Defekte APC USV

Hallo NG!

Ich habe hier eine USV von APC stehen (Typ "RS 500" bzw. "BR500I"), die leider nur noch teilweise funktioniert. Sie läuft am Netz an und wenn man einen geladenen Akku einsetzt, liefert sie bei Netzausfall auch 230VAC. Allerdings wird der Akku nicht geladen, d.h., der Laderegler ist wohl kaputt.

Beim Googlen habe ich in Erfahrung gebracht, daß APC-USVs wohl gerne 'mal kaputt gehen, weswegen ich die Hoffnung habe, daß jemand anderes hier schon 'mal so einen Fehler behoben hat. (Man muß das Rad ja nicht zweimal erfinden. :-) )

Ich habe allerdings auch schon selbst einen eher flüchtigen Blick in das Gerät geworfen (Schaltpläne scheint's für diese spezielle USV im Netz nicht zu geben): Demnach scheint auf den Trafo eine Art Brückenschaltung aus vier MOSFETs (zweimal Typ "IRL3713", die Beschriftung der anderen beiden konnte ich mangels Einsehbarkeit nicht lesen), an die wiederrum über zwei parallele(!) Sicherungen der Akku angeschlossen ist. Größere Glättungs-Elkos habe ich keine gesehen.

Stutzig macht mich vor allem, daß anscheinend die vier MOSFETs sowohl als Gleichrichter zum Laden als auch als Wechselrichter zum "Entladen" des Akkus dienen, aber offensichtlich nur die Wechselrichterfunktion "tut".

Ich bin gespannt, was Euch dazu einfällt. :-)

TIA,

Sebastian

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Sebastian Suchanek
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Wir haben hier auch eine, 1400 irgendwas, die meint seit ner Weile, dass sie ne 48V USV ist (obwohl nur 2x12V Akkus in Serie geschaltet sind, also 24V). Wechselrichten geht noch, laden nicht mehr. APC meinte, dass das nur durch Einschicken zu reparieren ist. Die neue von der Konkurrenz ist inzwischen schon geliefert worden.

Hast mal mit RS232 draufgeschaut, was Sache ist?

Oder der EEPROM-Inhalt hat nen Schaden.

cu,

Steffen

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Steffen Koepf

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Welche denn genau? APC scheint mir inzwischen sowieso so 'was wie Microsoft unter den USV-Herstellern zu sein. Ziemlicher Schrott, aber trotzdem Quasi-Standard. :-(

Nein, noch nicht, dda as eigentlich nicht mein Gerät ist und das Datenkabel noch beim eigentlichen Eigentümer liegt. Bevor ich mir das hole: Bietet denn die Software halbwegs detailierte Diagnosefunktionen?

Das wäre blöd. Denn selbst wenn man es via RS232/USB flashen

*könnte*, wird APC wohl kaum ein Image 'rausrücken. :-(

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

"Sebastian Suchanek" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@suchanek.de...

Eher nicht, eher primitiv, LM317 oder so als Laderegler, oder Diode und Vorwiderstand, halt was fuer 1A Ladestrom so tut.

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

MaWin spoke thusly:

Das nun nicht. Ich weiß, es geistern diverse APC-Schaltpläne durch's Netz, in denen genau das beschrieben ist, aber ich habe nur noch das hier gefunden:

- 2* MOSFET F1010E

- 1* NPN-Transistor K2608

Das war's dann so ziemlich mit Dingen, die nach Leistungselektronik aussehen. Der Rest ist Winz-SMD.

Wenn's hilft, kann ich noch ein paar Fotos von der Platine machen...

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

Sebastian Suchanek schrieb:

Du meinst, ein LM317 wäre was anderes als Winz-SMD?

-- cheers, J"org .-.-. --... ...-- -.. . DL8DTL

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Joerg Wunsch

Joerg Wunsch spoke thusly:

OK, ich hätte vorher ins Datenblatt sehen sollen. :-)

Wie auch immer, indirekt habt Ihr mir dann doch noch einen einen Schubs in die hoffentlich richtige Richtung gegeben. Nachdem dankenswerterweise ein Bestückungsdruck auf der Plantine ist, habe ich mir 'mal alle Teile vorgenommen, die sich "IC" schimpfen. Und siehe da: Einen LM317 habe ich zwar nicht gefunden, dafür aber einen UC3843, einen PWM-Controller. Die Schaltung stellt wohl ein Schaltnetzteil dar und hat ganz am Ende auch eine Verbindung zum Batterieanschluß.

Fotos gibt's hier:

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(182kB)

Wenn ich den Akku anstecke, und die USV in Betrieb nehme, messe ich über der Diode am Ausgang (zwischen Übertrager und Elko) die Batteriespannung. Lasse ich den Akku dagegen weg, läuft die USV nicht an und ich messe über der Diode ca. 4,9V und an den Batterieklemmen ca. 1,9V.

Das T092-Teil "IC6" (siehe drittes Bild oben rechts) ist übrigens ein TL1431AC, eine einstellbare Spannungsreferenz, deren Sinn ich noch nicht ganz sehe. Die Steuereletronik als solches scheint von IC3 versorgt zu werden. (Ein LE50 - 5V-Spannungsregler)

Vom Messen des Ausgangssignals des UC3843 mit dem Oszi habe ich bislang aber erstmal abgesehen, da ich leider keinen Trenntrafo habe und zumindest am Eingangs-Brückengleichrichter des SNTs noch die volle Netzspannung anliegt.

Sofern also aus der NG niemand einen Schuß ins Blaue machen möchte, welche Bauteile ich mir näher anschauen solle, mache ich mich erstmal auf die Suche nach einem (leihweisen) Trenntrafo...

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

Sebastian Suchanek schrieb:

Richtig, das SNT lädt deinen Akku auf, bzw sollte.

Wer misst misst Mist. Du solltest dir das Schaltbild eines solchen NTs mal verinnerlichen, siehe Datenblatt des UC3843A bei TI. Ohne Akku sollten zwischen der Kathode der Diode und GND 13,8V anliegen, das sollte den Akkuanschlüssen entsprechen.

Der sorgt dafür, dass das NT nicht mehr als 13,8V liefert, die Rückführung zum Regler erfolgt über einen Optokoppler. Über einen zweiten Optokoppler scheint noch eine Strombegrenzung realisiert zu sein.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann spoke thusly:

"Sollte" trifft's wohl eher - siehe unten.

Ah ja, das ist ausführlicher. Ich kannte bis dato nur das eher knappe Datenblatt von Fairchild.

Hier nun also die Meßergebnisse: (U_Akku = 11,83V)

  • kein Netz, kein Akku: 0 V (logisch ;-) )
  • 230V, kein Akku: 0 V
  • kein Netz, Akku: 11,83 V
  • 230V, Akku, USV aus: 11,83 V
  • 230V, Akku, USV an: 11,83 V

IOW: Das SNT ist - wie bereits vermutet - hin. Nur weiß ich leider (noch) nicht, warum. Irgendwelche Tips zur weiteren Fehlersuche?

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

Sebastian Suchanek schrieb:

Zunächst immer der 'übliche Verdächtige': der kleine Elko direkt neben dem UC3843.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann spoke thusly:

OK, ich habe das Teil 'mal ausgelötet. Laut Aufdruck sollte er

22µF haben, laut Digitalschätzeisen hat er noch gut 18µF. Austauschen werde ihn deswegen auf jeden Fall - aber könnte das schon zum Ausfall des SNTs gereicht haben oder soll ich lieber noch weiter suchen, bevor ich mich auf den Weg zum Elektronik- Händler mache?

Tschüs,

Sebastian

PS: Der Elko ist von Jamicon und neben der Angabe "22µF 16V" finden sich noch die Aufdrucke "229KO(M)" und "SV" (in einem Kasten). Laut

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wäre das dann ein Standardtyp (also nix schaltfestes o.ä.)

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Sebastian Suchanek

Sebastian Suchanek schrieb:

Ja, weniger wegen der Kapazität, mehr wegen stark gestiegenen ERSs.

Zwischenkreisspannung vorhanden?

Murks, mach da einen Low-ESR-Typ rein, besser mit höherer Spannungsfestigkeit.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Und mal R139 checken. Der könnte den UC3843 beim Start mit Strom versorgen. Diverse Designer rechnen hier nur damit, dass der Widerstand nur beim Start des SNT belastet wird. "Danach versorgt es sich ja selbst" - nur Dumm, dass an dem Widerstand immer noch eine Spannung von ca. 320-15V anliegen und da auch permanent ein Strom fliesst...

tschuessle Bernhard Spitzer

--
Q: Why do programmers always get Christmas and Halloween mixed up?
A: Because DEC 25 = OCT 31
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B. Spitzer

B. Spitzer spoke thusly:

Würde ich gerne, allerdings kann ich ehrlich gesagt mit dem Aufdruck nichts anfangen: "3011".

Glaub' ich nicht, daß das der fragliche Widerstand ist. R139 hängt nämlich einfach nur parallel zu dem Elko, den Dieter ausgedeutet hat.

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

Sebastian Suchanek schrieb:

301 * 10**1 Ohm, also 3,01 kOhm. 0,5 % (oder besser), sonst würde er nicht so genau bezeichnet.
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cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
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Joerg Wunsch

Dieter Wiedmann spoke thusly:

Nachdem "mein" Elektronikkrauterer (nicht wirklich überraschend) nur 22µF-100V-Standardtypen da hatte, habe ich 'mal einen solchen eingelötet - und siehe da, es funktioniert! :-) Danke für Deine Hilfe!

Ich werde aber trotzdem 'mal schauen, ob ich mit vertretbarem Aufwand noch an einen Low-ESR-Elko komme, damit ich noch 'Was Richtiges[tm] einlöten kann.

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

Sebastian Suchanek schrieb:

Altes PC-Netzteil ausschlachten, die 'kleinen' Elkos darin werden meist wenig belastet und sind deshalb oft noch topfit.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

"Sebastian Suchanek" schrieb

Auch wenn es schon "ein wenig" her ist, wollte ich nur mal anmerken, dass bei meiner UPS der gleiche Kondensator hin war und ein Tausch die ursprüngliche Funktion weiderhergestellt hat. Also sehr nachträglich nochmal vielen Dank! MfG Andreas Schultze

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Andreas Schultze

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