Kosten Freifeldmessplatz

Guten Tag,

ich habe den Auftrag von meinem Chef erhalten, herauszufinden, wieviel ein Freifeldmessplatz, Machbarkeit vorausgesetzt, kosten würde.

Gibt es da Daumenwerte für die Kosten?

Es soll ein Freifeldmessplatz für Messungen im Abstand von 10m sein. Prüflinge sind elektronische Tischgeräte. Gemessen werden soll der Frequenzbereich zwischen 30-1000MHz.

Gruß,

Wolfgang Maurer

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Wolfgang Maurer
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Kann man so nicht sagen.

Es hängt beispielsweise davon ab, wieviel Geld Du für den Messempfänger bzw. Spektrumanalysator investieren möchtest (neu, gebraucht, von 5 bis 100k ist alles machbar) bzw. wie gut Dich der Verkäufer bequa^H^H^Hrät. Gerne wird z.B. auf "compliance" versus "pre-compliance" rumgeritten, was im wesentlichen aber eine Einstufung der Gerätehersteller ist, um nochmal eine sündteure Kiste an die Firma zu bringen. Die EMV Bandbreiten, Quasi Peak und ZF Overload Überwachung haben auch moderne Speks.

Dass der Preis exponentiell mit der Genauigkeit steigt, ist eh' klar ;-/

Daneben kannst Du von einer einfachen kalibrierten Antenne bis hin zum Monster-Antennenmast mit motorgesteuerter Ausrichtung etc. ebenfalls wenig (Es soll ein Freifeldmessplatz für Messungen im Abstand von 10m sein.

Du mußt Dir selber als erstes die Frage nach Messgenauigkeit und Komfort stellen. Wenn die Geräte eh' 10dB besser als die Norm sind, sieht die Welt anders aus wie wenn man an der Grenze liegt. Außerdem stellt sich immer die Frage der Kalibrierung, wer macht das womit wieoft usw.

Ansonstet tät ich mal mit dem Spek. bzw. Messempfänger (Unterschied ist Preselektor, wenn nur EMV-Nutzung, dann mit, sonst diskutieren ...) bei der Preiserkundung anfangen, den braucht es immer, hingegen läßt sich mechanischer Komfort nachrüsten.

Die Freifläche setze ich als vorhanden voraus ;-)

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Bei Rohde&Schwarz ein Angebot einholen?

Messempfänger, Antennen, Antennenmast, Drehtisch, Steuerung für Tisch und Antenne, Holzhütte, geerdete Bodenfläche usw...

geschätzt 200000 Euro

Viele Grüsse, Stefan

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Stefan Wiest

Hallo Wolfgang,

Die 200000 Euro sind ein wenig hoch gegriffen. Man braucht prinzipiell die gleiche Ausruestung wie im Messraum, minus den Kosten fuer den geschirmten Messraum, plus Grundstueck. In einem Fall kamen noch die Kosten fuer eine Schueppe und eine Blechtonne hinzu, um den, ahem, Kot der grasenden Mule Deers (eine Art Rehwild bei uns) wegzuschippen. Wenigstens stank der nicht so wie der unseres Rotties. Hin und wieder musste auch ein zertrampeltes oder angenagtes Koax ersetzt werden.

Scherz beiseite, viel kann selbst gezimmert werden. Etwa Messtische, Saegeboecke zum Kabel drueberlegen etc. Dann ein paar Buden, damit bei ploetzlichem Regen nichts 'absaeuft'. Weiterhin Stromgenerator, gute Jacken, ein paar Thermoskannen, Jeep mit Allradantrieb, vielleicht ein Holzofen. Ein Plumpsklo ist nicht mehr so 'in', sodass auch hier etwas Geld faellig wird. Ganz wichtig ist die Lage des Grundstuecks. Das muss sehr weit in der Pampa liegen, sonst nerven einen hunderte von "Peaks" auf dem Analyzer, die immer da sind und leicht eine Ausstrahlung des Prueflings uebertoenen. Einen Vorteil hat das: Die Hotels in solchen Gegenden sind unschlagbar billig und das Essen ist reichhaltig und gut. Natur pur, und wir erlebten sogar eine echte Klopperei in einem Saloon, ganz wie im Western. Danach sind alle Touristen in Panik weggerannt...

Was die Qualitaet des Analyzers angeht: Wenn man immer gut unter den EMV Grenzwerten bleibt, tut es auch einer, der deutlich billiger ist als die ueblichen Edelversionen.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo!

Die Frage hätte er auch anders stellen können.

Ich vermute mal es geht generell um Pre-Compliance Messungen. Eine spätere Akkreditierung ist wohl nicht vorgesehen, oder?

Wenn es sich bei den Prüflingen um Tischgeräte handelt, dann ist der Einsatz einer GTEM-Zelle auch denkbar. Das spart die Fläche und den Aufwand des Einrichtens eines Freifeldes.

Die Kosten hängen von der Größe des Prüflings ab. Da ich die Größe der Tischgeräte nicht kenne, greife ich einfach mal etwas höher: Maximales Prüflingsvolumen 0,8x0,8mx0,8m, im Regelfall paßt der Prüfling in einen Würfel mit 60cm Kantenlänge. Das heißt, eine GTEM-Zelle mit

1,75 Septumshöhe muß her. Kostenpunkt: ca. Eur. 100,000.- neu, gebraucht etwa die Hälfte. Dazu kommt der Meßempfänger, ca. Eur. 30,000.- neu, gebraucht ab ca. 10,000.- Kabel, Kleinteile sind auch notwendig, fallen aber nicht unbedingt ins Gewicht. Die Software für die Korrelation mit dem Freifeld kostet nochmal Geld. Mit etwa Eur. 10,000.- wäre das Thema auch abgedeckt.

Wenn eine normgerechte Messung wichtig ist, dann lohnt sich ein Blick in die IEC 61000-4-20 bzw. EN 61000-4-20. Derzeit sind nur kleine, batteriebetriebene Geräte abgedeckt. Dies könnte sich in absehbarer Zeit ändern.

Beim Freifeld ist zu bedenken, daß ohne eine gründliche Kalibrierung/Verifizierung (Felddämpfung), die Genauigkeit der Meßwerte schnell zu wünschen übrig läßt. Dieser Vorgang muß auch zyklisch wiederholt werden um dies über längere Zeit garantieren zu können.

Bei einer GTEM-Zelle ist (bei Umsicht während des Prüfaufbaus) eine recht hohe Wiederholgenauigkeit erreichbar. Sobald beim Prüfling Kabel ins Spiel kommen, ist Umsicht gefragt. Da ist es erst eine Lernkurve zu durchlaufen, da deren Positionierung gerade im unteren Frequenzbereich zu Abweichungen führen kann. Dafür ist allerdings die Zeit für einen Meßdurchlauf sehr kurz.

Wenn in Zukunft auch noch eingestrahlt werden sollte, dann ist eine GTEM-Zelle wahrscheinlich die bessere Wahl.

Die Frage hätte also eher nach einer Meßmöglichkeit denn einer Meßmethode gestellt werden können ...

HTH

Gruß Michael

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Michael

noobtest

*Dies ist nur ein Test, um etwas herauszufinden*
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Wolfgang Maurer

Will er seine Datscha als Betriebsgelände von der Steuer absetzen ?

MfG JRD

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Rafael Deliano

Joerg wrote in news:PcVEd.9432$ snipped-for-privacy@newssvr13.news.prodigy.com:

Darum denke ich, ist fuer einen Freifeldmessplatz hier in .de kaum noch ein Platz zu finden; naja vielleicht noch in Mecklenburg oder auf hoher See (alte Oelplattformen sind guenstig zu haben ;-).

M.

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Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
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Matthias Weingart

Hallo Matthias,

Die Oelplattform ist keine schlechte Idee. Dahin zu kommen ist allerdings nichts fuer zart besaitete Leute und es ist teuer. In meinem Fall war es per Hubschrauber und das kann im Herbst etwas haarig sein.

Freifeld geht aber auch bei Euch. Wir sind frueher immer zu einem EMV Service im Bayrischen Wald gefahren. Vom Stoerspektrum her gesehen war das eher eine Diaspora, viel Ruhe. Schon das wuerzige Bier in der Gaststube war es wert. Tolle Gegend, freundliche Leute.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg wrote in news:KdeFd.10668$ snipped-for-privacy@newssvr21.news.prodigy.com:

Mhh, stimmt zwischen ein paar Bergen im Tal ist sicherlich Ruhe, sofern da nicht viel mehr andere Gebäude sind (als Flachländer hab ich da gar nicht dran gedacht). Ich weiss nur noch, das die Messungen am Rand der Stadt in der Fernseherbude damals immer oft mit Rätselraten verbunden waren (bzw. so die Messungen erleichert haben "das war doch ne Stoerung" :-).

M.

--
Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
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Matthias Weingart

Hallo Matthias,

Deswegen bringt es auch nicht viel, wenn man selbst einen Freifeldplatz unterhaelt und nur ab und zu dort ist. Wir sind zu einem professionellen bayrischen EMV Betrieb gegangen und die kennen ihre Pappenheimer im Spektrum. "Jo, des is Kanal x wo ma wiada z'viel g'faslt werd" (fuer Norddeutsche: Die ueberziehen immer...). Ein Dreh mit der Antenne, er ist weg und man liest den Korrekturfaktor mal eben in der Doku nach.

Eine funkgesteuerte Netzschaltdose ist fuer so etwas auch Gold wert. Da habe ich schon ein paar von verschlissen.

Regards, Joerg

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Joerg

(Sorry, der noobtest war nur dafür, weil ich nicht weiß, ob meine postings auch da ankommen, wo sie hinsollen. Will er seine Datscha als Betriebsgelände von der Steuer absetzen ?

Nein will er nicht; er hat sich nur überlegt ein neues Standbein aufzubauen, um mittelfristig ein akkreditiertes Prüflabor in sein Angebotsportfolio einzupflegen. Ich glaube aber langsam, dass er keine Lust mehr dazu hat, wenn er die ANtworten liest ;)

prinzipiell

Kot

Das Grundstück (Acker) ist schon vorhanden; ein Messempfänger auch, Wild und Kuhdung muessen nicht weggeschippt werden ;)

"Peaks"

gut.

Saloon,

weggerannt...

Da die Firma ihren Sitz in der Wetterau hat, ist der Freifeldmessplatz wohl aus dem Rennen. Die Nähe zu Frankfurt wird sich nicht unbedingt günstig auf die Messergebnisse auswirken.

Kabel

zu

Frequenzbereich

Ist eine Möglichkeit, der option Freifeldmessplatz zu umgehen die mir noch nicht in den Sinn gekommen ist.

wie sind dann ungefähr die Ausmaße der GTEM-Zelle?

Schönen Tag noch, Wolfgang

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Wolfgang Maurer

snipped-for-privacy@gmx.de (Wolfgang Maurer) schrieb:

Kommt zwar an, aber es wäre schön, wenn Dein Newsreader auch vernünftig Referenzen handhaben würde, sodass die Threads zusammenbleiben.

Außerdem kann man solche Test-Postings nach dem Erfolg auch sofort wieder canceln, dann sieht sie kaum ein Anderer.

--
Jörg Wunsch

"Verwende Perl. Shell will man können, dann aber nicht verwenden."
				Kristian Köhntopp, de.comp.os.unix.misc
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Joerg Wunsch

Mikes in Straubing ( das liegt ca. zwischen Regensburg und Passau ) anno 1985 hatte seine Firma noch in seinem Wohnhaus ( die sind dort grösser als in München und haben Garten ) mitten in Wohngebiet residierend, im Keller. Der Meßplatz war der Garten hinter dem Haus. Drehtisch wohl selber gebaut, Metallnetz am Boden, Holzverschlag Typ Karnickelstall für die Meßgeräte mit Blick auf den Platz. Bei

10m Messungen hat man in Deutschland wohl immer Sender im Hintergrund. Um effektiv arbeiten zu können war ( wohl über IEC-Bus ) halbautomatisch Messlauf einprogrammiert. D.h. mit abgeschaltetem Prüfling und dann mit eingeschaltetem Prüfling daraus Differenz. Vermutlich heute noch mehr Sender im Hintergrund als damals.

Neu macht "EMV-Prüflabor" glaube ich nur geschrumpft auf "precompliance" noch Sinn wenn regional wenig Konkurrenz vorhanden ist. Man kann dann die potentiellen Kunden über IHK regional aussortiert gezielt ansprechen. Und den Gerätepark klein/billig halten. Echter EMV-Laden basiert auf der Annahme, daß einem Brüssel/Berlin durch immer neue unsinnige Vorschriften Kunden en masse zutreibt. Die meisten Kunden wissen aber bald dass durch das Papperl nichts verdient ist und genauso leger wie Vorschriften erlassen werden werden sie dann auch befolgt. Bessere Nische: technische Dienstleistung um Produkte exportfähig zu machen. Da leuchted den Auftraggebern der pekuniäre Nutzen eher ein. Betrifft nichtnur andere Vorschriften/Papperl und elektrische Anforderungen sondern auch Klimafestigkeit usw. Eventuell spezialisiert auf bestimmte Märkte wie nur USA und/oder nur Osteuropa.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Hallo Joerg,

Oder anstelle der Loeschung ein gutes Rezept fuer den Holzkohlegrill beilegen ;-)

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo!

snipped-for-privacy@gmx.de (Wolfgang Maurer) wrote in news:1f2bbc7e.0501130129.6d07a215 @posting.google.com:

[snip]

Immer gut erst einmal das Ziel zu definieren und sich dann Gedanken über die Methode zu machen :)

Etwa 8m lang, an der Basis 4m breit und 3,10m hoch. Gewicht ca. 1,5t.

Wer mehr ausgeben will kauft sich eine Absorberhalle.

Gruß Michael

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Michael

Rafael Deliano wrote in news:41E6706F.88133657 @t-online.de:

[snip]

Kenne ich zu Genüge - nächste Woche werde ich (nach langer Pause) mal wieder vorbeischauen.

Anderer Ansatz: ausführliche Beratung und Hilfestellung wenn's klemmt. Bei Langer EMV scheint dieses Konzept aufzugehen. Habe außer einer Seminarteilnahme keine direkte Erfahrung, der Eindruck ware jedoch kompetent.

Kann ich nicht so bestätigen. Wenn man im OEM-Bereich arbeitet und das auch noch für Hersteller die in einem Markt sind wo EMV eine spürbare Rolle spielt (Telekom, Industrial Control, Luft-/Raumfahrt), dann zwingen einen die Kunden dazu etwas zu tun, oder es waren die längste Zeit Kunden.

Beratungsleistungen allgemein in dem Bereich sind gefragt da viele Firmen nicht mehr das Geld in eigene Kompetenz investieren wollen. CCC ist ein interessantes Thema zur Zeit (Nein, nicht Chaos Computer Club ;) ). Setzt natürlich Kompetenz auf diesen Gebieten voraus :)

Gruß, Michael

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Michael

Insbesondere gehören Tests grundsätzlich in eine Testgruppe, wie vermutlicch in so ziemlich jeder Newbie-Gruppe oder -FAQ stehen sollte. :-(

Für weitere Versuche f'up2 de.test gesetzt.

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Lars Mueller

Hallo Michael,

Leider aber haeufig erst dann, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Ein Telefonanruf, tiefe Besorgnis klingt in der Stimme mit, weil bei der EMV gerade mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Dann ein Fax oder Email mit Plots, die aussehen wie ein alpiner Tannenwald. Ach ja, und die Investoren sind stinksauer, weil in zwei Monaten Messe ist und da muss die Produktion angelaufen sein.

EMV ist Teil meines Freiberuflerlebens und da ist es immer hart, wenn man dem Kunden mitteilen muss, dass die ganze Leiterplatte ein Re-Layout braucht oder es mit dem schicken Alu/Plaste Gehaeuse ums Verplatzen nicht zu machen ist. Einige Tage Beratung vor dem Design haetten oft sechsstellige Ersparnisse bei den Entwicklungskosten gebracht. Ganz zu schweigen von dem Aerger mit den Investoren.

Regards, Joerg

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Joerg

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