Bauteilegewinnung durch Kannibalisierung

Hi,

manch einer wird sich noch an die Sperrmüllsammlungen erinnern, mit denen unsereiner im jugendlichen Alter an elektronische Bauteile aus alten Fernsehern kam, die ansonsten unerschwinglich teuer gewesen sind.

Heuer dürften Computerbauteile die Quelle für Dinge sein, die echtes Geld kosten, zum Beispiel Cache-RAMs und EPROMs.

Weiß jemand Quellen für solche Re-Use-Bauteile? Würde mich interessieren, zumal uralte Mainboards und Grafikkarten beim besten Willen wohl nicht mehr im Originalzustand eingesetzt werden, und weil ich finde, daß Weiterverwendung immer noch besser als Totalverschrottung ist, wie man sie bei Edelmetallgewinnern vorfindet.

Viele Grüße, Holger

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Holger
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... welche Bauteile willst Du durch Kannibalisierung bekommen ?

Schau Dir doch einmal die Elkos auf Computerboards an, da wird dir schlecht, oft sind die schon aufgebläht. Und ICs haben nach dem Entlöten meist total verbogene Beinchen.

Dazu kommt der Zeitraum, den man benötigt bis man ein gesuchtes Bauteil gefunden hat. Das ist ja fast ein Zufallsprinzip.

Weiter kommt hinzu, dass die thermische Belastung durch 3maliges verlöten ja auch nicht zu unterschätzen ist.

Alte Platinen gezielt auszuschlachten, wie zu "Kinder-, Bastelzeiten" hab ich schon vor 20 Jahren vollkommen aufgegeben.

mfG Leo

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Leo Baumann

"Leo Baumann" schrieb im Newsbeitrag news:hdifkb$9jc$00$ snipped-for-privacy@news.t-online.com... ..

Hi, heutzutage sind die Platinen dünner und "fieser", die Beinchen der Beuteteile sind daher oft extrem kurz. Macht keinen Spaß, damit zu basteln, lieber frisch mit langen Drähten...spart ne Menge Nerven beim Einfädeln. Außerdem sind viele Geräte mittlerweile arg ähnlich aufgebaut, man gewinnt also beim Ausschlachten ähnlicher Spender meist nur gleiche Teile. Später was sinnvolles anzufangen mit 20mal 4,7megOhm3Watt ist verflixt schwer :-) ich "zehre" heute noch von den diversen Porzellan-Drahtwiderständen aus den Röhrenfernsehern. Alle möglichen Werte dabei :-) damalige Rauborgien haben sich noch gelohnt. Selbst die damaligen Elkos, trotz mittlerweile biblischem Alter, sind meist noch tadellos. Und damals wurde es noch warm in Fernsehern.

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

... ja bei Leistungswiderständen, da könnte sich ein Ausschlachten noch lohnen, aber wie oft braucht man die ?

mfG Leo

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Leo Baumann

"Holger" schrieb...

Es gibt Recyclingfirmen, die Elektroschrott in manueller Kleinarbeit seine Bestandteile zerlegen. z.B. Kabel abmanteln und sortieren nach Cu, Alu etc. Keine Ahnung ob das heute noch so ist, aber vermutlich schon. Eine solche Firma besuchte ich bis vor 10 Jahren regelmäßig um eben solche Cache-RAMs oder andere interessante Bauteile von Leiterplatten zu "bergen". Dort wurden u.A. ausgemusterte Computer und EDV-Analagen aus grossen Firmen zerlegt. Wenn man dort den richtigen Zeitpunkt nach einer Lieferung abgepasst hatte, wars wie im Schlaraffenland. ;-) Allerdings freute man sich damals noch über Dinge, die man heute links liegen lassen würde. Die "Beutekosten beliefen sich WIMRE auf 2,50 DM/Kilo, also ein Witz. Gern gab man da noch eine Spende in die Kaffekasse dazu. Also umschauen und bei sochen Firmen mal freundlich anfragen und vor allen genau erklären, dass du kleiner privater Bastler bist und nach was du suchtst. Offiziell darf sowas WIMRE nicht wiederverkauft und wiederverwendet werden. Die Firmen werden also vorsichtig sein, wenn Handwerker im Lieferwagen vorfahren und versuchen so billig an Installations- material zu kommen.

W.

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Wolfgang P u f f e

Leo Baumann schrieb:

...

Ich hebe immer ein paar Platinen auf. Letztens konnte ich mir am Sonntag den dringend benötigten 74HC245 für einen JTAG-Adapter aus einer alten LaserJet-Platine operieren.

Falk

--
Ich habe nicht gegen Windows.
Aber wenn ich etwas hätte,
würde ich nicht zögern,
es einzusetzen.	                 (Sehr frei nach W. Schmickler)
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Falk Willberg

Moin, zusammen,

Ich schlachte nur vollständige Baugruppen aus, von denen ich einigermaßen sicher weiß, dass sie noch funktionieren.

Hier in Braunschweig gibt es einen größeren Elektronik-Recycler. Bis vor einigen Jahren konnte man dort am Freitagnachmittag über den Hof streifen und das gesammelte Material nach Gewicht kaufen. Leider lastet die Firma jetzt ihre Kapazitäten voll aus und arbeitet am Freitagnachmittag, so daß der Termin weggefallen ist.

Christian

Würde mich

--
Christian Keck        	|  /"\   ASCII Ribbon Campaign |
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Christian Keck

Holger schrieb:

Da kannst Du bestimmt was in Guiyu bestellen.

Gruß Gunther Einen Megathread erwartend.

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Gunther Mannigel

Je spezieller die Bauteile sind, die man runterwärmen kann, desto seltener wird man sie anderweitig verwenden können. Ein Bastelprojekt auf Basis des Habens eines einzigen, ansonsten nicht mehr oder nur extrem teuer erhältlichen, Bauteils zu beginnen, ist wohl ein wenig leichtsinnig.

Bei den heutigen Produkten ist imho das Gesamt-Gerät viel, viel mehr als die Summe der Teile, so daß es sinnvoller erscheint, aus zwei alten durch Teiletausch wieder ein funktionierendes Teil zu machen, als eines zu zerlegen, um ganz was Neues damit zu erbrüten.

Das bekannte Online-Auktionshaus ist imho eine wunderbare Quelle für defekte Altgeräte. Der mögliche Betrug ist auch geringer, wenn man gleich defekte Teile ersteigert :-).

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Klaus Bahner schrieb:

Cache-RAMs benutze ich als Arbeitsspeicher, EPROMs kann ich programmieren und verwende sie als nichtflüchtigen Speicher, Code-Wandler und (langsames) Schaltwerk, weil man dort im Prinzip nur die Wahrheitstafel reinprogrammiert, und schon ist das programmierbare Logik für arme Leute mit in der Regel 8 Ausgängen. Außerdem ist auf älteren Rechnern jede Menge TTL drauf, verwende ich ebenso. DRAMs stecken im Übrigen ebenfalls in meinen Projekten, und die stammen aus geschlachteten Commodore-Rechnern, die seinerzeit als Platinenbruch via Vobis unters Volk kamen; Prozessoren und I/O-Steine habe ich außerdem wiederverwendet. Nur EPROMs, die ich nicht programmieren kann wie der

1702 mit 256 Byte an Kapazität und was um die - 17 Volt oder so als Versorgungsspannung, die habe ich mal entsorgen müssen.

Naja, ich verwende zwar keine Thyristoren, weil ich im Moment kein Projekt dafür in der Mache habe; aber insbesondere dicke Elkos, die passen hervorragend in Netzteile. Und Röhren, na ja, wenn ich mit Röhren hantiere, muß ich mir meist neue kaufen...und fluchen, weil ich einst davon soviele weggeworfen habe. Ich bin da wirklich böse auf mich...

Holger

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Holger

Also schrieb Holger:

Oder S(peicher)P(rogrammierbare) S(teuerung). Clock dran, fertig ist die Laube. Zweites EPROM oder Zähler dazu, fertig ist das Schrittschaltwerk. Oder so. So fing das mal an.

Ansgar

--
*** Musik! ***
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Ansgar Strickerschmidt

Ich musste vor zwei Jahren einen solchen für schweineteure 30 Franken kaufen als Ersatz für einen alten Fernseher.

Ich wünschte, ich hätte früher einige zur Seite gelegt. Im Gegensatz zu den Röhren, die ich immer gesammelt habe in der Meinung die seien selten (werden heute immer noch hergestellt), gibt es diese schnellen Thyristoren nämlich tatsächlich fast nicht mehr. Das selbe gilt auch für ältere Logikbauteile, Prozessoren, Speicher.

Das Problem bei den Halbleitern ist die enorme Vielfalt. Wenn man hunderte hat, findet man doch nicht was man braucht. Auch ist eine Nachfertigung für die paar wenigen Sammler nicht lohnend, weil jeder etwas anderes braucht. Bei den Röhren werden die gängigen Typen aber wieder neu hergestellt.

Stefan

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Stefan Heimers

Du musst umgekehrt arbeiten. Erst die Bauteile abgreifen und dann passende Schaltungen dazu entwickeln. :-D

BTW: Flohmarkt in Dortmund rueckt naeher. [floet]

Komischerweise hatte ich da aber noch nie ein Problem.

Olaf

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Olaf Kaluza

Ich hab eine Zeitlang eine Diode im kA Bereich als Briefbeschwerer verwendet. Ich weiss aber nicht ob sowas wegen dem 30^2 Anschlusskable heutzutage nicht als Totschlaeger gilt.

Olaf

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Olaf Kaluza

So ist mein erster CP/M-Computer entstanden. ("7400 haben wir nicht mehr, nur noch 7402" - "Ok, geht auch")

Vielleicht fahre ich dieses Jahr auch mal wieder hin. Man könnte ja ein Newsgroup-Treffen abhalten.

Falk

--
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Falk Willberg

Hallo Heinz.

Kommt darauf an, wie gro=DF der Aufwand des drumherum ist.

Ideal ist es, wenn man aus der Industrieelektronik direkt mehrere gleiche Platinen zum Verschrotten bekommt. Im allgemeinen hat man dann mehr als eins der BDB (Bauteil der Begierde).

Aber wenn Du dann auf ein spezielles Teil angewiesen bist, weil dir das kaputtgegangen ist, zieht umgekehrt der Synergieeffekt den Preis des einzelnen hoch bis fast zum Preis des Gesamt-Ger=E4tes.

Es sei, man verwendet einzelne Komponenten komplett. Beispiele z.B. Computer Lautsprecher mit Verst=E4rker, die sich oft auch gut als einzelne Monoverst=E4rker einsetzten lassen.

Stimmt. Allerdings hatte ich mit Betrug da bisher keine Probleme. Nur mit Trotteln, die Rechnungs und Versandadresse nicht auseinanderhalten k=F6nnen. :-)

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Wiebus

Hallo Leo.

ht,

Daf=FCr lassen sich z.B. SMD-Tantals leicht herunterholen und ersetzten viele niederspannungs Elkos besser und zuverl=E4siger als das Original.

Das ist teilweise Trainingssache. Aber man sollte sich vorher Ansehen, wof=FCr man sich gedenkt, M=FChe zu machen.

Schon. Aber z.B. Computernetzteile =E4hnlichen Alters sind oft sehr =E4hnlich aufgebaut. Eine lohnende Quelle f=FCr Spulen und Ferrite f=FCr Schaltreglerprojekte. Im Backofen erw=E4rmt lassen sich die Verklebungen meistens gut auseinanderziehen, und die Teile unwickeln, fals n=F6tig.

en ja

Gerade SMD Material (nicht alles, und nicht, wenn verklebt), l=E4sst sich sehr leicht gewinnen. Und ist erstaunlich robust, was thermische Belastungen beim L=F6ten angeht.

Mann sehe sich den Schrott nach den Gesichtspunkten an: Was kann ich gebrauchen, wie leicht l=E4sst es sich gewinnen, was kostet es neu (ev. auch den Aufwand der Recherche).

Industrieelektronik ist oft wegen der Stecker, Klemmen und der Mechanik interessant.

Aber oft langt es schon, mal dr=FCber zu schauen, WAS denn so alles verbaut wurde. Dann nach den Datenbl=E4ttern und den Applikationen sehen.....so bleibt man wenigstens theoretisch teilweise auf dem Stand der Technik, wenn man sonst kaum eine M=F6glichkeit hat....und eins kann man von Chinesen lernen.....wie man preiswert baut. :-)

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Wiebus

"Falk Willberg" schrieb...

Das 7400 (DDR-Typ D100) mal "Mangelware" sein könnten, unvorstellbar. Es gab Zeiten, wo die Dinger zum Straßepflastern, als Streugut um Winter oder als Hühnerfutter genommen wurden. :-)

W.

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Wolfgang P u f f e

Wolfgang P u f f e schrieb:

Es gab Zeiten, da mußte man zu IP-Kauf nach Essen zu Merkelbach fahren. Wenn man aber ein TTL-Grab (Siemens Telefonanlage?) als Organspender verwendet, ersetzt man lieber benötigte Gatter durch vorhandene.

Benötigte gab's sowieso nicht. UND-Gatter mit drei invertierenden und fünf nicht-inv. Eingängen zur Adressdecodierung waren im TTL-Kochbuch nicht aufgeführt.

Falk P.S.: Ich baue mir gerade einen Bausatz

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zusammen. Das ist ja langweilig ;-) Und alles mit "Drähte in Löcher"-Technik.... P.P.S.: Hat mal jemand einen Link zur Steuerung des si570 unter Linux?

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Ich habe nicht gegen Windows.
Aber wenn ich etwas hätte,
würde ich nicht zögern,
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Falk Willberg

Olaf Kaluza schrieb:

Dafür habe ich einen nicht ganz so fetten aber trotzdem schön schweren Thyristor. ;-) Damit könnte man vermutlich eine Straßenbahn fahren lassen... Ich habe mal so'n Teil gesucht, um mir ein kleines Punkt- schweißgerät auf Kondensatorbasis zu bauen, dann gab's die aber gerade nur im Doppelpack. (Kondensatoren sind 3 x 1 F aus der Auto-Haifisch- Szene, bekommt man gebraucht auch einigermaßen günstig, vor allem, wenn das Blinkenlight da drauf vielleicht gerade kaputt ist...)

--
cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
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Joerg Wunsch

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