Da fehlt ein nicht, oder?
Bei Regelkonformen E-Mailservern ist es nicht vorgesehen das E-Mails verschwinden oder nicht zugestellt werden ohne das der Absender informiert wird. Anders sieht es natürlich aus wenn es durch Computefehler (insbesondere Festplattenfehler) zu einem wirklichen Datenverlust gekommen ist. Das tritt aber bei den kommerziellen Servern eher selten auf (RAID Systeme etc.) Ausserdem kann man im Falle eines Falles nachfragen ob es zu Unregelmäßigkeiten auf den entsprechenden Mailserver gekommen ist.
Das ist, im Gegensatz zu IP Verbindungen die bzgl. der Server nicht deterministisch sind, möglich weil im RFC genau beschrieben ist welche Server in welcher Reihenfolge kontaktiert werden.
Die Logdateien der Server enthalten bestenfalls Daten wie: "Mail von x um y Uhr empfangen und an z Weitergeleitet bzw. für z gespeichert" Oder "Kunde a hat um b Uhr E-Mails abgerufen" (Aber nicht zwingend welche E-Mails)
Da es üblich ist die E-Mails auf dem Server zu löschen wenn der Kunde sie abgerufen hat kann man sie dort nicht rekonstruieren. (Wenn man Glück hat kann man die Mail evt. noch von Backups wiederherstellen, klappt aber nicht wenn der Kunde die Mails in kurzen Zeitintervallen abruft.) Der Kunde kann aber die Mail auf seinem Computer die E-Mail beliebig verändern so das man ihr dort nicht mehr vertrauen kann. (Also wenn der Computer z.B. von einem Sachverständigen untersucht wurde und dabei die Mail gefunden wurde)
Da man den Absender der E-Mail leicht fälschen kann (im einfachsten Falle in dem man das entsprechende Feld in Outlook ändert) und jeder Computer der an der TCP Verbindung über die die E-Mail versendet wurde (nicht deterministisch) die E-Mail ändern könnte ist sie für wichtige Informationen sowieso unbrauchbar.
Anders sieht es natürlich aus wenn man diverse kryprografische Methoden benutzt um die Mail zu verschlüsseln und zu singnieren. Aber das zu erörtern würde den Rahmen sprengen.
Zusammenfassen kann man sagen das man i.A. das Zustellen der E-Mail beim Kunden beweisen kann, nicht aber das er sie auch lesen konnte.
Tschüss Martin L.