Back to the Future

Da gab's bei uns aber Unterschiede, in der Physik wurde die klassische Mechanik behandelt, in "Technische Mechanik" ging es tatsächlich mehr um Statik, Kräfte in Säulen etc. bspw. oder schöne Aufgaben "Drehzahlen von sich bewegenden Rollen über die Riemen laufen", Kräfte im Seil bei Flaschenzug & Co.

Gruß Henning

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Henning Paul
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Die ist 2D und anders sinnbehaftet.

Lücken können verschieden groß ausfallen.

"Das kann doch nicht hinkommen. Wen können wir da fragen?"

-> kostet Geld "Ich sage besser nicht schon wieder was."

-> kostet Nerven "Oh."

-> kostet die Abteilung

Die Marktlücke, für deren Stopfung man bevorzugt zu deutschen Ingenieuren griffe, ist ja nicht die der oberflächlich verschult ausgebildeten bis angelernten Mäßigpeiler ohne fachübergreifendes und Hintergrund-Wissen. In der Disziplin können wir mit Ländern, bei denen Menschen Wegwerfware sind, die auch mal auf dem Nachhauseweg oder gleich am Arbeitsplatz durch privatwirtschaftliche oder staatliche Aktivitäten draufgehen können, nicht konkurrieren.

--
David Kastrup
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David Kastrup

Erinnert mich an Skalenseile in altem Grundig Satellit KW-Empfänger. Mag das täglich Brot von Maschinenbauern sein, aber für E-Technik schon nicht so typisch.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Klar sind deutsche Ingenieure hier beliebt. Das ging einmal so weit dass die ersten Meetings mit der Chefetage bei einem neuen Kunden in deutscher Sprache abliefen, weil alle Teilnehmer aus Alemania stammten. Wenn Du hier in die richtige Firma reinspazierst und halbwegs Ahnung von diskreter Schaltungstechnik und dann auch noch einen deutschen Akzent hast wollen sie Dich u.U. nicht mehr weglassen. Hat aber wenig damit zu tun ob es nun Master oder Diplom heisst. Eher mit den ganzen Ingenieuren die vorher da waren und mit der gusseisernen Qualitaet deutscher Produkte.

Als ich bei einem anderen Kunden den Mitarbeitern vorgestellt wurde hiess es "He is an analog/RF guy. And he is from Germany so he ought to be able to fix this".

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Regards, Joerg

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Joerg

Am 02.08.2010 11:02, schrieb Marcel Müller:

  1. Full Ack zum Beitrag
  2. Das mit dem Aussieben gibt sich, die BASF beklagt sich in der Lokalpresse dass sie nur noch 13.000 Bewerber für ihre 950 Lehrstellen haben. Der Weltuntergang muss offensichtlich unmittelbar bevorstehen.

Butzo

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Klaus Butzmann

Da kenne ich mich nur wenig aus. Habe zwar Kunden dort aber das sind alles Ingenieure "vom alten Schlag", egal wie der Abschluss in den jeweiligen Laendern heisst. Ich glaube bei den meisten ist es M.Sc.

Kleine Firmen sind ja auch die wahren Leistungstraeger einer Gesellschaft :-)

Im Ernst, bei einer sehr grossen wuerde ich nicht anfangen wollen, die sind mir meist viel zu langsam bei Projekten.

Mit der Lebenserfahrung hast Du recht. Ein 24-jaehriger Absolvent hat i.d.R. nicht das ruhigere Wesen eines 27-jaehrigen. Die Praxisferne war aber damals zu meinen Zeiten mit Dipl.-Ing. schon ein Problem. Ueberflieger die (im Gegensatz zu mir ...) alles Einser und Zweien hinlegten und nie eine Klausur vergeigten hatten am Ende meist von Pauken und Trompeten nix Ahnung wenn es um Schaltungstechnik ging. Dass ich einigen davon Taschenrechner und Fernseher reparieren musste sprach Baende.

Gibt aber noch einen anderen Unterschied. Ich stelle regelmaessig einen grossen Unterschied bei Leuten fest die lange genug beim Militaer waren. Die koennen meist besser organisieren (auch ihrer eigene Arbeit) und geraten nicht schnell in Verzweiflung wenn mal was voll durch die Lappen geht. Sind irgendwie hartgesottener. Gibt es den Wehrdienst noch? Oder ist er jetzt dramatisch weniger als 1-1/4 Jahr?

Wenn ich mir einige der neueren mechanischen Designs ansehe scheinst Du recht zu haben, dass ist "disziplin-uebergreifend". Ich glaube aber nicht dass es an Master oder Bachelor liegt. Denn in USA gab es noch nie "Diplom-Ingenieur" und der Unterschied der Designqualitaet z.B. zwischen einem Agilent 9020A und einem HP-8566 ist enorm. Ich muss wohl nicht erwaehnen welchen ich bevorzuge :-)

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Bei grossen Firmen sicher. Und bei vielen Headhunters auch. Aber IMHO sind beide bei der Auswahl von Kandidaten nicht besonders geschickt. Ich habe stets Kleinunternehmen bevorzugt. Frueher als Arbeitnehmer, heute ist es anders, habe auch grosse Unternehmen als Kunden aber die sind auf mich zugekommen und nicht umgekehrt.

Bei kleinen geht es recht informell zu. Konkret haetten wir mal wieder zwei Stellen zu besetzen. Eine in Alaska und eine in Florida. Wenn bloss der ganze Einwanderungs-Papierkram nicht waere. Beiden Firmen ist das garantiert wurscht ob da Master, Bachelor, Diplom oder Ingeniero draufsteht.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Am 02.08.2010 16:12, schrieb Joerg:

Spruch von meiner Debbe Boone Tour Anfang der 80er: "The Germans fix everything"

Butzo

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Klaus Butzmann

Am 02.08.2010 16:31, schrieb Joerg:

Sechs Monate und auch nur für die 15% die es im Schrotschussverfahren leider erwischt hat.

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Butzo

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Klaus Butzmann

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Wenn Ihr zurueck zu den alten Diplomen gehen wollt macht das wenigstens EU-einheitlich, sonst steigt im Ausland wirklich niemand durch die Titel durch. Dipl.-Ing., Ir., Chartered Eng., und was noch alles.

Hat bei den EN Normen ja auch geklappt und manche davon sind sogar mit Asien und USA harmonisiert, was nicht funktioniert haette wenn jedes Land weiterhin sein eigenes Sueppchen gekocht haette.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Das nutzt dann nicht mehr so viel. Obwohl die Grundausbildung ziemlich gut staehlt, wenn sie noch so ist wie frueher.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Wer vereinheitlicht nivelliert in der Praxis immer nach unten. Die meisten anderen europäischen Länder ( Frankreich, Schweiz, Schweden u.ä. mal abgesehen * ) haben keinen so ausgeprägten industriellen Sektor daß sie pompöse und teuere derartige Ausbildung haben können oder wollen. Die beriebliche Lehrlingsausbildung hierzulande gilt schon immer als vorbildlich, wäre mir aber nicht aufgefallen daß andere Länder ( incl. USA ) sie deshalb einführen würden.

MfG JRD

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  • die Fußkranken sind meist Euro-Länder. Nicht-Euro Länder wie Schweden, Schweiz müssen ihre Wirtschaft profitabel halten sonst stürzt die Währung ab.
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Rafael Deliano

Ok, dann bleibt es ziemlich chaotisch. Amerikanische Manager haben z.B. kleinen blassen was der Unterschied zwischen Dipl.-Ing. und Ir. ist oder ob es ueberhaupt einen gibt. Letzteres weiss ich als gebuertiger Europaer auch nicht.

Apprenticeship (Lehre) und Journeymen (Gesellen) gibt es hier schon. Aber nicht so verbreitet wie bei Euch. Meisterzwang durch Gilden und Zuenfte haben wir zum Glueck nicht.

Erstaunlicherweise gibt es den Ausdruck "Journeywoman" nicht ... Aber auch in Aachen soll man ein Ingenieur-Diplom and "Herrn Helga Scholz" ausgestellt worden sein.

Genau den Ausdruck hatte mein damaliger Banker bereits vor gut 20 Jahren benutzt und gesagt, dass das so kommen wuerde. Was es ja denn auch ist.

Kann mich noch erinnern wie das vor gut 30 Jahren in Schweden geloest wurde. Rund ein Drittel Abwertung. Trifft ja nur die Rentner, da macht das nichts ... :-(

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Moin!

Die die ich kenne, haben monatelang bis zur Perfektion gelernt, bei völliger Planlosigkeit und Langeweile auf Kommando furchtbar beschäftigt auszusehen, wenn der Vorgesetzte reinkommt.

Habe mir kürzlich ein Skript reingezogen und mich fast am Kaffee verschluckt, als ich ganz zum Schluss die Hinweise zur Klausurvorbereitung gesehen hab: Zeitbedarf von 80 Stunden einplanen! Bitte was!? Das sind 2 Wochen Vollzeitjob je Klausur, für alle Klausuren eines durchschnittlichen Semesters also rund 3 Monate. Aber der Hammer war der darauf folgende Hinweis: Wenn möglich, für die Zeit nach den Klausuren schonmal Urlaub buchen!

Wie war das mit nach rechts und links schauen und parallel auch noch ein bisschen ins Berufsleben reinschnuppern? Naja - wenn man nur jedes zweite Semester studiert, könnte das klappen.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Meine persoenliche Erfahrung im europaeischen Ausland (DK und indirekt restliches Skandinavien) ist da anders - die deckt sich absolut mit der von Joerg. Diplom kennt da keiner, und es lag am goodwill meiner Arbeitgeber, dass das ohne Probleme als MS anerkannt wurde. Dies liegt daran, dass deutsche (technische) Fachkraefte einen sehr guten Ruf haben

- und deshalb nicht viele Fragen gestellt werden. Mit dem Diplom als solchen hat das allerdings m.E. nichts zu tuen.

Falls das Master-Studium die gleiche Fachlichkeit gewaehrleistet wie das Diplomstudium, denke ich ist ein Master of Science die bessere Wahl (mit Hinblick aufs Ausland, welches wiederum nur von einer Minderheit angepeilt wird - insofern ist die Diskussion etwas muessig).

Wenn die Fachlichkeit des Studiums leidet, dann ist es langfristig egal ob du ein Diplom oder MS hast - dann verschwindet die positive Grundeinstellung gegenueber deutschen Ausbildungen. Und hier sehe ich das ernstere Problem - mein subjektiver Eindruck ist, dass die Ausbildungsqualitaet deutscher Unis und die fachliche Qualifizierung im Beruf in D nachlaesst. Das denke ich ist die ernstere Problemstellung - Scheingefechte um Diplom oder Master lenken da eher nur ab.

Gruss Klaus

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Klaus Bahner
*Marcel Müller* wrote on Mon, 10-08-02 11:02:

Extrem schlimm erlebe ich es in meinem jetzigen Studium der Ur- und Frühgeschichte. Angefangen habe ich noch als Magister und gerade erst, nach zehn Semestern, die Zwischenprüfung bestanden - jetzt studiere ich ja nicht zum Fertigwerden. Seit es Bachelorstudenten gibt sind zwei Veranstaltungen überfüllt, die Grundlagenvorlesung und das Begleitseminar zur Grundlagenvorlesung, und alles andere, die spannenden Seminare zu regionalen Gebieten, zu Grundlagenaspekten und zu aktueller Forschung, findet privatissime statt. Noch schimmer, die einzigen die dort noch sitzen, sind Seniorstudenten und die Reste der Magister. Die Referate und Hausarbeiten der Bachelor beruhen dementsprechend auf Lehrbüchern und Übersichtsliteratur, mit Primärquellen wie Grabungsberichten, umstrittenen theoretischen Modellen, Klimadeterminationen und Datierungen kommt ein Bachelor fast im ganzen Studium nicht mehr in Berührung. Das ist Unterricht wie in der Realschule, das tiefe Einarbeiten in spezielle Themen und Methoden, bis vor kurzem die Kernkompetenz angehender Akademiker, fällt völlig weg.

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Axel Berger
*Marte Schwarz* wrote on Mon, 10-08-02 17:51:

Das war leider in vielen Fächern auch früher so. In meinem Vordiplom Physik brauchte man Scheine, um zur Prüfung zugelassen zu werden, aber die eigentlichen benoteten Prüfungen gingen jeweils über den Stoff der ganzen vier Semester. In Maschinenbau gab es nach dem ersten Semester schon Klausuren, die dann später mit Note im Vordiplomzeugnis auftauchten, im Hauptstudium zum Diplom genauso. Und natürlich werden in solchen Klausuren Details abgefragt, die sich keiner, der nicht konkret und aktiv drinsteckt, länger als einige wochen merkt und später halt nachschlagen muß. Dinge wie Überblick und Zusammenhänge fallen dabei unter den Tisch. Mehr als das fachliche half mir im Studium, in der Physik vorher andere Denkweisen und Methoden kennengelernt zu haben.

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Axel Berger
*Joerg* wrote on Mon, 10-08-02 18:32:

Bei meiner Mutter war auf den Zeugnissen das "Herr" noch vorgedruckt und mußte von Hand gestrichen werden.

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Axel Berger
*Michael Eggert* wrote on Mon, 10-08-02 20:15:

So waren die in Aachen im Sommer auch gleichmäßig über die vorlesungsfreie Zeit verteilt. Viele haben es auch genau so gehandhabt. Ich habe mir im Praktikum für den Tag der Klausur einen Tag Urlaub genommen und auch bestanden - und das, was ich da ohne kurzfristige Vorbereitung wußte, das wußte ich Jahre später auch noch fast alles.

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Axel Berger
*Klaus Bahner* wrote on Mon, 10-08-02 21:22:

Du hättest Recht, wenn es denn nur der Name wäre. Aber der ganze Zinnober mit Modulen und credit points krempelt die Art zu studieren komplett um, und was ich sehe ist katastrophal.

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Axel Berger

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