dcf77 von Pollin an AVR

Liebe Wissenden,

ich habe hier o.g. Empfänger an einen Tiny 26 getüdelt. Versorgt wird der Empfänger um abschaltbar zu sein aus einem Port-Pin des Controllers. Leider zeigt der Patient so gar keinen Puls. Einiges googlen brachte an den Tag das der Empfänger allergisch auf die Störungen der Betriebspannung des Controllers reagiert. Flugs das Ding an eine Batterie geklemmt, von Hand einen Startimpuls auf den PON Pin und siehe - der Patient hat einen ausgeglichenen Ruhepuls von exakt 60. Aus einem Forum hatte ich noch den Tipp die Betriebspannung mit 220 Ohm / 100µF zu filtern - hilft nicht.

Wie entkoppele ich das gute Stück vom AVR ? Den lärmenden Controller schlafen zu legen ist auch keine Option, der soll ja das Zeitsignal auswerten. Wie sollte die Masseführung für einen minimale Beeinflussung aussehen ? Aufbau ist im Moment eine leicht fliegende Verdrahtung auf Lochrasterplatte.

Danke und Gruß Hans

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Hans Müller
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Oszillographiere mal die Betriebsspannung am angetuedelten DCF Empfaenger.

Oft reichen bei aehnlichen Problemen bereits einige zig Ohm und 4.7uF keramisch nach Masse. Deinen Empfaenger kenne ich aber nicht.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Ich bin da zwar kein Experte, aber vielleicht mal versuchen, eine Kupferplatine unter die Lochrasterplatine zu befestigen und diese als Masse zu nehmen. Ich habe auch schon eine Schaltung für eine empfindliche Audio-PLL gesehen, wo das IC per Hochfrequenzdrossel in der Versorgungszuleitung entkoppelt wurde, was tatsächlich eine messbare Verbesserung gab (geringers Jitter). Und den Abblockkondensator nahe am Empfänger dranlöten, ggf. Empfänger und Antenne durch längeres Kabel von der CPU räumlich trennen. Da die Eingänge wahrscheinlich sowieso alle hochohmig sind, kannst du auch die Enable-Leitung und den zurückkommenden Takt sicherheitshalber mit ein paar kOhm in Serie noch entkoppeln.

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

Schafft der Portpin den Strom des Empfängers?

Evtl. einfach einen Transitor benutzen und den Portpin nur zum schalten benutzen.

MfG

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Thorsten Böttcher

Ganz leicht, sind nur ~70µA. Aber vielleicht seuchen aus der CPU allerleilei Störungen, ein externer PNP könnte das entkoppeln - werde ich mal probieren. Merkwürdigerweise geht der Empfänger auch nicht wenn ich die CPU in den Tiefschlaf lege. Laut Doku sollen dann alle Oszillatoren ruhen (Watchdog ist aus). Ob die internen Fets mächtig rauschen ? Auf dem Skop sieht die Versorgung unverdächtig aus.

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Hans Müller

Hans Müller schrieb:

Warum versorgst Du den Empfänger nicht direkt aus der Betriebsspannung und benutzt den PON-Pin zum Ein-/Ausschalten?

Grüße Markus

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Markus Faust

Hans Müller schrieb:

Sicher, dass du den Pin als Ausgang konfiguriert hast und nicht evtl versehentlich als Eingang mit aktivierten Pullups? Der interne Pullup des Tiny26 kann bis 100kOhm gehen, an 5V wären das 50uA.

Viele Grüße, Johannes

--
"Du bist einfach nur lächerlich! Mit solchen albernen und hohlen Sätzen
kannst du mir nicht imprägnieren."
-- Hobbycholeriker Jens Fittig aka Wolfgang Gerber in de.sci.electronics
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Johannes Bauer

Kommt mir bekannt vor. Du versorgst die gesamte Schaltung nicht zufällig über ein Schaltnetzteil? In der Konstellation habe ich die Pollin-Teile bislang absolut nicht zum laufen gebracht, egal wieviel R/C ich in die Zuleitung packe... die scheinen da abartig empfindlich zu reagieren. Am Labornetzteil oder an einer Wandwarze alter Bauart (also nur Trafo, Gleichrichter, Ladekondensator) geht's problemlos(er).

Es gab vor ein paar Monaten schonmal ein paar Postings hier, die in etwa die gleiche Aussage enthielten: Pollin-DCF77 und Schaltnetzteil passen einfach nicht zusammen.

--
Jürgen Weinelt
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Juergen Weinelt

Johannes Bauer schrieb:

Ganz sicher, Skop sagt glatt 5V ohne große Störungen. Aber wenn der Empfänger soo empfindlich ist wie schon in anderen Beiträgen angedeutet wurde, muß ich mir noch etwas einfallen lassen. Ich werde mal sehen, wie viel Strom der im abgeschalteten Modus braucht, dann kann ich die Speisung über einen Port-Pin aufgeben.

Gruß Hans

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Hans Müller

Der Pollin-Empfänger hat doch einen Anschluß zum abschalten. Es gibt also keinen Grund, ihn aus einem Pin zu versorgen. Aber mindestens einen, der dagegen spricht...

So ist es. Und noch viel allergischer auf die kräftig gewürzte EMV-Soße, die Atmels auf ihren Pins so anbieten.

Wenn der Atmel keine getakteten Stromfresser betreibt (LED-Mux und/oder

-PWM z.B. ist ziemlich kritisch), dann sollte es reichen, den Empfänger über ein einfaches LC-Siebglied direkt an die Energieversorgung zu koppeln statt in aus einem Pin zu betreiben. Auch der Betrieb mit einem Schaltnetzteil als Energiequelle ist dann nach meiner Erfahrung problemlos möglich.

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Heiko Nocon

Klingt interessant. Wie würdest Du das ungefähr dimensionieren?

--
Jürgen Weinelt
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Juergen Weinelt

Es kann auch sein, dass der uC ganz "gewoehnliche" Funkstoerungen rauslaesst. Dann landet entweder ein spektraler Anteil direkt auf

77.5kHz oder sie sind so stark, dass sie den Empfaenger zustopfen. Das wird dann etwas kniffliger, aber machbar. Als erstes sollte man man mit einem DSO ganz genau messen, ob irgendetwas im oder am uC mit einer Oberwelle auf 77.5kHz landen koennte. Timer, Watchdog-timer, LCD Takt und so weiter.
--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Ich habe einfach (aus dem Bauch, ohne nachzurechnen) rumliegende

47µH-Drosseln mit ebenfalls rumliegenden 100n-Keramik-Cs gepaart. Hat gelangt.

Es ist einfach so, daß sich rechnen hier kaum lohnt (jedenfalls nicht, wenn man keine genaue Analyse des Störsignals hat). Auf Resonanzeffekte kann man dann nicht hoffen, was bleibt ist ein generischer Tiefpaß. As deep as possible.

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Heiko Nocon

Da sollte sich aber was machen lassen. Schonmal mit einer LC-Kombination versucht? Noch ein guter Trick von Jörg, was mir mal bei einem empfindlichen AD-Wandler geholfen hat: einfach noch einen LM317 oder so zusätzlich nur für die Versorgung des Funkmoduls einbauen, sind ja nicht allzu teuer. Das entkoppelt sehr gut.

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

Wenns ein Stabkern ist kann die mit der DCF77-Antenne ( vermutlich auch Stabkern ) koppeln. Kann man aber durch geeignete Ausrichtung ( d.h. nicht parallel sondern rechtwinklig ) wohl ausreichend verhindern.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Habe es gerade noch mit einem LC Filter (10mH, 220µF+220nF ker.) versucht. Geht nicht. Selbst im Power down mode seucht der AVR einige mV herum. Mist. Ohne CPU geht es nach wie vor prächtig. Ich werde morgen die CPU und den Empfänger getrennt über je einen LM 317 versorgen. Weiß hier jemand wie eine sinvolle Masseführung aussieht? Im Moment läuft die AVR und DCF Masse an einem Punkt zusammen. Es ist natürlich ein wilder Lochrasteraufbau mit Drahtverbindungen und ohne durchgehende Masse.

Gruß Hans

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Hans Müller

Falls Dein Scope FFT kann druecke das Knoeppschen mal. Vielleicht kannst Du ja mit anderer Clock und Veraenderung der Timer (falls benutzt) einiges aus dem Bereich 77.5kHz woanders hin druecken. Sozusagen unter den Teppich kehren :-)

versorgen.

Eine gemeinsame volle und ununterbrochene Masseflaeche. Alles andere ist Lotterie.

durchgehende

Es gibt in Europa Eurocards (nicht die von der Bank sondern von Veroboard) mit Masseflaeche auf einer Seite. Die hatte ich dort immer genommen. Falls Du bei Digikey bestellst dann die von Vector. Ich will Dir jetzt nicht den Abend verderben, aber das musst Du wohl nochmal neu aufbauen.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Hi Hans,

Ich ziehe "dead buck" Aufbauten in dem Fall vor. Nimm eine ungeätzte Platine setze alle nach Masse gehenden Bauteile senkrecht auf diese Fläche und verbinde den Rest oben drauf. Also einfach alle Bauteile auf diese Massefläche kleben (die ICs eben mit den Beinchen nach oben, daher der Name) und mit Lackdraht die Bahnen legen. Ich hab die Erfahrung machen dürfen, dass solche Aufbauten stabiler funktionieren, als anschließend mit 4 lagiger teuer hergestellter Platine.

Marte

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Marte Schwarz

Sieht zwar nicht so appetitlich aus, geht aber gut.

Dead buck ist das aber nicht, das waere ein toter Hirsch, ziemlich gross. Dead bug ist toter Kaefer, kann allerdings auch gross sein wenn ein VW mit Motorschaden gemeint ist :-)

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Das wäre mal ein Grund ein solches anzuschaffen. Das alte kann das leider noch nicht. Schnief.

Es ist nur eine Bastelei und soll nicht das Space Shuttle steuern. Aber ich werde mal einen Dead bug Aufbau machen (sind ja nur ~10 Teile) und berichten.

Ist das soo falsch ?

Reichelt hat so etwas auch, werde ich das nächste mal mitbestellen. Bisher hatte ich nur mit hochpegeligen NF und Digitalschaltungen zu tun. Die waren bisher so gutmütig, das ein fliegender Aufbau keine wirklichen Nachteile gebracht hat. So habe ich dann die Grenzen eine solchen Aufbaus lernen dürfen.

Gruß Hans

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Hans Müller

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