir nur einfach?

  1. Will man ein Programm bundesweit über UKW verbreiten, braucht man dazu Sender, nach einer blauäugige Schätzung eines Laien vielleicht 50. Jeder Sender hat vielleicht 100 kW, macht insgesamt 5 MW. Sind diese Zahlen halbwegs realistisch?

  2. Wohl in der ct habe ich gelesen, dass das Internet mittlerweile etwa 10 % der elektrischen Gesamtleistung für sich beansprucht. Welche Leistung wird für die Übertragung des neuen Programms gebraucht, falls alle Pakete für jeden einzelnen Hörer parallel übertragen werden und es z.B. mal 200.000 Hörer gibt?

A. Mehl

--
Albrecht Mehl	    |
Schorlemmerstr. 33  |Tel. (06151) 37 39 92
D-64291 Darmstadt, Germany|sehenswert - ungefähr 'Wir einsam im All'
 http://www.phrenopolis.com/perspective/solarsystem/index.html
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Albrecht Mehl
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Albrecht Mehl :

Sogenannter Multicast. Das funktioniert im alten IPV4 leider nicht mit http Verbindungen (worüber z.B. der MP3 Stream geschickt wird). Erst mit dem IPV6 soll das besser werden. Das einzige, was die Provider tun, ist die Server an zentralen Knoten im Netz zu platzieren (z.B. DECIX) um die Wege zu den Abonnenten kurz zu halten. Mach mal "traceroute dradio.ic.llnwd.net" dann siehst du wo auch dein Nachbar das herbezieht. (windows tracert im CMD- Fenster), bei mir geht es nach Berlin (mesh.ber.ecix.net) Duesseldorf (tge-4-

2.bbr1.dus1.de.inetbone.net) nach allem Anschein nach Amsterdam (fr3.ams.llnw.net).

M.

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Matthias Weingart

Prozentual gesehen wohl recht wenig. Nimmt man mal 64 kBit an, dann wären das bei einer Stunde ca. 30 MB. Dasselbe ist in ca. 10 Minuten bei Youtube verbraucht und das 20-fache, wenn jemand einen Film aus dem Internet lädt.

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
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Frank Buss

Am Mon, 18 Jan 2010 11:52:26 +0100 schrieb Frank Buss:

Durch den Overhead der Übertragungsprotokolle wird das einiges mehr sein.

Lutz

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Lutz Schulze

Ich glaube, die Sendeleistung eines UKW Rundfunksenders ist deutlich geringer. Das dürfte eher im Bereich 10-20kW liegen. Die ca. 100kW sind vermutlich eher die effektive Strahlungsleistung, d.h. Sendeleistung * Antennengewinn.

Wobei auch beim UKW-Sender einiges an Infrastruktur hinzukommt. Man denke nur an die Installation und Wartung der Sendeanlagen. Vermutlich macht der Stromverbrauch des Senders nur ein Bruchteil des Gesamtenergieverbrauchs einer einer Sendeanlage aus.

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan Brröring

Albrecht Mehl schrieb:

...und auch über MW in DRM, 855 KHz.

Falls Du dabei ein schlechtes Gewissen hast, kauf Dir ein DRM-taugliches Radio und hör damit dradio wissen. Bei einer angegebenen Sendeleistung von 10KW in Berlin-Britz dürften ca.

20KW dem Stromnetz entnommen werden, egal ob niemand oder einige 10.000 Hörer zuhören.

Gruß...Bert

--

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Bert Braun, DD5XL

Bert Braun, DD5XL schrieb: ...

Oder installiere Dir "Dream" und höre auf dem PC.

Wenn 10.000 Hörer ihre DRM-Radios einschalten und jedes 10W verbraucht....

Falk

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Falk Willberg

Am 18.01.2010 19:16, schrieb Bert Braun, DD5XL:

Wo bekomme ich einen Empfänger dafür her? Die Verkäufer im Blödiamarkt und beim Planeten haben ja noch nicht mal was von dem Standard gehört, selbst beim Blauen Claus erntet man nur Schulterzucken.

Ich suche ja schon lange ein Radio das den Standard beherrscht, aber ich habe bisher noch keins gefunden das man auch bezahlen kann.

MfG, André

--
André Grafe
01239Dresden 51°00'27.10 N 13°47'43.02 E
http://www.boincstats.com/signature/user_1323769.gif
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André Grafe

Bert Braun, DD5XL schrieb:

Dazu ein etwas älterer Artikel, der aber durchaus noch aktuell sein dürfte.

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Und hier einige Erfahrungen mit der Tücke des Objekts:
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mfg hdw
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horst-d.winzler

Multicast, also das einmalige Verschicken der Pakete, so dass alle Nutzer auf die selben Pakete zugreifen, wurde vor Jahren mal in einigen Forschungsprojekten getestet (Sichwort MBONE). Das kam aber für die Mehrheit der Bevölkerung (natürlich auch für die Damager bei Content- und Internet-Service-Providern) viel zu früh und ist deshalb bald wieder eingeschlafen.

Daher bekommt momentan jeder "Internet-Radio"-Hörer seinen eigenen Datenstrom. Da die heutige Netz-Infrastruktur durch disen Traffic gnadenlos zusammenbrechen würde, wenn tatsächlich in ernsthaftem Ausmaß "Internet-Radio" gehört bzw. "Internet-Fernsehen" geschaut würde, hat - wenn ich das richtig mitbekommen habe - inzwischen sogar schon ein Richter die Rechtmäßigkeit der GEZ-Gebühr für internetfähige PCs verneint und konstatiert, dass die ÖRR faktisch noch keinen Rundfunk im Internet zur Verfügung stellen und das auch gar nicht könnten (selbst wenn sie es wöllten).

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

Falk Willberg schrieb:

...dürfte das immer noch ökonomischer sein, als 10.000 PCs, die Webradio oder DReaM dudeln...

Gruß....Bert

--

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Bert Braun, DD5XL

André Grafe schrieb:

Googlest Du mal nach "Charly Hardt", der hat mindestens zwei Modelle im Sortiment.

Gruß...Bert

--

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Bert Braun, DD5XL

Kleine Zeitmaschinenreise: Wir sind im 21.Jahrhundert angekommen, da hoeren die Kids das ueber ihre Handys und die brauchen lange nicht so viel :-)

Ich gehe mit der Meinung des erwaehnten Bloggers konform, der DRM Zug ist abgefahren und man sieht nichts mehr gross von ihm ...

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Kann aber ganz so schlimm nicht sein. Habe hier in etlichen Firmen mitbekommen wie auf den PCs im Hintergrund alle moeglichen Streams dudeln. Leider auch wenn gar keiner davor sitzt, die lassen das einfach durchlaufen :-(

Der Knueller war auf einem Flugplatz, im Irish Pub. Zwei Leute sahen unabhaengig voneinander auf ihren Laptops ein Football-Spiel an, ein dritter Gast sah sich das auf einem Internet-Handy an. Ich machte einen Schaltplan fertig und musste dafuer gelegentlich PDF Dokumente vom Web einsehen. Erstaunlicherweise brach der WiFi Node dort nicht zusammen, es ist mir ein Raetsel.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Die Pakete werden doppelt geschickt.

Das sind HTTP-Streams. Das findet man heraus, indem man die ".m3u"- Dateien, die dort angeboten werden, einfach mal abspeichert und mit dem Texteditor betrachtet. HTTP läuft über TCP. TCP ist zuverlässige Übertragung, das heißt, dein Rechner bestätigt dem Rechner vom Sender den Empfang der Datenpakete, und der Sender sendet die Pakete bei Bedarf nochmal. Schon deswegen bekommst du nicht das gleiche wie dein Nachbar, der vielleicht Paketverluste hat und manche Pakete mehrfach braucht.

Das geht auch so, wie du das beschreibst. Dass nennt sich dann Multicast, ist aber m.W. bei Streams nicht sehr verbreitet, da alle Router zwischen Sender und dir mitspielen müssen. Vor ca. 10 Jahren haben wir in der Uni gerne FAU-TV gesehen, da hatte jemand in der FAU Erlangen einen Sat-Receiver und eine MPEG-Encoder-Karte sowie außerdem die Fernbedienung und ein Webfrontend zusammengeschaltet und das Ergebnis per Multicast ins Netz gestreamt.

Hörfunk ist vergleichsweise genügsam, insbesondere Wortprogramme. Der Stereo-Ogg-Stream hat ca. 100 kBit/s. Da machen die Videosauger den ISPs mehr Sorgen.

Stefan

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Stefan Reuther

Joerg schrieb:

Hmm, naja, das wird aber schnell anderweitig teurer, Audiostream auf das Mobiltelefon zum Radiohören ist nur mit einem Pauschaltarif zu ertragen, die dürften aber die wenigstens "Kids" haben...

Na, abwarten.

In Deutschland wird es sich nicht durchsetzen, dazu ist das UKW-Netz zu gut ausgebaut, hatten wir ja erst im kürzlichen DAB-Themenzweig behandelt. Aber für manchen Auslandsdienst ist es doch eine Alternative, jedenfalls solange es Regionen gibt, die von einer flächendeckenden Internet- oder Satellitennutzung noch weit entfernt sind.

Nicht umsonst sind auf der Veranstalterseite des DRM-Konsortiums etliche große Auslandsdienste engagiert.

Aber es ist dennoch eindrucksvoll, was da in den AM-Bereichen mit DRM geht...Anfang September hatte die BBC die "Last night of the proms" live auf 1296 KHz in DRM mit knapp 24 kBit/s AAC übertragen, das klang richtig gut, sogar auf gescheiten Boxen, nicht nur auf PC-Quäkern.

Die meisten Wortprogramme der Auslandsdienste benutzen jedoch geringere Bitraten, lediglich RTL auf 1440 KHz tagsüber hat wegen Musikformat knapp 20 KBit/s, auch noch ausreichend.

Gruß...Bert

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Bert Braun, DD5XL

Doch, den haben die. Was die "Erziehung" heutiger Kinder angeht, da kann man nur den Kopf schuetteln. Die sind diesen ganzen Luxus gewohnt, meinen dass ihnen alles zufliegt (bis auf Jobs ...), liegen den Eltern auf der Tasche wenn sie schon weit ueber 20 sind und mit viel Pech haben sie sich auch noch bei denen dauerhaft eingenistet.

In den meisten Zielgebieten verdienen die Leute nichtmal 100 Euro im Monat und muessen damit eine zehn- oder mehrkoepfige Familie durchbringen. DRM? Vergiss es.

Das heisst nichts. Sobald das Staatsbudget klemmt und solche Feel-Good Projekte gekappt werden dann geht den ganzen Konsortia das Perrier auf Silbertablett aus und ... pueff ... weg vom Fenster.

Stimmt, ich versuche ruecksichtsvoll gegenueber anderen Netznutzern zu sein und hoere wenn angeboten mit 32k/sec. Reicht voellig. Aber fuer MW oder KW sind digitale Verfahren IMHO nix. Und es ist eh zu spaet dafuer.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Albrecht Mehl schrieb:

... und (zumindest in Hannover und Umgebung) über DAB :-))

SCNR

Reinhard

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Reinhard Zwirner

Joerg schrieb:

Das soll an den Kindern liegen? Kann ich nicht glauben...eher doch an den Eltern?

Nicht übertreiben! Die Auslandsdienste senden nicht nur für die von Dir skizzierten Zielgebiete, es gibt auch durchaus welche, wo der Lebensstandard gesichert ist, die politische Lage jedoch nach Informationen aus dem Ausland verlangt.

Ich kann zwar nicht erkennen, wer oder was sich bei solchen Projekten gut fühlen soll, aber das Engagement in das DRM-Projekt ist nicht so kurzsichtig angelegt, wie manch anderes Projekt, das gerade auch im ach-so-gelobten Land angegangen wird.

Das DRM-Konsortium gibt es seit über 10 Jahren, es werden zahlreiche Programme ausgestrahlt und es sind auch mittlerweile PC-unabhängige Empfänger verfügbar. Ein Puff-weg-vom-Fenster ist nicht so schnell zu erwarten.

Ich sage immer noch, abwarten. Wann hätte sie denn vorher kommen sollen? Und mit welchen bezahlbaren Geräten hätte man sie da dekodieren sollen? Vom sendeseitige Kodieren ganz abgesehen. Nein die Zeit für digitale Modulationsverfahren ist jetzt.

Das ganze krankt, wie auch DAB, an der zögerlichen Unterstützung seitens der Industrie, die weitgehend nicht mehr bereit ist, Konzepte zu verfolgen, die nicht umgehend auch dickste Gewinne bescheren.

Schau Dir doch mal die Geschichte des AM-Rundfunks im von Dir so gelobten Land an, wer waren denn die ersten großen Programmanbieter? Das waren die Hersteller dieser neumodischen Rundfunkempfänger, die sorgten für den erfolgreichen Verkauf, indem sie die zugehörigen Inhalte produzierten.

Oder Henry Ford, der schuf mit seinen Löhnen einen Mittelstand, der sich die gebauten Produkte dann auch leisten konnte.

Leider wird, und hier kommt Dein Begriff "Feel-Good-Projekt" ins Spiel, heute nur noch das vorangetrieben, was kurzfristigsten, maximalen Gewinn verspricht. Die Akteure fühlen sich gut, solange sie die Früchte ernten, die andere, am besten auf Steuerzahlerkosten, vorher kultiviert haben. Selbst investieren, womöglich langfristig, Igitt! Das verdirbt ja die diesjährige Bilanz und Boni gibts dafür auch keine...

Gruß...Bert

--

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Bert Braun, DD5XL

Exactamente. Wenn die Eltern nicht frueh genug anfangen zu lehren, dass man sich gewisse Dinge selbst erarbeiten muss dann ist relativ schnell Schluss mit jeglicher Eigeninitiative. Dann entsteht eine Anspruchsmentalitaet. In manchen Laendern wird die sogar vom Staat unterstuetzt, war fuer mich ein Grund aus NL wieder wegzugehen (soll sich aber etwas gebessert haben).

Welche Laender waeren das denn so? Wo bekommen die Leute dort DRM-faehige Geraete her und wieviele Nettoarbeitsstunden muessen sie fuer eines dieser Geraete plockern?

Na ja, wenn ich den Erfahrungsbericht vom Morphy-Empfaenger lese ...

Das ist aber eine Geduldsprobe. Oben schriebst Du dass man schon ein ganzes Jahrzehnt dran rumbastelt :-)

Die ist IMHO fuer MW und KW vorbei. Fuer UKW auch.

Ja aber, sowohl AM-Rundfunk als auch Fliessband-Autos waren damals etwas komplett neues. Beides erschloss den Konsumenten eine neue Welt. DRM tut das nicht, man hat bereits Rundfunk der gut funktioniert. Und was die Leute nach dem (hiesigen) DTV Debakel garantiert nicht wollen ist noch so ein System wo bei unguenstigen Ausbreitungseffekten das ganze total abreisst, Kloetzchen-TV.

So traurig das manchmal erscheinen mag, am Ende sagen immer die Investoren was gemacht wird und was nicht. Kann man nix dran aendern. Du schriebst von inzwischen rund 10 Jahren. Ich habe hier an einem High-Tech Projekt mitgearbeitet was auch 10 Jahre gedauert hat (war ueber die Geduld der Investoren total ueberrascht), aber es wird jetzt nachdem wir das serienreif haben ein komplett neues Feld aufgetan. Oder auf Schlipstraegerdeutsch, der Kunde hat im Markt einen Alleinstellungsstatus. Ka-ching, klingelt die Kasse. Dito bei der Firma Endosonics wo ich mal fest arbeitete. Nachdem die Sache fluppte (>10 Jahre) wurde die Firma verkauft und es ist immer noch der einzige Hersteller in seinem Metier. D.h. die Krankenhaeuser kaufen entweder dort oder haben eben keinen vollelektronischen intravaskularen Ultraschall und der dahingehend belesene Patient geht fuer seinen Stent woanders hin. DRM muss jedoch gegen bereits funktionierende Konzepte nach dem Motto "Hey, Leute, ich bin auch noch hier" ankaempfen und Leute werden sich fragen "Was bringt mir das jetzt konkret fuer das viele Geld?".

--
Gruessse, Joerg

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Joerg

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